6. Lubiechów

Sicht Justin

Ich bin seit 4:45 Uhr wach. Seit dem letztem Vorfall ist nichts passiert. Ich habe mir einfach eingeredet, dass es am Essen lag. Nach dem Duschen geht es zur Kantine, dort nehme ich mein bescheidenes Mahl ein. Nach und nach trifft auch das Team ein. Um 5:30 Uhr stehen wir in der Rüstkammer und rüsten uns aus. Unsere Ausrüstung ist schlicht. Ich rüste mich mit einem G82* und ein G36* aus. Das G82 befestige ich an meinem Rucksack. Meine Faustfeuerwaffe P22* schiebe ich in den Holster am Oberschenkel. An meinem Gürtel befestige ich noch mein Kampfmesser. Zusätzlich zu den Waffen ziehe ich mir noch eine Kevlarweste über. Fabian hilft mir beim einsetzen der Verbundplatten. Danach hänge ich mir einen Granatengurt, mit sechs Granaten, über und ziehe meinen Rucksack an. Ein Gefreiter, der in der Rüstkammer arbeitet, stellt mir noch eine Kiste mit Munition vor die Füße. Dort bediene ich mich reichlich und fülle alle meine Taschen die für Munition vorgesehen sind. Ich helfe meinen Männer noch beim einsetzten der Verbundplatten und gehe zum Ausgang.

Nach circa zwanzig Minuten habe sich alle auf dem Appellplatz versammelt. Dort überprüfe ich noch einmal ihre Ausrüstung und Gesundheit. Fabian und Marcel haben sich identisch mit mir Ausgerüstet. Unsere Späher Thomas, Frank und Martin haben sich zusätzlich zum G36 ein Schrotgewehr mitgenommen, praktisch wenn es zum Häuserkampf kommt. Nils, Kevin und Markus haben sich unterschiedlich Ausgerüstet. Zwar bleibt es beim G36 und der Faustfeuerwaffe P22, doch Nils hat sich noch eine FFV-AT4 HP* genommen. Deshalb frage ich nochmal nach. „Nils bist du dir sicher die mitzunehmen?" Währenddessen zeige ich auf den Raketenwerfer. „Ja Justin, das bin ich. Das Gewicht ist kein Problem, außerdem kann ich noch drei Raketen tragen. Du hast selber gesagt beim Briefing, das gepanzerte Fahrzeuge da sein könnten." Antwortet er selbst bewusst. Trotzdem habe ich meine Zweifel. „Du solltest überlegen wie viele Raketen du abfeuern kannst" Gebe ich meine Zweifel kund und grinse." „Oha, stimmt. Deshalb hat mich der Rüstmeister so blöd angeschaut." Lacht er. „Bring die Waffe und die Munition zurück und hol dir eine Panzerfaust 3*. Sie kann auch nur einen Schuss abfeuern, ist aber leichter und handlicher." Er nickt und läuft los. Ich gehe weiter zu Kevin. Er hat sich zusätzlich mit einem MG3* bewaffnet, den Patronengurt um den Hals hängend. „Pass mit dem Gurtenden auf Kevin. Wenn sie sich verkeilen, kannst du dich erwürgen." Bemängele ich. „Ja Justin." Antworte ich und gehe zu Markus. Er hat sich zusätzlich ein M16 genommen. Wir haben vor längerer Zeit eine Kiste Waffen vom US- Militär geschenkt bekommen, weil Sie an einer unserer Übungen teilnehmen durften. Die Waffe hat es ihm deutlich angetan. Trotzdem Appelliere ich nochmal. „Sei sparsam mit der Munition, wir haben nicht viel im Lager." Markus nickt. Pünktlich zum Ende der Inspektion erscheint Nils mit einer Panzerfaust 3. „So Männer, jetzt wird es ernst. Wir gehen auf einen Einsatz um Menschen zu retten, auch wenn wir dabei Menschen töten müssen. Für mich ist das nicht das erste Mal, für euch jedoch schon. Macht es wie beim Training. Nur denkt daran, es sind auch Menschen. Ich hoffe euch geht es gut und ihr seid Gesund?" Frage ich nochmal nach. Ein einstimmiges „Ja Sir." Ertönt. Zusammen marschieren wir zum Helikopterlandeplatz, wo eine CH-53G* auf uns wartet.

