Kapitel 10 (DGHD)
Phoebes Sicht
Gespannt schaute ich in die Angespannten Gesichter der Zirkelmitglieder. In keinem Gesicht schien sich etwas zu tun und teilweise bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich war es nicht gewohnt einer Wand emotionsloser Gestalten zu stehen. Immer spürte jemand etwas, aber hier war gerade kein Gefühl vorhanden, außer meine und Melissas. Melissa schaute mich von der Seite an und schien sich auch unwohl zu fühlen. Auch ich schaute sie aufmunternd an, sie hatte mir gezeigt, wie viel Faye ihr bedeutete und das würde ich nicht vergessen. Sie liebte Faye, nicht nur als Schwester, und sie war immer Melissas Anker, immer wenn irgendetwas war, konnte sie zu Faye gehen. Faye war eine Art Familie für sie, der Zirkel war für sie nicht so eine starke Familie geworden wie Faye. Und jetzt wurde Melissa nicht nur ihr Anker, ihre beste Freundin beraubt, sondern auch, zum zweiten Mal nun, ihrer Familie.
Der Hauch einer Regung kam im Raum auf und ich spürte ein Gefühl das mich vorher kurzzeitig auch ergriff: Fassungslosigkeit und ein gewisser Schock. »Und das soll von Faye gekommen sein?«, fragte Jake und stellte den Energy das er in der Hand hielt, auf den Tisch und stand auf. »So etwas würde sie uns niemals schicken! Sie würde sich eher im Grabe umdrehen, als zuzulassen das wir den Zirkel erneut schließen!« Ich musste ihm Recht geben, mir widersprach das auch komplett, aber ich glaubte nicht das Melissa mich täuschen würde. »Und woher willst du das wissen?«, fragte Melissa ihn und schaute ihn einfühlsam an. »Woher willst du es denn wissen?«, stellte er die Gegenfrage und begann Melissa ins Kreuzverhör zu nehmen.
»Jake, ich verstehe deine Skepsis.«, sagte Piper und hörte gleich Jake unglücklich auflachen. »Skepsis, der ist gut! Faye ist tot, weil die Hexen es so wollten! Außerdem, haben wir niemanden der ihren Platz einnehmen sollte. Es gibt keine Hexenfamilie, und wir haben alle keine Geschwister.« Er fühlte sich im Recht, aber ich wir wussten alle, dass es noch eine Hexe gab, die in unserem Zirkel platz haben könnte. »Das stimmt nicht ganz, Jake. Aber mir gefällt die Idee gar nicht.«, meinte Cassie und schaute zu mir. »Diese Idee gefällt niemanden!« Jake wurde wieder aufbrausender und das machte ihn gefährlich. Wenn er sich gestern so gegen seinen Chief gestellt hatte, würde es mich nicht wundern, wenn demnächst die Kündigung im Briefkasten landete.
»Die einzige, die den Platz von Faye einnehmen kann, wäre Prue ... ich bin jedoch dagegen.«, verkündete Paige. Jake hatte bereits zu ihr rüber gefunkelt, änderte sein Blick jedoch als er merkte das Paige ihn unterstützte. »Geht mir leider ganz genauso.«, meinte Adam und nickte. Auch Diana und Melissa stimmten der Sache zu. Vor allem bei Melissa verwunderte es mich, sie bekam diesen Traum und war nun dagegen? Irgendwas stimmte doch da nicht, oder hatten alle auf einmal Angst vor Jake?
»Ihr müsst es doch auch mal anders sehen! Der Dämon, der uns angreift, kann nur durch einen vollen Zirkel getötet werden. Wir schaffen es sonst nicht.«, sagte Piper und bekam Unterstützung von Cassie. »Wir schaffen das schon.«, meinte Jake, aber ich musste den Kopf schütteln. Wir hätten keinerlei Chancen gegen den Dämon, wie sollten wir ihn ohne einen vollen Zirkel töten?
»Und wie Jake? Wenn ein Dämon nur durch einen bestehenden Zirkel vernichtet werden kann, werden wir es wohl kaum schaffen, ihn unschädlich zu machen ohne!«, sagte ich und fühlte seine Wut wieder. »Aber Prue? Bist du dir da wirklich sicher?«, fragte mich Jake böse und schaute mich noch böser an. »Nein, da bin ich mir nicht sicher, aber wir können doch nichts anderes machen. Wir brauchen ein Zirkel und den werden wir wohl kaum haben, wenn wir ihn durch Prue nicht vervollständigen!«
»Wofür denn?!«, schrie er mich wütend an. »Jake, es bringt nichts wenn du jetzt rum schreist. Wir haben für einige Dämonen immer den ganzen Zirkel gebraucht und das wissen die auch, weshalb bald mehrere auftauchen werden um uns zu vernichten. Willst du das? Willst du das wir alle sterben?«, fragte Piper ihn und stellte sich zu mir. Endlich hatte ich jemand auf meiner Seite. »Das macht doch eh keinen Unterschied. Prue wird uns nur schaden!«
»Dann werden wir sie unschädlich gegenüber uns machen. Wofür sind wir denn so viele?«, meinte Cassie und suchte nach Unterstützung bei uns anderen. »Das stimmt, wir können ihre Kräfte uns gegenüber blockieren, dann wird sie uns keinen Schaden zufügen können.« Ich nickte Paige zu, die bereits an das Buch der Schatten heran trat und nach einem Spruch suchte. Jake wurde ein bisschen ruhiger, schien aber immer noch kurz vorm explodieren zu sein.
