Der Abschlussball

>>Hola! Darf man mitmachen? << Erschrocken zuckten Remus und ich zusammen. Gleichzeitig drehten wir uns zum Kamin um, durch den Sirius gerade erschienen war. Genervt blickte ich ihn an. Warum musste er ausgerechnet jetzt stören?

>>Verschwinde, Tatze! <<, forderte Remus. Finster funkelte er seinen besten Freund an. Dieser grinste unbekümmert.

>>Lasst euch von mir nicht stören. Ich bleibe einfach hier stehen und schaue zu <<, meinte er amüsierte und lehnte sich lässig an die Wand.

>>Kannst du diese blöden Scherze nicht mal sein lassen? Was willst du überhaupt hier? Müsstest du nicht im Ministerium sein? <<, wollte Remus seufzend wissen. Frustriert schmiegte er seine Stirn gegen die Meine und schloss die Augen.

>>Ich bin auf Bewährung draußen. Stell dir vor, ich musste einen unbrechbaren Schwur leisten, dass ich nicht das Land verlassen kann. <<, lachend kam Sirius auf uns zu. Ich fühlte mich leicht unbehaglich in meiner Haut. Schließlich saß ich noch immer auf dem Schreibtisch und Remus stand zwischen meinen Beinen.

>>Und was willst du nun hier? << Remus richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf. Missmutig entfernte er sich von mir.

>>Was wohl...? Dich abholen natürlich. Ich hatte gehofft, dass ich ein paar Tage bei dir unterkommen kann. Schließlich kann ich sonst nirgendwo hin...Gut ich könnte zum Hause meiner Eltern...aber besonders scharf darauf, bin ich ehrlich gesagt nicht. Also...<< Unbesorgt zuckte Sirius mit den Schultern.

>>Ich dachte du kommst mit zu mir nach Hause? <<, warf ich ein, bevor Remus etwas erwidern konnte. Fragend blickte ich ihn an.

>>Du willst immer noch, dass ich bei dir einziehe? << Erstaunt zog Remus die Augenbrauen hoch.

>>Selbstverständlich und Sirius kann von mir aus das Gästezimmer beziehen<<, erwiderte ich lächeln.

>>Ich dachte das Gästezimmer sei für mich bestimmt<<, meinte Remus schmunzelnd.

>>Naja, wenn du getrennte Betten bevorzugst...<<, lachte ich und stieß ihm neckend gegen die Schulter.

>>Nun mal langsam, ihr Turteltauben! Wovon sprechen wir? <<, fragte Sirius verwirrt. Ich erzählte ihm von meinem frisch renovierten Haus. Sofort war er Feuer und Flamme.

>>Das klingt doch super! Also...wollen wir dann los, Moony? Oder willst du das hier noch beenden? << Remus verdrehte darauf nur genervt die Augen. Seufzend schüttelte er den Kopf über das alberne Verhalten seines Freundes. Dann wandte er sich wieder mir zu.

>>Und dir macht es wirklich nichts aus, zwei Rumtreiber zu beherbergen? << Grinsend schüttelte ich den Kopf.

>>Das wird bestimmt lustig<<, erwiderte ich unbesorgt.

>>Na dann würd ich sagen, sehen wir uns in ein paar Tagen<<, verabschiedete sich Remus. Schnell hauchte er mir einen Kuss auf die Lippen, ehe er sich der Tür zuwandte.

Sirius trat ebenfalls auf mich zu. In seinen Augen lag ein schelmisches Funkeln. Dann beugte er sich vor und gab mir ebenfalls einen flüchtigen Kuss auf den Mundwinkel. Angewidert drückte ich ihn weg.

>>Bähh, Sirius! << Eilig wischte ich mir mit dem Ärmel über den Mund.

>>Was denn? Ich wollte mich doch auch nur anständig verabschieden. << Grinsend zwinkerte er mir zu. Doch dann wurde er von Remus grob am Kragen gepackt und zur Tür geschleift.

