Kapitel zweiundvierzig

Um mich herum ist Wasser. Nichts als dunkles, kaltes Wasser. Ich trage noch immer diesen bizarren Fischschuppenrock von Rileys Mutter, aber anders als man meinen müsste, hilft er mir nicht, mich zu bewegen wie ein Meereswesen. Mir ist immer noch eiskalt, wie seit dem Morgen, an dem ich in der Höhle erwachte, aber die Kälte hat sich verändert: Sie ist ein Teil von mir geworden. Es ist dennoch sonderbar, wie ich schwebe, wie leicht ich auf einmal bin und wie fremd diese Welt des Wassers mir doch ist. Als ich Luft ausstoße, steigen kleine Bläschen von meinem Mund aus nach oben, kitzeln mein Gesicht. Bin ich allein? Meine Augen können nicht mehr als eine verschwommene Finsternis erkennen, doch ich bin mir sicher, dass ich nicht allein sein kann. Da fällt mir auf, dass ich keinerlei Orientierung habe und das versetzt mich in eine plötzliche Panik. Wo bin ich überhaupt? Wie weit ist es bis zur Wasseroberfläche? Wie lange kann ich überhaupt ohne Atem sein? Als Antwort auf die letzte Frage baut meine Brust einen Druck auf. Ich verspüre den Drang, einfach den Mund aufzureißen und nach Luft zu schnappen, aber das kann ich natürlich nicht tun, denn dann würden sich meine Lungen mit Wasser füllen. Keine Frage - ich muss nach oben. Aber wo ist oben? Ich stoße das letzte bisschen Luft aus, das ich noch hervorkramen konnte und folge den Bläschen, indem ich mit Armen und Beinen ins Leere trete. Aber es gibt kein oben. Egal, wie weit ich mich nach oben strampele, da ist keine Oberfläche in Sicht, kein Ende. Aus lauter Panik fange ich an zu schreien, wobei ich automatisch nach Luft ringe. Doch anders als erwartet, füllen meine Lungen sich nicht mit Wasser, sondern mit Luft, obgleich es sich noch so unangenehm anfühlt - ich kann atmen. Und das Unterwasser! Diese Erkenntnis besänftigt zwar meinen Druck ein Ende zu finden, lindert jedoch nicht meine Angst, in einem Käfig aus Wasser zu stecken, in dem ich allein bin und doch tausend Augen spüre, die mich zu beobachten scheinen. In dem ich langsam aber sicher sterben werde, ganz gleich, ob ich atmen kann. Also, wo ist der Ausgang? Ich hole ein weiteres Mal tief Luft, als wolle ich mir versichern, dass das eben keine Halluszination war, dann schließe ich die Augen, in der Hoffnung, beim Öffnen mehr zu sehen als bloß verschwommene Dunkelheit. Mit regelmäßigen Atemzügen strampele ich weiter durch das Wasser, lasse mich treiben, rolle mich um die eigene Achse und strecke Arme und Beine von mir wie ein Vogel in der Luft. Die Faszination über die Wirkung, die diese Welt auf mich hat und das Gefühl der Schwerelosigkeit verdrängen für ein paar Minuten das Gefühl, eingesperrt zu sein.

