Genies der Welt

Wir kennen sie doch sicher alle. Diese Nerds und hoch intelligente Menschen in Filmen und Serien wie in Scorpion oder The Big Bang Theorie. Es handelt jedes mal von Genies. Leute, die die Mathematik zum Frühstück essen und generell total schlau und belesen sind. Die auch selber wissen, wie schlau sie sind und denken, sie wären der Mittelpunkt der Welt. Denken, sie wären die schlausten, weil sie sich von gesellschaftlichen Zwängen befreit scheinen.

Wie zur HÖLLE können so schrecklich intelligente Menschen so verdammt DUMM sein?!

Ehrlich, ich kapier das nicht! Dieser Sheldon Cooper aus der Serie ist der dümmste Mensch, den ich kenne! Wieso denken die alle, sie könnten ohne Emotionen überleben? Scheiße nochmal! Menschlichkeit ist das, was uns ausmacht! Das, was uns antreibt. Niemand ist völlig gefühlskalt! Selbst wenn man kalt ist, ist das doch ein Gefühl! Sie denken, sie bräuchten Emotionen nicht. Sie denken, sie wären perfekt und leben in ihrer eigenen perfekten Welt, in der jeder sie zu beneiden scheint. 

Nein!

Wirklich intelligent ist man nicht, wenn man rational denken kann und es schafft, Emotionen völlig zu verbannen! Intelligent ist man nur, wenn man es schafft, sowohl rational, als auch irrational zu denken. Wenn man es schafft, alles rationale nochmal emotional durchdenken zu können, ohne dass man Fehler findet. Und auch wenn ich längst nicht so hochbegabt bin die Genies, bin ich doch schlauer als all die in den Filmen. 

Und versteht mich nicht falsch, ich weiß, wieso diese Leute so geworden sind. Ich verstehe es sogar ziemlich gut. Menschen sind grausam. Im Leben hat man oft nur die Möglichkeit, den Fehler bei sich oder bei anderen zu suchen. Manchmal scheint sich die Welt gegen einen verschworen zu haben. Man wurde enttäuscht. Wieder und wieder. Man wurde ausgelacht, verhöhnt und verspottet. Und manchmal ... ist der einzige Weg, damit klar zu kommen, diesen schrecklichen Alptraum zu überleben, wenn man sich selber abschottet. Wenn man erkennt, man ist nicht wie die. Sie, diese geschlossene Masse, die manchmal nicht mal die Akteure waren.

Doch alleine die Tatsache, dass sie nur zusahen, dass sie nichts getan haben, machte sie zu Schuldigen. Alleine die Tatsache, dass man unter ihren nichtssagenden Blicken fast starb vor Scham, während niemand wusste, was sie wirklich denken. Solche Leute können doch nicht so sein wie man selbst! Sie müssen anders sein. Sie sind schlechter, sie sind eifersüchtiger, sie sind einfach nur von schlechter Natur, von schlechten Eltern. Man grenzt sein Bewusstsein von ihnen ab. Unbewusst. Um sich selber zu schützen.

Und man kapselt sich ab. Denn alle Menschen sind gleich.

Und irgendwann ist man keiner mehr von ihnen. Man lebt in einer eigenen Welt und das bleibt auch so, da man den Kontakt zu anderen meidet. Da man es als nicht wichtig erachtet. Denn es ist schwer. Egal, wie sehr man sich bemüht. Sie werden immer "Die" bleiben. "Die", die nicht in dieser eigenen Welt leben. 

Und unbemerkt geht man kaputt.

Ich weiß, dass viele der Meinung sind, sie bräuchten keine anderen Menschen. Und es stimmt, dass manche ganz gut alleine klar kommen. Vor allem, wenn man es so gelernt hat. Aber der Großteil geht daran kaputt. Sie haben nicht die Möglichkeit, sich den Menschen völlig zu entziehen. Sie sind angewiesen auf die Gesellschaft, auf den Job, auf die Mitarbeiter, auf die Mitschüler und Lehrer. In unserer Kultur wird man nie wirklich von den Menschen loskommen. Man ist immer auf sie angewiesen. Und je mehr man sich in seiner eigenen Welt zurechtfindet, desto mehr verliert man den Bezug zu Menschen. Man erschafft sich eine eigene Realität. 

Nicht, weil man irre ist. Sondern um sich selber zu schützen. In einer Welt, in der niemand seine Ansichten mit einem teilen kann, entsteht unweigerlich ein sehr steifes Bild von der Menschheit. Man wird bitter, verschließt seine Gefühle. Das sollte man nie machen. Es klingt vielleicht einfach, aber es ist das Todesurteil. Wenn man nur noch seine eigene Meinung kennt, kann man sich nicht weiterbilden. Man kann sich nicht entwickeln. 

Wir brauchen Menschen.

Ansonsten verkümmern wir. Viele wollen das nicht wahrhaben. Sie wurden verletzt, wieder und wieder. Sie hatten nie jemanden, mit dessen Meinung und Ansicht sie wachsen können. Weder in der Schule, noch Zuhause. Das bedeutet, dass die Perspektive fehlt. Es wird häufiger schwarz-weiß gesehen. Denn man hat vergessen, dass es auch andere Farben gibt. Und dieser Sheldon Cooper lebt in seiner eigenen Schwarz-Weißen Welt. Alles ist so, wie er es empfindet und er denkt gar nicht daran, dass es nicht immer so ist. Dass andere auch Ansichten haben.

Wir sind alle Helden unserer eigenen Geschichte. 

Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es auch Nebendarsteller gibt, die genauso wichtig sind. Denn wenn wir nur noch sehen, was wir wollen, dann werden wir schnell bitter. Wir verschließen uns immer mehr vor der Wahrheit. Einen guten Menschen erkennt man daran, dass er betrogen wird und er das nicht als Normalfall sieht.

Aber manchmal ist das leider nicht möglich. Egal, was wir tun, wir finden keine Gleichgesinnten. Man kennt nur sich. Sich und seine eigene Meinung. Und bekommt keinen Einblick, wie sich andere fühlen. Und manche ... gehen daran kaputt. Man sucht nach Freunden. Nach Menschen, mit denen man sich mitteilen kann. Und wird enttäuscht. Immer aufs Neue. Manche sind der Meinung, dass Liebe zum Partner und beste Freundschaft mit einer Person was ganz anderes ist. Dem widerspreche ich. Eine Freundschaft basiert auf Vertrauen. Man vertraut darauf, dass die andere Person einen nicht verrät. Das ist eine Art Liebe, ob man es nun treibt oder nicht.

Der eigene Partner sollte immer auch so was wie ein bester Freund sein. Eine Vertrauensperson. Sonst geht es schief und man wird verletzt.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top