Kapitel 1 - Der Tag der alles veränderte

Triggerwarnung: Die Geschichte enthält Gewalt, Blut und Mord!!!!!!!

Ich sitze gelangweilt im Unterricht und habe alles erledigt was ich erledigen kann. Keine Minute mehr und die Schulglocke wird ertönen. Ich lausche dem Ticken der Uhr. Jede Sekunde bringt mich näher zum Wochenende, doch es fühlt sich an, als ob die Zeit stillsteht. Ungeduldig sitze ich auf dem Stuhl und knabbere an meinem Stift herum. Das Wackeln meines Beins bemerke ich gar nicht mehr. Meine Sachen sind bereits gepackt. Na komm schon, es ist fast so weit, nur noch ein paar Sekunden.

„Klingeling.“

Verdammt  endlich Wochenende. Das wurde aber auch Zeit. Vor Freude springe ich schon Energisch auf.

Jedoch vermiest kurz darauf Frau Lang schnell wieder meine Laune, als sie das Wort ergreift. Mit verdrehten Augen setze ich mich wieder auf den Stuhl. Das kann doch nicht ihr Ernst sein.

„Bevor ihr geht, vergesst nicht eure Aufgaben zur vorwärts Kalkulation zu erledigen. Genießt das Wetter, es ist sehr warm und wunderschön draußen. Wir sehen uns nächste Woche wieder. Jetzt dürft ihr gehen.“

„Na endlich“, murmle ich kaum hörbar vor mich hin. Diese Woche war echt hart. Schließlich stehen wir kurz vor den Prüfungen. Ich bin nur froh, bald mit dieser blöden Ausbildung fertig zu sein. Wenigstens kann ich mich auf das Essen mit meinen Freunden Elisa, Mike und Justin freuen. Schnell schnappe ich meinen Rucksack, setze ihn schwungvoll auf und verlasse den Raum in einem flotten Gang. Nachdem ich das Schulgebäude verlassen habe, überkommt mich eine riesige Hitzewelle. Die Luft ist verdammt heiß und trocken. Ich kann jetzt schon spüren, wie sich der Schweiß auf meiner Stirn bildet. Es ist, als wäre die Sonne heute besonders nah an der Erde. Sie strahlt gefühlt heller als meine Zimmerdeckenlampe, wenn ich morgens aufwache. Genauso wie das Gedrängel der ganzen Menschen. Es ist unerträglich voll auf den Gehwegen. Ich kann spüren, wie der Sommer immer näher rückt. Ich hoffe nur, dass er nicht wieder so warm wird wie letztes Jahr.

Geblendet von der Sonne richte ich nun meinen Blick auf den Boden und drängel mich zwischen den Menschen entlang. Zum Glück ist es nicht mehr weit, ich hasse den Sommer wie die Pest. Jedes Jahr wird er immer unerträglicher, vielen Dank Klimawandel.

Als ich schon fast durchgeschwitzt beim Restaurant ankomme, stürme ich beinahe durch die Tür. Kurz darauf kommt mir eine kühle Brise entgegen. Sie ist angenehm und frisch. Ich bin echt froh dieser elenden Hitze endlich entkommen zu sein, ich will gar nicht wissen, wie viel Grad wir mittlerweile haben.

Es dauert einen Moment, bis sich meine Augen an das düstere Licht gewöhnt haben. Daraufhin schaue ich mich rasch um, um zu sehen, ob ich schon meine Freunde finden kann. Und tatsächlich sehe ich sie. Sie sitzen da, wo wir eigentlich immer sitzen. Ich frage mich echt, warum ich sie gerade suchen wollte. Ich meine, wo sollen sie auch sonst sitzen? Gefühlt gehört uns schon dieser Platz.

Als ich endlich meine Freunde sehe, spüre ich schnell ein warmes Kribbeln in meinem Bauch, und ein Lächeln breitet sich in meinem Gesicht aus. Ich bin immer glücklich, bei meinen Freunden zu sein. Sie sind wie eine zweite Familie für mich und das Highlight am Ende von jeder Woche.

