Goodbye Hogwarts!
Wehmütig packte ich meinen Koffer. Ich ging mehrmals durch das Zimmer, um auch ja nichts zu vergessen. Traurig blickte ich mein Himmelbett an, in dem ich sieben Jahre lang schlafen durfte. Dann verließ ich den Schlafsaal. Seufzend schritt ich die Treppe zum Gemeinschaftraum hinunter. Ich würde den kreisrunden Raum mit seinen vielen unterschiedlichen Sesseln und Tischen vermissen.
Schweren Schrittes machte ich mich auf zur Bibliothek, um meine Bücher abzugeben, die ich mir über das Schuljahr ausgeliehen hatte. Ich wusste, dass dies der Ort sei, den ich an Hogwarts am meisten vermissen würde. Mein Blick glitt traurig über die unzähligen Bücheregale. Wie gerne würde ich jetzt durch die langen Reihen laufen, um mit den Fingerspitzen über die Buchrücken zu streichen. Doch die Zeit drängte. Schweren Herzens verabschiedete ich mich von Madame Pince. Selbst sie werde ich vermissen.
Mit schwermütiger Gesichtsausdruck verließ ich das Schloss. Zusammen mit Bella und Helga bestieg ich die Kutsche, die uns hinunter nach Hogsmead bringen würde. Keiner sagte ein Wort. Alle saßen nur da und starrten hinauf zum Schloss, welches immer weiter in die Ferne rückte. Was für ein magischer Ort. Seufzend lehnte ich mich zurück und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Die Oberfläche des Sees glitzerte im Sonnenlicht. Am Seeufer konnte man für einen kurzen Moment die Tentakel des Riesenkraken ausmachen. Hagrid stand mit seinem Saurüden Fang vor seiner Hütte und winkte. Mit einem beklommenen Gefühl in der Brust, lehnte ich mich aus dem Kutschenfenster und winkte zurück. Bella und Helga taten es mir gleich.
Pünktlich um 11 Uhr fuhr der Zug ab. Noch immer lag bedrückendes Schweigen in der Luft. Allen fiel der Abschied schwer. Mit hängendem Kopf suchten wir uns ein Abteil. Oliver, Percy und Penelope gesellten sich zu uns. Ich lehnte mich gegen die kühle Scheibe und sah dabei zu, wie Hogwarts langsam am Horizont verschwand. Eine eisige Hand schien sich um mein Eingeweide zu legen. Ich hatte mir den Abschluss so sehr herbei gesehnt, doch jetzt bereute ich es fast. Das siebte Schuljahr hatte mich irgendwie verändert. Ob das an Remus lag? Gedankenverloren blickte ich hinaus und erinnerte mich an meinen ersten Schultag zurück.
*Flashback*
>>Beeil dich Stella! Wir sind schon viel zu spät <<, forderte meine Mutter mit barschem Ton. An der Hand zerrte sie mich sich grob hinter sich her, während mein Vater vorweg ging. Er schob einen Gepäckwagen mit meinem Koffer darauf vor sich her.
>>Harald, hättest du dein Meeting nicht ein paar Minute eher beenden können? Was macht das jetzt bloß für einen Eindruck? Das ist wirklich unter unserer Würde, in der Öffentlichkeit so umher zu hetzten<<, beschwerte sie sich und zog mich erbarmungslos weiter.
>>Liebling, wir sind hier unter Muggel. Mach jetzt bitte nicht wieder eine Szene. Außerdem war nicht ich es, der drei Stunden gebraucht hatte nur, um sich ein passendes paar Schuhe rauszusuchen<<, konterte mein Vater. Seufzend folgte ich meinen streitenden Eltern. Wie ich solche Konversationen doch hasste. Jeder gab jedem die Schuld, und am Ende war es dann doch keiner.
Vor einer steinernen Absperrung blieben wir stehen. Sie befand sich genau zwischen Gleis neun und zehn. Mein Vater drückte mir den Gepäckwagen in die Hand, während meine Mutter mich noch mal prüfend musterte. Mein Körper kribbelte vor Aufregung. Gleich würde ich in den Hogwarts Express steigen dürfen. Dieser brachte mich dann ganz weit weg von meinen nervigen Eltern.
