Kapitel 24: Gott und Göttin

~Jace ~

Ich stolperte rückwärts, denn auch wenn Anthony nicht der größte war, musste man ihm Eins lassen: Er hatte Kraft. Er schrie mich an: „Wie kannst du es wagen?" er stieß mich erneut „Sie ist MEINE Freundin, also verzieh dich du machst doch eh alles nur schlimmer." Er wollte mich erneut wegstoßen, doch diesmal war ich vorbereitet und stieß ihn von mir weg. Ich sprudelte vor Wut: „ICH? Ich mache es schlimmer? Ich wollte deiner Freundin helfen! Du bist der, der alles schlimmer macht!" Anthony hob sein Schwert auf und hielt die Spitze an meine Kehle: „Sie hat etwas Besseres als dich verdient." Zischte er mich an. Warum kapiert er es nicht? Ich musste es ein für alle Male klar machen, weshalb ich seine Klinge mit meiner kreuzte und ihn anschrie: „ Ich bin nicht an Camille interessiert, kapiert? Ich wollte ihr bloß helfen. Das tun Freunde nun mal so!" Doch er hörte mir nicht zu. „Erzähl das deiner Mutter!" Er wollte gerade einen neuen Gegenangriff starten, als Kylie auf die Lichtung gerannt kam, als sie Camille erblickte, rannte sie sofort auf sie zu und kniete sich neben sie: „Warum habt ihr keine Hilfe geholt?" warf sie uns vor. Anthony erwiderte nur spöttisch: „Weil der große Jace doch hier ist. Der kriegt doch alles allein hin!" Er spuckte vor mir auf den Boden, doch ich rollte nur mit den Augen: „Besser als du wenigstens." Anthony hob schon wieder sein Schwert, doch Kylie funkelte uns wütend an: „Jetzt haltet beide doch mal die Klappe. Bei den Göttern was ist bloß los mit euch?" „Wenn dieser Nichtsnutz es schafft mich nicht gleich wieder aufspießen zu wollen." Versuchte ich mich zu verteidigen. Es war schließlich nicht meine Schuld, doch sie fuhr mich an: „Jace, halt die Klappe sonst..." Sie hielt kurz inne „Spürt ihr das?!"

„Was?" fragte ich verwirrt. Außer dem Drang Anthony ordentlich meine Meinung zu sagen, nichts, rein gar nichts.

Kylie öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch plötzlich öffnete Camille ihre Augen und deutete in Anthonys und meine Richtung. Zunächst spürte ich eine kurze Welle der Erleichterung, doch dann wusste ich was Kylie meinte. Ich spürte eine starke Präsenz voller Macht. Eine Macht die größer war als die jedes Halbgottes. Ich wusste ich würde die Quelle entdecken, wenn ich mich umdrehen würde. Als ich mich umdrehte sah ich eine große Frau, vielleicht drei Meter groß mit einem weißen Toga. Sie strahlte etwas Majestätisches aus. Ihr Blick war geprägt von Wut und Verachtung, dennoch konnte ich in ihren Augen einen Hauch Belustigung erkennen. Auch wenn ich noch nie einen Gott gesehen hatte, wusste ich, dass es einer war, doch wer wusste ich nicht, schließlich gibt es mehr als hundert weibliche Göttinnen. Da kann es einem schon etwas schwer fallen, aber irgendwie kam sie mir bekannt, irgendwie vertraut vor. Ich sah im Augenwinkel wie Kylie Camille auf half und die Göttin mit zusammen gekniffenen Augen musterte, während ihre Hand Richtung Dolch wanderte, den sie am Gürtel trug.

~Kylie~

Ich hielt Camille eine Hand hin und zog sie hoch. „Alles okay?" fragte ich noch und sie nickte, bevor ich mich der Göttin zuwandte. Ich erkannte direkt wer mitten in unserem Wald aufgetaucht war. „Hera." Zischte ich.