Auch meine Freundin Elisa sehe ich schon winken. Sie lächelt bis zum Horizont. Sie ist seit Monaten meine feste Freundin, sie macht mich einfach unfassbar glücklich. Ich bin echt froh, sie durch Mike und Justin kennengelernt zu haben. Entspannt stecke ich meine Hände in die Hosentaschen und gehe zu meinen Freunden. Als ich beim Tisch ankomme, begrüßen mich alle mit einem wunderschönen Lächeln. Meine Freundin steht auf, gibt mir eine Umarmung und legt ihre Lippen auf meine. Sie sind wie immer butterweich und schmecken immer sehr exotisch nach unzähligen, und vor allem mir unbekannten Früchten, welche sie mir noch immer nicht verraten will.

Nachdem ich und meine Freundin uns zu Mike und Justin hingesetzt haben, winkt Mike schon einen Kellner zum Tisch.

,,Also Leute, ich weiß ja nicht, was ihr nehmt, aber ich nehme wieder einen saftigen Burger mit einer Doppelschicht Rindfleisch“

,,Haha Mike, du isst immer Burger. Nimm doch mal etwas anderes, wie dieses schöne Sushi-Menü, das werde ich mir nämlich bestellen. Und dazu noch diese neue merkwürdige Cola“, versucht Justin Mike zu überzeugen. 

„Nein, vergiss es, ich bleibe bei meinem Rindfleisch“, gibt Mike abweisend von sich.

Mike ist wie immer nur auf seine Burger fixiert. Ich frage mich echt, wie das mit ihm später noch laufen soll. Aber er war ja eh schon immer der Draufgänger unter uns.

Leise spreche ich zu meiner Freundin, während ich ihre Hand halte. Doch sie verdreht wegen Mike und Justin nur die Augen.

„Du hast ja recht, Schatz. Das sind Idioten. Was möchtest du denn bestellen?“

„Du hast ja recht, ich weiß es nicht. Vielleicht ein… ähm… Noah…“

Elisa schaut gerade, als hätte sie einen Geist gesehen. Sie packt mich panisch am Arm, und mein Herz fängt an schneller zu schlagen, als ich ihren schockierten Blick sehe. Auch Mike und Justin werden plötzlich ganz still.

Langsam drehe ich mich in die Richtung, in die meine Freunde blicken. Die Unruhe in ihnen ist förmlich zu spüren. Mein Herz beginnt wie wild zu pochen. Ich erblicke vor mir einen merkwürdigen Mann mit zerzausten Haar, einem weißen verschmutzten Hemd, einer schwarzen Jeans und auch dreckigen schwarzen Schuhen. An seiner Hose befindet sich ein alter Notizblock.

Dieser Mann jagt, warum auch immer,  nicht nur mir mit seiner gruseligen Art eine Riesenangst ein, denn das merke ich, als ich vorsichtig zu den anderen blicken. Vor Angst löst sich auf einmal Elisa von meinem Arm und rückt in die Ecke der Bank, dabei bemerke ich, dass er plötzlich sie mit seinem leeren Blick fixiert hat. Nein, das kann nicht so weitergehen, das ist doch krank, was stimmt mit diesem Typ nicht, was will der nur von uns. Ich muss zu Elisa, sie muss bestimmt wahnsinnig zittern, das kann ich bis hier fühlen. Wahrscheinlich fühlt sich auch so Intuition an? Ist aber egal, Intuition hin oder her, ich muss zu Elisa.

Vorsichtig rücke ich Stück für Stück an Elisa heran. Der raue Atem des Mannes ist nicht zu überhören.

Jedoch, als ich fast bei Elisa bin, rutscht mir das Herz in die Hose. Aus dem Nichts starrt mich der gruselige Mann an. Ich sehe nur noch, wie er sich langsam zu uns herunterbeugt. Gefürchtet versteckt sich Elisa immer mehr hinter mir.

