Kap.36 "Auf zu neuen Ufern"✔️
Nach der offiziellen Rede von Kanzler Bail Organa brach in Galactic City der Ausnahmezustand aus.
Überall, an jeder Ecke, in jeder Bar und jedem Restaurant, ja sogar mitten auf der Straße, wurde das Kriegsende gefeiert.
Egal wo man hinsah lachten, tranken und tanzten die verschiedenen Spezies miteinander. Dabei spielte es keine Rolle ob man sich kannte oder nicht.
Jeder war einfach nur fröhlich und wollte diesen besonderen Anlass ausgiebig feiern.
So beschlossen auch ein gewisser Kloncaptain, seine Liebste, sowie seine vier besten Freunde, ins Vergnügungsviertel zu gehen, um das Kriegsende und ihre Freiheit zu feiern.
Arm in Arm schlenderten Rex und Serena durch die belebten Gassen des Vergnügungsviertels.
Rex fühlte sich dabei wie im siebten Himmel.
Kein Verstecken mehr, kein ständiges aufpassen, dass man nicht erwischt wurde.
Endlich durfte er seine Liebe zu dieser besonderen Frau offen zeigen und dementsprechend fest hielt er Serena auch im Arm, während ein
anhaltendes, stolzes Lächeln seine Lippen umspielte.
Jedoch wurden die beiden sehr oft von den unterschiedlichsten Leuten auf der Straße erkannt und angehalten.
Durch die Nachrichtenbilder des Holo-TV'S, welche überall ausgestrahlt wurden, waren die beiden innerhalb kürzester Zeit so bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund geworden und jeder wollte ein Foto von der tapferen Nationalheldin und ihrem Klonsoldaten, der sie vor laufender Kamera einfach geküsst hatte.
Jesse, Hardcase, Fives und Kix standen jedesmal grinsend daneben, wenn die Lady und ihr Captain wieder einmal angehalten und zu einem Foto genötigt wurden.
Was Rex da vor allen Leuten abgezogen hatte, fanden die vier Trooper geradezu grandios.
Niemals hätten sie geglaubt, dass ihr reservierter Captain so etwas durchziehen würde und niemals hätten sie geglaubt, dass er sich so locker mit den Leuten unterhalten konnte.
Es schien als würde in ihm eine Wandlung stattfinden.
Er strotzte nur so vor Stolz auf seine Geliebte und ließ es jeden wissen, dass diese Frau zu ihm gehörte.
Was die Freiheit und die Liebe doch alles in einem Menschen bewirken konnten.
Irgendwann jedoch, wurde Serena der ganze Rummel um sie zuviel.
Weshalb sie die Männer bat, sich irgendwo abseits hinzusetzen, um gemütlich etwas zu trinken.
Sie entschieden sich für eine kleine Outdoorbar, die in der Nähe der Klonbar, des 79' lag.
Hier konnten sie in Ruhe etwas trinken und trotzdem dem bunten, fröhlichen Treiben beiwohnen, welches sich überall bot.
Den vier Troopern machte es nichts
aus, dass die Lady und ihr Captain es eher etwas ruhiger und abgeschotteter mochten, als sich in einer lauten, überfüllten Bar von sämtlichen Leuten anquatschen lassen zu müssen.
Nein, im Gegenteil!
Aus irgendeinem Grund, war den vier Männern heute auch nicht nach überfülltem Kneipengeschrei und Saufgelagen zumute.
Heute wollten sie es ebenfalls etwas ruhiger angehen lassen und bestellten deshalb auch nur für jeden ein Bier, als sie sich an einen großen, freien Tisch setzten.
Als trinkfeste Dragonierin hätte sich Serena nur allzu gerne ein Schlückchen Whisky oder Cognac gegönnt, aber sie war ja schwanger und musste abstinent bleiben.
Seufzend bestellte sie sich deshalb nur einen Mujafruchtsaft.
Rex, der seit seinem einmaligen Ausrutscher den Alkohol mied, wie der Teufel das Weihwasser, bestellte sich ebenfalls nur einen süssen Fruchtsaft, während er sich neben seine Liebste setzte und ihre Hand in seine legte.
Es herrschte eine andächtige, eher ruhige Stimmung am Tisch, als
die fünf Männer und ihre Lady auf das Kriegsende und die Freiheit anstießen.
Jesse, Hardcase, Fives und Kix konnten es noch immer nicht so recht glauben, dass sie ab jetzt freie Männer waren und tun und lassen konnten was sie wollten.
Ein seltsames Gefühl breitete sich in den vier Troopern aus.
Auf der einen Seite, war da diese unsägliche Freude, dass sie endlich frei waren.
Auf der anderen Seite, verspürten die Männer so etwas, das man wohl als Zukunftsangst bezeichnen könnte.
Sie waren ihr ganzes Leben lang Soldaten die Befehle befolgten und sich sonst um nichts kümmern mussten.
Und jetzt, jetzt mussten sie lernen auf eigenen Beinen zu stehen.
Hinzu kam noch die große Frage: Was würden sie in Zukunft anstellen und würden sie überhaupt zusammen bleiben?
Oder würde jeder von ihnen, irgendwann seinen eigenen Weg gehen?
Dieser Gedanke bereitete den vier Troopern unbehagen.
Sie waren Kameraden, Brüder und aneinander gewohnt, sie konnten sich nicht vorstellen, dass sie vielleicht getrennte Wege gehen würden.
Für den Captain und die Lady stand ja schon fest was sie mit ihrer Zukunft machen würden.
Aber für sie vier, hm?
Serena meinte irgendwann einmal, dass sie sie für ihre Drachenarmee anheuern möchte wenn sie freie Männer wären.
Aber ob sie das auch wirklich vorhatte?
