Kapitel 27
Hoseok Pov:
Jimin trat näher an mich und Yoongi heran.
"Ihr habt euch neutralisiert. Eure Fähigkeiten sind Gegenteile und da ihr euch mit diesem Kuss verbunden habt, haben sich eure Fähigkeiten neutralisiert. Mit anderen Worten, ihr habt etwas geschafft, wozu die Organisation nicht im Stande war. Das ist so faszinierend. Wie lange es wohl anhalten wird? Oh ich kann es kaum abwarten, dass auszute... Autsch!"
Jin hatte die Schwärmerei von Jimin beendet, in dem er ihm eine Kopfnuss gab.
"Hör auf deiner Vergangenheit nachzugehen. Das hier ist Ernst!"
Jin wirkte unglaublich müde. Sein Körper wirkte schlapp und seine Augen hatten das aufgeweckte Funkeln verloren.
"Jin.." ein leises Hauchen ließ Jin sofort wieder zurück eilen.
Namjoon! Schwach lag er auf dem Boden. Er war kaum noch in der Lage seine Augen offen zu halten und das Blut war bereits durch den improvisierten Verband gesickert. Wenn er nicht bald einen Arzt bekäme, würde er wohl nicht mehr lang durchhalten.
"Ich könnte mich alleine auf den Weg machen und ein Krankenhaus suchen, um einen Krankenwagen zu rufen. Ihr wisst alle, das Namjoon den nächsten Tag nicht mehr überleben könnte. Er ist ja jetzt schon zu schwach zum Laufen. Alleine bin ich am schnellsten."
Selbstbewusst trat Taehyung vor, mit Jungkook an seiner Seite, der ihn mit einem besorgten Blick musterte.
"Das ist eine gute Idee," gab ich Taehyung mein ok und sah die anderen an, um an ihren Blicken zu erkennen, wie sie diese Entscheidung fanden.
"Bitte beeile dich," flehte Jin, während er Namjoon in seinen Armen hielt, als hätte er Angst, wenn er loslassen würde, dass er einfach so verschwinden würde.
Und so war es entschieden. Ich sah, wie Jungkook unserer Blume noch etwas zu flüsterte, bevor sie sich beide innig umarmten. Und dann ritt Taehyung los. Seine Ranken würde er benutzen bis er die nächste Stadt sieht und dann so schnell wie möglich zum nächsten Krankenhaus laufen. Die Zeit würde zeigen, was aus Namjoon wird.
Die Nacht verlief eher unruhig. Immer wieder wurden wir von Jin oder Namjoon geweckt. Entweder, weil Jin weinte, oder weil Namjoon irgendwelche Fieber träume erlitt, die seine Wunde auslöste. Yoongi und ich versuchten uns gegenseitig zu stärken. Da wir nicht wussten, wann unsere Kräfte zurückkehren würden, versuchten wir so viel Nähe wie möglich miteinander zu teilen. So schlief ich die ganze Nacht in Yoongis Armen und nichts hatte sich je besser angefühlt.
Der Morgen begrüßte uns mit dunklen Wolken, die uns die Warnung mitteilten, dass es bald regnen würde.
"Was machen wir jetzt?" fragte Jungkook, der sich versuchte zu wärmen.
Der Wind wurde tatsächlich immer stärker und die Temperaturen schienen auch ständig zu fallen.
"Ich finde wir sollten warten. Wenn wir laufen würden wir nicht gut vorankommen und Namjoon damit nur noch mehr schwächen."
Jimin behielt immer ein wachsames Auge auf dem großen Mann. In der Nacht war er mehrmals aufgestanden, um Jin beizustehen und Namjoon so weit wie möglich zu helfen.
Jungkook nickte und lehnte sich dann an einen Baum. Den Kopf hob er zum Himmel an und schien schließlich in seinen Gedanken zu versinken.
Vorsichtig griff ich nach Yoongis Hand. Ich hatte aufeinmal so ein ungutes Gefühl, doch ich konnte es nirgendwo einordnen.
"Alles in Ordnung?"
Yoongis Hand fühlte sich bereits kühler an und schon wusste ich, was mein Unbehagen auslöste. Denn ich fühlte mich langsam immer wärmer, während Yoongi wieder zu dem Eiskönig werden würde.
Ängstlich schmiss ich mich in seine Arme, drückte meinen Kopf an seine Schulter und sog seinen warmen Duft ein, der sich wie Zuhause anfühlte. Kurz darauf spürte ich zwei starke Arme, die sich um meinen Körper schlangen und mich noch fester an ihn drückten. Er schien dasselbe zu fühlen wie ich.
"Es wird immer kälter," flüsterte Yoongi," Um so kälter es wird, um so mehr kann ich fühlen, wie sie sich in mir sammelt und meinen Körper wieder vereinnahmen will."
Es war egal wie sehr ich mir wünschte, dass wir uns in normalen Umständen getroffen hätten und einfach ein normales, fröhliches Leben leben könnten, denn dies würde nicht passieren. Was wenn Jimin es nicht schaffen würde, unsere Mutationen so weit wie möglich rückgängig zu machen? Was wenn Namjoon stirbt? Was würde noch alles passieren?