Ihr Herz schlägt auch immer schneller, ich kann es wahrlich spüren, während mein Atem zu stocken beginnt.

,,Hey, Kellner, können Sie mal endlich aufhören, meine Freunde so anzustarren? Wir wollen endlich bestellen.“

Wie durch ein Wunder quatscht Mike unhöflich den Kellner an. Mike rettet uns echt die Haut mit seiner unhöflichen und manchmal auch dämlichen Art und Weise.

Doch dann passiert etwas. Auf eine sehr merkwürdige Art und Weise dreht sich der Kopf des Kellners langsam in die Richtung von Mike. Sein von Leere erfüllter Blick zieht ihn in seinen Bann. Der Kellner schnauft ihn stark an. Auch sein Atem klingt sehr rau.

,,Na, geht doch“, klopft Mike lächelnd auf das Bein des Kellners. ,,Und zwar hätte ich einmal den Burger Deluxe, mein Freund hier dieses komische Sushi-Menü und den anderen beiden… ähm… also… die beiden hier sehen sie… sie sehen sie nicht... ähm… dann einen Burger Deluxe für die zwei und jeder eine… dieser neuen Cola… ähm danke, und jetzt hören Sie auf uns anzustarren und machen Sie gefälligst Ihre Arbeit“, spricht Mike mit erhöhter Stimme dem gruseligen Kellner frech entgegen. Kurz darauf grinst Mike uns dämlich an, bis er seinen Kopf wieder nach rechts dreht.

,,Hallo, haben Sie mich nicht gehört, gehen Sie.“

Unhöflich rückt Mike dem Kellner immer weiter auf die Pelle, aber der Kellner starrt Mike weiterhin an, er ist schon echt zu fürchten. Selbst mir läuft schon der Schweiß an der Stirn herunter, denn mein einziger Gedanke ist nur noch der, endlich diesen Kellner loszuwerden.

Aber zum Glück geht er dann stark schnaufend davon, währenddessen mustert er uns noch einmal alle ab.

,,Zum Glück ist der jetzt weg, meine Güte, manche Leute haben echt Nerven“, prahlt Mike mit einem großen Grinsen, welches aber nicht lange anhält.

,,Hast du sie eigentlich noch alle?“, fragt Justin erbost. ,,Du kannst froh sein, wenn der uns alle nicht noch umbringt, verdammt Mike, Elisa geriet eben richtig in eine Schockstarre, ich wäre dafür, dass wir einfach wieder gehen, mir ist das Ganze hier echt nicht geheuer“, wirft Justin gefürchtet in den Raum.

Irgendwie hat er ja recht, ich meine Elisa geht es wirklich schlecht, wir sollten echt gehen. Ich schaue noch einmal kurz zu Elisa, sie gibt mir das Gefühl, dass es ihr immer schlechter geht, woraufhin ich fest ihre Hand nehme und sie aufmunternd anlächle. Daraufhin stimme ich Justin nur noch nickend zu.

,,Man, Leute, es war nur ein merkwürdiger Kellner, mehr nicht. Also habt euch nicht so, und oh schaut mal da, da kommt unser Essen und das von einer reizenden, hübschen blonden Dame.

,,Hallo Liebes, wie geht es Ihnen, schmeckt das Kaugummi? Und welche Sorte kauen Sie?“

Ganz geschwollen macht Mike die Kellnerin an, also ganz ehrlich, manchmal wünsche ich mir echt, dass ich Mike nicht kennen würde. Er ist manchmal echt so respektlos gegenüber anderen. Die Kellnerin verdreht dabei nur ihre Augen und stellt das Essen ab, daraufhin sagt sie: ,,Hier ist euer Essen und diese komische Cola, keine Ahnung, wann der Chef die eingeführt hat, aber merkwürdig ist der Name Heilungs Cola auf jeden Fall. Das ist mir aber auch egal, solange ich mein Geld bekomme, passt das und du kleiner, ja genau du, lern mal Respekt vor Älteren, pfff“

Kurz darauf geht die Kellnerin, mit einem Mittelfinger auf Mike gerichtet, lächelnd davon. Ich kann nur beobachten, wie Mike kurz auf ihren Hintern glotzt, als sie sich umdreht.

