Home Sweet Home

Staunend stand ich da und musterte mit großen Augen den Garten. Remus und Sirius hatten ganze Arbeit geleistet. Der Rasen war gemäht, das Unkraut gejätete, der Pool war von Algen befreit, Blumen blühten am Wegesrand, sogar ein hölzerner Pavillon stand auf der Wiese. Es kam selten vor, aber ich war sprachlos. Schmunzelnd griff Remus nach meiner Hand. Langsam führte er mich den Kiesweg entlang. Sirius, der sich mittlerweile zurück verwandelt hatte, lief vorweg. Grinsend drehte es sich zu uns und breitete die Arme aus.

>>Na, wie gefällt es dir? <<, wollte er überschwänglich wissen. Ich war noch immer überwältigt. Eigentlich hatte ich mit einem Berg von Arbeit gerechnete, wenn ich nach Hause kommen würde..., nicht damit.

>>Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll<<, gab ich zu. Sirius Grinsen verbreiterte sich, während Remus meine Hand drückte. Dankbar blickte ich zwischen den beiden Männer hin und her.

Als wir das Haus betraten, war ich zunächst überrascht, wie ordentlich es doch war. Ich hatte vermutete, dass die beiden Männer ein heilloses Chaos hinterlassen würden. Remus schien meinen Gesichtsausdruck richtig zu deuten.

>>Ich habe vorher aufgeräumt. Ich wollte nicht, dass du das Haus betrittst und gleich über Sirius Unterhosen stolperst. << Schmunzelnd führte er mich in die Küche.

>>Hey, das hab ich gehört! <<, empörte sich Sirius. Lachend ließ ich mich auf einen der Stühle sinken, während Remus begann Tee zuzubereiten.

>>Wer von uns beiden, ist denn gestern über einen Stapel Bücher gestolpert? Und den habe ganz sicher nicht ich da hingestellt<<, verteidigte sich der Lockenkopf. Lässig lehnte er sich mit dem Rücken gegen den Kühlschrank, dabei beobachtete er, wie Remus heißes Wasser in die einzelnen Tassen goss.

>>Ich hab den nur kurz dort abgestellt, weil ich einer Eule den Tagesprophet abnehmen musste. Ich kann ja auch nichts dafür, wenn du gerade in diesem Moment ausgerechnet da lang läufst <<, wiedersprach Remus.

>>Das sagst du jetzt...Aber ich bin nicht derjenige, der den ganzen Küchentisch mit Zeitungsseiten und Büchern bedeckt und sich dann auch noch beschwert, wenn kein Platz zum Essen da ist<<, warf Sirius ein. Schelmisch funkelte er seinen Freund dabei an. Gelassen griff Remus nach der Zuckerdose. Er gab gleich mehrere Teelöffel in seine Tasse, ehe er den Tee abschmeckte und zufrieden nickte.

>>Wenigstens bin ich in der Lage ein anständiges Essen zuzubereiten <<, meinte er zu Sirius. Er drückte dem Lockenkopf eine Teetasse in die Hand, ehe er auf mich zukam und mir ebenfalls eine Tasse überreichte. Lächelnd nahm ich ihm das heiße Getränk ab.

>>Ach, und ich kann nicht kochen? << Skeptisch zog Sirius die Augenbrauen zusammen.

>>Kochen? Du kannst nicht mal ein Toast toasten. << Gelassen lehnte sich Remus gegen die Küchentheke. Dabei schenkte er mir einen liebevollen Blick.

>>Hey, dafür hab ich dir Frühstück ans Bett gebracht <<, verteidigte sich Sirius, während er an seinem Tee nippte.

>>Ja, ein Frühstück, was aus verbrannten Toast und einem noch halb rohen Ei bestand. Außerdem hast du mir vorher einen Eimer Wasser über den Kopf gekippt. Als ob ich danach noch Lust zum Frühstücken hätte<<, gab Remus amüsiert zurück.

>>Der Gedanke zählt. Außerdem hattest du verschlafen. Sei froh, dass ich dich überhaupt geweckt hatte. << Sirius funkelte seinen besten Freund herausfordernd an. Vorsorglich versteckte ich mein Grinsen hinter der Teetasse. Ich trank einen großen Schluck und stand dann auf.

>>Klärt das mal unter euch. Ich werde erstmal zu meinen Eltern flohen und meine restlichen Sachen abholen. << Ich machte Anstalten aufzustehen, doch Remus kam auf mich zu, legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter und drückte mich zurück auf den Stuhl.

>>Das habe ich schon für dich erledigt<<, meinte er grinsend. Entsetzt sah ich ihn an.