~Jace~

Chiron trat in diesem Moment auf die Lichtung, gefolgt von anderen Halbgöttern, die alle Hera erstaunt anstarrten. Der Zentaur machte eine kurze Verbeugung vor Hera, hielt sich aber ansonsten im Hintergrund, während ich immer noch darüber grübelte wer nochmal Hera war. Göttin der Jagd? Nein! Heras Stimme schallte über die Lichtung: „ Ich habe einen Auftrag an euch." Kylie trat ihr entgegen: „Einen Auftrag? Was für ein Auftrag?"

Hera: „ Ja einen wichtigen Auftrag. Es geht um Zeus. Er ist verschwunden." Jetzt wusste ich wer Hera war... „Zeus? Wie soll das gehen? Er ist doch der mächtigste aller Götter." ...und mein Vater fügte ich mit Stolz in meinen Gedanken noch dazu.

„Und wie sollen wir bitte helfen?" Kylie klang nicht sehr überzeugt. Hera warf Kylie einen verächtlichen Blick zu: „Es wird nicht dein Auftrag sein Tochter der Poseidon. Er ist für meinen Sohn Jace bestimmt."

Kylie sah geschockt aus: „Warte... Jace ist dein was?" Hera: „Er ist mein Sohn und hiermit erkenne ich ihn offiziell an." Ich spürte den Blick des Camps auf mir. Ein Raunen ging durch die Menge, als über mir das Bild eines Pfaus erschien.

Kylie schüttelte den Kopf: „Das kann nicht sein! Du hattest NIE Kinder mit einem Sterblichen. Du bist die Göttin der Ehe!" Heras Stimme donnerte und ihr Blick sprühte Funken: „Bezichtige mich nicht der Untreue! Zeus ist genauso sein Vater wie ich seine Mutter."

Jetzt meldete sich Camille zu Wort: „Das müsste eigentlich bedeuten... Nein das ist unmöglich, außer Jace ist...ein Gott!" Auch ich merkte jetzt, dass es wirklich um mich ging, doch ich war total verwirrt und verstand gar nichts mehr: „Und was ist mit meiner Familie? Meinen Eltern? Meine Schwester Hannah?

Anthony genervt: „ Mein Gott, Jace kapierst du denn gar nichts?"

Camille antwortete mir mit ruhiger Stimme: „ Es tut mir Leid Jace, aber du solltest im Olymp leben, als Gott." Sie sah Hera an: „Warum ist er dann hier?"

Hera sagte kurz angebunden: „Ich habe meine Gründe." Kylie murmelte fast unhörbar: „Da läuft doch was erdenklich schief." Hera tauchte direkt vor Kylie auf und starrte auf sie herunter: „ Willst du die Götter als schwach bezeichnen?"

Kylie wollte noch etwas erwidern, doch ich sah wie Camille ihr mit dem Ellbogen einen Stoß in die Seite verpasste und mit dem Kopf schüttelte. Kylie verstummte. Da sprach Chiron vom Rand der Lichtung „Hera, Ich denke wir haben wichtiges zu besprechen, aber nicht hier." Hera wandte sich zögernd ab und Chiron brüllte noch: „Die Eroberung der Flagge ist hiermit beendet. Alle Halbgötter möchte ich nach dem Abendessen am großen Feuer sehen und die Hüttenältesten zu einer Versammlung!" Langsam leerte sich die Lichtung mit vielen Protestschreien, dennoch blieben am Ende nur noch Kylie, Camille, Anthony und ich übrig. Ich hörte Camille erleichtert seufzen.

Sie blickte unschlüssig alle nach der Reihe an, doch währenddessen stellte Kylie uns zur Rede: „Was ist bloß los mit euch?" ich deutete auf Anthony: „Er hatte grundlos einen Eifersuchtsanfall!"

Anthony stotterte: „ Ich...äh...der war aber nicht grundlos." Ich schüttelte den Kopf: „Doch war er." Camille kam dazwischen: „Egal. Hauptsache es ist alles gut und ihr beiden schließt Frieden." Sie lächelte zaghaft.

...

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