24. Dezember 🎄
Sie ritten auf ihren Schneekamelen durch die Nacht, immer in Richtung eines glühenden Leuchtturmes in den 24. Dezember hinein.
Dieser Wegweiser war natürlich das Gegenfeuer der Burg und Michael begriff langsam, dass er tatsächlich jeden Abend genau dieses Glimmen in der Ferne gesehen hatte.
Aber wie ..... was ..... das war doch unmöglich. Oder etwa nicht?
Wenn es sich tatsächlich so verhielt, wenn die einzige Erklärung, die er darauf hatte zutraf, dann war er ja nie mehr als eine Tagesreise von Zenordia entfernt. Müde von dieser Erkenntnis begab er sich in sein Schicksal und ritt dennoch glücklich neben seiner Danuka in Richtung Burg.
Als sie endlich ihr Ziel erreichten, dämmerte bereits der heilige Abend.
Die ganze Stadt erschien wie in pures Licht getaucht. Entlang der Straße zur Burg hinauf brannten hunderte, vielleicht sogar tausende Fackeln.
Auch in Zenordia hatten die Einwohner jeden Abend seit seiner Abreise das Feuer auf dem Burgturm ausgiebig gefeiert.
Der neue königliche Müll-Matthes hatte die Zeit seit seiner Ankunft redlich genutzt, seine Mannschaft rekrutiert und ausgebildet und so war inzwischen auch das Müllproblem der Hauptstadt nurnoch ein Kapitel in den königlichen Geschichtsbüchern.
Endlich in der Burg angekommen zog Danuka ihren König gleich mit sich den Turm hinauf. "Komm mit, ich will dir etwas wunderbares zeigen." Trunken vor Glück folgte Michael seiner Frau.
Auf dem Turm angekommen bot sich ein spektakulärer Anblick. Unter ihnen glühte Zenordia und in der Ferne reihte sich ein großes Feuer an das nächste.
23 Flammenperlen bildeten nicht nur eine Kette, sondern diese Kette schloss sich sogar wie ein richtiges Geschmeide zum FEUERKREIS im Abstand einer Tagesreise um die Hauptstadt von Nordanien.
Danuka erklärte ihrem Michael nun das, was er schon ahnte. Nordanien war tatsächlich so rund wie eine königliche Sahnetorte. Das belegten später auch alte Karten im schon einmal erwähnten alten Atlas. Als Michael sich an der Landesgrenze angekommen entschied Lasse immer entlang dieser Markierung zu folgen, traf er gleichzeitig ohne es zu ahnen die Entscheidung im Kreis zu wandern. Der Königin kam es schon am zweiten Abend so vor, als wenn das zweite Feuer ungefähr im gleichen Abstand zur Burg loderte wie das erste. Am dritten Abend war sie sich sicher.
Sie befragte die Minister und den alten Atlas und verschaffte sich so Gewissheit. Als sich Abend für Abend ein weiteres Feuer zum Kreis um Zenordia gesellte, konnte anhand des Abstandes der Feuer ziemlich genau berechnet werden, wann sich dieser Feuerkreis schließen würde und vor allem wo dieses letzte Feuer brennen sollte.
Mit diesem Wissen bewaffnet machte sich Danuka bereits am 22. Dezember auf den Weg, um ihrem Michael entgegen zu reiten und ihn am berechneten Ort mit etwas Glück in Empfang nehmen zu können.
Nun stand das Königspaar auf dem Turm seiner Burg, mitten in der Hauptstadt Zenordia, mitten in Nordanien und blickte auf das Land bis an seine Grenzen, umgeben von einem glühenden FEUERKREIS.
Und diese Feuer konnten sprechen. Die heilige Nacht war erfüllt vom Lodern der Flammen und vom Knistern des brennenden Holzes.
Sie berichteten der Welt davon, dass Nordanien nun wieder einen echten König hatte. Ein König, der sein Reich, sein Volk kannte, ein offenes Ohr für die Probleme seiner Untertanen hatte, der weise und gerecht regierte.
Davon berichten auch die vielen Boten, die jeden Tag in Zenordia eintrafen. Da war der Gesandt von Hasel-Hoppel-Heim, der von Dankbarkeit sprach. Ebenso konnte Müll-Matthes berichten, wie weitsichtig und großherzig der neue König sei. Davon erzählten auch die vielen Feste, jeden Abend an jedem einzelnen Feuer. Das Volk von Nordanien war wieder näher zusammen gerückt.
Diese Tage damals im Dezember vor unbekannter Zeit hoch im fernen und wilden Norden gingen als die besten Tage von Nordanien in die Geschichte des Landes ein. Und so wiederholte sich von nun an jedes Jahr im Advent das gleiche Schauspiel.
Der Brauch vom FEUERKREIS wurde fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit ... und wenn die Nordanier nicht alle gestorben sind, so entzünden sie noch heute an jedem Dezembertag ein weiteres neues Feuer bis sich am heiligen Abend endlich wieder der Kreis schließt.
...
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