>>Du weißt worüber wir gesprochen haben... Konzentriere dich auf den Unterricht, mach keine Dummheiten, achte steht's auf dein Äußeres und gib dich nicht mit ungezogenen Gören ab! Wenn mir irgendwie zu Ohren kommt, dass du dich unangemessen verhältst, dann kommen wir, um dich unverzüglich abzuholen. Du weißt, dass ich nichts von diesen öffentlichen Schulen halte. << Kritisch fasste sie mich ins Auge. Ich nickte zur Bestätigung und wandte mich dann meinem Vater zu.
>>Ich denke die Worte deiner Mutter waren klar und deutlich. Wenn du Schwierigkeiten hast, dann schreibe uns! << Er klopfte mir kurz auf die Schulter, dann schob er mich zur Absperrung. Mit einem breiten Grinsen ging ich durch sie hindurch. Endlich war ich frei.
Es dauerte nur wenige Sekunden, da tauchte ich auf Gleis neun dreiviertel wieder auf. Ich staunte nicht schlecht, als ich die scharlachrote Dampflok entdeckte. Fasziniert mischte ich mich unter die anderen Schüler, die mir sogleich neugierige Blicke zuwarfen. Freudig betrat ich den Hogwarts Express. Dort suchte ich mir ein leeres Abteil. Ein Junge half mir netterweise mit meinem schweren Koffer, ihn auf die Gepäckablage zu wuchten.
>>Hey, ich bin Oliver. Fährst du auch das erste Mal nach Hogwarts? <<, fragte er mich freundlich. Ich nickte zur Bestätigung. Meine Eltern hatten mir mehr als nur einmal eingebläut, dass ich mich ja nicht mit den falschen Leuten unterhalten sollte. Also zog ich es vor zu schweigen. Ich wollte nicht gleich den Zorn meiner Eltern auf mich ziehen und riskieren, wieder nach Hause geschickt zu werden.
Breit lächelnd gesellte sich Oliver zu mir. Später kamen dann noch zwei Mädchen mit den Namen Bella und Helga in das Zugabteil. Auch sie schienen sehr sympathisch, doch ich hielt mich weiter zurück.
>>Und, in welches Haus wollt ihr kommen? <<, fragte Oliver in die Runde.
>>Ravenclaw klingt ganz gut, oder Gryffindor<<, meinte Bella als Erste.
>>Ich komme bestimmt nach Hufflepuff<<, antworte Helga etwas schüchtern.
>>Also ich will definitive nach Gryffindor und du, Stella? << Überrascht weiteten sich meine Augen, als mich dieser Oliver so unverblümt ansprach.
>>Meine Mutter ist sich sicher, dass ich nach Slytherin komme, aber mir ist es eigentlich egal. Hauptsache weg von zu Hause<<, sagte ich schulterzuckend und wandte mich dem Fenster zu. Langsam setzte sich der Zug in Bewegung...
*Flashback Ende*
Zu diesem Zeitpunkt, hatte ich mich noch sehr an die Regeln meiner Eltern gehalten. Doch schnell lernte ich meinen eigenen Weg zu gehen.
>>Hey Stella, bist du eingeschlafen? Wir sind da. << Überrumpelt zog ich die Augenbrauen hoch. War die Zugfahrt so schnell vergangen? Bella und die anderen standen schon in der geöffneten Abteiltür. Nur Helga stand neben mir und musterte mich besorgt.
>>Oh, entschuldigt. Ich war in Gedanken<<, erwiderte ich ehrlich und sprang auf.
>>Das haben wir bemerkt<<, grinste Oliver. Er reichte mir meinen Koffer. Mit gemischten Gefühlen blickte ich in die Gesichter meiner Freunde. Ich hatte sie nie als Freunde angesehen, doch jetzt wo der Abschied nahte, fühlte es sich richtig an. Zusammen verließen wir den Zug... zum letzten Mal.
Draußen erwartete mich bereits Remus. Ein großer schwarzer Hund lag gelangweilt zu seinen Füßen. Überrascht blickte ich die beiden an. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass sie mich abholen würden. Sirius hob freudig den Kopf, als er mich entdeckte. Schwanzwedelnd sprang er auf und lief auf mich zu. Mehrere Schüler sprangen ängstlich zur Seite, als er sich durch sie hindurch drängelte. Grinsend beobachtete ich das Treiben, bis der Hund auf mich zugesprungen kam. Beinahe hätte er mich zu Boden gerissen, doch ich konnte mich gerade noch fangen. Quer leckte er mir einmal über das ganze Gesicht. Angeekelt zog ich eine Grimasse.