,,Mike, du hast auch echt einen Knall“, spricht Elisa aufbrausend zu Mike und haut ihm auf die Finger. ,,Kein Wunder, dass du noch keine Freundin hast.“

Elisa verdreht nur noch ihre Augen, Mike treibt es heute echt an die Spitze, während Justin weiterhin nur seinen Kopf schüttelt.

,,Kommt Leute, lasst uns anstoßen, auf den baldigen Abschluss der Prüfungen, unserer Heilung von Krankheiten und ein Hoch auf den gruseligsten Kellner überhaupt“, erhebt Mike laut das Wort. Vom Glück erfüllt, stoßen wir alle an. Jeder trinkt die Cola fast aus. Vor Spannung auf das Essen reiben wir uns alle die Hände und legen kurz darauf los. Den anderen beim Essen zuzusehen, ist echt ein Genuss für mich, nur noch ein paar Wochen, und wir sind frei, keine blöde Frau Lang mehr, keine nervigen Eltern, niemand, nur noch das schöne Leben. Aber warte, irgendwas stimmt nicht, Mike sein Gesicht wird plötzlich ganz grün.

,,Bahhhhh, was ist das, man, das schmeckt echt ranzig, ich will einen neuen Burger“, meckert Mike mit einem erhöhten Ton und schmeißt den Burger auf den Teller und schiebt diesen kraftvoll in die Mitte des Tisches.

,,Igitt, was ist das, Mike, wie kannst du so einen Fraß essen“, beschwert sich Elisa bei Mike. Selbst Justin schmeckt es nicht, aber das ist nicht mal das Schlimmste, auf einmal machen alle Würgegeräusche, den wird doch etwa nicht…

„Oh mein Gott, Leute, mir ist so… oh Mann“, röchelt Elisa und springt auf, einen Moment später stehen die anderen beiden auf. Und das Schlimmste, was hätte passieren können, passiert, sie übergeben sich, Mike, Elisa und Justin übergeben sich alle auf den Tisch.

Bei dem Anblick spüre ich, wie sich mein Magen langsam verkrampft und ein Brechreiz in mir aufsteigt. Gott, mir wird gleich schlecht, was passiert hier nur. Ich werde definitiv nicht das Essen anrühren, irgendwas stimmt damit nicht.

Ich zucke nur noch zusammen und springe auf, dabei gehe ich ein paar Schritte vom Tisch weg.

Und als ich dachte, es kann nicht mehr schlimmer werden, kann ich spüren das ich gegen jemanden Großes knalle. Ich werde ganz starr, ich sehe nur noch, wie sich meine Freunde weiterhin übergeben. Kurz darauf füllt ein kalter Atem meinen Nacken. Mein Herz springt mir schon regelrecht aus der Brust, langsam drehe ich mich um. Schweiß bildet sich erneut auf meinem Körper. Ich weiß ganz genau, wer hinter mir steht. Vorsichtig beginne ich nach oben zu sehen. Und als mein Blick oben ankommt, wird meine Vermutung wahr. Der Kellner von eben steht vor mir und durchlöchert mich mit seinen von Leere erfüllten Augen.

,,Blut, ihr braucht es, ihr habt sieben Tage Zeit oder ihr sterbt, ihr habt einen Pack geschlossenen, tötet jemanden und befreit euch von eurem Gesicht, wiederholt es und lebt ewig.“

Seine raue Stimme klingt eiskalt und düster, sie brennt sich in meinen Verstand und benebelt ihn. Ich bin ganz steif und sehe, als ich mich wieder umdrehe, wie es meinen Freunden ergeht, es ist einfach grauenhaft. Beim Anblick meiner Freunde spüre ich nur noch den rauen Atem in meinem Nacken, welcher mir ein Gefühl von unbehaglichkeit vermittelt.

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