Kapitel 19 - Der letzte Tag
Nachdem wir aufgestanden sind, ziehen wir uns erst einmal an und machen uns fertig. Wir putzen auch unsere Zähne, was wir tatsächlich etwas vernachlässigt haben, aber wofür auch, wir nehmen ja nichts zu uns, kein Essen, nichts. Wenn wir dann mit allem fertig sind, nehme ich nur noch Aiden seine Hand und gehe mit ihm los. Wir schweigen nur und genießen zusammen die Natur.
Die Sonne scheint durch das Blätterdach und taucht den Weg in ein warmes Licht. Der Duft von frischem Grün und wilden Blumen erfüllt die Luft und die Vögel zwitschern in den Bäumen um uns herum. Wir sind umgeben von einer Friedlichkeit, die einem nur die Natur schenken kann und ich kann nicht anders, als diese zu genießen.
Ab und zu tauschen wir zueinander ein Lächeln oder einen liebevollen Blick aus. Dabei genießen wir die Ruhe und die Schönheit der Natur. Wir entdecken versteckte Wasserfälle, lauschen dem Rauschen des Flusses und spüren das kühle Nass an unseren Füßen, als wir durch einen Bach waten. Es fühlt sich an, als ob wir in unserem eigenen kleinen Paradies sind. Es ist echt schön, mit Aiden durch den Wald zu wandern und die Schönheiten der Natur zu entdecken.
Nach etwas Weg halten wir an einer Lichtung mit ein paar Bänken an, die von hohen Bäumen umgeben ist. Die Sonne strahlt durch die Blätter und taucht alles in einen goldenen Schimmer. Wir setzen uns auf eine Bank und genießen die Aussicht auf den grünen Wald. Ich schaue nun zu Aiden und spüre das Glück und die Dankbarkeit in meinem Herzen. Wir sitzen einfach nur da, Hand in Hand wie ein ganz normales Pärchen und genießen den Moment. Einen Augenblick später schweift mein Blick wieder zu Aiden ab. Ich sehe in seine wundervollen Augen, welche in einem warmen Braun links und einem strahlenden Hellblau rechts erleuchten. Seine Augen ziehen mich immer in ihren Bann, sie sind einfach das Schönste, was es gibt.
"Ich liebe dich", sage ich in einem sanften und glücklichen Ton.
"Ich liebe dich auch, mein Süßer", erwidert Aiden, doch bei ihm klingt es etwas verlegener als sonst und ehe ich mich versah, sehe ich, wie er sich langsam zu mir hinüberbeugt. Instinktiv schließe ich meine Augen, es ist, als wüsste ich, was kommen wird.
Ich spüre seinen Atem auf meinem Gesicht, seine Lippen berühren meine sanft und ich fühle wie ein wohliger Schauer durch meinen Körper fährt. Seine Lippen sind weich und warm und ich erwidere den Kuss mit voller Leidenschaft.
Ich kann fühlen, wie er anfängt, meinen Rücken zu streicheln. Es ist wunderschön, ich kann nicht anders, als mich fallen zu lassen. Alles um mich herum verblasst und ich lebe nur noch in diesem Moment. Ich spüre die Intensität und Leidenschaft, mit der er mich küsst und erwidere jeden einzelnen Kuss mit voller Hingabe.
Seine Hand wandert zu meinem Gesicht, kurz darauf hält er die Seite meines Kopfes fest, während er den Kuss noch intensiver macht. Ich spüre, wie sich unsere Körper ineinander verschlingen. Es fühlt sich an, als ob nichts anderes mehr in dieser Welt existiert bis auf diesen Moment.
Als wir uns schließlich wieder voneinander lösen, fühle ich mich wie benommen. Wir sehen uns tief in die Augen und ich weiß, dass ich diesen Moment niemals vergessen werde. Es ist der unglaublichste Kuss in meinem ganzen Leben und ich bin so glücklich, dass ich ihn mit ihm erleben darf. Es ist, als ob es der letzte Kuss ist, den wir je haben werden und ich weiß, dass ich diesen Kuss für immer in meinem Herzen tragen werde.