»Ich hab da auch noch meine Bedenken.«, fügte Adam hinzu und gab damit Jake wieder Stoff zum weiter argumentieren. »Hier.«, meinte Paige und stand mit dem Buch auf und lief zu Jake. Im vorbei gehen, hatte ich ein Blick drauf werfen können, und es war ein Blockierungsspruch für Zauberkräfte. Damit würden wir Prue unschädlich machen. Jake schaute sich die Seite an und wirkte auf einmal ganz klein. Er wollte nicht zustimmen, aber durch den Spruch viel ihm jegliche Angriffsfläche. Ich verstand ihn, ich wollte Prue auch nicht in unserem Zirkel haben. Sie war der Grund dafür, dass Faye starb, aber was konnten wir daran jetzt schon ändern? Wir brauchten den Zirkel und uns blieb nichts anderes übrig als sie aufzunehmen, denn sonst waren wir tot und das war keine Option für mich. Auch nicht für meine Schwestern oder von jedem einzelnen Zirkelmitglied.
»In Ordnung ... ich bin dennoch nicht froh darüber. Aber wenn ihr das wollt?«, fragte er in die Runde und ich sah einige emotionslose Masken. »Stimmen wir doch einfach ab, wer ist dafür, dass wir Prue in den Zirkel aufnehmen?«, fragte Piper und hob die Hand. Auch ich hob die Hand, genauso wie Paige, Cassie und Melissa. »Okay, wer ist dagegen sie aufzunehmen?«, fragte Piper und zählte die Stimmen. Adam hob die Hand und Diana ebenfalls. Jake enthielt sich. »In Ordnung, fünf gegen drei, einer enthält sich. Also entschiedene Sache. Wir nehmen Prue auf und blockieren gleich ihre magischen Kräfte.«, erklärte Piper und nahm das Buch von Paige entgegen und schaute drauf. »In Ordnung, wir brauchen etwas persönliches von ihr, etwas das in ihrem Besitz ist.«, sagte ich, den Zauber hatten wir vor ein paar Jahren bereits bei einer jüngeren Hexe benutzt, die Menschen angegriffen hatte.
»Ich werde schnell etwas holen, wartet kurz.«, sagte Paige und orbte sich bereits raus. Gerade wollte ich stopp schreien, aber es war zu spät, Paige war weg. Was wäre, wenn sie in eine Falle hinein orbte? Dann würde sie nicht mehr zurück kommen. »In Ordnung, stellt euch in einen Kreis um den Tisch rum, dort werden wir den Gegenstand hinlegen. In der Zeit, schreibe ich den Spruch ab, Phoebe, hilfst du mir?«, fragte Piper und ich ging zu ihr, während der Zirkel sich aufstellte. »Glaubst du, dass es wirklich eine gute Idee ist, Prue mit in den Zirkel zu holen?«, fragte Piper. »Nein, aber wir brauchen den. Wir können sie ja überwiegend ausschließen, nur zu den wichtigsten Sachen holen wir sie her.«, antwortete ich und schaute sie dabei fragend an, während ich den Spruch abschrieb. »Ja okay, wir werden sie ausschließen, aber wie lange wird sie das mitmachen?«
»Nicht lange, aber in der Zeit finden wir ein weg, wie wir mit ihr klar kommen!«, antwortete ich erneut und hatte den Spruch einmal abgeschrieben, ein zweiter folgte gerade von Piper. Wir schrieben ihn noch zweimal ab und dann kam Paige bereits wieder. »Habs!«, meinte sie und deutete auf ein Kuscheltier in ihrer Hand. Ich lächelte und schaute kurz das Kuscheltier an und wollte gerade wegschauen, als ich mich an etwas erinnerte. »Warte mal! Geb den mal her!«, befahl ich und stand auf und lief zu ihr, die Sprüche drückte ich Cassie in die Hand und nahm den Bär in meine und erschrak als mich eine Vision heimsuchte.
»Sie werden es nie verstehen und das weißt du!«, sprach unsere Mutter mit einem Baby im Arm. »Das weißt du doch gar nicht, Patricia, vielleicht ja doch!«, sprach unser Vater und legte eine Hand auf ihre. Er schaute auf seine Tochter hinab und lächelte glücklich. »Prudence wird es nicht leicht haben wenn du sie weggibst!« Unsere Mum schaute zu drei älteren Babys in Wiegen und sagte »Sie werden alle ihre Kräfte verlieren, wenn es raus kommt. Wir müssen sie weggeben! Es führt kein weg daran vorbei.« Sie hatte Tränen in den Augen und einige kullerten herab. »Ich werde dich immer lieben, Prue.« Sie legte sie in ein kleines Bettchen in dem nichts lag, außer einer Decke mit einem P darauf. »Gib mir Phoebes Kuscheltier, ich weiß genau, dass sie es eines Tages verstehen wird, lang vor ihren Schwestern.« Mein Vater schaute kurz zu mir und nahm mir das Kuscheltier, einen geflickten Teddybären, und legte ihn zu Prue. »Danke, wir sehen uns gleich wieder mein Schatz.«, meinte sie und rief einen Namen, den ich nicht mehr verstehen konnte.
