Kapitel 5
Am Sonntag, dem nebenbei bemerkt zweiten Advent, war es dann endlich so weit: James und Lily versteckten sich hinter einer Säule vor einem der an diesem Tag leeren Klassenzimmer. Sie hatten sich am Abend zuvor noch über die Gespräche ausgetauscht und waren zu dem Schluss gekommen, dass...es wohl schwieriger werden würde als gedacht.
Und nun hatten sie dieses wundervolle Verwandlungszimmer auserkoren, um die beiden doch noch zu verkuppeln. James hatte Sirius und Remus mit der Aussicht auf einen neuen Streich dorthin gelockt und betete nun inständig, Peter möge nicht dazwischen funken!
Aber glücklicherweise kam, nach einer geschlagenen halben Stunde voller qualvoller Warterei, Remus endlich an, schlüpfte durch die Tür und verschwand im Klassenzimmer.
Zwei Minuten später tauchte dann auch der ältere Black-Sprössling auf und folgte dem dunkelblonden Gryffindor in das Zimmer.
Lily drehte den Kopf und warf ihrem Freund ein verschwörerisches Grinsen zu. Dann zückte sie den Zauberstab und versiegelte die Tür. Jetzt würde das Schicksal seinen Lauf nehmen...
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Sowohl Remus, als auch Sirius zuckten zusammen, als die Tür hinter ihnen zu flog. "Was war das?" Sirius zuckte ratlos mit den Schultern und griff nach der Klinke. Die Tür ließ sich nicht öffnen. Seine Augen wurden groß wie Tennisbälle. Panisch rüttelte er an der leicht verrosteten Klinke und hämmerte gegen die hölzerne Tür. "Verdammt, Remus! Wir sitzen hier fest!", rief er alarmiert und drehte sich zu dem Genannten um. Dieser stand nur reglos da und ein gemurmeltes "Oh." entwich seinen Lippen. Mehr fiel ihm in diesem Moment nicht ein. Das heißt, eigentlich fiel ihm in diesem Moment ziemlich fiel ein. Nur eben nichts, was er Sirius hätte mitteilen können.
Zum Beispiel dachte er daran, dass sein Herz vermutlich aus der Brust springen würde, wenn er einen längeren Zeitraum allein mit seinem Schwarm in diesem Raum verbringen würde.
Er dachte auch daran, dass dies vermutlich die perfekte Gelegenheit wäre, um diesem seine Gefühle zu gestehen.
Und er dachte auch daran, dass er etwas Derartiges nicht mehr denken sollte. Das war vollkommen absurd.
Der hektische Atem des Blacks riss ihn aus diesen Ping-Pong-Ballartigen Gedanken. "Alles okay?", erkundigte er sich beim Anblick des Älteren, der unruhig auf und ab lief und dabei panisch nach Luft schnappte.
"Okay? Wir stecken hier fest und ich atme die ganze Luft weg!", meinte er rasselnd und trommelte mit beiden Fäusten gegen die unnachgiebige Tür.
Verwundert beobachtete Remus sein Verhalten, da machte es plötzlich Klick! in seinem Kopf.
"Klaustrophobie?"
Sirius hielt inne und blickte ihn aus großen Augen an. "Woher weißt du davon?" Die Mundwinkel des dunkelblonden Gryffindors hoben sich ein wenig. "War nicht sonderlich schwer zu erraten..." Der Black rang sich ein schiefes Lächeln ab.
"Und was machen wir jetzt? Ich habe nämlich eine höllische Panik und fürchte, dass ich dir gleich an die Gurgel gehe!"
"Wie wäre es denn damit, dass wir versuchen die Tür aufzuzaubern?"
Perplex sah Sirius ihn an. "Das wäre vielleicht eine Option..." Remus konnte sich ein Grinsen nicht ganz verkneifen. Er mochte Sirius' Verpeiltheit irgendwie. Er mochte vieles an ihm. Sein dunkles, lockiges Haar. Sein albernes Augenbrauengewackel. Und vorallem seine irgendwie kindische Art andere zu necken...
Darum zückte er schnell seinen Zauberstab und versuchte die Tür mittels eines 'Alohomora' auf zu bekommen. Doch, entgegen seiner Erwartungen, sprang diese nicht auf und wischte ihm somit das Grinsen aus dem Gesicht. "Oh, verdammt..."
Neben ihm rutschte Sirius an der Wand hinunter. "Hilfe...", kam es leise aus seinem Mund. Noch nie hatte Remus ihn so hilflos und klein gesehen. "Hey...alles ist...gut. Wir kommen hier bestimmt gleich raus. Bestimmt war das nur einer von James' Streichen. Er weiß ja nicht, dass du...Klaustrophobie hast. Oder etwa doch?" Er ließ sich neben den Dunkelhaarigen sinken. Dieser schüttelte den Kopf. "Es geht nicht. Ich kann es einfach nicht aushalten. Ich habe das Gefühl, dass...mich irgendetwas zerquetscht!", erklärte er leise. Er schämte sich irgendwie dafür, dass Remus ihn so schwach sah.
Der Jüngere wollte nach seiner Hand greifen, doch er traute sich nicht. Und doch, wusste er, dass, wenn er sich jetzt nicht trauen würde ihm seine Liebe zu gestehen, dann würde er sich nie trauen.
Also fasste er sich ein Herz, blickte zu Sirius und...
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