Wir fliegen fast 2 Stunden. 2 Stunden in dem keiner etwas sagt. Hin und wieder hört man Funksprüche aus dem Funkgerät oder die Piloten funken etwas. Einzig das Motorengeräusch des leistungsstarken Helikopters dröhnt in unseren Ohren. Viele hängen gedanklich bei ihren Familien, doch ich hänge gedanklich an der Mission. Meine oberste Priorität ist es, die Jungs lebend nach Hause zu bringen. Koste es, was es wolle.

Der Pilot reißt uns aus unseren Gedanken. „Wir sind da, machen sie sich bereit. Keine Feindkontakte im Landesektor. Wir fliegen weiter zum Wartepunkt Bravo und warten auf ihr Signal, Sir." Schreit der Pilot gegen den Motorenlärm. „Verstanden, das Signal ist eine grüne Rauchfackel also haltet die Augen offen" rufe ich zurück. Es gibt einen kurzen Ruck. Das ist das Zeichen das wir gelandet sind, jetzt wird es ernst. „Verstanden, viel Glück Sir" ruft der Pilot, bevor wir die Tür aufstoßen und uns um den Helikopter verteilen. „Gesichert!" schreit Fabian. Ich hebe meinen Arm in die Luft und bewege ihn in einer Kreisförmigen Bewegung. Das ist für den Piloten das Zeichen zum abheben.

Wir verharren in der Formation bis der Helikopter weg ist. Danach sammeln wir uns. „Okay Jungs. Der Karte nach führen von hier aus drei Straßen zur Dorfmitte, unserem Ziel. Der B-Trupp bewegt sich über die östliche Seite zur Dorfmitte. C-Trupp, ihr geht über die westliche Seite. Der A-Trupp rückt durch die mittlere Straße vor. Tötet alles was euch feindlich gesinnt und bewaffnet ist, aber Leise. Und tut mir einen gefallen, lasst euch nicht töten!" teile ich unsere Truppen ein. Ihm Verhältnis steht, es zurzeit, neun gegen fünfzig aber das hat nichts zu sagen. „Alles klar" kommt es von meinen Jungs und wir teilen uns auf. Jeder geht in seinem Trupp. Ich gehe mit meinem Trupp den Hügel runter zur Straße. Es ist ruhig, zu ruhig. Wir schleichen von Hauswand zu Hauswand immer geduckt. Es läuft bisher alles nach Plan wäre da nicht...

Sicht Fabian

Gemütlich laufen wir die Straße entlang. Das Dorf ist Menschenleer, trotz das hier Autos stehen. Es wirkt wie ein verschlafenes Dorf, wo jeden Moment Menschen in ihre Autos steigen könnten und zur Arbeit fahren. Doch hier tickt die Uhr anders. Das Dorf wurde längst evakuiert. Trotzdem macht mich diese Stille nervös. Ich umschließe meine Waffe fester, bereit auf alles zu feuern was sich bewegt. „Macht euch die Stille auch nervös?" Frage ich meine Kameraden. „Ja Fabian. Nicht einmal einen Vogel hört man." Antwortet Kevin. „Unheimlich." Meint Frank. Doch die Stille währt nicht lange. Die Ruhe wird von einem Kettengeräusch zerrissen. „Fabian hörst du das auch?" Fragt mich Kevin. „Scheiße ja. Das ist ein Panzer. In Deckung schnell!" Befehle ich. Wir rennen in eine Hofeinfahrt und verstecken uns hinter einem SUV. Gemächlich rollt der Panzer in unsere Richtung. „Er hat uns nicht bemerkt, sonst würde er nicht so gemütlich fahren" Sage ich mit Erleichterung in der Stimme. Vorsichtig schaue ich über die Motorhaube. Der Panzer ist ein T-34, 4- Mann Besatzung. Unser Vorteil ist, dass der Panzer nicht von Infanteristen gedeckt wird. „Heute ist unser Glückstag. Was meint ihr? Wie würde Justin reagieren, wenn wir dort mit einem Panzer auftauchen?" Frage ich. Die zwei verstehen was ich meine. „Wie willst du das anstellen Fabian. Ich meine wir können nicht einfach dahin gehen und fragen ob sie uns freundlicherweise den Panzer überlassen." Zweifelt Frank meine Idee an. „Warte ab." Sage ich kurz angebunden.

