Der Weihnachtsball

Der Weihnachtsmorgen begann ganz entspannt. Als Allererstes packten die Jungs ihre Geschenke aus. Felix graute es schon jetzt vor den nächsten Monaten, als die Zwillinge sich eifrig über ihre neuen Eigentümer berieten.

Dann gingen sie zum Frühstück, welches sie in null Komma nichts hinunterschlangen, um danach gleich wieder in den Gryffindorturm zu gehen und sich dort die Zeit zu vertreiben. Fred hatte kurz vorher noch Zeit gefunden, einem Erstklässler eine Kanarienkremschnitte anzudrehen, aber jetzt saßen sie in ihrem Schlafsaal und beschäftigten sich mit ihren Geschenken, während sie sich nebenbei unterhielten.

„Freut ihr euch schon auf..."
„Vorsicht!"
Grinsend sah Fred George an und setzte die Dose mit dem Schwarzpulver ab. Felix wollte gar nicht wissen, wo er die her hatte.
„Freut ihr euch schon auf den Ball?"
Lee legte seinen Kopf schief.
„Also ich habe Alicia eingeladen und...ja. Freue mich."
George grinste und Lee sah zu Felix.

„Und was ist mit dir? Freust du dich auf den Tanz mit Hall?"
„Natürlich. Auf Liv, nicht auf den Tanz", erwiderte Felix knapp, während er in einem dicken Buch las und dabei seinen Zauberstab prüfend in der Luft schwang.
„Schön", meinte Lee brummend.
Felix sah auf.
„Ist irgendwas?"
„Nein, nein. Alles in Ordnung."
Lee lächelte.
„Hab nur das Gefühl, du..."
Er sah zu Fred.
„Naja, du siehst etwas geknickt aus. Dachte, du...naja."
Er zuckte mit den Schultern und Felix schmunzelte.
„Naja, ich muss den Ball mit einem Tanz eröffnen. Natürlich würde ich lieber mit Charlie in Rumänien sitzen."

„Ach ja, richtig. Was denkst du über das Jobangebot?"
Felix setzte sich etwas aufrechter hin, erleichtert, dass sie auf ein anderes Thema zu sprechen kamen und das, ohne dass er es geplant hatte.
Er legte seinen Kopf schief.
„Ehrlich gesagt weiß ich das nicht genau. Ich meine...Klar, Drachen sind tolle Tiere. Immer noch. Aber...trotzdem bin ich mir in dieser Sache ziemlich unsicher. Hab mir nie wirklich Gedanken über diesen Beruf gemacht und ich weiß immer noch nicht, wie ich die erste Aufgabe überlebt habe."
Er lächelte.
„Aber ich finde es natürlich trotzdem sehr verlockend."
Fred grinste.
„Halt uns auf dem Laufenden. Ein Drache ist..."
„...sicherlich auch eine gute Möglichkeit, um nervigen Slytherins einen kleinen Schrecken einzujagen. Pucey zum Beispiel."
Felix verdrehte lachend seine Augen.
„Ich habe mich entschieden. Ich schreibe Charlie gleich, dass ich das Angebot annehme."

Am Nachmittag traten dann er und die Zwillinge gegen Harry und Ron in einer Schneeballschlacht an. Hermine beobachtete sie dabei und feuerte Ron und Harry eifrig an.

Gegen fünf verabschiedete sie sich jedoch, da sie sich auf den Ball vorbereiten wollte, was die Jungs überrascht innehalten ließ.
„Wie bitte, du brauchst drei Stunden?", fragte Ron mit großen Augen und bekam prompt einen Schneeball von George gegen sein Ohr.
Sie lächelte nur verschwörerisch und drehte sich um.
„Mit wem gehst du eigentlich?", rief er ihr nach, aber sie winkte ihm nur zum Abschied und verschwand dann aus ihrem Blickfeld.
Felix verkniff sich ein Grinsen.