Ich riss geschockt die Augen auf, über diese Enthüllung. »Phoebe, was hast du gesehen?«, fragte Piper und kam ebenfalls zu mir. »Mum hat Prue weggegeben, wir hätten sonst keine Zauberkräfte bekommen.«, meinte ich geschockt und legte den Teddybären in die Mitte. Das war einmal meiner gewesen. »Los, sprechen wir den Spruch und laden sie zu uns ein, damit wir den Zirkel endlich schließen können.« Wir stellten uns im Kreis um den Tisch und jeder nahm, den Zettel den er bekam, an und las den Spruch:
Die Kräfte der Hexe wird überwand,
hält nicht dem bösen Zauber stand.
Die Hölle ist der Missbrauchsort,
nehmt die Kräfte von ihr hinfort.
Der Teddy glühte einen Moment und bevor er aufhörte zu glühen, beamte Paige ihn bereits wieder zurück zu ihr nach Hause. »In Ordnung, laden wir unsere neue Hexe doch einmal ein.«
»Prue, weißt du warum du heute hier bist?«, fragte Piper sie durch das Feuer hindurch. Wir standen alle um ein großes Lagerfeuer herum. Damals, als wir in den Zirkel aufgenommen wurden, hatte Cassie das auch arrangiert. »Nein, ich weiß es nicht.«, antwortete Prue und schaute kurz den gesamten Zirkel um sich rum an. Sie fühlte sich noch nicht als Teil des ganzen, aber das würde sie auch nie können. »Du wolltest in den Zirkel, und heute wird es geschehen.«, erklärte Piper weiter und schaute dann Cassie an. »Prudence Halliwell, du möchtest in den Zirkel aufgenommen werden, aus freien Stücken? Ihm treue schwören und ihn auf ewig beschützen?«, fragte Cassie und schaute Prue dabei forschend an. »Ja, ich schwöre.«, antwortete Prue prompt. »In Ordnung, du sprichst mir die Sätze nach, halte nun Phoebes und Adams Hand.«, befahl Cassie und nahm ebenfalls die Hände die ihr gereicht wurden. Ich hatte mich absichtlich neben Prue gestellt um Jake das nicht zu überlassen. Adam hatte sich ebenfalls sehr stark zusammenreißen müssen, wollte aber Prue aufnehmen.
»Sprich mir nach: Erde und Wasser, Feuer und Luft, ob Wonne.«, sprach Cassie und wartete kurz. Prue, sowie der gesamte Zirkel, sprachen den Satz nach. »Seht eure Tochter vor euch stehen.« Prue fiel es nicht einmal schwer jeglichen Satz nach zu sprechen. »Beim Dunkel des Mondes und beim Licht der Sonne.«, sprach Cassie weiter und bekam eine kleine Gänsehaut als ein Windzug über uns fegte. »Nach unserem Willen lasst es geschehen.«
»Durch Herausforderung, Prüfung und Heiligen Eid, ist Prue nun für den Zirkel bereit.«, sprach Cassie und wollte es anscheinend schnell hinter sich bringen. Prue stockte nicht einmal, als sie die zwei Sätze mit uns sprach. »Mit Leib und Seele werde sie ihm Treue schwören, und ganz und gar zu uns gehören.« Wir beendeten den Spruch und nach und nach fingen alle an zu glühen in den Unterschiedlichsten Farben. Piper fing an rot zu glühen, Cassie in einem hellen blau, Diana in einem dunkleren, Adam in weiß, Melissa in einem hellen gelb, Jake ebenfalls rot, ich auch in gelb, Paige in schwarz und Prue schlussendlich in grau. Auch den Machtanstieg spürte jeder sofort und keuchte auf. Es war ein völlig anderes Gefühl, einen bestehenden Zirkel zu haben.
»Willkommen im Zirkel, Prue.«
____
Hallo Leute, ich wünsche euch noch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Hoffe ihr seit gut rein gekommen. Es tut mir echt wahnsinnig leid, dass ich solange nicht mehr geupdatet habe, aber ich hatte weder die Zeit, noch die Muse für meine laufenden Storys. Jedoch war ich nicht ganz unnütz unterwegs. Hab eine neue Story angefangen zu schreiben, die mit viel Glück auch bald kommt. Möchte aber erst mal vorschreiben ;D
Ich hoffe natürlich, dass wir uns dieses Jahr öfters lesen, kann aber nichts versprechen, da ich Prüfungen habe dieses Jahr, aber ich gebe mein bestes :D
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top