>>Du...Du warst bei mir zu Hause? Aber wie...<<, stotterte ich. Vorsichtig strich er mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Schlagartig verlor ich mich in seinen Augen, während er mich intensiv musterte.

>>Ich war dein Lehrer, schon vergessen? Es war für mich ein leichtes, deine Adresse herauszufinden. Dann brauchte ich mich nur noch als dein Dienstbote auszugeben und schon stand ich in deinem Zimmer. Was übrigens ziemlich pompös ist. Dagegen ist das Haus ja eine Bruchbude. << Mit offenen Mund starrte ich ihn an. Schmunzelnd strich er mit dem Daumen über meine geöffneten Lippen.

>>Ach ja, echt sexy Unterwäsche... Konnte mich gar nicht daran satt sehen<<, warf Sirius grinsend ein. Schlagartig fiel mir alles aus dem Gesicht. Remus verdrehte genervt die Augen.

>>Sag das nochmal und ich scheuere dir eine! << Er warf dem Lockenkopf über die Schulter einen bösen Blick zu, ehe er sich wieder mir zuwendete. Sirius grinste weiterhin schadenfroh.

>>Ich muss mich für ihn entschuldigen. Ich habe deine Sachen feinsäuberlich in Kisten verstaut und er konnte es natürlich nicht lassen, sie zu durchwühlen <<, erklärte er mir. Ich hörte den scharfen Unterton in seiner Stimme, der sicherlich seinem Freund galt. Wütend sprang ich von meinem Stuhl auf.

>>Du hast ernsthaft in meinen Sachen gewühlt? << Ich war stink sauer. Was fiel Sirius eigentlich ein? Mit forschen Schritten ging ich auf ihn zu. Krachend landete meine Handfläche auf seiner Wange. Endlich verschwand das dreiste Grinsen von seinem Gesicht. Sein Kopf flog nach links. Dann faste er sich entsetzt an die Wange. Wie ein getretener Hund blickte er erst mich und dann Remus an.

>>Moony, mach was! Sie haut mich<<, quengelte er wie ein kleines Kind. Nun war es an mir schadenfroh zu grinsen.

>>Diesmal hast du es eindeutig verdient, Tatze. Außerdem bin ich hier nur der Dienstbote. Ich kann da also gar nichts machen<<, meinte Remus augenzwinkernd. Lachend verschwand er aus der Küche.

>>Nein, lass mich doch nicht mit ihr allein<<, rief Sirius entsetzt. Dann löste er sich vom Kühlschrank und rannte Remus hinterher. Schmunzelnd blickte ich ihm nach. Auf jeden Fall wird es nicht langweilig mit den Beiden werden.

Da es schon recht spät war, begann ich damit, das Abendessen zuzubereiten. Als neben mir plötzlich ein lautes Ploppen zu hören war, erschrak ich zutiefst. Ich wirbelte herum und war erleichtert, als ich meine kleine Hauselfe Elli erkannte.

>>Elli! Hast du mich vielleicht erschreckt. << Mein Herz klopfte mir noch immer bis zum Hals.

>>Verzeihen Sie, Miss Winger! Es war nicht Ellis Absicht, sie zu erschrecken<<, entschuldigte sie sich. Dabei verbeugte sie sich so tief, das ihre Schnauzte fast den Boden berührte.

>>Du brauchst dich nicht zu entschuldigen! Du konntest ja nicht wissen, dass ich mich hier in der Küche befinden würde. Außerdem hab ich dir schon hundertmal gesagt, dass du mich beim Vornamen ansprechen sollst. << Wieder verneigte sich die kleine Elfe tief.

>>Verzeihung! <<, wiederholte sie. Seufzend sah ich auf sie hinab. Wieso mussten Hauselfen immer so unterwürfig sein? Elli hatte mich großgezogen. Ich wollte nicht, dass sie sich herabwürdigte. Doch meine Bemühungen, daran etwas zu ändern, waren steht's vergebens.

>>Also, was verschafft mir die Ehre deines Besuches? <<, wechselte ich das Thema. Neugierig musterte ich sie.

>>Mrs und Mr Winger haben Elli aufgetragen ihnen, Miss Winger, zu dienen, da sie den Dienstboten, Mr Lupin, nicht für nicht vertrauenswürdig halten. Sie vermuten, dass besagter ein Werwolf ist<<, erklärte sie mir. Verächtlich schnaubte ich. Das war mal wieder typisch für meine Eltern. Trotzdem freute ich mich, dass Elli bei mir bleiben durfte. Ich hätte sie sonst schrecklich vermisst.

