Kapitel 6
...erstarrte!
Sein Herz klopfte so heftig in seiner Brust, dass er unfähig war auch nur irgendetwas zu sagen oder zu tun.
Er saß einfach nur so da und starrte Sirius ungeniert an.
Dessen Herzschlag hatte sich durch Remus' ruhige und besonnene Art mittlerweile mehr oder weniger beruhigt. Er hatte immer noch Angst, aber die Gegenwart des dunkelblonden Gryffindors hatte schon immer beruhigend auf ihn gewirkt. Vermutlich war das auch der Grund, warum er für ihn schwärmte. Richtig. Sirius schwärmte für ihn und das schon seit längerer Zeit. Warum er es James nicht erzählt hatte? Er hatte sich einfach nicht getraut. Ziemlich untypisch für einen Gryffindor, aber in der Liebe war nun mal jeder ein Narr und Feigling.
Doch nun, wo sie beide alleine an diesem Ort waren, hatte er das dumpfe Gefühl, dass er es ihm nun sagen musste. Er würde nie wieder eine solche Gelegenheit erhalten.
Aber es ging nicht. Er brachte es einfach nicht über die Lippen.
Also verharrte er einfach in seiner Position, während pure Panik weiterhin durch seine Adern floss. Er musste sich einfach zusammen reißen. Remus zuliebe.
Darum lächelte er schwach, blickte diesen an und fragte einfach:
"Und was machen wir jetzt?"
***
Es waren bereits ein paar Stunden vergangen, als Remus endlich eingeschlief. Sirius Panik hatte sich mit der Zeit gelegt und ihm kam der Verdacht, dass er möglicherweise nicht unter einer voll ausgeprägten Klaustrophobie litt, sondern diese nur so gerade ankratzte.
Schweigend beobachtete er den schlafenden Remus. Er sah so friedlich aus. So glücklich. Vorsichtig strich Sirius ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Sie hatten viel an diesem Tag geredet. Viel über das Leben. Viel über Merlin und die Welt. Und sie hatten über Gefühle gesprochen. Remus hatte gestanden, dass er verliebt war, jedoch hatte er nicht gesagt in wen. Und nun lag er neben ihm auf einem der offenbar ziemlich stabilen Holztische.
Er schloss die Augen und versuchte ebenfalls zu schlafen, da vernahm er plötzlich die leise Stimme des offenbar doch nicht schlafenden Lupins:
"Lieber, Padfoot. Ich wünschte ich könnte dir dies hier sagen, wenn du wach bist, aber ich schaffe es einfach nicht. Ich weiß, du bist heterosexuell und du hast andauernd neue Freundinnen. Ich weiß auch, dass du mich auslachen würdest, würdest du dies hier hören. Vermutlich tätest du es nicht mit Absicht, aber das, was ich dir hier und gerade sagen will, ist so skurril, dass du nicht anders könntest."
Sirius ließ seine Augenlider geschlossen, doch hörte er die geflüsterten Worte seines Gegenübers so klar und deutlich wie noch nie.
Er musste sich ein schmunzeln verkneifen. Wie falsch Remus doch lag. Er war schwul und das schon seit langer Zeit. Er hatte es abgestritten, ja. Aber er wusste, dass er selbst nicht damit leben können würde, sollte er sich outen und dennoch von Remus abgelehnt werden.
Mit unsicherer Stimme fuhr dieser fort:
"Ich bin bisexuell. Das weißt du ja bereits. Und ich bin verliebt, das habe ich dir ja eben erst erzählt. Und zwar in einen Jungen. Komisch, was? Nicht, wenn du mich als Bisexuellen siehst. Aber, ich bin auch dein Freund. Und so gesehen ist es ziemlich schräg, nicht?"
Sirius hätte in diesem Moment gerne gesagt, dass das nicht wahr war. Dass er ja auch auf einen Jungen stand. Auf ihn, um genau zu sein. Aber er, tat weiterhin so als würde er schlafen...
"Das Schrägste ist jedoch, dass...du dieser Junge bist...!"
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