Happy Birthday
„Das ist von Mum. Hat sie uns vorgestern zukommen lassen."
„Du warst ja glücklicherweise bei Hagrid, um ihm mit dem Kelpie zu helfen."
Felix errötete leicht und fuhr sich durch seine, immer noch nassen, Haare. Lee und die Zwillinge hatten ihn in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett schweben lassen und ihm dann einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet. Die Bodenlandung danach war auch nicht gerade angenehm gewesen.
„Das war aber wirklich nicht nötig", murmelte er, aber Fred drückte ihm energisch das Päckchen in die Hand.
Heraus kam ein graublauer, gestrickter Pullover mit einem riesigen, goldenen F auf der Brust. Felix sah lächelnd auf.
„Der ist echt toll. Vielen Dank."
Er freute sich ehrlich über dieses Geschenk. Mrs Weasley war wohl eine der Frauen, die die besten Strickarbeiten zustande brachten. Die Zwillinge grinsten.
„Sie hat auch etwas von ihrem Pflaumenkuchen eingepackt."
„Nein!", sagte Felix ungläubig und hob erfreut die eingepackte Form auf, „Das wird ein genialer Abend, Jungs."
Nicht einmal ein Hauself machte einen besseren Pflaumenkuchen. Die Jungs lachten leise auf.
„Wir haben auch noch was."
Zu dritt schoben sie ihm ein zweites Päckchen hin, welches er ebenfalls öffnete, den Pullover auf seinem Schoß.
Was er dann auspackte, war ein dickes, elegant verziertes Buch.
Die brillantesten Köpfe unter den Muggeln
„Wir dachten, es gefällt dir."
„Das...ist nicht euer Ernst."
„Es gefällt ihm nicht", rief George laut, als hätte er es schon vorher gewusst.
Mit leuchtenden Augen sah Felix auf.
„Macht ihr Witze? Das ist der Wahnsinn. Das ist...genial. Wow!"
Er betrachtete das Buch erneut und seine Freunde sahen sich grinsend an.
„Aber...das muss ja ein Vermögen gekostet haben."
Sie winkten ab.
„Alles gut."
„Wir haben zusammengelegt."
„Außerdem liegst du uns dann nicht ständig in den Ohren, weil du noch unbedingt in die Bibliothek musst, da ein Buch nicht vollständig über irgendeinen Muggel, von dem man noch nie gehört hat, berichtet."
George sah auf die Uhr.
„Aber auf jeden Fall müssen wir jetzt los, wenn wir noch frühstücken wollen. Pflege
magischer Geschöpfe wartet nicht."
Felix ächzte.
„Normalerweise ja echt toll, aber Harry hat mich beim Essen vorgewarnt. Hagrid hat irgendeine neue Züchtung. Irgendwelche...Kröter. Hagrid will sie wohl jetzt auch unserer Klasse anvertrauen."
Auf die fragenden Blicke seiner Freunde fügte er etwas gequält hinzu:
„Sie lösen kleine Explosionen aus, um sich nach vorne zu katapultieren."
Die Augen der Zwillinge leuchteten auf.
„Was Snape wohl dazu sagen würde, wenn..."
„Sie würden ihn nach Askaban bringen, da er zwei Tode zu verschulden hat", sagte Felix trocken und sie grinsten sich verschwörerisch an.
Er nahm sein neues Buch, legte es in seine Tasche und ging dann mit den Zwillingen nach unten.
„Noch mal. Vielen Dank, Jungs", sagte Felix, „Eurer Mum schreibe ich dann gleich noch."
„Felix, du bedankst dich jetzt zum hundertsten Mal."
„Das ist dein verflucht siebzehnter Geburtstag."
Felix lachte auf.
„Schon gut, ich geb mir Mühe. Aber eurer Mum schreibe ich trotzdem."
So gelangten sie in die Große Halle, wo sie sich gleich zum Essen hinsetzten. Sie hatten dafür vielleicht zehn, höchstens fünfzehn, Minuten.
Pflege magischer Geschöpfe lief dann genau so ab, wie sie befürchtet hatten.
Die Knallrümpfigen Kröter sahen aus, wie hässliche, kleine, schleimige Hummer ohne Scheren und ohne Panzer. Sie zeigten nur eine blasse, grauweiße Haut und schienen völlig blind zu sein.
Die Weibchen hatten eine Art Saugnapf an ihrem Bauch, deren Zweck niemand wirklich wissen wollte, die Männchen einen skurrilen, schuppigen Stachel an ihrem Hinterteil.
Alles, was sie mit ihnen anstellten, war das Herausfinden der Ernährungsgewohnheiten und -vorlieben. Die Kröter hatten keine Münder, weshalb sie einfach nur alles, was sie essen könnten, in die Kisten warfen.
„Verflucht!", schrie ein Gryffindor auf, als sein Kröter eine Explosion verursachte, die seine Hand an einigen Stellen rot werden ließ. Das Geschöpf selbst lief nur aufgeregt in der Kiste auf und ab, während der Junge mit zusammengebissenen Zähnen seine Hand schüttelte. Er und seine Freunde warfen den höhnisch lachenden Slytherins vernichtende Blicke zu.
Nachdem die Knallrümpfigen Kröter soweit versorgt waren, dass Hagrid die Stunde beruhigt beenden konnte, stand Geschichte der Zauberei an.
„Vom Regen in die Traufe", brummte Felix, der immer noch etwas enttäuscht war.
Pflege der magischen Geschöpfe war eines seiner Lieblingsfächer, aber heute...
Lee stichelte:
„Und das an deinem Geburtstag. Wie schade."
Fred und George lachten und auch Felix' Mundwinkel zuckten nach oben. Sobald sie jedoch in das überhitzte Klassenzimmer traten, war auch die beste Laune verpufft. Ächzend ließen sie sich an ihren Plätzen nieder.
Binns gab sich heute wieder einmal besonders viel Mühe, den Schülern den Unterricht so langweilig, wie möglich zu gestalten. Ohne Pause ratterte er Namen, Zahlen und Ereignisse runter.
„1612...eine der bekannteste Rebellion...unter Fordot dem Finsteren...18. Jahrhundert...andere bekannte Rebellion...angeführt von Urg dem Unsauberen...1803..."
Und endlich beendete das Läuten die Stunde und sie konnten zum Mittagessen gehen.
„Merlin, sei Dank, endlich", murmelte George dankbar, als sie die Große Halle betraten. Seine Haare waren etwas durcheinander, aber das war wohl normal, wenn man eben erst aufgewacht war. Mit einem Plumpsen ließen sie sich auf die Sitzbänke nieder.
Heute gab es die verschiedensten Aufläufe. Gemüseaufläufe, Kartoffelaufläufe, Kürbisaufläufe und Aufläufe, dessen Inhalt man gar nicht kennen wollte.
„Die Post kommt!", rief da eine Fünftklässlerin aus ihrem Haus, als sie sich gerade hingesetzt hatten.
Dutzende Eulen und Käuze flogen durch die Luken der Großen Halle. Sie alle trugen Telegramme, Briefe und Pakete und erinnerten Felix wieder an sein Vorhaben.
„Könnt ihr dann mein Buch für Verwandlung mitbringen? Ich geh noch mal in die Eulerei."
Fred nickte kauend und eben fing die Fünftklässlerin ein Päckchen auf, als ein grauer Kauz vor Felix landete.
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