Kapitel 23

Taehyung Pov

Kurz nachdem wir das Gebäude betreten  hatten, wurden wir bereits angegriffen. Nur mit Glück konnten wir die Angreifer besiegen und weiter vorrücken. Hätte uns ein Arzt nicht geholfen, wären wir wohl alle nicht mehr am Leben. Er nannte sich Jimin und wollte wohl schon länger aus dieser Organisation aussteigen, da er ihre Vorgehensweisen nicht mochte, aber er hatte sich nie getraut, aufgrund von Morddrohungen. Und so wurde unsere Gruppe um eine Person größer. Als wir eine beschädigte Treppe erreichten, die in die Tiefe führte, überkamen mich alte Erinnerungen. Ich bekam es mit der Angst zutun und wäre Jungkook nicht gewesen, hätte ich vielleicht sogar einen Rückzieher gemacht. Der Kleinere brauchte mich nur anzulächeln und schon war meine Energie zurück. 

Eine Weile gingen wir nur die Treppe hinunter, an der an manchen Ecken etwas von ihrer Konsistenz abbröckelte. Die Umgebung wurde immer dunkler, bis wir schließlich unten ankamen und Fackeln den weiteren Weg erleuchteten.
Unser Anführer signalisierte uns leise zu sein und so folgten wir ihm. Desto tiefer wir in den Gang rein liefen, desto kälter wurde es und desto unwohler fühlte ich mich. Yoongi schien sich in seinem vertrauten Element zu entspannen, während der Rest immer ernster wurde. 

"Jin! Pass auf!"

Ein Schuss ertönte. Alles passierte zu schnell, als dass ich reagieren konnte. Namjoon sprang vor Jin und bekam volle Ladung eine Kugel in seinen Arm geschossen. 
Zwei vermummte Personen standen mitten im Gang, jeweils mit einer Pistole und zielten auf uns. Jungkook brüllte irgendeinen Befehl neben mir, dass wir unseren Anführer in Sicherheit bringen sollten oderso. Doch ich war viel zu sehr auf die Bewegungen unserer Feinde fixiert. Ich warf Yoongi einen Blick zu, der ihm sagte, dass ich sie ablenken würde, woraufhin er mir zu nickte. Ich rannte auf unsere Angreifer zu, musste einigen Schüssen ausweichen, als ich fast da war, wurde ich jedoch getroffen. 
Ein unglaublicher Schmerz zog sich durch mein Bein, sodass ich zu Boden ging und Yoongi über mich hinweg sprang um unsere Angreifer mit einer einzigen Berührung einzufrieren. Mit seiner weißen Haarpracht stand er vor mir und sah mich aus seinen allzu bekannten hellen Augen an. Yoongi war zurück!

"Taehyung!" hörte ich eine besorgte Stimme und im nächsten Moment kniete sich ein geschockter Jungkook neben mich," Du wurdest auch erwischt. Ach du schande, was machen wir denn jetzt?"

Er klopfte sich ein paar mal auf die Wangen, um sich vermutlich wieder zu beruhigen. Ich wollte gerade zum Sprechen ansetzen, da legte mir der Schwarzhaarige einen Finger auf die Lippen. Die Geste brachte mich so aus dem Konzept, dass ich nur auf seinen Finger starren konnte, der auf meinen Lippen verweilte.

"Du darfst nicht reden. Ich werde dein Bein einfach mit meinem Shirt verbinden. Du wirst nicht verbluten. Alles wird gut!"

Hinter mir hörte ich Namjoon schmerzhaft aufkeuchen. Eigentlich bräuchte dieser Jungkooks Hilfe mehr als ich, denn ich war in der Lage die Kugel wieder von meinem Körper zu trennen. Doch da war es mir lieber, dass sich der Kleine um mich kümmert, anstatt um diesen Namjoon. 

Jungkook setzte gerade dazu an, sich sein Shirt über den Kopf zu ziehen, da zerstörte Mister Griesgram meinen schönen Plan. 

"Entspann dich Blümchen. Taehyung geht es blendend. Der kann nicht von einer einfachen Kugel außer Gefecht gesetzt werden, also zieh dir dein Shirt wieder an und lass uns weiter gehen."

