Kapitel 22

Taehyung Pov

Nach einer langen Autofahrt, kamen wir in dem abgelegenen Wald an. Unser stinkendes Gefährt, was von Namjoon und Seokjin Auto genannt wurde, wollte ich definitiv nie wieder betreten. 
Mit wackligen Beinen stieg ich aus dem Teil aus und lehnte mich erst einmal an einen Baum. Genießend schloss ich meine Augen und trat in Kontakt mit einer Tanne. Die Verbindung zu ihr war warm und ich fühlte mich im nu besser. 
Nachdenklich betrachtete ich den hübschen Menschen mit dem schwarzen Haar. Er sah Junghyun so ähnlich, dass ich ihn beinahe mit diesem verwechselt hätte und ihm um den Hals gefallen wäre, um wie ein Baby zu weinen. Trotz dieser ähnlichkeit, war er nicht Junghyun, sondern Jungkook. Er hatte die selben anziehenden braunen Augen und die hübschen markanten Gesichtszüge, doch seine Lippen waren anders. Sie hatten eine hübsche Rosé Farbe und wirkten außerdem weicher. 
Ich vermutete, dass Jungkook wohl ein Nachfahre von Junghyun sein musste. Dieselben Nachnamen und das ähnliche Aussehen ließen zumindest darauf schließen. 
Seufzend massierte ich mir die Schläfe. 
Ich mochte es nicht über meinen alten Freund nachzudenken. Ich hatte mir damals versprochen stark zu sein und für uns beide weiterzuleben. Doch dann ist da Jungkook, der mich vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen hatte. Er hielt mich fest, mit seinen Bewegungen und wenn es nur ein einfaches Blinzeln war.

"Beeil dich Taehyung!" rief mir Yoongis vertraute Stimme zu und holte mich so mit aus meinen unerwünschten Gedanken.

Dankbar fing ich an zu Lächeln und sprang im nächsten Moment schon auf unsere Gruppe zu.

"Ihr folgt mir! Verstanden? Nur wenn ich sage, dass ihr euch aufteilen sollt oder wegrennen müsst, dann dürft ihr euch trennen, verstanden?!"

Mit ernstem Blick sah uns der Größte unserer Gruppe an und heimste von jedem ein Nicken ein, außer von mir.
Mister Jeon war mir gerade einfach zu nah, als dass ich mich konzentrieren könnte.

"Das gilt auch für dich Taehyung!" betonte Namjoon meinen Namen nochmal extra, woraufhin ich zaghaft nickte.

Schließlich setzten wir Teil 1 unseres Plan um und folgten unserem Anführer. Wer hätte es gedacht? Es war Namjoon.

Da Jungkook von uns allen am auffälligsten war, hielt er sich ganz hinten. Mit anderen Worten, er lief hinter mir und ich wollte es mir eigentlich nicht eingestehen, aber ich fühlte mich damit wohler. Denn falls Gefahr drohte, könnte ich so schneller agieren und ihn beschützen. Wenn er tatsächlich ein Nachfahre Junghyuns war, dann sollte er ein glückliches Leben haben, damit Junghyun in Frieden ruhen konnte, wo auch immer sie ihn hingebracht hatten. 
Langsam näherten wir uns dem alten Gebäude, was wirklich renovierungs Bedürftig aussah. Risse zierten die Mauer, an denen auch einige Efeu-Ranken entlang wuchsen und das Gemäuer versuchten stabil zu halten.
Das alte Krankenhaus sah komplett anders aus, als auf den Bildern, die es in diesem sogenannten Internet zu finden gab. 
Verwirrt fragte ich mich, wieso hier niemals jemand vorbeigekommen war, nur um mal zu überprüfen, was die Menschen hier so treiben? 
Aber wer fährt denn schon über drei Stunden in einen dunklen Wald? Uns ausgeschlossen.

"Jetzt keinen Mucks," wisperte Namjoon uns zu und kurz darauf erreichten wir das Gebäude.

Jimin Pov

Mein Herz schlug wie wild, als diese unbekannte Kreatur an meinem persönlichen Knast vorbei schritt. Jeder seiner Bewegungen wurden elegant ausgeführt. Plötzlich blieb es vor der Tür meiner Zelle stehen. Schwarze Augen, mit einer rot umrundeten Pupille, starrten mir entgegen.  Seine Haare schienen aus purem Feuer zu bestehen, während der Rest seines Körpers von dunkel roten Flammen umzüngelt wurden. Er wirkte so mächtig, dass sich meine menschliche Hälfte ihm am liebsten sofort unterworfen hätte, doch mein Teufel war stärker. Ich fletschte die Zähne, wohl wissend, dass ich mit dem schwächenden Mittel in meinem Blut kaum etwas gegen ihn anrichten konnte. 