Nur kann ich den Gedanken, dass dies eine Prüfung ist, nicht ewig zurückhalten. Schon bald grübele ich vor mich hin, was Rileys Mutter hier von mir erwartet. Dass ich den Ausgang finde? Dass ich schwimmen lerne? Dass ich meine stummen Beobachter ausfindig mache oder Fische fange? Doch plötzlich zieht etwas ganz anderes meine Aufmerksamkeit auf sich. Meter unter mir treibt etwas in der Tiefe, aber ich kann nicht erkennen, was das ist. Ich kann einen schwarzen Haarschopf erhaschen und ein weißes Hemd. Ein Mensch? So unauffällig wie möglich gleite ich nach unten. Ich stelle mir vor, wie schön es wäre, Schwimmhäute zu haben, mit denen ich viel schneller an mein Ziel gelangen könnte, und als ich das nächste Mal auf meine Finger sehe, haben sich tatsächlich ebendiese Häute gebildet. Ich kann einen verblüfften Ausruf nur mit großer Überwindung zurückhalten - aber schließlich will ich mich anpirschen. Ich stelle mir einfach vor, der Mensch unter mir sei eine Beute im Wald, Rotwild etwa, und ich schleiche mich heran, um es aus dem Hinterhalt zu überraschen. Mit diesem unglücklichen Vergleich schaffe ich es, zumindest einigermaßen in meine alten Muster zu verfallen - langsame, gleichmäßige Bewegungen, ruhiger, langsamer Atem, Geduld. So sinke ich Meter für Meter in die Tiefe, wie ein Vogel im Sturzflug, nur in Zeitlupe. Den Druck, der sich auf meine Ohren ausübt, versuche ich weitgehend zu ignorieren.  Dann, als ich so nah bin, dass ich den Menschen erkennen kann, stoße ich einen spitzen, schmerzlichen Schrei aus, in den ich all das Entsetzen und den Verlust stecke, den ich verspüre. Einerseits widert mich diese Leiche so an, dass ich am liebsten kehrt gemacht hätte, doch andererseits kann ich mich nicht von dem Anblick des Menschen reißen, der einst die einzige Konstante in meinem Leben darstellte. Der noch vor wenigen Minuten lebhafter denn je gewesen sein muss. Beinahe geistesabwesend fahre ich über die feinen, nahezu weiblichen Konturen seines Gesichtes, über die dunkelen Augen, die einst funkelten und mich jetzt leer und wässrig anstarren. Über die stählerne, nackte, eiskalte Brust, weiß wie ein Laken. Über die schönen Lippen, die einst so sinnlich und blutrot waren, doch jetzt nicht wiederzuerkennen sind, so aufgedunsen und blau. Sein ganzes Gesicht ist grau und leblos. Rileys Arme stehen verkrampft von seinem Körper ab und seine Beine sind leicht angewinkelt. Einzig seine Haare scheinen noch zu leben, denn sie spielen mit dem Wasser, verbeugen sich vor jeder Strömung, zittern mit den Bläschen, die ich ausstoße. Riley stößt keine Bläschen mehr aus. Nie wieder. Das Wasser um uns herum wird immer finsterer und schwerer, der Druck auf meinen Ohren so unerträglich, dass sie jeden Moment platzen müssten, doch ich fühle nichts als eine riesengroße Leere. Sie scheint mich zu verschlucken. In dem Moment wünschte ich, ich könnte nicht im Wasser atmen und wäre ertrunken, so wie er. Dann müsste ich nicht mit dem Leiden leben, das Teuerste in meinem Leben verloren zu haben. Und das nur wegen mir! Weil ich unbedingt dabei sein wollte bei dem Treffen am Waldrand! Die Vorwürde fressen mich von innen heraus auf und in dem Moment weiß ich nicht, was noch schmerzhafter sein könnte als das Wissen, dass man den Tod des Menschen, den man liebt, durch eine winzige Entscheidung hätte verhindern können. Aber mein schlechtes Gewissen bringt ihn auch nicht mehr zurück. Er ist tot. Aber warum? Er ist zur Hälfte Sirene, er hätte nicht ertrinken müssen. Oder hat seine Mutter ihn umgebracht, als er mich retten wollte und achtlos ins Wasser gestoßen? Inzwischen weiß ich schließlich, wozu sie fähig ist.

Aber im Augenbick fällt mir nichts ein, das ich hätte tun können, also nehme ich seine verkrampfte, starre Hand in meine, lasse mich von ihm in die Tiefe ziehen und höre auf zu atmen. Vielleicht ist er gerade erst so lange tot, dass er auf der Schwelle zum Jenseits auf mich wartet, wenn ich es schaffe, gegen den Drang des Atems anzukämpfen. Dann können wir zusammen sein, ohne seine Eltern oder sonstige Probleme. Einfach zusammen.