>>Mach das noch mal und ich mach dich einen Kopf kürzer! <<, knurrte er seinen Freund an. Dieser schenkte Remus seinen besten Hundeblick.

>>Spielverderber! <<, hörte ich Sirius noch murmeln, ehe die beiden Rumtreiber aus der Tür verschwanden. Grinsend blickte ich ihnen hinterher...

>>Wow, du siehst wunderschön aus! <<, schwärmte Helga hinter mir. Überrascht drehte ich mich zu ihr um. Helga und Bella starrten mich an, als wäre ich von einem anderen Stern. Ich trug das dunkelgrüne Kleid, das ich mir vor ein paar Wochen in der Winkelgasse zugelegt hatte. Es reichte bis zum Boden und umschmeichelte meine Figur perfekt. Trotzdem fühlte ich mich unwohl in meiner Haut.

>>Da kann man wirklich neidisch werden<<, meinte Bella augenzwinkernd und schritt an mir vorbei, um sich selbst im Spiegel zu betrachten.

>>Hört auf mir zu schmeicheln! Ihr seid doch genauso hübsch <<, erwiderte ich peinlich berührt. Mir war das alles wahnsinnig unangenehm. Schnell verbarg ich meine roten Wangen hinter meinen Haaren. Ich hatte sie mit Absicht offen gelassen und mir die Haare nicht wie üblich, zu einer Hochsteckfrisur gezaubert. In saften Wellen flossen sie über meine Schultern.

>>Wir sollten uns langsam los machen, sonst sind wir am Ende noch die Letzten<<, warf Helga nervös ein.

Langsam stieg ich die Treppen hinunter, da ich mich noch an die hohen Schuhe gewöhnen musste. Bella und Helga schien es ähnlich zu gehen. Ich konnte die Blicke meiner Mitschüler im Rücken spüren. Versuchte dies aber so gut es ging zu ignorieren.

Erleichtert atmete ich auf, als wir endlich in der Eingangshalle ankamen. Es grenzte an ein Wunder, das niemand die Treppe hinunter gestolpert war. Kaum hatte ich meinen Blick von den halsbrecherischen Treppenstufen erhoben, sah mir auch schon Denny entgegen. Er trug wie die meisten Jungs einen eleganten schwarzen Anzug. Höflich streckte er mir sogleich seinen Arm entgegen. Lächelnd legte ich meine Hand auf seinen Unterarm und stand nun direkt vor ihm. Noch immer fühlte ich mich leicht unwohl in seiner Nähe, doch ich verdrängte dieses Gefühl in den Hintergrund. Schließlich waren wir Freunde.

Als wir die große Halle betraten, stockte mir unwillkürlich der Atem. Sie war kaum wiederzuerkennen. Am Rand standen mehrere Tische, vollbeladen mit den herrlichsten, unterschiedlichsten Speisen und Getränke. Ich hatte noch nie ein so großes Büfett gesehen. Kleine Stehtische waren überall verteilt. In der Mitte war eine Tanzfläche aufgebaut. Der verzauberte Himmel über unseren Köpfen war Sternenklar. Unzählige Kerzen schwebten davor und hüllten die große Halle in ein angenehmes, warmes Licht.

Professor Dumbledore stand bereits am Rednerpult und wartete darauf, dass auch die restlichen Schüler eintrudelten. Ordentlich stellten wir uns vor ihm auf. Erwartungsvoll blickte ich zu unserem Schulleiter. Dies war also der letzte Abend, den wir auf Hogwarts verbringen würden. Ein trauriger Gedanke.

Als auch die restlichen Schüler eingetroffen waren, hielt Dumbledore eine bewegende Ansprache, um den Abend zu eröffnen. Ich hörte nur mit halben Ohr zu. Mit meinen Gedanken war ich bei Remus. Ich stellte mir vor, wie er jetzt mit Sirius am Abendbrottisch saß und wahrscheinlich ebenfalls an mich dachte. Es war ein schön Gefühl zu wissen, dass ich morgen nicht in ein leeres Haus zurückkehren würde.