,,Es ist wirklich so schön, mit dir hier in der Natur zu sitzen, während wir die Geräusche des Waldes auf uns wirken lassen und das in purer Zweisamkeit. Etwas Schöneres kann ich mir gar nicht vorstellen", spricht Aiden glücklich. Er sieht nur nach vorne und nimmt meine Hand in seine und fängt an sie sanft zu streicheln.
Er hat so recht, es ist echt schön, ich versuche es auch zu genießen, aber irgendwie, ich weiß auch nicht, ich habe einfach ein merkwürdiges Gefühl in der Brust. Nicht mal der Kuss konnte dieses Gefühl übertrumpfen, es ist wirklich ganz merkwürdig, es ist wie ein Stechen.
,,Noah, ist alles gut bei dir?", fragt er plötzlich verwundert, als er zu mir sieht. ,,Wieso kommen dir denn Tränen, das war gestern auch schon so, ist es wegen morgen?"
Seine Augen werden immer glasiger, aber ich sage einfach nur: ,,Nein deswegen nicht, weißt du, du machst mich so glücklich, jeder Moment mit dir rührte mich bis jetzt zu Tränen. Jeder Augenblick ist wunderschön, du bist einfach der beste Partner, den ich je hatte und da kann ich nicht anders als ein paar Freudentränen herauszudrücken."
,,Aww du bist echt so süß", antwortet er lächelnd. Es ist schön zu sehen, dass ich ihn glücklich mache. Im Grunde will ich auch nichts anderes. Ich muss mich einfach den Rest des Tages zusammenreißen, er darf mich einfach nicht weinen sehen, er soll den Tag genießen und nicht an morgen denken, falls er es nicht ohnehin schon tut, aber schlimmer machen muss man es ja auch nicht. Wenn ich aber ehrlich bin, ich vermisse ihn jetzt schon verdammt doll, ich wünschte dieser Tag würde nie enden, denn irgendwie macht mich das schon echt fertig.
,,Was würdest du sagen, wenn wir etwas schwimmen gehen? Und keine Sorge, natürlich bleiben wir auch ganz vorne, wir schwimmen nämlich nicht erneut so weit raus."
,,Ja, das wäre schön. Komm, lass uns gehen. Jetzt zum Mittag ist das Wasser bestimmt, besonders warm. Ich meine, wir haben so schönes Wetter und sollten es genießen", antworte ich ihm erfreut über diese Idee.
Daraufhin steht er auf und zieht mich an meiner Hand mit sich. Zusammen laufen wir nun zum See. Als wir dort ankommen, stockt mir der Atem. Es ist einfach wunderschön. Ich sehe nur das schöne, klare und vor allem tiefblaue Wasser vor mir. Außerdem strahlt die Sonne die Oberfläche des Sees an und lässt ihn glitzern. Zusammen gehen wir jetzt den Abhang zum See hinunter. Unten angekommen, beginnen wir uns auszuziehen, aber Aiden stoppt mich und spricht in einem sanften Ton zu mir.
,,Komm, lass mich das machen. Ich mag deinen Körper so sehr und letztes Mal war es auch wunderschön. Entspann dich einfach und genieße diesen Augenblick."
Er besteht einfach darauf, mich erneut auszuziehen. Ich kann ihm diesen Wunsch echt nicht abschlagen, denn ich kann mir sowieso nichts Schöneres vorstellen, als mich von ihm ausziehen zu lassen. Lächelnd nicke ich ihm zu, schließe meine Augen und lasse meinen Kopf in den Nacken fallen. Ich spüre schnell, wie Aiden seine warmen Hände an meiner Kleidung herumziehen und er sie langsam und zärtlich auszieht. Jeder sanfte Griff und jedes leichte Streicheln seiner Finger auf meiner Haut verursacht ein angenehmes Kribbeln in meinem Körper, was auch eine gewisse Erektion hervorruft, was ihm aber wohl nicht stört, denn er streicht sogar ein paar mal sanft über sie und packt sie auch mal. Ich kann nicht anders als zu Grinsen, während er das tut. Ich fühle mich so befreit. Ich öffne meine Augen wieder und sehe ihn an.
