Kapitel 18
"Hallo, 378. So sehen wir uns wieder."
Vor meiner Zelle stand eine junge Frau, ihre schwarzen Haare hatte sie in einen ordentlichen Dutt gesteckt. Sie trug einen weißen Kittel und hielt eine Mappe so wie einen Stift in der Hand. Trotz ihrer schwarzen Haare, erkannte ich diese Frau sofort.
"Jisoo," murmelte ich, während ich meine Beine noch näher an meinen Körper zog.
Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen, ehe sie die Mappe aufschlug und darin etwas notierte:" Du erkennst mich also noch. Wenn du mich aber unbedingt bei meinem Namen nennen willst, bevorzuge ich Ahri."
Kurz wandte sie sich von ihrer Arbeit ab und sah über ihre Schulter zu Jimin.
"Und? Schon Bekanntschaft mit ihm geschlossen?"
Doch Jimin ignorierte sie. Er schenkte ihr keinen Funken Aufmerksamkeit und betrachtete seine rabenschwarzen Fingernägel, als wären sie mehr Wert als sie.
"Du bist wie immer," seufzte sie genervt und wandte sich wieder an mich," Von hier aus wirkst du ziemlich stabil auf mich. Wann war deine letzte Mahlzeit?"
Sie dachte doch jetzt nicht wirklich, dass ich ihr dabei helfen würde mich zu verändern? Wenn sie irgendwas wissen wollte, müsste sie wohl gewalttätig werden!
"Macht eh keinen Unterschied. Gut. Du wirst eine Emesis-Impfung bekommen, da finde ich dann spätestens heraus, wie viel du gegessen hast," grinste sie böse und verschwand aus meiner Sichtweite.
"So fängt es bei jedem an," hörte ich Jimin von der anderen Seite sagen.
Am liebsten hätte ich ihn gefragt, was das für eine Impfung sei, doch ich traute mich nicht. Denn dann hätte ich mich wahrscheinlich nur noch mehr in meine Angst reingesteigert.
Ich wollte wieder zurück zu Yoongi. Ich wünschte mir, dass er kommen würde, um mich zu retten, aber ich wollte auch nicht, dass er sich wegen mir in Gefahr begab.
Jin Pov
Unkonzentriert stand ich in der Küche meines Cafes. Jungkook konnte ich verklickern, dass Hoseok krank war, deswegen nicht kommen konnte und sich Yoongi um ihm kümmerte. Doch gerade sah es komplett anders aus. Namjoon recherchierte bei sich an der Arbeit über diese Organisation, während Yoongi und Taehyung die Umgebung auskundschafteten, wo Sie zuletzt gewesen waren. Was machte ich? Ich gammelte in meiner Küche rum und wartete auf die Ergebnisse der anderen.
Wie erbärmlich.
"Jin? Es sind nur noch zwei Kunden da und die haben ihre Bestellungen. Gibt es hier hinten irgendwo was, womit du Hilfe brauchst?"
Hilfsbereit wie immer.
Ich schüttelte meinen Kopf und sah dem Backofen dabei zu, wie er die Törtchen backte.
"Alles in Ordnung? Du warst doch nicht in diesem gruseligen Massaker von gestern dabei, oder?" fragte er diesmal besorgt und trat einige Schritte näher an mich heran.
Am liebsten würde ich mit diesem Jungen darüber reden, aber wer weiß wie er reagieren würde.
xxxx
Nervös rutschte ich auf Namjoons Sofa hin und her. Es war kurz nach zwei Uhr morgens. Ich und Joonie warteten bestimmt über vier Stunden, bis die beiden von ihrer Expedition zurückkamen.
"Jetzt rückt schon endlich raus! Was habt ihr gefunden?"
Ich fühlte mich schlimmer als vor einer Prüfung für die ich nicht gelernt hatte. Wenn diese Monster nämlich umgezogen waren, was nicht mal so unwahrscheinlich war, würde es eine Ewigkeit dauern, bis wir ihren Standort ausfindig machen könnten.
"Wir konnten sie nicht finden," antwortete Taehyung. Noch nie wirkte er so ernst.
Unsere Augen richteten sich auf den Hobby Hacker, der einige Zettel aus seiner altmodischen Tasche kramte.
"Ich habe mehrere Organisationen gefunden. Im Umkreis von 200 Kilometern sind es zumindest dreizehn, aber nicht alle scheinen dasselbe zu machen. Yoongi, Taehyung. Ich bräuchte eure Hilfe. Ihr erinnert euch bestimmt an ihre Vorgehensweisen, nicht wahr? Dann müsstet ihr einmal die hier alle durchsehen,"sagte Namjoon und drückte Yoongi einen Stapel an Blättern in die Hand.
Genervt stöhnend rollte ich auf dem Sofa herum. Das sahen aus wie Romane. Nie im Leben würden sie das bis zum Morgen schaffen. Und dieser Taehyung hatte seine Haarfarbe schon wieder verändert. Der regte mich aus irgendeinem Grund einfach nur unglaublich auf.
