Gen Norden
Blumenmeer. Dieser Gedanke ging der Pinzessin als erstes durch den Kopf, als sie hinunter ins Tal blickte. Bunte Farbkleckse in endlosem Grün. Rot, gelb, blau, violett. Hauchzarte Blüten die im Wind hin und her schwankten, Ranken die ihre Knospen der Sonne entgegen streckten. Die Luft war schwer und klebrig vom süßen Duft der Blüten.
Die Prinzessin trieb ihr Pferd den Hang hinunter. Weiß schimmerte das Fell in der aufgehenden Sonne. Weiß wie die Schuppen des Drachenkönigs. Pferd und Reiter preschten durch die Blumenwiese, die zu bunten Klecksen verschwamm. Der Wind rauschte der Prinzessin in den Ohren, wirbelte und tanzte um sie herum. Sie lachte. Zögernd streckte sie die Arme aus, beugte sich hinunter und strich durch das wogende Blumenmeer. Die Halme kitzelten sanft ihre Handflächen. Lachend richtete sie sich wieder auf. Ihr perlendes Lachen hallte von den Bergen wieder, welche schon bald näher kamen. Schneeweiße Gipfel, wie Zucker auf dem zackigem Grau.
Am Fuß des Berges zügelte die Prinzessin ihr Pferd. Dort war es. Hoch oben, nahe den schneebedeckten Gipfeln, stand das Schloss des Drachenkönigs in all seiner Pracht. Die marmornen Mauern glänzten wie frisch poliertes Elfenbein und die hohen Türme funkelten wie die Gletscher, die das Schloss umgaben. Nur ein schmaler Pfad führte hinaus zum Schloss. Fest entschlossen ritt die Prinzessin auf den Weg zu. Sie hatte sich geschworen das Erbe des Drachenkönigs anzutreten, damit er niemals in Vergessenheit geraten würde. Denn der Drachenkönig hatte nicht nur die Liebe in ihr entfacht, er hatte auch einen Teil seiner Selbst mit der Seele der Prinzessin verbunden. Ein winziger Teil dieses Seelenstücks war durch die brennenden Funken der Liebe zu neuem Leben erwacht. Schützendlegte die Prinzessin die Hand auf ihren Bauch. Sie würde dieses neue Leben beschützen.
Als die Sonne gerade hinter dem Horizont versank, erreichte die Krähenprinzessin die Pforte, die sich wie durch Zauberhand öffnete. Langsam ritt sie durch das Tor hindurch. Von überall her schien es zu flüstern. Willkommen, hauchten die Stimmen. Willkommen. Die Tore schlossen sich hinter der Prinzessin ohne einen Laut.
Vielleicht ist dies das Ende der Geschichte, vielleicht aber ist es nur der Anfang.
Hallo ihr Lieben. Dieses letzte Kapitel ist mir sehr schwer gefallen aber was solls. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Wie ihr bemerkt habt ist dies das Ende der Geschichte, aber ich hatte überlegt eine Fortsetzung zu schreiben. Haltet also in den nächsten Tagen Ausschau nach "Der Drachenprinz".
Erdsee
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