>>Soll Elli sich um das Abendessen kümmern? <<, fragte die Elfe freundlich. Lächeln nickte ich. Während Elli das Essen zubereitet, ging ich hinauf ins obere Stockwerk. Ich hatte Remus heute noch gar nicht richtig begrüßen dürfen und wollte dies nun nachholen. Ich hörte im Badezimmer die Dusche rauschen und da das Schlafzimmer leer war, vermutete ich, dass Remus darunter stand. Dafür stand die Tür des Gästezimmers offen. Neugierig warf ich einen Blick hinein.

In dem Zimmer herrschte ein heilloses Chaos. Klamotten lagen überall verstreut. Das Bett war zerwühlt. Essensreste standen auf dem Tisch, sowie angefangene Getränke. Irgendwelche Magazine mit halbnackten Frauen auf dem Cover lagen auf dem Sofa verteilt.

Während Sirius Zimmer nur so vor Unordnung strotzte, war mein Zimmer, worin Remus schlief, geradezu akribisch aufräumt. In Gedanken fragte ich mich, wie Remus und Sirius nur Freunde werden konnten. Sie schienen kaum Gemeinsamkeiten zu haben. Remus war ein stiller Stratege und der perfekte Gentleman. Sirius dagegen ein Chaot, der das Leben in vollen Zügen auskostete und kein Blatt vor den Mund nahm.

>>Na Schönheit! Wenn du gekommen bist, um mich wieder zu schlagen, dann muss ich dich enttäuschen. Denn so sehr ich deine Anwesenheit auch zu schätzen weiß, muss ich jetzt erstmal ganz dringend duschen gehen. << Sirius, der bis eben noch vor seinem Kleiderschrank gestanden hatte, mogelte sich grinsend an mir vorbei.

>>Aber Remus ist doch...<<, fing ich an, doch da war er schon im Badezimmer verschwunden. Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte ich die geschlossene Tür.

>>SIRIUS! Hast du schon mal etwas von Privatsphäre gehört? <<, hörte ich gleich darauf Remus Stimme. Lachend lehnte ich mich gegen die Wand.

>>Hab dich nicht so! Früher hatten wir auch immer Gruppenduschen<<, sagte Sirius gelassen. Keine Minute später kam Remus wütend aus dem Badezimmer gestürmt, nur mit einem Handtuch bekleidet. Er schien mich gar nicht wahr zu nehmen und stapfte wütend in unser gemeinsames Zimmer. Schmunzeld lief ich ihn nach. Noch immer war er nass vom Duschen. Wütend murmelte er irgendetwas vor sich her.

Ein hinterhältiges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Leise schloss ich die Tür hinter mir und versiegelte sie mit einem Zauber, damit Sirius uns nicht wieder stören konnte. Als die Tür ins Schloss fiel, blickte Remus überrascht auf. Hüftschwingend ging ich auf ihn zu.

>>Bekomme ich noch eine anständige Begrüßung? <<, hauchte ich fragend. Ich ließ meine Stimme dabei extra verführerisch klingen. Ich schlag meine Arme um seinen Hals und zog ihn zu mir herunter. Schlagartig verfärbte sich seine Iris. Tief blickte ich in seine goldenen Augen, die mich intensive musterten. Und dann legten sich endlich seine Lippen auf die meinen. Schmetterlinge kreisten in meinem Bauch. Hitze breitet sich aus und meine Herzfrequenz verdoppelte sich... So also fühlte sich Liebe an.

ENDE

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Hallo meine lieben Leser,

ich weiß, dass mich jetzt viele für dieses „abrupte" Ende hassen werden. Aber ich fand es irgendwie passend. Falls Interesse besteht, könnte ich mich vielleicht noch dazu verleiten lassen, ein Bonus Kapitel (FSK 18+) zu schreiben, was an dieses anknüpft. Wenn nicht, dann ist dieses Geschichte jetzt leider zu Ende. Ich möchte mich recht herzlich an alle bedanken, die bis zum Schluss durchgehalten haben. Es hat mir viel Freude bereitet, diese Story zu schreiben.

Meine nächste Fanfiction ist bereits draußen, wer Interesse hat. Sie heißt „Eine heiße Liaison (FSK 18+ !!!)" Natürlich wieder eine Remus Lupin Geschichte. Allerdings wird sie nicht besonders lang werden, da schon andere Geschichten in Arbeit sind.

Hier ein kurzer Überblick:

-Eine heiße Liaison (in Arbeit)
-Ein außergewöhnliches Paar (in Arbeit)
-Als der Werwolf aus dem Fenster fiel (wird demnächst erscheinen)
-Zwei Fremde mit Erinnerungen (wird demnächst erscheinen)
-Ein Mann und sein Hund (in Planung)

Ganz liebe Grüße

Eure Moony

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