Mein Hals krampft sich ein paar Mal zusammen und meine Lungen sind so am Zerbersten, dass alles in mir nach Sauerstoff schreit, doch ich schließe die Augen und presse die Lippen fest zusammen. Ich spüre wieder, wie ich schwerelos werde, aber es ist ein anderes Gefühl als das, was ich im Wasser habe. Mein Körper scheint sich aufzulösen. Ich kann förmlich spüren, wie meine verkrampften Lungen erschlaffen, wie mein Körper runterfährt. Kurz ist mir schwindelig, dann hat die Ohnmacht mich übermannt. Ich fühle mich in meine Kindheit zurückversetzt, als Mutter mir beim Zubettgehen Lieder vorsang und ich nie wusste, ob ich noch wach war oder schon schlief. Aber es ist ein schönes Gefühl, damals wie heute.

Als ich wieder zu mir komme, liege ich im Sand und wiege mich vor und zurück. Die Sonne prallt auf mich herab, während getrocknete Tränen meine Augen reizen. Ich weiß, dass ich nicht gestorben bin, und als ich Rileys Mutter neben mir im Sand sitzen sehe, werde ich mir dessen erst recht bewusst. Sie hält meine Feldflasche in den Händen, die sie mir mit einem wissenden Lächeln entgegenhält. Hinter mir rauschen die Wellen des Meeres, die mit rauschender Gischt auf den Strand zugerollt kommen, und manchmal schafft eine von ihnen es so weit, dass sie meine Füße kitzeln kann. Hustend setze ich mich auf. Wortlos reiße ich die Feldflasche an mich und leere sie in einem Zug, um das kratzige Gefühl in meinem Hals loszuwerden. Rileys Mutter mustert mich dabei wie meine Lehrerin im Schulunterricht - stumm und mit einer makellosen Miene, hinter der ein Sturm der Emotionen wütet, die sie nie vor ihren Schülern zulassen wird. Ich wische mir über die aufgesprungenen Lippen, ehe ich angrifflustig zurückstarre. Seit ich Riley nicht mehr an meiner Seite weiß, habe ich nichts mehr zu verlieren. Ich fühle nicht einmal eine Wut auf diese Frau, obwohl das in meiner Situation sehr angemessen gewesen wäre. "Warum?", speie ich sie schließlich an, da sie sich anscheinend nicht dazu herablässt, das Gespräch zu eröffnen. Rileys Mutter schmunzelt, als hätte sie genau diese Frage erwartet. "Schätzchen, es ist vorbei. Es gibt keinen Grund, mich derart anzuschreien." Die Wut bleibt noch immer aus, aber ich bin schlagfertig genug, um mich zu dieser Aussage zu äußern. "Gar nichts ist vorbei. Du hast ihn umgebracht! Warum lässt du mich nicht endlich gehen, he? Dein Sohn ist doch jetzt eh tot. Er hat doch jetzt Strafe genug und ich erst recht!" "Immer mit der Ruhe, Kind." Rileys Mutter zuckt nicht einmal mit der Wimper. "Erstens ist mein Sohn nicht tot, sondern ist nur in deiner Prüfung gestorben, falls du das vergessen haben solltest und zweitens bin ich wieder einmal schlau aus dir geworden." An dieser Stelle entgleitet ihr die makellose Meine für so einen kurzen Augenblick, dass es genau so gut ein Gespinst meines trägen Verstands gewesen sein könnte. Doch ich bin mir fast sicher, eine gewisse Ehrfurcht, ja fast schon Respekt in ihren Augen gesehen zu haben. Aber wovor? Vor mir? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. "Ich habe eine Frage frei", sage ich gedehnt und lasse meine Finger knacken. Mein Hals schmerzt vom langen Liegen in der Sonne, aber noch immer fühle ich mich kalt wie ein Eiszapfen. Rileys Mutter lacht leise und melodisch. "Du kannst mich so viel fragen, wie du willst. Ich habe keine Fragen mehr, seit du diese Prüfung gemeistert hast. Du bist ein offenes Buch für mich." Ich blinzele überrascht. "Warum?" Sie lehnt sich mit verschwörerisch gekräuselten Lippen vor, als seien wir kleine Mädchen, die sich im Nähunterricht Geheimnisse anvertrauen. "Ich dachte, ich hätte mehr Zeit mit dir zur Verfügung, aber mein Mann hat es schneller als erwartet geschafft, aus den Fängen deiner