Um Sieben stellten sie dann die Schneeballschlacht ein und gingen in ihre Schlafsäle, um sich ebenfalls in Schale zu werfen.
Felix hatte sich seinen Anzug bereits ausgesucht, da waren die Ferien noch gar nicht losgegangen, trotzdem sah er ihn jetzt erst zum zweiten Mal. Er war einfach kein Anzugträger.
Skeptisch besah er sich in einem breiten Spiegel, bevor er von Lees Lachen aus den Gedanken gerissen wurde.

„Hey, das wird schon", sagte sein Freund grinsend und zupfte seine Fliege glatt in Schräglage.
Schnell brachte er sie wieder in Ordnung.
„Mach dir nicht allzu viele Gedanken, du kannst doch tanzen. Hast du jedenfalls mal behauptet. Im dritten Jahr?"
Felix nickte und kniff seine Lippen zusammen.
„Hat mir mein Dad beigebracht."
„Na also, dann kann doch gar nichts schiefgehen."
„Und diese Erkenntnis nimmst du woher?", brummte Felix.

„Ich bitte dich. Ich kannte deinen Dad. Und mein Eindruck war, dass er, wenn er etwas anfängt, das auch zu Ende bringt. Richtig. Also wirst du auch richtig tanzen können."
Felix nickte.
„Danke, Lee", murmelte er etwas melancholisch.
„Natürlich. Und jetzt gehst du da raus und lässt diese Amateure Staub fressen."
Felix verdrehte seine Augen, grinste aber.
„So nach dem Motto Sand im Getriebe?"
„Ich sehe, wir verstehen uns."

Felix besah noch einmal sein Spiegelbild, dann verließ er den Gemeinschaftsraum und machte sich auf den Weg in die Eingangshalle. Die Zwillinge und Lee wollten später nachkommen.
Liv wartete bereits auf ihn und empfing ihn mit einem verlegenen Lächeln. Sie trug ein himmelblaues funkelndes Kleid und ihre Haare fielen elegant auf ihre Schultern.
„Wow", konnte Felix nur sagen.
Schnell räusperte er sich.
„Du siehst gut aus."
Sie errötete.
„Dankeschön. Du auch. Echt schneidig."
Jetzt grinste sie und er erwiderte es. Er entspannte sich langsam wieder etwas.

Nur ein paar Minuten später waren sie umgeben von hunderten anderen Schülern. Sie kamen entweder gleich als Paar oder alleine und suchten jetzt hektisch nach ihrer Begleitung.
Felix entdeckte Adrian, Cleitus und einige andere Slytherins, welche sich überlegen umsahen. Adrian trug einen Umhang aus Satin und einen auffallenden Vatermörder.

Dann öffnete sich das Eichenportal und die Durmstrangs traten, angeführt von Karkaroff, ein. Gleich hinter ihm ging Krum. Und an seiner Seite...Hermine. Überrascht sah Felix auf das Mädchen. Das hätte er nicht erwartet.
Jeden anderen, aber Krum?

„Die Champions hierher, bitte!", rief eine laute Stimme, die er seiner Hauslehrerin zuordnete und er zuckte zusammen.
Sofort verschwand das entspannte Gefühl von gerade eben und er schluckte heftig.
Aber er lächelte Liv trotzdem ermutigend zu und ging dann mit ihr am Arm zu der alten Hexe.

„Hallo, Harry", begrüßte sie Harry und seine Begleitung, „Hallo, Parvati."
Tatsächlich Parvati Patil. Felix war jetzt schon gespannt, was der Abend sonst noch so für Überraschungen bereit hielt.
Mit einem Blick auf Harry, bemerkte er, dass er einem Pärchen etwas missmutig hinterhersah. Es war ein Hufflepuff, Cedric Diggory mit seiner Begleitung. Er glaubte, sie hieß Cho Chang.
Dann stießen auch Hermine und Viktor zu ihnen. Sie schenkten sich alle ein leicht überfordertes Lächeln, dann führte McGonagall, nachdem die anderen Schüler die Große Halle betreten hatte, sie nach vorne.