Verwirrt sah mich Jungkook an, was mich dazu brachte verlegen zu Lächeln und mich am Hinterkopf zu kratzen. Ich deutete ihm mit einem Blick auf meine Wunde zu schauen, aus der dickflüssiges,grünes Blut sickerte. Ich atmete einmal tief durch und konzentrierte mich dann auf den Fremdkörper. Ich ließ dünne kleine Wurzeln wachsen, die die Kugel aus meinem Bein holten. Ein paar mal zischte ich trotzdem, da dies nicht ohne Schmerzen ging. Als der Fremdkörper endlich entfernt war, ließ ich ein erleichtertes Seufzen hören. Im nächsten Moment kribbelte die Einschuss-Stelle, was bedeutete, dass mein Bein gleich wieder wie neu sein müsste.

"Idiot," hörte ich Jungkook sagen, während er sich mit verschränkten Armen von mir wegdrehte," Ich habe mir Sorgen gemacht."

Ein großes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Der Drang, ihn Umarmen zu müssen, ließ mich nicht mehr los und so kam es, dass ich meine Arme um den zierlich wirkenden Körper von Jungkookie schlang. Genießend nahm ich seine Wärme in mir auf und drückte mich noch etwas näher an seinen Rücken.

"Bist du mir etwa böse, Jungkookie? Ich wollte definitiv nicht, dass du mir sauer bist."

"Bin ich aber!" schmollte der Schwarzhaarige in meinen Armen und versuchte seinen Kopf so wegzudrehen, dass ich seine roten Wangen nicht sehen konnte, welche ich ja nun offensichtlich schon bemerkt hatte.

"Verzeihst du mir, wenn ich mich ganz lieb bei dir Entschuldige?"

Ich legte mein Kinn auf seine Schulter und beobachtete stolz, wie sich durch diese kleine Berührung seine Nackenhaare aufstellten.

"Hey ihr zwei! Wir müssen weiter!" 

Genervt musste ich mit ansehen, wie sich Jungkook aus meiner Umklammerung löste und aufstand. Egal welcher dieser Idioten gerade gemeint hatte uns unterbrechen zu müssen, den werde ich nachher persönlich auf einem Baum absetzen, auf dem er nicht mehr so schnell runterkommen würde. Unerwarteterweise streckte sich mir eine Hand entgegen, um mir aufzuhelfen und als ich aufsah, erkannte ich die schwarzhaarige Schönheit, welche mich, mit immer noch geröteten Wangen, anlächelte und sagte:" Ich verzeihe dir, aber nur dieses Mal!"

Mit Namjoon in meinen Ranken liefen wir lose. Ich versuchte sogar seine Blutung zu stoppen, so weit es ging. Wir bogen um eine Ecke und was ich dann sah, ließ mich erstarren, sodass ich unseren Anführer beinahe hätte fallen gelassen. Dieses Flammenwesen gab einen schrecklichen Laut von sich, wodurch sich unsere menschlichen Freunde auf den Boden fallen ließen und sich die Ohren zu hielten. 

"Wer seit ihr," trat ein Junge mit Hörnern in unser Sichtfeld, doch ich ignorierte ihn. 

Viel zu sehr waren meine Augen von der Person gefesselt, um deren Körper dunkle Flammen tänzelten und dessen Haare wie Feuer wirkten. 

"H-Hobi?" Yoongis Worte waren bloß sein Hauch, sodass ich ihn sogar beinahe nicht erstanden hatte.

Der brennende Typ da oben war also das Eis am Stiehl, was mir auf dem Berg begegnet war und in den hatte sich Yoongi verliebt? Er wirkte ja gerade schon ziemlich interessant auf mich, aber ich bezweifelte, dass ein Eis am Stiehl mit einer Sonne zusammen sein kann.

"Hoseok? Bist das wirklich du?" 

Jin saß mit geöffnetem Mund auf dem Boden und schien seinen Augen nicht zu glauben. 

"Seit ihr Freund, oder Feind?" die verzerrte, monotone Stimme Hoseoks bescherte mir einen unangenehmen Schauer, der durch meinen Körper lief. Ich hatte gerade das Bedürfnis zu fliehen.

Der Hörnermann flüsterte der Sonne etwas zu und kurz darauf näherten sie sich. Um so näher sie kamen, um so mehr Ähnlichkeiten erkannte ich mit Jimin un dem genveränderten Menschen.