Großmutter zu geraten und ist nun bald auf dem Weg. Daher habe ich die Sache etwas abgekürzt und dich direkt mit der Frage konfrontiert, die mir schon lange auf dem Herzen brennt." Sie kichert vergnügt, fast so, als hätte sie einen Witz erzählt. Ich verschränke skeptisch die Arme vor der Brust. "Die da wäre?" "Aber, aber, Scarlett", tadelt Rileys Mutter mich. "Warum denn so feindselig? Wir haben jetzt doch keine Geheimnisse mehr voreinander." Sie knufft mich munter in die Seite und es ärgert mich, dass ich sie noch immer nicht durchschaut habe. "Welche Frage meinst du denn?", dränge ich sie, ohne von meinem herrischen Ton abzulassen. Rileys Mutter blickt mich ernst an. "Sie betrifft meinen Sohn direkt, wie du vielleicht gemerkt haben solltest. Ich wollte wissen, wie wichtig er dir tatsächlich ist - ob du ihn überhaupt wirklich liebst, oder ob du nur hinter seinen Fähigkeiten her bist. Guck mich nicht so an, es gibt solche Frauen!" "Und welches Ergebnis liegt in meinem Fall vor?", frage ich wenig herzlich. Das Ganze ist mir zu verworren und dümmlich. Diese ganzen Prüfungen verwirren mich und laugen mich bis auf's äußerste aus, machen mich mit den derbsten Gefühlen bekannt. So etwas wünsche ich wirklich keinem. Und auch, dass Riley nur in meiner Prüfung gestorben ist, beruhigt mich angesichts der Tatsache, dass ich ihn nicht sehen kann, nicht im geringsten. Dass ich nun so viele Fragen stellen darf, wie ich will, ist Schadensersatz. Ich bin nicht dankbar dafür. "Scarlett", haucht Rileys Mutter und fasst nach meiner Hand. Zum ersten Mal hört sich der raue, stockende Klang ihrer Stimme authentisch an. Zum ersten Mal hat sie Respekt vor mir. "Ich hielt dich für ein normales Mädchen, nichts besonderes", hebt sie an und schüttelt ehrfürchtig den Kopf. "Aber du bist stärker als das. Du warst stärker als meine Prüfung. Du hattest die Macht in dem Test und nicht ich. Du konntest atmen, obwohl das nicht hätte sein dürfen. Du hast Schwimmhäute bekommen, als du dir welche herbeigewünscht hast. Du konntest deinen Atem einfach abstellen, als du sterben wolltest." "Ich verstehe kein Wort", stelle ich aufrichtig bedauernd fest, woraufhin Rileys Mutter die Augen rollt. "Was ich damit sagen will, ist, dass der Wille, zu ihm zurückzukehren, stärker ist als die Macht, die ich auf deine Gedanken ausüben kann. Du musst Riley wirklich lieben." Ich entreiße mich mit einem beherzten Griff aus ihren kalten Fingern und werfe die Arme in die Luft. "Natürlich liebe ich ihn! Glaubst du, ich mache das alles nur zum Spaß mit?" Jetzt, endlich wallt die Wut wie ein Feuer in meiner Brust auf. Was erlaubt sich diese Frau eigentlich? Wie kann sie meinen, mich zu kennen, nur weil sie mich im Meer zurückließ und mir einen toten Riley schickte? "Ich wollte dich nicht aufregen", sagt Rileys Mutter ruhig. "Bitte versteh mich doch." "Dich verstehen?" Ich breche in ein prustendes, hysterisches Gelächter aus. Ich klopfe mir auf die Schenkel und werfe wie eine Irre den Kopf in den Nacken, während sie geduldig und ohne mit der Wimper zu zucken abwartet, bis ich mich wieder beruhigt habe. Schließlich wische ich mir die Tränen aus den Augenwinkeln und frage: "Wie soll ich dich verstehen, wenn ich von einem Tag auf den anderen in einer völlig fremden Welt auftauche und Prüfungen bestehen muss, mit denen du mich verstehen lernen willst? Ich habe ein menschliches Gehirn, schon vergessen? Ich blicke da nicht durch." Rileys Mutter seufzt abgrundtief. "Nun gut", räumt sie ein. "Ich werde dir alles erzählen. Aber du darfst mich nicht unterbrechen." Ich nicke. Wenn das die einzige Bedingung ist, werde ich schweigend zuhören, was auch immer sie zu sagen hat. Rileys Mutter schließt die Augen und holt tief Luft, ehe sie anfängt.