Ich gebe ihm einen kurzen Kuss auf seine weichen und zärtlichen Lippen, ich spüre wie er plötzlich beginnt seine Erektion sanft an meiner zu Schmiegen, was sich sehr gut anfühlt. Durch dieses Gefühl schweift mein Blick etwas ab, schnell bemerke ich, dass auch er sich bereits ausgezogen hatte, was für ein Schlingel. Aber mein Blick wandert schnell wieder zu Aiden seinem Gesicht und vor allem zu seinen Augen. Sie sind so perfekt. Plötzlich zieht er mich etwas an sich ran, lässt meinen Kopf über seine Schulter verschwinden und legt einen Arm um meinen Rücken. Dabei spüre ich etwas, eine leichte Bewegung an meiner Erektion, welche seine an meiner Schmiegen lässt und er seine Hand dabei auf und ab bewegt. Er streichelt mir mehrmals über den Rücken. Ich kann einfach nicht mehr anders, als meine Arme um ihn zu schlingen und ihn noch fester an mich ran zu ziehen. Das fühlt sich alles so verdammt heiß an, vor allem seinen an meinem zu spüren lässt meinen ganzen Körper kribbeln. Ich sehe dabei die ganze Zeit Aiden vor meinen Augen, wie er mit seinem schönen Körper vor mir steht und mich anlächelt. Gott, sowas habe ich ja noch nie gespürt.
,,Verdammt ja, mach weiter", flüstere ich ihm Lust voll ins Ohr. Dieses Kribbeln, diese Glücksgefühle, dieses Ziehen, verdammt ich spüre es überall und ich will mehr davon. Seine geschickte Hand umfasst immer fester unsere beiden Erektionen und in einem brennenden Verlangen reibt er sie leidenschaftlich weiter aneinander und macht dabei weiterhin auf und ab Bewegungen. Die Hitze, die zwischen uns entsteht, ist überwältigend, darauf entrinnt mir ein erstickter Stöhner meinen Lippen.
Jede Reibung ist wie ein elektrischer Schock, der unsere Lust entfacht. Aiden lehnt sich vor, und seine Lippen pressen sich in einem hungrigen Kuss an meinen Hals. Seine Küsse sind zärtlich und gleichzeitig voller Verlangen. Jeder Kuss sendet eine Welle intensiver Erregungen durch meinen Körper, während ich leise in Ekstase stöhne und er weiterhin die Reibung zwischen unseren erregten Teilen steuert.
Das Gefühl der Reibung erreicht immer mehr seinen Höhepunkt, und es ist, als ob die Zeit stehen bleibt. Jeder Millimeter unserer Haut, der in diesem Moment in Kontakt steht, wird von einem Strom der Lust durchzogen. Die Reibung erzeugt eine fast schmerzhafte Intensität und ich kann nicht anders als erneut aufzustöhnen. Aiden stöhnt auch auf, seine Leidenschaft und Hingabe ist wahrlich zu spüren, vor allem während auch er sich dem Höhepunkt immer mehr nähert.
Und dann, am Höhepunkt, in diesem rauschenden Moment entlädt sich die Ejakulation sowohl aus mir als auch aus Aiden und landet auf unseren Körpern. Es ist ein sehr intensives Gefühl, als die warme Flüssigkeit auf uns herabtropft und es ein aufgeregtes Stöhnen unseren Lippen entlockt, als wir diesen Augenblick der Ekstase spüren. Aiden macht jedoch weiter, seine Bewegungen werden plötzlich wieder schneller und intensiver. Ich stöhne weiter auf, meine Lust steigt ins Unermessliche und Aiden stöhnt in einem Liebesgeständnis seiner eigenen Leidenschaft. Trotz der Ejakulation, die bereits passiert ist, kommt noch ein kleiner Rest hoch, ich kann unsere tiefe Verbindung und Liebe zueinander wahrlich fühlen.
Bevor es jedoch unangenehm wird, hört er auf und flüstert mir zärtlich ins Ohr: ,,Ich liebe dich, mein Prinz."
Die warme Flüssigkeit von ihm auf meiner Haut und meine auf seiner vermischen sich in einem sinnlichen Akt der Hingabe, als wir beginnen unsere Körper aneinander zu schmiegen.
