Dämon in mir(4)

Samuel stürzt zu mir in die Zelle, fällt mir um den Hals.
"Sam", schluchze ich, vergrabe meine Nase in seinem wuscheligen Haar. Er riecht so gut, nach Baby und nach Unschuld.
"Sam, komm da sofort raus. Gwendolin ist...nicht mehr ganz klar im Kopf!", kreischt meine Mutter. Sam berührt meine Wange. Dann sieht er mir in die Augen. "Doch, das ist sie, Mama." Er lächelt, starrt weiterhin in meine Augen, als könnte er direkt in mich hineinschauen. Die Angestellte sieht auf eine Uhr. "Sieben Minuten. Nicht länger."

Meine Mutter stellt sich vor mich, spielt mit dem Gedanken, mich zu umarmen. Aber sie tut es nicht. Sam klammert sich an mir fest.
"Sie müssen es aus dir rausholen, Gwen", flüstert er. Ich öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, doch ich bringe kein Wort über meine trockenen Lippen.
"Mama, du musst mir glauben. Das war nicht ich, das..."
Sie unterbricht mich. "Dein Lehrer, deine Mitschüler, dein Vater..."
Sie dreht sich weg, doch ich sehe ihre Tränen auch so. Sie räuspert sich, fährt mit heiserer Stimme fort: "Die Beamten haben mir erzählt, wie sie dich dabei beobachtet haben, deinen Vater... Dieser Blick in deinen Augen, Gwen, den sie mir beschrieben haben... Genau denselben Blick hattest du kurz nach deiner Geburt. Ich habe mir nichts dabei gedacht, aber die Ärzte haben mir geraten, dich untersuchen zu lassen. Vielleicht wäre alles anders geworden, wenn ich es erlaubt hätte. Vielleicht."

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