Ich wollte es einfach nicht einsehen, dass andere Menschen glücklich leben durften und dieses Glück, Yoongi und dem Rest seiner Art einfach genommen wurde. So wie mir.
"Hobi? So lang wir zusammen sind, kann uns nichts aufhalten!"
Ich spürte weiche Lippen an meiner Stirn, die mir meine Sorgen mit einem Schlag zu nehmen schienen.
"Wir schaffen das," wisperte er mir ins Ohr.
Und so standen wir da. In einer tiefen Umarmung, die keiner von uns beiden lösen wollte.
Keine Ahnung, wann es angefangen hatte zu regnen, oder wann der Krankenwagen kam. Ich wusste nur noch, wann unsere Fähigkeiten zurückkamen und wie wir wieder Abstand zueinander halten mussten. Der Regen schwächte mich und als ich schließlich Ohnmächtig wurde, hörte ich nur noch Yoongis von Panik erfasster Stimme und die Sirenen des Krankenwagens.
Namjoon Pov: Drei Wochen später
Im Krankenhaus wurde ich direkt operiert. Zwei Tage lang habe ich nur geschlafen. Es hat gedauert, bis man mich überhaupt in einen Rollstuhl ließ. Jin besuchte mich jeden Tag mit Jungkook und Taeyhung, dem ich mein Leben zu verdanken hatte. Jimin befand sich wohl ununterbrochen bei Yoongi oder Hoseok, die beide noch im Koma lagen und versuchte ihnen zu helfen. Obwohl er meinte er könnte ihnen ihre Fähigkeiten größtenteils nehmen, schien es ihm doch schwerer zu fallen als erwartet. Ich hörte von Jin, wie er ohne Pause nur an dem Heilmittel saß, nicht einmal Nachts schlief und hinterher bei seiner Arbeit umkippte aufgrund Schlafmangels.
Gerade schob mich Jin zum Zimmer von Hoseok. Anfangs musste er auf einem Steintisch liegen, da seine Flammen einfach immer wieder die normalen Betten in Brand setzte und die metall Liegen schmolz, doch mittlerweile konnte er aber in einem normalen Bett liegen und das war alles nur Jimin zu verdanken.
Der Geruch von Desinfektionsmittel stieg mir in die Nase, als wir Hoseoks Zimmer betraten. Ich vernahm das Piepen eines Herzmonitors und als ich Hoseok dann endlich nach drei langen Wochen sehen konnte, wünschte ich mir, ich würde auch noch im Koma liegen. Sein Körper war dünner als sonst, da er keine richtige Nahrung erhielt. Doch sonst sah es so aus, als würde er nur schlafen. Nichts dieser Gerätschaften würde auch nur ansatzweise daraufhinweisen können, was dieser junge Mann alles erleiden musste.
Aus dem Augenwinkel nahm ich war, wie sich Jin eine Träne wegwischte. Für ihn musste die ganze Sache noch schwerer sein als für mich.
"Sie werden das schaffen," flüsterte ich und verschränkte seine Hand mit meiner.
Hoseok Pov:
Ich hörte Stimmen und dann wieder nichts. Ab und zu dachte ich, jemand würde mich berühren, doch das schien wohl bloß Einbildung.
Angestrengt öffnete ich meine Augen. Erst war alles verschwommen, doch dann klarte sich meine Sicht auf und ich konnte erkennen wo ich war. Ich fühlte mich unglaublich müde. Am liebsten hätte ich meine Augen einfach wieder geschlossen und weiter geschlafen, doch mir drängte sich ein Gedanke auf. Ich musste einfach wissen wie es ihm geht.
"Yoongi..."
Meine Mund fühlte sich trocken an und meine Stimme war ebenfalls nicht mehr als ein krächzen. Wie lang hatte ich wohl nur in diesem Bett gelegen.
"Oh mein Gott, Hoseok! Du bist wach!"
Der erste Mensch den ich erblickte, war Seokjin. Er stürmte mit Tränen in den Augen auf mich zu und warf sich beinahe auf mich drauf, um mich in eine Umarmung zu ziehen.
"Jin. Er ist gerade erst aufgewacht, lass ihm etwas Luft zum Atmen."
Als sich mein Chef von mir löste, versuchte er andauernd seine Tränen in schach zu halten, doch dann brach schließlich doch der Damm.
"Wehe du machst sowas nochmal!" schluchzte er," Dann werde ich dir nämlich so eine Scheuern, dass du eine Woche lang mit einem roten Abdruck in deinem Gesicht durch die Gegend laufen musst! Hast du verstanden!"
Schon wandelten sich seine Lippen zu einem Lächeln.
"Ich habe mir solche Sorgen gemacht!"
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Das ist das vorletzte Kapitel. Ich fühle mich irgendwie voll melancholisch. Denn Yoongi liegt schließlich immer noch im Koma. Hat Jimin es jetzt schon geschafft? Konnte er die Mutationen der dreien so weit zurück drängen, dass sie beinahe normale Menschen sein können?
Was ist mit der Organisation?
Werden Yoongi und Hosoek endlich das Happy End bekommen, was sie verdient haben?
Ich bin gespannt...
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