Nach diesem Atemberaubenden Moment, kann ich spüren, wie die Wellen der Lust langsam abklingen, währenddessen bleiben wir eng umschlungen, erfüllt von einem Gefühl der Befriedigung, der Liebe und der Nähe. Ich flüstere darauf zu ihm zurück: ,,Ich liebe dich auch, mehr als alles andere auf dieser Welt."
Mit diesen Worten zaubere ich ihm ein riesiges Lächeln auf sein Gesicht. Er entfernt sich kurz darauf von mir und sieht mich mit seinen funkelnden Augen an und nimmt meine Hand. Zusammen gehen wir stillschweigend nach diesem unglaublichen Augenblick ins Wasser um uns unteranderem zu säubern. Während wir uns ins Wasser begeben, spüre ich plötzlich wieder dieses stechende Gefühl in meiner Brust und auch die Sonne am Himmel neigt sich immer mehr dem Ende zu. In Aiden seinen Augen sehe ich so viel Leben, sie
sind wirklich mit verdammt viel Leben erfüllt. Aber warum schmerzt es nur so sehr, ihn so zuzusehen? Egal, ich muss das Hier und Jetzt genießen, vor allem kann ich noch immer von dem Moment eben, meinen Körper kribbeln spüren. Es war wirklich die unglaublichste Erfahrung, die ich je gemacht habe, obwohl ich nie wirklich ein Verlangen nach so etwas verspürt habe, war es eben irgendwie da. Liegt es vielleicht daran, weil ich ihn wirklich über alles liebe? Jedoch reißt er mich plötzlich aus meinen Gedanken.
,,Noah, lass uns etwas Unglaubliches tun. Schließ deine Augen und entspann dich einfach."
Was hat er denn jetzt vor? Er grinst so sehr. Was auch immer es ist, es kann nur schön werden. Ich nehme seine beiden Hände in meine und sage: ,,Tu es, ich bin bereit."
Ich spüre schnell ein Ziehen, was Aiden auch vorhat, ich glaube, er zieht mich mit Unterwasser. Und so ist es auch, schnell spüre ich das kühle Wasser, welches meinen Körper umgibt. Es ist ein erfrischendes Gefühl und lässt mich so lebendig fühlen. Das Wasser scheint meine Gedanken zu klären, wodurch ich mich einfach frei fühle.
Ich tauche mit ihm immer tiefer ab, ich öffne meine Augen und sehe ihm in die Augen. Sie sind so tief und intensiv, dass ich das Gefühl habe, in ihnen zu versinken und das tue ich gerade wortwörtlich. Seine Hand drückt meine und gibt mir das Gefühl unter seinem Schutz zu stehen.
In diesem Moment bin ich vollkommen glücklich und erfüllt. Es gibt keine Sorgen, keine Ängste, nur das tiefe Vertrauen in meinem süßen Aiden und das tiefe Gefühl der Liebe zwischen uns.
Immer fester drückt er meine Hand, ich merke schnell, dass er mir etwas sagen möchte. Ich schaue ihn an und sehe, wie er sich langsam auf mich zubewegt. Und ehe ich mich versehe, treffen seine Lippen sanft auf meine, und dieses Gefühl ist überwältigend. Die Intensität des Kusses lässt mich vergessen, wo wir uns befinden und was um uns herum passiert. Es gibt nur noch uns beide und unsere Lippen, die sich vereinen.
Wir halten uns eng im Arm, während wir unter Wasser schweben. Wir beide bleiben noch eine ganze Weile Unterwsser, bevor wir wieder an die Oberfläche schwimmen. Ich sehe ihn an und bemerke, wie er mich anlächelt. Es ist gerade das glücklichste Gefühl, das ich je erlebt habe und ich bin mehr als dankbar dafür, dass ich diesen besonderen Menschen an meiner Seite haben darf, auch wenn es nur noch für kurze Zeit ist. Ich weiß zwar nicht, ob es eine Grenze gibt, aber als ich in seine von Wasser umgebenen Augen sehe, ist es, als hätten wir wirklich die tiefste Ebene der Verbundenheit erreicht. Es ist, als wären wir in diesem Moment eins geworden, doch dieser Gedanke sticht erneut in mein Herz, es ist der schlimmste Stich, den ich bis jetzt hatte.