"Kennt ihr Hoseok? Antwortet mir ehrlich oder eure Seelen werden verschlungen!"

Yoongi wirkte selber wie versteinert und wich wegen der sich anbahnenden Hitze etwas zurück.

"W-Wir, sind seine Freunde und wir wollen ihn hier raus holen!"

Mutig trat der Älteste den beiden entgegen, mit Yoongi an seiner Seite.

Hoseok Pov

Menschen. Sie kommunizierten mit mir, aber warum griffen sie nicht an? Wenn sie nicht angriffen, hatte ich keinen Grund sie anzugreifen. Aber weshalb verschonten sie uns? 

"Hos.. Hobi."

Verwirrt blickte ich in die Richtung, aus der eine wunderschöne Stimme kam. Sie kam mir so bekannt und vertraut vor, doch ich wusste nicht woher. Meine Augen richteten sich auf einen hellen Menschen. Bei näherer Betrachtung erkannte ich, dass er überhaupt kein Mensch war. War er auch ein Bestrafter wie ich gewesen? 
Seine weißen Augen wirkten Verzweifelt, als er mich ansah und weiter sprach:" Erkennst du mich nicht? Ich bin es. Yoongi!" 

Der Name kam mir bekannt vor. Warum kam er mir nur so bekannt vor? Selbst bei den anderen hatte ich das Gefühl sie zu kennen, doch bei keinem war das Gefühl so stark, wie bei diesem Yoongi. 

"Warum ist ein Bestrafer in eurer Gruppe?" fragte ich, meine Stimme lauter als gewollt. 

Yoongi wich zurück, eine Hand krallte sich in seinen Pulli, an die Stelle, an der das menschliche Herz saß, doch ich ignorierte es. Ich wollte ihn nicht so sehen, aber warum?

"Ä-Ähm. Wenn du mich meinst. Ich war sowas wie ein Arzt, ich bin sogar deiner gewesen. Sag, haben sie an deinem Gedächtnis rumgepfuscht?" sagte der Mann, der Jimin sehr ähnelte.

Eine Erinnerung drängte sich in meinen Kopf und zeigte einen jungen Mann, der sich um mich kümmerte, als ich beinahe gestorben wäre. 
Schmerzerfüllt stöhnte ich auf und hielt eine Hand an meinen Kopf. Krampfhaft versuchte ich mich an mehr zu erinnern, doch es brachte nichts. Egal in welcher Verbindung ich zu diesen Menschen stand, ich konnte mich nicht mehr erinnern. 

"378?" murmelte Jimin neben mir meinen Namen, weshalb ich meine Aufmerksamkeit auf den Teufel richtete," Dein richtiger Name, lautet Hoseok. Jung, Hoseok. Das da, sind deine Freunde."

Verwirrt blickte ich Jimin an, dem plötzlich das Wort "Neid" wie ins Gesicht geschrieben stand. Er biss sich auf seine Unterlippe, während seine Augen immer wieder die Personen vor uns musterten. 

"Ich... bin Hoseok?"

"Wenn du nicht reden möchtest ist auch ok. Mein Name ist Jung Hoseok. Verstehst du?"

Ein weiterer Erinnerungsfetzen ließ mich schmerzhaft aufkeuchen. Ich erinnerte mich an einen Tag, an dem ich anscheinend diesem Yoongi begegnet war. Plötzlich prasselten die Erinnerungen nur so auf mich ein, dass ich mich vor Schmerz nicht mal mehr auf den Beinen halten konnte und zu Boden ging. 

"Hoseok!" brüllten alle Personen aufeinmal, doch es blieb keine Zeit sich um das Feuerwesen zu kümmern.

"Selbstzerstörung in zehn Minuten."

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Willkommen zurück, zu einem weiteren Kapitel. Kennt ihr das, wenn euch ein Wort nur in Englisch einfällt und ihr dann den Google Übersetzer braucht, weil es euch einfach nicht in Deutsch einfallen will? 
Das ist mir soeben passiert

Kann Hoseok sich nun an alles Erinnern?

Werden sie es schaffen, alle, einer weniger, Gesund und Munter zu entkommen?

Was wird aus Namjoon?

Und die größte Frage, wie soll Hoseok weiterleben, wenn er nun für immer in diesem Zustand bleiben muss?

Im nächsten Kapitel geht es weiter ;)

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