Kapitel 4
Ich schreckte auf. Nur ein Traum. Es war nur ein Traum.
Sam kuschelte sich winselnd an mich. Er merkte sofort, wenn es mir nicht gut ging.
"Danke.", murmelte ich, und vergrub meine Nase in seinem Fell.
Gestern Abend war nicht mehr viel passiert.
Sie alle waren sehr müde und sind zeitig ins Bett gegangen.
Aus Sam und Dean's Zimmer hatte man noch lange Stimmen gehört.
Auch Castiel hatte sich noch mit den Winchestern unterhalten.
Müde schlug ich auf meinen Tardis-Wecker und wurde geblendet.
"Auuuu...", maulte ich und hielt mir die Augen zu.
Vorsichtig lugte ich durch meine Finger hindurch und starrte auf die Uhr.
6 Uhr morgens. Da kann ich doch nicht mehr schlafen.
Normalerweise schlief ich jetzt noch 6 Stunden weiter.
Aber wenn ich einmal wach war, ging nichts mehr.
Ich ließ mich von meinem Bett rollen und schlurfte in die Küche.
Langsam nahm ich mir ein Glas Wasser und wollte mich gerade hinsetzen, als ich gegen etwas stieß. Beziehungsweise gegen jemanden.
"Guten morgen...", sagte eine Stimme.
Ohne groß nachzudenken fuhr meine Hand durch seine Haare.
"Sherlock?", fragte ich müde.
Der Detektiv ließ so etwas wie ein Lachen erklingen. Allerdings ziemlich sarkastisch.
"Oh ja, es ist Sherlock."
"Was machst du hier?", fragte ich.
"Das Gleiche wie Sie. Ich konnte nicht mehr schlafen.", sagte er knapp.
"Aha. Hunger?" Er lehnte ab.
"Morgens ist wohl nicht Ihre Zeit, was?"
"Hmm...?", machte ich in Gedanken versunken, "Achso...neeeee."
Sammy trottete, mit dem Schwanz wedelnd, in die Küche.
"Sam! Du musst bestimmt mal, was?"
Ich bemerkte Sherlock's begierigen Blick und lächelte.
"Möchtest du-?", fragte ich ihn.
"Gern!", schoß es sofort aus ihm heraus.
Er schnappte sich die Leine und den Hund, und rannte förmlich nach draußen.
Ich starrte ihnen lächelnd nach.
Seufzend nahm ich ein Buch und wollte mich auf's Sofa setzen, landete aber direkt auf dem Doctor.
"Mist!", entfuhr es mir, doch der Doctor regte sich nicht.
Schnell stand ich auf und deckte ihn wieder zu.
"Schlaf weiter...", murmelte ich und ging langsam.
Auf dem Weg zur Toilette stieß ich auf Dean.
"Hilfe... nirgendwo ist man mehr allein.", lachte ich.
"Das hast du wohl recht. Gibt es schon was zu Essen?"
"Du und dein Essen. In drei Stunden, wenn das reicht.", antwortete ich.
Er nickte und verschwand.
Also ging ich wieder in mein Zimmer und legte mich aufs Bett.
Etwas grummelte neben mir und zog ich zu sich ran.
Ich erschrak. "Falsches Zimmer... aber wer ist das dann-?"
Eine Sekunde war ich ahnungslos, doch als ich es begriff, schlug mein Herz Loopings.
"S-s-s-saaam-m?", machte ich.
Er schlief wohl. Denn sonst würde er mich nicht im Arm halten.
Ich rührte mich nicht. Dafür fühlte es sich zu gut an.
Aber ich sollte schleunigst weg, bevor Dean zurück kam.
Wo war eigentlich Castiel?
Ich hörte die Spülung. Mist!
"You son of a bitch! Hot... and handsome... and clever... but a bitch.", murmelte ich in Sam's Oberkörper. Er schlief nur mit Boxershorts, erwähnte ich das?
Die Tür ging auf und Dean ließ sich ins Bett fallen.
Als er sich umdrehte, sprang er sofort wieder auf.
"Mia?! Was wird das denn?", lachte Dean.
"Ich habe das falsche Zimmer erwischt. Hilf mir!"
"Sicher, dass du befreit werden möchtest?", fragte er schelmisch grinsend.
"Nun ja... eigentlich nicht. Oh, bitte!", sagte ich rot werdend.
Er kicherte und befreite mich aus meiner misslichen Lage. Na ja... "misslich" war wohl das falsche Wort.