In diesem Moment ist es, als ob die Zeit stehen geblieben ist. Ich sehe zwar Aiden an, aber es ist, als wäre er nicht mehr da. Meine Gedanken drehen sich, ich denke nur noch an morgen, wenn er von mir geht. Es wird immer schwerer, die Tränen zu verkneifen, aber zum Glück bemerkt er nichts da wir uns ohnehin Unterwasser befinden. Nach diesem wunderschönen Moment tauchen wir jetzt wieder auf.
,,Hey ist bei dir alles gut? Dir ist bestimmt kalt und spät ist es ja auch. Komm, lass uns zurückgehen, nicht dass du noch hier im Wasser erfrierst. Aber eins muss ich sagen, der Kuss eben unter Wasser war wirklich unglaublich, er war der beste meines Lebens. Und der Moment eben vor dem See hatte mir wirklich den Atem geraubt, etwas in der Art hatte ich noch nie erlebt und es war wirklich die schönste Erfahrung die ich je hatte und ich konnte sehen, wie sehr dir das auch gefiel. Nebenbei, er fühlt sich wirklich wundervoll an, trotz der Härte war er weich und geschmeidig und noch dazu wunderschön"
Er ist gerade echt glücklich und süß, was er da gerade gesagt hat, lässt mein Herz höher schlagen. Habe ich schon mal gesagt wie sehr ich es liebe doch auf Männer zu stehen? Er ist wirklich heiß und hat in mir Gefühle hervorgebracht, bei denen ich nicht wusste, dass sie existieren. Und ich glaube, meiner da unten wusste das auch nicht. Auch wenn das gerade alles echt schön ist, spüre ich auf einmal so einen starken Schmerz in meiner Brust. Ich schaffe es einfach nicht mehr den Gedanken an Morgen zu unterdrücken, ich liebe ihn einfach zu sehr und werde ihn dann nie wiedersehen. Warum muss das jetzt schon enden, warum jetzt? Ich habe solche Angst davor, ich will ihn nicht verlieren, ich will nicht ohne ihn sein. Gott, ich hasse diesen scheiß Kellner, ich würde ihn am liebsten umbringen, warum musst er uns das nur antun. Das einzige Positive an ihm ist, dass er uns zusammen gebracht hat, aber für welchen Preis?
Es wird nun immer schwerer, die Tränen zurückzuhalten. Ein Tornado an Emotionen tobt gerade in mir. Um diesen Ausbruch zu verhindern, nicke ich Aiden zu, nehme seine Hand und begebe mich mit ihm aus dem Wasser. Währenddessen sehe ich nicht einmal zu ihm, ich kann es einfach nicht. Ich will, nicht, dass er sieht wie es mir geht, er soll einfach nicht in seinem letzten Moment seines Lebens traurig sein.
,,Noah, Stopp mal, was ist eigentlich mit dir los?", fragt er direkt, hält an und dreht mich ruckartig um, indem er meine Schulter packt. ,,Was ist denn los? Sag es mir doch, du wirkst so anders, sei mal ehrlich, ist es wegen morgen? Sag mir, was dich bedrückt?"
Ach verdammt, ich muss ihm irgendwas antworten, allein sein Blick, er wirkt echt besorgt.
,,Aiden, ich... ich... bin einfach nur kaputt... dieser Tag war sehr lang und letzte Nacht hatte ich nicht wirklich geschlafen... komm, lächel wieder, mach dir keine Sorgen, es ist alles gut. Lass uns einfach zurückgehen und es uns gemütlich machen und dann Arm in Arm, einschlafen. Na, was sagst du dazu?"
Es ist schön zu sehen, wie sich langsam wieder ein Lächeln sich in seinem Gesicht breit macht, doch innerlich geht es mir gerade alles andere als gut. Mir läuft es echt eiskalt den Rücken herunter, mir stockt der Atem und auch ein beklemmendes Gefühl nehme ich in meiner Brust wahr. Es ist, als würde jemand auf mir sitzen und immer mehr Druck aufbauen.
,,Gerne, dann gehen wir jetzt zurück und kuscheln uns schön ein. Aber wir sollten uns erstmal was anziehen, aber da reicht die Unterhose zum Schlafen", spricht Aiden etwas verlegen. Daraufhin ziehen wir uns an und nehmen unsere restlichen Klamotten unter dem Arm mit. Als wir ankommen, legen wir die Klamotten ab. Doch als sich Aiden hinlegen will, unterbreche ich ihn.