>>Lass das, Tatze! Wir haben darüber gesprochen. << Remus stand plötzlich mit erhobenem Zeigefinger neben uns. Drohend musterte er den Hund. Dieser ließ sofort ab von mir, legte sich artig auf den Boden und setzte seinen weltbesten Hundeblick auf. Doch Remus ließ sich davon nicht beirren. Seufzend wandte er sich mir zu. Irgendetwas schien ihn zu beunruhigen. Skeptisch musterte ich ihn, dann die Umgebung. Eltern warfen Remus verachtungsvolle Blicke zu. Manche Schüler wirkten überrascht ihn hier zu sehen. Andere schienen ängstlich oder gar panisch zu sein.
>>Ich hoffe du bist nicht böse, wenn ich hier schnellstmöglich verschwinden möchte<<, meinte Remus gepresst. Eigentlich hätte ich ihn zu Begrüßung gerne geküsst und umarmt, doch ich wollte ihm nicht noch mehr Unbehagen bereiten. Sirius dagegen sprang bei Remus Worten auf. Knurrend schritt er auf die starrenden Leute zu. Ängstlich wichen diese zurück.
>>Du hast einen tollen Beschützer<<, sagte ich amüsiert. Grinsend betrachtete ich den übergroßen Hund. Remus verdrehte darauf nur die Augen.
>>Er kann manchmal ganz schön anstrengend sein. <<
>>Remus! Schnuffel! << Freudig kam Harry auf uns zugestürmt. Sofort vergaß Sirius die starrenden Leute. Überschwänglich begrüßte er Harry, so wie er es bei mir getan hatte. Remus legte dem schwarzhaarigen zur Begrüßung eine Hand auf die Schulter.
>>Und Harry, geht's jetzt zu den Weasley? << Harry schüttelte den Kopf.
>>Leider nein! Da drüben steht schon Onkel Vernon... Aber zur Quidditch Weltmeisterschaft holt mich Mr Weasley ab <<, erklärte er und wirkte leicht bedrückt.
>>Mach dir keine Sorgen, Harry! Bis zu Sirius Freisprechung dauert es nicht mehr lange und du weißt, was er dir versprochen hat. Aber bis es soweit ist...<< Remus ließ den Satz unbeendet. Stattdessen schritt er zu Harrys Onkel hinüber. Sirius folgte ihm auf dem Fuß.
>>Ich glaube dein Onkel macht sich gleich in die Hose<<, sagte ich amüsiert. Lachend betrachtete ich den entsetzten Mann, der Remus und Sirius mit großen Augen musterte.
>>Ja, scheint so<<, grinste Harry nun auch.
>>Was hast du zu ihm gesagt? <<, wollte Harry wissen, als Remus mit Sirius im Schlepptau zurückkam. Remus zuckte nur lächelnd mit den Schultern und zwinkerte kurz.
>>Wirst du schon sehen<<, meinte er schlicht. Strahlend verabschiedete sich der schwarzhaarige von uns und schritt zu seinem Onkel. Neugierig blickte ich zu Remus auf.
>>Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn Harry uns in den Ferien mal besuchen kommt? << Lächelnd schüttelte ich den Kopf. Dann folgte ich Remus zur Absperrung. Zum Abschied winkte ich nochmal kurz meinen Klassenkameraden zu, die mir verwirrt hinterher blickten. Sirius verschwand als erstes durch die Mauer. Remus und ich eilten ihm hinterher.
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Hallo alle zusammen,
leider nähern wir uns dem Ende zu. Mittwoch erscheint das letzte Kapitel dieser Geschichte. Ich hoffe euch hat die Fanfiction bisher viel Freude und Vergnügen bereite. Mir hat es jeden Falls viel Spaß gemacht diese zu schreiben. Natürlich hab ich schon einiges in Planung. Gleich drei Fanfiction befinden sich bereits in Arbeit. Ich hoffe, dass mir viele Leser treu bleiben und auch meine neuen Geschichten wieder verfolgen werden. Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntagabend.
Eure Moony
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