Ich schlich aus dem Zimmer, jedoch nicht ohne Dean vorher schwören zu lassen nichts zu sagen. Bei Baby. Denn bei seinem Leben wäre unwirksam gewesen.
Der Tod musste ihn lieben.
Während ich so darüber philosophierte, dass der Tod eigentlich ziemlich nett ist und die Menschen unnötiger Weise denken, sie hätten Angst vor ihm, stieß ich gegen meine Zimmertür.
"Autsch."
Mit meinem Buch in der Hand legte ich mich wieder ins Bett und schlief weiter.
Drei Stunden später wurde ich höchst unsanft von einer hungrigen Schar Männer geweckt.
John und der Doctor standen daneben und setzten sich wild dafür ein, dass sie doch auch selbst kochen könnten, und ich schon so viel zu viel um den Hals hätte.
Murrend stand ich auf und dankte den beiden.
"Irgendwann werde ich es bereuen euch aufgenommen zu haben. Irgendwann schicke ich euch weg. Aber der Tag ist nicht heute!", zitierte ich etwas müde und mühselig Aragorn.
Ich schlurfte in die Küche.
"Was ist los, Mia?", fragte Cas, der sich neben mich gestellt hatte.
Ich lächelte, als er mich mit seinem niedlichen Blick fokussierte.
"Ich bin einfach müde, Daddy. Ich bin ein echter Morgenmuffel."
"Verzeihung, aber nanntest du mich gerade "Daddy"?", fragte Cas verwirrt.
Ich schlug mir gegen die Stirn. "Mist. So etwas darf nicht zur Gewohnheit werden!", rief ich wütend auf mich selbst.
"Aber wieso-?", fing der Engel an, wurde aber von Sam unterbrochen, der in die Küche kam. Auch er sah ziemlich fertig aus.
Ich wurde rot und senkte meinen Blick.
"Hey. Ich dachte wir fangen von vorne an?", fragte Sam nicht weniger müde als ich.
"Hmm...", machte ich nur und fing an die Eier laut in eine Pfanne zu hauen.
Kurze Zeit später saßen alle am Tisch, mit Spiegelei, Schinken und gebratenen Zwiebel auf dem Teller.
Diesmal sagten alle höflich "Guten Appetit" und ich lächelte dankend.
"Wollt ihr eigentlich irgendwo hin?", fragte ich schließlich.
"Wir hatten gedacht, dass wir erst einmal hierbleiben, einen Monat oder so. Und dann wollten ein paar von uns gern wegfahren."
"Wir würden natürlich nach höchstens einem Monat wiederkommen!", rief John sofort.
"Aber die meiste Zeit wollen wir hier verbringen.", lächelte Cas.
Ich strahlte. "Womit habe ich das verdient?"
"Diese Frage stelle ich mir auch. Womit habe ich diesen tollen Bacon verdient?", fragte Dean enthusiastisch und mit vollem Mund.
Alle lachten.
"Freut mich sehr, dass er dir schmeckt."
"Wer räumt ab?", fragte John nachdem alle fertig waren.
"Immer der, der fragt.", grinste ich.
John räumte also ab und spülte.
Der Doctor und Castiel unterhielten sich angeregt über Gott und den Himmel.
Dean aß immer noch.
Sherlock war noch nicht zurück.
Und ich saß mit Sam auf dem Sofa.
"Wie hast du geschlafen?", fragte ich Smalltalk-mäßig.
"Nicht sehr gut, das Bett ist ein wenig hart."
Ich wurde rot bei dem Gedanken an letzte Nacht.
"Mia...", sagte Sam plötzlich ernst, "Dir muss es nicht unangenehm sein mit mir zu sprechen."
"Wäre es dir nicht auch unangenehm neben der Person zu sitzen, die du die Hälfte deines Lebens kennst und vergöttert hast? Neben der Person, von der du dachtest, dass sie nicht existiert und niemals neben dir sitzen wird?" Ich starrte ihm in die Augen.
Er senkte seinen Blick. "Ich kann dich verstehen, Mia. Wollen wir nicht trotzdem versuchen so zu tun, als würdest du mich nicht so gut kennen, wie kein anderer?"
"Na ja... ich denke viele FanDinger kennen dich -"
Er legte mir den Finger auf die Lippen und starrte mich vorwurfsvoll an.
Ich nickte.
"Dankeschön.", sagte er, beugte sich zu mir vor und umarmte mich.
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