Nachdem der Schulleiter seine Rede beendet hatte, teilte sich die Schülerschar auf. Manche genossen die Zweisamkeit, oder fanden sich in kleine Grüppchen zusammen.

>>Warum so nachdenklich? <<, sprach mich Denny unverhofft an. Erschrocken zuckte ich zusammen. Mir war nicht aufgefallen, dass ich einfach nur dastand und meine Mitschüler beobachte hatte. Entschuldigend blickte ich ihn an.

>>Verzeih! Ich kann es einfach noch nicht fassen, dass das hier unsere letzter Abend ist. Morgen fahren wir alle nach Hause und sehen Hogwarts wahrscheinlich nie wieder. << Verstehend nickte Denny darauf.

>>Die Erinnerungen wird bleiben. Und wer weiß...vielleicht kehren wir irgendwann zurück. <<, sprach er entschlossen aus. Dabei schenkte er mir ein schiefes Lächeln.

>>Welchen Grund sollte es dafür geben? << Skeptisch zog ich die Augenbrauen zusammen. Plötzlich breitet sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Irritiert musterte ich ihn. Dann deutet er in die Schülermenge.

>>Siehst du den Jungen da hinten? Der Blonde, mit den stachligen Haaren und der Brille. << Kurz glitten meine Augen suchend durch die Menge. Dann fand ich ihn. Er stand recht schüttern in eine Ecke und blickte verunsichert zu uns rüber. Als er unsere Blicke bemerke, senkte er verlegen den Kopf.

>>Das ist Jack, ein Hufflepuff. Er will später mal Lehrer werden. Vielleicht hier in Hogwarts. <<, erklärte Denny. Verständnislos sah ich zu ihm. Warum erzählte er mir das?

>>Erzähle es bitte nicht weiter! Meine Eltern dürfen nämlich nichts davon erfahren...Morgen brenne ich mit Jack durch... Wir beginnen irgendwo ein neues Leben zu zweit. Weit weg von unseren Eltern. <<, berichtete er stolz. Überrascht hob ich die Augenbrauen. Damit hatte ich nicht gerechnet.

>>Du und dieser Jack...ihr seid also...ähm...zusammen? <<, fragte ich zögerlich nach. Nicht das ich etwas falsch verstanden hatte.

>>Ja. Schon seit zwei Jahre. << Liebevoll lächelte er zu dem schüchterten Jungen rüber.

>>Warum hast du denn nichts gesagt? << Dann hätte ich mir weniger Sorgen machen müssen. Naja, zumindest konnte ich mir jetzt sicher sein, dass er nicht in mich verliebt war.

>>Du erzählst mir auch nicht alles! <<, meinte er augenzwinkernd.

>>Auch wieder wahr. Aber das hatte seine Gründe... Ich hätte sonst meinen Schulabschluss und Remus Job gefährdet <<, erwiderte ich aufrichtig. Ich wollte keine Geheimnisse mehr vor ihm haben. Nicht nachdem er mir das mit Jack anvertraut hatte.

>>Ah, du und Professor Lupin also? Das hatte ich mir schon fast gedacht. Bist mir also doch fremdgegangen<<, lachte er. Grinsend boxte ich ihn gegen die Schulter.

>>Ja, und außerdem bin ich mit einem unschuldigen Massenmörder befreundet...Aber das ist eine andere Geschichte. <<

>>Also die Geschichte musst du mir erzählen! << Lächelnd hakte ich mich bei ihm ein und fing an zu erzählen. Zusammen verbrachten wir einen wunderschönen Abend.

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Hallo meine lieben Leser,

während ihr auf das nächste Kapitel von mir wartete, könnt ihr ja vielleicht mal in die Fanfiction von tonxfanfix schauen. Sie heißt „When I saw you" mit dem Pairing Remus Lupin/ OC und ist echt wunderbar geschrieben. Leider hat die Story bisweilen wenig Aufmerksamkeit bekommen, darum bitte ich euch darum, mal einen Blick hineinzuwerfen. Vielen lieben Dank im Voraus.

Liebe Grüße

Eure Moony

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