Ich warte bis der Panzer an uns vorbei rollt und renne geduckt mit den Worten: „Gebt mir Deckung!" hinterher. Flink springe ich hinten drauf und bereite eine meiner Rauchgranaten vor. Höfflich wie ich bin klopfe ich gegen die Luke. Tatsächlich stoppt der Panzer und die Luke öffnet sich. Ein russischer Soldat schaut mich direkt an. Bevor er reagieren kann verpasse ich ihm neuen Kopfschmuck aus meiner Pistole und werfe die Rauchgranate in den Panzer. Schnell springe ich vom Panzer und renne zurück zum Straßenrand. Wenige Sekunden später klettern drei weitere russische Soldaten hustend aus dem Panzer. „Feuer!" ist kurzfristig mein Befehl und zu dritt verwandeln wir die Soldaten in Schweizer Käse. Zusammen schaffen wir die Soldaten auf ein nahe gelegenes Feld und klettern in den Panzer. Natürlich habe ich dem Kommandanten seines Codebuchs erleichtert.

Sicht Marcel

Eine ganze Weile laufen wir schon die Straße entlang bis wir auf eine Patrouille treffen. Rechtzeitig können wir uns noch hinter Autos verstecken. „Wir warten bis die uns passiert haben und greifen Sie dann aus dem Hinterhalt an. Nehmt die Pistolen und denkt an die Schalldämpfe." Erkläre ich. ,,Bist du dir sicher das das Funktioniert?" Fragt mich Markus. „Wenn wir schnell genug sind, ja." Verfestigte ich meine Aussage. Beide nicken nur und zu dritt beobachten wir die Patrouille.

Die Patrouille läuft langsam an unserem Versteck vorbei. Tatsächlich achtet keiner von denen auf ihre Umgebung. Das ist unser Vorteil. Ich renne leise auf die andere Straßenseite. Vorsichtig verfolgen wir die Patrouille bis sie stehen bleibt. Auf meinem Zeichen hin feuern wir auf die Patrouille. Alle samt gehen sie zu Boden. Mit der Pistole weiterhin im Anschlag rücken wir zu den Männern vor. Der Asphalt um Sie herum ist in einen schimmernden, dunklen rot getränkt. Markus und Martin durchsuchen die Leichen. Derweil gehe ich zu einen Soldaten der noch lebt. Auch ohne Arztkenntnisse erkenne ich, das er einen Halsdurchschuss hat und sowieso stirbt. Ich will mir das röcheln von ihm nicht antun, also richte ich meine Pistole auf ihn um sein Leid zu beenden. Doch es kommt anders. Nur röchelnd gibt er von sich: „Ihr werdet schon erwartet, der Panzer kommt der Pan-" Ich erlöse ihn von seinem Leid. Der Schock steht uns allen ins Gesicht geschrieben. „Wollen wir Justin anfunken um ihn zu warnen?" Fragt mich Martin. Ich will gerade antworten als ein Schweres Kettengeräusch uns unterbricht .Sofort rennen wir ins nächste Gebüsch. „Scheiße, Scheiße, Scheiße. Wenn die Leichen gefunden werden, sind wir dran." Flucht Markus panisch. „Abwarten, bevor es soweit kommt zerstören wir den Panzer. Also beruhigt euch jetzt." Antworte ich schroff. Beide nicken stumm. Zusammen gekauert, warten wir bis der Panzer uns passiert hat. Doch das Glück ist nicht auf unserer Seite. Der Panzer hält an und zu allem Überfluss steigen drei Soldaten aus.