"Blödmann," murmelte ich und schloss erledigt meine Augen.
Wie es wohl Hosoeok gerade geht?
Hoseok Pov
Ein weiterer Würgereiz überkam mich, aber es kam nichts mehr aus meinem Magen heraus. Alles was ich gegessen hatte, war bereits auf dem Boden verteilt. Zitternd, vor Anstrengung, ließ ich mich wieder auf den Boden fallen.
Emesis-Impfungen waren schrecklich.
"Lebst du noch? Oder hat es dich schon nieder gerafft?" hörte ich Jimins Stimme, aber sie klang viel zu weit entfernt.
Mein Hals tat unglaublich weh, sodass ich nicht sprechen wollte und ihm mit einer Hand nur ein kurzes Zeichen gab. Zu mehr war ich einfach nicht Imstande. Die kälte und das Zeug was sie mir am Anfang verabreicht hatten, schwächten mich immer noch sehr. Am liebsten würde ich einfach nur endlich Ohnmächtig werden, damit dieses Erbrechen aufhörte.
Doch ich bekam keine Ruhe.
Mein Magen drehte sich nochmal um. Ich hustete und würgte. Eine Träne löste sich von meinen Augen, als ich plötzlich das Blut auf dem Boden sah.
"Hilfe," hauchte ich heiser.
Meine Sicht verschwamm. Mit offenen Armen hieß ich die mich erwartende Ohnmacht willkommen.
"Hey! Euer neues Spielzeug kratzt schon ab! Wenn ihr noch was mit ihm machen wollt, solltet ihr ihm lieber helfen!" schrie eine viel zu laute Stimme, sodass ich einen Ansatz machte, mir die Ohren zu zuhalten.
"Yoongi," wimmerte ich und schloss meine Augen.
Die eiligen Schritte, die in den Gängen widerhallten, bekam ich nur nebensächlich mit. Das Quietschen einer Gittertür ließ mich wimmern.
"Du solltest jetzt lieber wach bleiben. Hey."
Sanft klopfte mir jemand auf die Wange, bekam aber nicht die gewünschte Reaktion.
"Gebt mir mal bitte das Stärkungsmittel."
Kurz darauf wurde mir etwas bitteres eingeflößt, was ich aus Reflex runterschluckte und zu husten begann, weil es wirklich zu bitter für meine Zunge war.
"Schön wach bleiben, ja?"
"Yoongi," wimmerte ich, da es das Einzige war, was mir durch den Kopf schwebte.
"Pssht. Sag das lieber nicht so laut."
Es vergingen einige Momente, in der ich die Wärme der anderen Person spürte. Das was er mir gegeben hatte schien mir tatsächlich zu helfen, denn der Würgereiz verschwand und ich bekam wieder ein Gefühl in meinem Körper.
Vorsichtig versuchte ich meine Augen zu öffnen.
"Gehts wieder?" fragte diese Stimme, die mir auch so bekannt vor kam, neben mir.
Langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite und erblickte einen Jimin, mit blauen Haaren und weißem Kittel.
"Jimin?" murmelte ich heiser.
Ich wollte eigentlich lauter sein, aber mein Hals schmerzte immer noch und das würde wohl auch noch eine Weile so bleiben.
Ein grinsen legte sich auf seine großen Lippen, welches seine Augen für einen Moment verschwinden ließ.
"Richtig. Darf ich vorstellen, Jimin Park. Das Original," erzählte er stolz, welchen ich nicht so ganz nachvollziehen konnte.
Natürlich. Der Jimin mit den Hörnern meinte ja, dass er ein Klon sei. Mein Kopf fing an leicht zu schmerzen. Es war definitiv alles zu viel auf einmal.
Hinter Jimin machte ich eine weitere Person aus, doch sie war mit einem roten Umhang komplett verhüllt, sodass ich die Person nicht erkennen konnte.
"Falls du fragst, ich bin hier für eure Verletzungen Zuständig. Man könnte mich auch einen Arzt nennen... Aber diesen Titel habe ich mir nicht verdient, also nenn mich einfach Jimin oder Mister Park. "
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Ich muss schon zugeben, dass ich nicht gerade ein großer Fan von diesen ganzen Sichtwechseln in einem Kapitel bin, aber momentan passt es einfach zu gut. Mir tut Hobi selber total leid. Habe echt beinahe schon eine Träne vergossen, dabei ist das gerade mal der Anfang...
Hoseok hat nun also den originalen Jimin kennengelernt. Wenn Jimin doch eigentlich der Klon von Mister Park ist, wie kam es dann, dass Jimin eine solche Persönlichkeitsveränderung durch genommen hat?
Oder täuscht uns Mister Park gerade gewaltig?
Was hat Ahri wohl mit unserem Hoseok vor?
Und werden unsere Helden es schaffen, ihn zu befreien, bevor es zu spät ist?
Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel ;)
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