Vorbemerkung
*** Update 5.12.21: Zeichensetzungskorrektur bei wörtlicher Rede ***
Die Traumfabrik Hollywood ist ein Ort, der mich schon seit längerer Zeit fasziniert. Dabei gehöre ich zu den Menschen, die Stunden damit zubringen können, in einem versteckten Winkel einer Stadtbibliothek Bildbände über die Geschichte Hollywoods zu wälzen oder in vergilbten, angegriffenen Exemplare von Filmstar-Biografien zu schmökern. Was mich immer schon mehr interessiert hat als das heutige Hollywood und seine aktuellen Mega-Blockbuster, das sind die frühen Jahre der amerikanischen Filmindustrie, eine Zeit, in welcher der berühmte Schriftzug in den Hügeln von Los Angeles noch „Hollywoodland" lautete (Das „Land" fiel erst bei einer späteren Restauration der Buchstaben weg).
Die folgende Geschichte spielt in dieser Zeit, die gemeinhin als das Goldene Zeitalter von Hollywood gefeiert wird und die sich kaum deutlicher von den heutigen Verhältnissen in der Filmindustrie unterscheiden könnte.
So war es damals üblich, dass die Schauspieler und Schauspielerinnen mit einem Filmstudio wie MGM, Universal Pictures oder Warner Brothers einen Exklusivvertrag abschlossen, der sie für viele Jahre an ein Studio band. Dadurch räumten sie den Studios ein erhebliches Mitspracherecht hinsichtlich des weiteren Verlaufs ihrer Karriere ein: Wenn das Studio wollte, dass ein Schauspieler in einem bestimmten Film mitmachte, konnte der Künstler selbst wenig dagegen tun. Wenn er sich weigerte, wurde er suspendiert und erhielten seine vertraglich garantierte Wochengage nicht. Das gefiel natürlich nicht allen Schauspielern; und einige versuchten, mit Hilfe von Anwälten ihre Verträge vorzeitig aufzulösen. Nur wenige Stars waren aber je so mächtig wie Charlie Chaplin, Mary Pickford und Douglas Fairbanks kurz nach dem Ersten Weltkrieg: Die drei berühmtesten Filmstars der Welt machten sich damals gleich ganz selbstständig unf gründeten ihr eigenes Filmstudio, United Artists (Man kennt den Namen des Studios heute noch aus dem Vorspann der James Bond-Filme).
Auch damals war Hollywood nicht frei von Skandalen. Doch diese gelangten seltener an die Öffentlichkeit, weil die Studios dies nicht nur erfolgreich verhinderten, sondern weil es damals einfach wenige Paparazzi gab und Handykameras, das Internet und die sozialen Medien noch nicht erfunden worden waren.
Und leider bekamen Künstler, die ethnischen Minderheiten angehörten, damals selten eine Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Homosexuelle Schauspieler und Schauspielerinnen hatten es in dieser Zeit ebenfalls schwer: So trauten sie sich nicht, sich zu outen, da ihnen sonst das Karriereende drohte, und gingen zum Teil Alibi-Ehen ein, weil sie sonst in ständiger Angst leben mussten, geoutet zu werden. Über die moralische Korrektheit der Filme an sich wachte seit Mitte der Dreißiger Jahre das Hays Office, was dazu führte, dass in den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA weitaus prüdere Filme produziert wurden als vor Beginn der freiwilligen Filmzensur des US-amerikanischen Kinos.
In meinem Roman, dessen erste Fassung im letzten Jahr unter dem Titel The Movie in englischer Sprache auf Wattpad erschienen ist, geht es um body positivity. Aus diesem Grund erschien mir das Hollywood der Fünfziger Jahre und damit die Zeit der klassischen Pin-Up-Fotos von Frauen als ein besonders geeigneter Zeitraum für die Romanhandlung. Nicht alle weiblichen Hauptfiguren des Romans entsprechen dem Schönheitsideal der Zeit und sehen aus wie Marilyn Monroe oder Jayne Mansfield. Wie sie damit umgehen, dass sie täglich unter dem enormen Druck stehen, perfekt sein zu müssen, oder sich gehässigen Kommentaren ausgesetzt sehen, wenn sie es nicht sind, das ist der Gegenstand dieses Romans.
Daneben enthält der Roman auch noch eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, das heißt eine Liebesgeschichte von der Sorte, wie es sie nur in Hollywood geben kann.
Natürlich gibt es es bereits etliche klassische Hollywood-Romane, die andere Autoren und Autorinnen geschrieben haben. Mit einigen von ihnen will ich mich auch gar nicht erst messen, weil sie aus der Feder von überaus populären, aber leider längst verstorbenen Kultautoren stammen (Es wäre großartig, wenn der ein oder andere Leser durch dieses Werk auf den Geschmack käme und sich für das Genre zu interessieren beginnen würde). Die Tatsache, dass mir die schriftstellerische „Größe" dieser Autoren immer bewusst war, war vielleicht ein Grund dafür, weshalb ich mit dem ursprünglichen englischen Text von The Movie unzufrieden war und ihn nicht nur gelöscht, sondern auch bei der Übersetzung deutlich überarbeitet habe.
Zuletzt möchte ich die Widmung nicht vergessen und dieses Werk meiner früheren besten Freundin widmen, weil sie mich dazu gebracht hat, für sie zu schreiben, als ich selbst nicht an meine Fähigkeiten als Schriftstellerin geglaubt habe.
Viel Spaß beim Lesen!
JesslinaN
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