3. Keine Chance zu Schwänzen
,,So Mia", unterbricht Hermine die stille, die sich nach dem Auftauchen von diesem Draco bei uns breit gemacht hat. Ich bin gerade dabei, die letzten Reste meines Salates zu essen, erwartungsvoll richte ich mich auf und schaue sie an, ,,Was hast du gleich eigentlich für Unterricht?"
Ihre Frage verwirrt mich ein wenig, ich verstehe nicht so ganz, warum sie sich dafür interessiert.
Hermine scheint meine Verwirrung zu bemerken, denn sie fährt fort, ehe ich etwas antworten kann: ,,Ich frage nur, um sicher zu gehen, dass du nicht wieder Schwänzt. So etwas wird hier in Hogwarts sehr ernst genommen und hart bestraft und du willst doch nicht auch schon gleich von der nächsten Schule geworfen werden", ermahnt sie mich und erinnert mich mit ihrer Art ein wenig an meine beste Freundin Grace, ,,Und das wäre für deine spätere Zukunft alles andere als gut."
So gleich wandern meine Gedanken zu meiner alten Schule, zu meinen besten Freunden Grace und Marry, sie liegen bestimmt gerade draußen am Pool und genießen die Strahlende Sonne Frankreichs. Vor einigen Wochen erst noch lag ich mit ihnen zusammen dort, habe meinen letzten Tage mit ihnen verbracht.
Ob sie mich wohl vermissen?
Mein Magen schlägt einen Salto, als ich zum ersten mal realisiere, dass ich nicht bei ihnen sein kann, wenn ich sie brauche oder sie mich brauchen und wir uns nur noch in den Ferien sehen werden.
Bei dem Gedanken daran, dass durch die Entfernung vielleicht unsere Freundschaft zu Bruch gehen könnte wird mir mulmig. Ich drehe die Gabel in meiner Hand immer und immer wieder um ihre eigene Achse und mir ist der Appetit vergangen. Eigentlich will ich gar nicht darüber nachdenken, doch meine Gedanken führen ein Eigenleben. Es ist als würde man wie wild durch ein Tagebuch blättern und könnte nicht aufhören darin zu lesen, weil man etwas total spannendes entdeckt hat.
Völlig Abgeschweift bekomme ich erst mit, dass Hermine mit mir redet, als sie mit ihrer Hand wild vor meinem Gesicht umher fuchtelt und mich so aus meinen Gedanken reist.
,,Was?", murmle ich nachdenklich, ich finde mich auf das glänzende Metall der Gabel starrend wieder und habe keine Ahnung, warum ich das tue.
,,Ich habe dich gefragt, ob du gerade am Träumen bist", sie verschränkt die Arme vor ihrer Brust und schaut mich auffordernd aber zugleich auch unschuldig an. Eine ihrer Locken fällt ihr dabei ins Gesicht und verdeckt so ihr Linkes Auge. Es ist ein lustiger Anblick, nicht weil Hermine dadurch lustig aussieht, sondern viel mehr, weil das überhaupt nicht zu ihr zu passen scheint.
,,Ja, ähm warte, ich muss eben auf meinen Stundenplan gucken", erkläre ich während ich aus meiner Jackentasche einen kleinen Creme Farbenden Zettel fische, auf welchen ich gestern Abend noch meinen Stundenplan aufgeschrieben hatte. Ich dachte mir, das wäre viel schlauer als den schon gleich am ersten Tag auswendig zu lernen.
Alleine schon deshalb, weil ich sowieso immer Monate brauche um mir all meine Stunden merken zu können.
Ich mustere meinen Stundenplan und beiße mir auf die Lippen:,,Ich habe gleich Zaubertränke, hat jemand von euch das auch?", fragend schaue ich in die Runde.
,,Ich", antwortet Hermine, ,,Und ich glaube Seamus auch, das wird eine lustige Stunde."
,,Wer ist Seamus?", will ich wissen. Ein kleiner Windstoß erfasst mich und ich erschaudere über die plötzliche Kälte, die mich überfällt.
Gerade als Ron seinen dritte Portion Chickenwings verspeist hat, schiebt er seinen Teller mit einem Seufzen von sich:,, Ein Junge aus Gryffindore, er ist in unserem Jahrgang und hat das Talent Sachen in die Luft zu Jagen."
Somit, hat sich die frage dann auch schon mal geklärt.
,,Ich glaube Malfoy", Harry zieht seinen Namen angewidert in die länge, ,,Hat auch Zaubertränke."
Es sieht ganz so aus, als dürfte diese Stunde außerordentlich interessant werden.
Draco's POV:
Ich bin so froh, das der Schultag fast vorüber ist. Ich will raus aus den überfüllten Räumen und Fluren. Diese ganzen lauten Erstklässler aus den anderen Häusern rauben mir echt jeden Nerv.
Seufzend bewege ich mich fast Lautlos, schon fast mechanisch durch die langen Gänge der Schule hinunter zu den Kerkern.
Heute ist einfach ein Tag, an dem mich alles Aufregt, Pansy, die mich heute den ganzen morgen schon mit ihrer Aufgebrachten und Hysterischen Art nicht in ruhe lassen wollte, war der Anfang eines Tages, der nicht zu enden scheint.