,,Warte mal...", platzt es unerwartet aus mir heraus. ,,Sorry ähm, es ist nur, lass uns heute Nacht mal im Freien schlafen und den Sternenhimmel bewundern. Das fände ich wunderschön und romantisch"
Sein erschrockener Blick sagt alles, aber dann nickt er mit einem Lächeln, nimmt die Decke und legt sie vor dem Häuschen hin.
,,Gerne, mein Süßer, das ist bestimmt sehr schön, mit dir unter dem Nachthimmel zu liegen", spricht er begeistert von der Idee.
Zusammen legen wir uns nun hin. Meine Hand sucht schnell seine, und als ich sie dann habe, sehen wir einfach in den Himmel.
,,Das ist eine schöne Idee, der Himmel ist echt wunderschön, aber nicht so schön wie du, mein Noahlein."
,,Aww, das kann ich nur zurückgeben, mein Süßer."
Er ist wirklich der tollste Freund, den man haben kann. Ich wünschte, unsere Zeit wäre ewig, aber leider ist das nicht der Fall. Nach einem Moment dreht sich Aiden auf die Seite und umschlingt mich mit seinem Arm. Dabei legt er seinen Kopf auf meine Brust und schließt die Augen.
,,Dein Herzschlag ist so beruhigend. Dieser Tag mit dir war echt schön. Ich liebe dich, mein Schatz. Danke für alles. Danke für die wundervolle Zeit, die wir bis jetzt hatten. Wir sehen uns ja morgen und... meine... Augen... sie sind... echt... schwer...", murmelt Aiden vor sich hin, bis er plötzlich einschläft. Doch genau dann passiert es. Ich liege da, mit offenen Augen und wie eine Lawine rollen mir die angestauten Tränen über die Wangen. Der Versuch nicht zu schluchzen, damit er nicht aufwacht, fühlt sich wie die größte Herausforderung meines Lebens an.
,,Oh Aiden, ich liebe dich auch und ich werde dich so vermissen. Die letzten Tage waren echt die schönsten meines Lebens. Schlaf schön, mein Schatz. Wir sehen uns bald wieder. Warte einfach auf mich", flüstere ich aufgelöst vor Tränen, während ich seine flauschigen Haare kraule.
Ein Gefühl von Leere und Verzweiflung breitet sich in meiner Brust aus. Es ist überwältigend. Ich habe das Gefühl, als ob mein Herz in diesem Moment, in tausend Stücke zerbricht und ich kann einfach nicht aufhören zu weinen. Es ist einfach schrecklich. Wie soll ich nur ohne ihn weiterleben? Ich halte nur noch meine Hände vor mein Gesicht. Ich kann einfach nicht anders. Auch wenn er noch hier ist und neben mir liegt, ist es so, als wäre ein Teil von mir gestorben. Ich muss irgendwie Musik hören, sonst werde ich heute gar nicht mehr einschlafen können. Aber will ich überhaupt einschlafen? Hektisch greife ich nach meiner Hose, dabei fließen die Tränen weiter über meine Wangen.
Jetzt kommt schon, ihr blöden Kopfhörer. Na geht doch. Nachdem ich meine Kopfhörer in meiner Hand habe, nehme ich Aiden sein Handy und verbinde es mit ihnen und schalte ein bestimmtes Lied ein. Es ist "Lovely" von Billie Eilish und Khalid.
Der Gedanke ohne ihn weiterzumachen ist unerträglich. Wie soll ich das schaffen? Wie soll ich das morgen tun? Vielleicht sollte ich morgen einfach eine Abkürzung nehmen. Ich muss doch nicht den ganzen Tag warten, wenn es auch schnell und ohne Leid gehen kann. Ich schließe nun meine Augen und streichle Aiden noch ein letztes Mal. Die Tränen schießen selbst unter meinen Augenlidern hervor. Ich weiß nicht, ob ich jemals aufhören werde, zu weinen. Es ist, als würde mir gerade jemand das Herz aus der Brust reißen und ich kann nichts dagegen tun.
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