Sicht Fabian

Das Codebuch von dem Panzerkommandeur ist sehr hilfreich. Auf einer kleinen Karte sind alle Patrouillen und Befestigungspunkte eingezeichnet. Wir wissen jetzt, dass der Trupp um Marcel auf eine Patrouille treffen wird. Justin bekommt es mit etwas anderem zu tun. Was es genau ist, erkenne ich leider nicht.

Wir entscheiden, das wir Marcel ein bisschen zur Hand gehen. Wir steuern den Stahlkoloss in Richtung der Patrouille von Marcel. Dort angekommen finden wir verstreut auf der Straße Leichen. Umgehend stoppen wir den Panzer und springen raus. „Sind das unsere Jungs?" Fragt Kevin. Ich schüttele den Kopf. „Nein es sind Russen." Antworte ich. Ich schaue mich kurz um bevor ich einfach nach ihnen rufe. ,,C- Trupp zeigt euch." Keine Sekunde später spüre ich etwas Kaltes an meinem Nacken. „Nett, wirklich nett." Sage ich und drehe mich um. Marcel und sein Trupp stehen vor uns. „Ja, das waren wir. Aber ihr wart auch fleißig wie ich sehe." Sagt er mit Stolz und Bewunderung in der Stimme. „Ja, man bekommt einfach alles wenn man nett fragt." Sage ich lachend. „Du und nett? Das ich nicht lache." Neckt mich Marcel. „Na gut, es besteht die Möglichkeit das ich eine Rauchgranate in die Luke geschmissen habe. Aber als Entschädigung spielen die Jungs Schweizer Käse auf einem Feld." Antworte ich mit überheblicher Stimme. „Braucht ihr eine Mitfahrgelegenheit?" Frage ich nach. Als Antwort erhalte ich ein nicken. „Super dann springt auf." Mein Trupp und ich steigen ein während Marcel und sein Trupp draußen auf dem Panzer Platz nimmt. „Auf Richtung Kirche." Rufe ich und fahre los.

*G82 = Scharfschützengewehr der Bundeswehr / Kaliber: 12,7 x 99 mm / Reichweite: 1800 Meter

*G36 = Sturmgewehr der Bundeswehr / Kaliber: 5,56 x 55 mm NATO / Kadenz: 750 Schuss pro Minute / Andere Bezeichnung: HK50

*P22 = Faustfeuerwaffe (Pistole) der Bundeswehr/ Kaliber: .22 lfB / Individuell anpassbar

*FFV-AT4 HP = Rückstoßfreie Panzerabwehrwaffe der US-Army/ Panzerdurchschlag: +500 mm RHA / Einsatzdistanz: 20 – 300 Meter / Einwegwaffe / Nicht in geschlossenen Räumen einsetzbar

*Panzerfaust 3 = Panzerabwehrwaffe der Bundeswehr / Kaliber: 110 mm / Einsatzdistanz: bis 400 Meter / Mehrfach einsetzbar / In geschlossenen Räumen verwendbar

*MG3 = Standardmaschinengewehr der Bundeswehr / Kaliber: 7,62 x 51 mm NATO / Kadenz: 1200 Schuss pro Minute / Weiterentwicklung MG42

*CH-53G = Mittelschwerer Transporthubschrauber der Bundeswehr / Reichweite: 400 Km / Höchstgeschwindigkeit: 295 Km/h / Leistung: 2 x 2890 Kw

Alle Angaben ohne Gewähr. Bei Bedarf füge ich noch Bilder hinzu. Einfach ein Kommentar da lassen.

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