Wie gut, das ich jetzt Zaubertränke bei Snape habe, immerhin etwas, was mich hoffentlich auf andere Gedanken bringt.
Unten angekommen fühle ich sofort den Kompletten Umschwung. Die Luft hier unten ist kühl und angenehm und nicht so stickig wie oben in den Fluren.
Es riecht vermodert und fahl, nicht gerade der beste Geruch aber was soll man schon erwarten, wenn man in den Kerkern Unterricht hat.
Keine Zwei Sekunden später kommen meine 'Freunde', Goyle und Zabini angelaufen.
Und vorbei ist es mit der ruhe, denke ich mir meine Augen verdrehend.
,,Machst du jetzt einen auf Streber oder warum bist du schon so früh da?", grunzt Goyle schon von weiten mein Blick fällt dabei auf seine Uniform, die viel zu eng ist und an seiner Haut klebt wie praktisch eine zweite Haut und so den Blick auf seine Speckfalten frei gibt. Seufzend runzle ich meine Stirn. Meine Lippen in Ekel verzogen antworte ich:,,Nicht wirklich."
Ich bin echt froh, dass es das soweit mit dem Gespräch war und Goyle sich jetzt Zabini zuwendet, ich weiß nicht wieso, aber ich bin nicht in der Stimmung mit jemanden zu reden, zu mindestens nicht im Moment.
Als ich mir die Schwarze Jacke von meiner Uniform über die Schulter werfe, bemerke ich, wie ich von jemanden angestarrt werde.
Ich drehe mich um und bemerke das Mädchen, welches vorhin bei Potter und Weasley saß. Die starke Präsenz, die von ihr Ausgeht ist selbst durch die Entfernung zu spüren. Wie eine Lichtgestalt schwebt sie in mein Bewusstsein. Mit ihren langen Braunen Haaren und der Hellen Haut mit dem rosigen Schimmer über den Wangenknochen, wirkt sie fast wie eins dieser Mädchen in diesen Modezeitschriften, nicht das ich mir je so etwas angucken würde, nur um das Klarzustellen, Muggelkram interessiert mich nicht so wirklich.
Sie ist in einem Gespräch mit dem Granger Schlamblut verwickelt, scheint im Gedanken jedoch leicht abzuschweifen.
Etwas geheimnisvolles liegt in der Art, wie sie ihren Zierlichen Körper bewegt, wodurch sie sich von allen anderen Abhebt. Und sie hat diese Blauen Augen, dunkler als das blau des Himmels und so leuchtend, als würden sie von Lichtblitzen durchzogen werden.
Und diese Augen sehen mich jetzt lächelnd an.
Meine Kehle ist plötzlich wie Zugeschnürt. Ich kann gerade noch so verhindern, erschrocken nach Luft zu schnappen. ‚Alison', entweicht es stumm meinen Lippen. Nein, dass kann nicht sein. Ich habe Alison schon so lange nicht mehr gesehen und die Ausstrahlung dieses Mädchens unterscheidet sich komplett von der von Alison. Sie wirkt sehr viel schüchterner als Alison aber zugleich auch als wäre sie einfach total Freundlich.
Fast wäre ich zu ihr rüber gegangen und hätte ihr Gesagt, sie soll mich gefälligst in ruhe lassen, aber dann halte ich inne. Ich weiß nicht genau, was mich dazu bewegt ruhig zu bleiben, aber ich glaube, das es mit ihr und ihrer Ausstrahlung zusammen hängt.
Schnell wende ich meinen Blick von ihr ab. Ich will ihren Blick nicht länger auf mir spürren wollen.
Schließlich wendet sie sich wieder langsam Granger zu. Sie ist verletzt, sogar ohne sie anzusehen, bemerke ich dies. Aber das ist mir total egal, wenn man es so sieht, bin ich sogar echt froh darüber, was kümmert mich irgendeine Gryffindor.
Hoffentlich lässt sie mich jetzt in ruhe.
,,Was war das denn gerade?", spielerisch boxt Zabini mir in die Seite.
,,Ich weiß nicht was du meinst", entgegne ich schroff. Im Nächsten Moment kommt auch schon Professor Snape nach unten gestürmt. Sein wehender Mantel macht seinen immer länger werdenden Schwarzen Haaren starke Konkurrenz. Geistesabwesend setze ich mich in Bewegung um ihn zu folgen, werde aber von Zabini, der mich am Arm hält zurück gehalten.
,,Ich habe doch gesehen, wie es dich nervös gemacht hat, wie sie dich angesehen hat", flüstert er mir zu, einen ziemlichen von sich selbst überzeugenden Blick aufgesetzt, ,,Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, sie hat bei dir einen Eindruck hinterlassen."
Ärgerlich spüre ich die altbekannte Wut, die sich in mir ausbreitet. Ich kann es nicht leiden, wenn jemand irgendwelche falschen Behauptungen über mich aufstellt, selbst wenn es Zabini ist.
,,Als würde mich das Nervös machen, sie ist nur irgendeine Gryffindor Tussi", ich verschränke die Arme vor meiner Brust und folge einen Grinsenden Zabini in den dunklen Raum der Zaubertränke. Der wird sich noch wundern.
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Das war das nächste Kapitel lasst mir gerne Votes und Kommis da wenn es euch gefallen hat.
Liebe Grüße.
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