Unter lautem Jubel folgten sie ihr bis auf ein großes Podium, wo die Richter des Turniers saßen.
Die Halle selbst war traumhaft geschmückt. Funkelnde Eiskristalle zierten die Wände und Hunderte Girlanden aus Efeu und Mistelzweigen hingen an der Decke.
An Stelle der Haustische standen kleine Tische mit Lämpchen darauf, an denen die Schüler saßen. Meist zu zwölft.

Dumbledore lächelte den Champions vom Podiumstisch zu. Karkaroff machte eine mürrische Miene, wie immer, Ludo Bagman, in einem hellpurpurnen Umhang mit großen gelben Sternen, klatschte genauso begeistert, wie die Schüler und Madam Maxime klatschte höflich.
Doch - was war das? - statt Crouch saß Percy Weasley auf dem fünften Platz und sah ziemlich geschäftig in die Runde.
Als die Champions vorne angekommen waren lud er Harry sofort ein, sich neben ihn zu setzen und verwickelte ihn in ein Gespräch. Felix und Liv setzten sich in die Nähe der beiden und sahen dann auf die Speisekarten, die vor ihnen lagen.

Sie lasen das Menü, dann sahen sie kurz zu Dumbledore, der laut „Schweinekoteletts" sagte und mit einem lauten Knall erschien das Gewünschte auf seinem Teller.
Im Nu hatten gaben auch die anderen ihre Bestellungen auf und er und Liv unterhielten sich mit Krum und Hermine. Schmunzelnd bemerkte Felix, dass Krum so seine Schwierigkeiten hatte, Hermines Namen richtig auszusprechen.

„Wir habe auch eine Schloss, nicht so groß, wie diese hier und auch nicht so bequem, möchte ich meine", sagte er jetzt, „Wir habe nur vier Stockwerke und die Feuer brenne nur für magische Swecke. Aber wir habe viele größere Land als ihr, aber in Winter wir habe wenig Licht und wir habe nichts davon. Doch in Sommer fliege wir jede Tag über die Seen und die Berge..."
„Nun, aber Viktor", unterbrach Karkaroff ihn.
Zwar lächelte er, aber sein Blick war durch und durch kalt.
„Bloß nicht alles verraten, sonst werden unsere reizenden Freunde gleich ganz genau wissen, wo wir zu finden sind."
Dumbledore lächelte mit funkelnden Augen.
„Igor, all die Geheimniskrämerei...man könnte fast meinen, Sie wollten gar keinen Besuch haben."

„Wissen Sie, Dumbledore", erwiderte Karkaroff mit einem breiten Lächeln, bei dem seine gelben Zähne zur vollen Geltung kamen, „Wir beschützen doch alle unser eigenes Reich, nicht wahr? Bewachen wir nicht eifersüchtig die Tempel der Gelehrsamkeit, die uns anvertraut sind? Sind wir nicht zu Recht stolz darauf, dass nur wir alleine die Geheimnisse unserer Schulen kennen und sie auch schützen?"
„Oh, nie im Traum würde ich mir einbilden, alle Geheimnisse von Hogwarts zu kennen, Igor", sagte Dumbledore, „Erst heute Morgen zum Beispiel habe ich auf dem Weg ins Bad die falsche Tür geöffnet und fand mich plötzlich in einem herrlich gestalteten Raum, den ich noch nie zuvor gesehen hatte und der eine ganz erstaunliche Sammlung von Nachttöpfen enthielt. Als ich dann später zurückkam, um mir die Sache näher anzusehen, war der Raum verschwunden. Aber ich muss die Augen nach ihm offen halten. Vielleicht ist er nur um halb sechs Uhr morgens zugänglich. Oder er erscheint nur bei Viertelmond...oder wenn der Suchende eine außergewöhnlich volle Blase hat."
Harry gluckste und Felix glaubte, zu erkennen, dass Dumbledore diesem kurz zuzwinkerte. 
Mit Sicherheit hatte er den Raum der Wünsche entdeckt.

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