29. Kapitel

@janes_world: I don't care if we talk about absolutely nothing,
I just want to talk to you.

~~~

Als ich mich zur Seite drehe, blicke ich in die haselnussbraunen Augen von Marcus. Er liegt auf der Seite und schaut meine Zeichnung an. Auf seinen Lippen kann man ein leichtes Lächeln erkenne, was mich auch fröhlich macht. Ich muss anfangen zu lachen und halte mir geschockt eine Hand auf mein Herz. Es schlägt immer noch wie verrückt nach dem Schrecken. "Kannst du mich das nächste Mal bitte nicht so erschrecken?", frage ich ihn lachend. Auch sein Lächeln wird breiter. "Ich versuchs", sagt er und schaut mir nun in die Augen. Ich muss einmal hart schlucken, bevor ich wieder etwas sagen kann. Dieser Augenkontakt ist zu intensiv!

"Was machst du eigentlich hier und wie bist du reingekommen?", frage ich nun, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. "Ich wollte dir eigentlich nur etwas wegen Mathe vorbeibringen und dann hat deine Mutter mich reingelassen und gesagt, du seist im Garten", zuckt er mit den Schultern und legt dreht sich auf den Rücken, um in den blauen Himmel zu schauen. Ich gebe einen verstehen den Laut von mir und betrachte ihn ein wenig von der Seite. Er hat ein hübsches Gesicht und sein Lächeln ist noch viel schöner als seine grimmig Miene in der Schule.

Verstohlen schaue ich allerdings wieder auf meine Zeichnung. Wieso denke ich das überhaupt? In der Schule ist er doch so ein ignorantes Arschloch, doch so, wie er jetzt hier liegt, ist er so friedlich. Ich möchte irgendetwas sagen, um mit ihm zu reden und die entspannte Stimmung weiterleben zu lassen, doch ich weiß nicht worüber ich reden könnte.

"Zeichnest du viel?", fragt Marcus plötzlich, als könnte er Gedanken lesen. Als ich zu ihm rüberschaue, sieht er immernoch in den Himmel. "Ja, fast jeden Tag. Das hilft mir meine Gedanken zu ordnen und den Kopf frei zu bekommen", erkläre ich und mache ein bisschen an meiner Zeichnung weiter. "Das kenne ich. Also ich zeichne nicht, aber dafür höre ich viel Musik oder singe selber, um mich von allem abzulenken", eröffnet er mir. Ich bin erstaunt, dass er mir etwas über sich erzählt, doch es freut mich.

Tatsächlich finden wir immer mehr Gesprächsthema und reden so viel, dass wir gar nicht bemerken, wie spät es ist. Erst als meine Mutter nach draußen kommt und uns mitteilt, dass es Abendessen gibt, schaue ich auf die Uhr. Wir haben jetzt fast 3 Stunden nur geredet und es macht mich glücklich!

"Ich sollte jetzt vielleicht lieber rüber gehen. Meine Mutter macht sich bestimmt schon Sorgen, wo ich bleibe...", gibt er bedrückt von sich. "Okay, dann sehen wir uns Montag in der Schule?", frage ich nach. "Ich denke schon"

Langsam stehen wir von der Wiese auf. Ich bringe ihn noch zur Tür und verabschiede mich. Kurz habe ich das Gefühl, dass er mich gerne umarmen würde, allerdings verschwindet es so schnell, wie es gekommen war auch wieder. Wir verabschieden uns also normal und er verlässt das Haus. Ohne sich noch mal umzudrehen, geht er auf sein Haus zu. Ich schaue ihm noch nach, bis er in seinem Haus verschwindet. Erst jetzt bemerke ich, dass ich die ganze Zeit wohl ein Dauergrinsen im Gesicht hatte. Woran liegt das nur? Ich habe auch noch nie so lange mit jemandem nur geredet. Nur mit Mila oder Paula, aber das sind meine besten Freundinnen, da ist das normal.

Am Essenstisch bin ich stiller als sonst. Normalerweise unterhalten wir uns immer über irgendwelche sinnlosen Dinge doch heute nicht. "Wer war eigentlich der Junge? Er hat gesagt, er wolle dir nur kurz etwas für die Schule vorbeibringen", spricht meine Mutter nun doch das Thema an, bei dem ich gehofft hatte, dass es nicht aufkommt. "Das war Marcus, er gibt mir die Mathe Nachhilfe, die du mir im übrigen eingebrockt hast...", erkläre ich gleichgültig. "Er scheint nett zu sein", überlegt mein Vater, doch ich stoße nur ein verächtlichs Schnauben aus. "Er ist genauso ein Arschloch, wie sein Bruder auch"

Ich hab keine Ahnung, warum ich gerade so gereizt reagiere, doch irgendetwas stimmt nicht mit mir. Ich will nicht mit meinen Eltern über Marcus reden!

Daraufhin bleiben sie zum Glück für den Rest des Essens still. Ich helfe noch kurz beim Aufräumen und verschwinde dann in meinem Zimmer. Sobald ich die Tür hinter mir schließe, lasse ich mich auf mein Bett fallen und versuche darüber nachzudenken, was mich eben so wütend gemacht hat. Ich komme allerdings nicht weit, da mich eine Nachricht von meinem Handy aus meinen Gedanken reißt.

-

755 Wörter

Im Moment setze ich fiese Cliffhänger oder? 😂
Tut mir Leid, aber es passt immer so gut... 😶

Vielleicht kommt ja Mittwoch oder Donnerstag ein extra Kapitel 🤷‍♀️

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top