Er legte eine Hand an die Zellentür, die kurz darauf einfach schmolz. Mit geweiteten Augen betrachtete ich das Geschehen vor mir, bevor ich den heißen Körper vor mir ansah. Feuer war ebenfalls mein Element, doch das hieß nicht, dass ich nicht daran sterben könnte, es würde nur eben länger dauern. 

"378, stellt sich dir zur Verfügung."

Seine Stimme klang verzerrt und als ich die Nummer hörte, weiteten sich meine Augen.

"Hoseok?" 

Vor Horror weiteten sich meine Augen. Der unschuldigste von allen, hatte die härteste Strafe von allen bekommen.  Ohne auch nur eine Mine zu verziehen drehte er sich um und folgte dem Gang, der zu den nächsten Zellen führte.
Was hatte er vor?

Vorsichtig, und mit etwas Sicherheitsabstand, verfolgte ich die arme Seele, die nun eher wie eine Maschine wirkte, die irgendeinen Befehl ausführte.
Ein Nerven betäubender Lärm hallte aufeinmal durch die Gänge und ließ mich schmerzvoll mein Gesicht verziehen. 

Der Alarm!

"Hoseok!" rief ich nach dem Feuerwesen, welches sogar Fußabdrücke in den Boden brannte,"Das ist unsere Chance abzuhauen! Wir können Frei sein! Ich könnte endlich die Welt von außen sehen!"

Doch Hoseok bleib nur vor einer weiteren Zelle stehen, in der ein kleines Wesen lag und kaum noch atmete. Es lag in einer großen Blutlache und bei genauerem Betrachten, erkannte ich, dass ihm ein Arm fehlte. 
Würde mich dieser Anblick nicht so ekeln, hätte ich mich bestimmt von dem Geruch dieser Seele verführen lassen. So dunkel und hoffnungslos, wie die meisten Seelen hier unten.
Ich fragte mich, wie wohl eine Seele einer glücklichen Person riechen würde, und wie sie wohl schmecken würde...

"Sie sind auf dem Weg," sprach er mit seiner verzerrten Stimme und beschleunigte seinen Gang. 

Seine Körperhaltung wurde angespannt, als plötzlich Schüsse ertönten. Um mich zu beschützen, stellte er sich vor mich, sodass ich die Hitze spüren konnte, die von ihm ausging. Wie lange war mir bloß Wärme verwehrt gewesen. 
Vorsichtig streckte ich meine Hand nach einer kleinen Flamme aus, die auf seiner Schulter hin und her tanzte. 

Ein Mädchenhafter Schrei ertönte und daraufhin ein weiterer Schuss. 

"Bringt ihn in Sicherheit!"

Ohne uns auch nur einen Meter zu bewegen, harrten wir in unserer Position und warteten. Auf weitere Stimmen, die mir komischerweise nicht bekannt waren, und auf weitere Geschehnisse. 

Aufeinmal bog eine Gruppe von Menschen um die Ecke. Einer schien verletzt und wurde von jemandem, mit zerrissenen schwarzen Klamotten, von einem Tentakel getragen. Ein weißer Kittel trat mir ins Auge und sofort stellt ich mich auf Gefahr ein, sowie Hoseok, welcher einen ohrenbetäubenden Schrei von sich gab, sodass ich mir diesmal sogar die Ohren zu halten musste. Egal was er damit erreichen wollte, es schien geklappt zu haben, denn die Menschen fielen alle auf den Boden, während sie sich die Ohren zu hielten, bis auf zwei.

"Wer seit ihr!" rief ich der Truppe zu, denn sie waren zu hundert Prozent nicht von hier. Ich konnte es an ihren verschiedenen Gerüchen ausmachen. Einzeln sah ich ihnen allen ins Gesicht, bis meine Augen bei einer Person stoppten. Das was dieser Mann dort hatte, war kein Tentakel, sondern eine Ranke!

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Ganz zufrieden bin ich mit dem Kapitel nicht, aber was solls...

Eine Truppe an "Menschen" ist also in das "Labor" eingedrungen.

Wer ist die verletzte Person?

Wen suchen sie wohl und wie werden die Reaktionen sein?

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