"Wie Riley dir sicher schon erzählt hat, bin ich eine Sirene. Ich kann nur überleben, wenn ich bis zum Vollmond jedes Monats einen Mann töte und seine Innereien fresse. Ich weiß, das klingt nach einem fahlen Beigeschmack, aber ich mache das schon so lange, dass mir diese Jagd in Fleisch und Blut übergegangen ist. Bis ich Rileys Vater - Raven - kennenlernte, hatte ich gar keine übermenschlichen Fähigkeiten. Einzig meine Schönheit und meine Unsterblichkeit zeugten davon, dass ich anders war. Aber als wir uns vereinigten, als aus uns eine Liebe und Riley entstand, hat er mir eine Gabe übermittelt - und bevor du fragst: Wir wissen beide nicht, wie das möglich sein kann.  Jedenfalls war ich von nun an imstande, das Gehirn von anderen Menschen zu beeinflussen. Alles, was hier passiert ist, hat nur in deinem Kopf statt gefunden, Scarlett. Nur deswegen warst du von einem Tag auf den anderen in dieser Höhle. In Wirklichkeit liegst du bewusstlos mitten im Wald im Schnee und ich sitze schweigend neben dir, um Wache zu halten. Aber solange du schläfst, kann ich in deinem Kopf eine virtuelle Welt erschaffen, in der alles so geschieht, wie ich es mir vorstelle. Deswegen ist dir so kalt - weil du im Schnee liegst. Deshalb hast du dich nie richtig nass gefühlt, als du im Wasser warst. Weil du gar nicht hier bist. Das ist meine Gabe und alle Macht, die ich habe."

Nachdem sie geendet hat, öffnet sie die Augen und blickt mich forschend an, als warte sie darauf, dass ich völlig ausraste. Aber ich bin ganz ruhig. Endlich ergibt alles seinen Sinn! Jedes Puzzleteil, das mir vorher noch gefehlt hat, rückt nun wie von Geisterhand an seinen rechtmäßigen Platz. Die Kälte, das seltsame Gefühl, nie völlig hier zu sein, alles ist nun verständlich. "Danke", sage ich und nicke. "Du hast mir sehr geholfen, ..." Ich erröte, als mir auffällt, dass ich den Namen von Rileys Mutter immer noch nicht kenne. "Melisande", sagt sie mit einem strahlenden Lächeln. "War mir ein Vergnügen." " Melisande. Aber wir geht es jetzt weiter?", frage ich und starre auf die leere Feldflasche in meinen Händen. "Ich meine - was geschieht mit mir, wenn Raven dich findet. Wo bleibe ich? Und wo ist Riley?" Melisande macht eine wegwerfende Handbewegung. "Der sitzt im Warmen mit deiner Großmutter und deiner Schwester." Sie räkelt sich im Sand. "Und wenn Raven endlich aufkreuzt - was sich nur noch um Minuten handeln kann - werden wir dich aufwecken. Du liebst unseren Sohn vielleicht mehr als wir es jemals tun werden, aber du hast ihn uns immerhin weggenommen. Und wenn er sich schon weigert, wieder mit heimzukehren, können wir es ihm unmöglich gönnen, glücklich zu sein." Sie mustert mich mit einem mordlüsternen Blick von oben bis unten.

"Also werden wir wohl bedauerlicherweise nicht umhin kommen, dich zu töten."

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Was sagt ihr zu dieser Wendung? Um euch schon mal im Vorraus die Hoffnungen zu nehmen: Riley wird nicht wie jeder Märchenheld auftauchen und sie retten, also wie wird Scarlett sich helfen? Oder zieht Melisande das überhaupt durch? Eure Meinungen interessieren mich! :-)

                         

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