,,Ist irgendwie ein seltsames Gefühl plötzlich frei zu sein und nicht mehr kämpfen zu müssen, was?", meinte Jesse, während er in die Runde blickte.
,,Allerdings Jesse, ein komisches Gefühl. Ich kann es ohnehin noch nicht so recht glauben.", antwortete Kix und nahm einen Schluck von seinem Bier.
,,Ich hab irgendwie die Befürchtung, dass uns in Zukunft ziemlich langweilig werden wird, also mir zumindest.", gab Hardcase von sich, als er einen Blick auf Fives warf, der still da saß und gedankenverloren in seine Bierflasche starrte.
Rex, der seine Männer in und auswendig kannte, wusste genau, was in ihnen vorging und dass sie sich Sorgen um ihre Zukunft machten.
Er nahm einen Schluck von seinem
Saft, ehe er ruhig sein Glas abstellte.
,,Och, ich denke nicht, dass euch in Zukunft langweilig werden wird.", meinte er, als er zu Serena schielte und dabei ihre Hand küsste.
,,Oder, was meinst du dazu, mein Herz?"
Er kannte auch seine Liebste lange genug, um zu wissen, dass diese diesbezüglich schon Vorkehrungen getroffen hatte.
Ein verschmitztes Lächeln umspielte
Serena's Lippen, als sie einen geheimnisvollen Blick in die Runde warf.
,,Oh, das denke ich auch nicht. Vorausgesetzt ihr vier kommt meiner Bitte nach?"
,,Bitte? Welche Bitte, Mylady?", fragte Fives, der schlagartig den Kopf hob, worauf sich Serena zu den vier Männern über den Tisch beugte.
,,Wie ihr wisst, ist die Drachenarmee von Dragonia ziemlich ausgedünnt und braucht dringend gute Männer, um auch in Zukunft fortbestehen zu können. Ich habe es damals ernst gemeint, als ich sagte, ich würde es begrüßen wenn ihr der dragonischen Armee beitreten und mich und Rex in meine Heimat begleiten würdet. Natürlich nur wenn ihr das auch möchtet."
Die Augen der vier Trooper weiteten sich, ehe sie ein freundiges Grinsen aufsetzten.
Vor allem Fives strahlte urplötzlich wie ein neuer Credit.
Seit er damals mit Serena darüber geredet hatte, hatte er
sich nichts mehr gewünscht, als den Krieg zu überleben, um eines Tages seiner hochgeschätzten Lady in ihrer Armee weiterhin treu dienen zu können.
,,Nichts lieber als das, Mylady.", antwortete der ARC-Trooper wie aus der Pistole geschossen.
,,Um ehrlich zu sein, haben wir nur darauf gewartet bis ihr fragt,
Mylady.", grinste Jesse, während er sich verlegen den Nacken rieb.
,,Bekommen wir dann auch so schicke Rüstungen und diese scharfen Plasmaflinten die es bei euch gibt?", fragte Hardcase ungeniert.
,,Hardcase, du bist einfach unverbesserlich.", meinte Rex, der sich mit der Hand gegen den Kopf schlug.
,,Wir machen uns hier Gedanken um die Zukunft und du? Du hast nichts anderes im Kopf, als ob du eine Plasmaflinte abbekommst."
,,Tschuldigung Cap, ich wollt's halt nur wissen.", murmelte Hardcase, der verlegen den Kopf einzog, woraufhin Serena hellauf lachen musste.
Sie mochte Hardcase und seine Vernarrtheit in gute Schusswaffen.
Sie mochte sie alle, jeden auf seine Art und Weise.
,,Selbstverständlich bekommt ihr die und noch etliches mehr.", lächelte sie, ehe sie sich an den Klon-Sanitäter wandte.
,,Kix, wenn ihr möchtet, gibt es für euch auf Dragonia die Möglichkeit ein militärisches Ärztestudium zu absolvieren. Ihr hättet das Zeug dazu ein richtiger, guter Arzt zu werden."
,,Ein Arzt? Ein richtiger Arzt?"
Die Augen des liebenswürdigen Klon-Sanitäters leuchteten auf, als ihm kurz der Atem stockte.
,,Mylady, das würde mir sehr gefallen."
Serena war froh, als alles geklärt war und lächelte in die Runde.
Niemals hätte sie diese vier Männer einfach zurück gelassen.
Sie gehörten zu ihrem Liebsten dazu und sie gehörten zusammen, wie Brüder eben zusammengehörten.
Freudig klatschte sie in die Hände, ehe sie ihr Saftglas zur Hand nahm.
,,Wunderbar, dann ist es beschlossen. Trinken wir darauf Gentlemen. Auf uns und eine neue, gute Zukunft."
,,Auf eine gute Zukunft und die beste Frau, die man sich nur wünschen kann.", prostete Rex seiner Liebsten zu.
,,Auf unsere Lady.", grinsten die vier Trooper, denen die Erleichterung deutlich anzusehen war.
Ja und jetzt, waren sie auch in Feierlaune.
Bis in die frühen Morgenstunden lachten, quatschten und feierten die Männer mit ihrer Lady und mehr denn je, war Rex unsäglich stolz auf seine Geliebte, die seinen Brüdern die Chance auf eine gute, gemeinsame Zukunft gab.
Er war nicht nur stolz, er war vermutlich der glücklichste Mann in der ganzen Galaxis.
Denn was konnte man sich als Klon noch mehr wünschen, als sich mit der Frau, die man über alles liebte, und mit seinen Brüdern eine schöne Zukunft aufzubauen.
Die hübsche Lady beließ es aber nicht bei den vier Troopern.
Nein, sie und Rex heuerten in den kommenden Tagen noch weitere Männer aus der 501. an, die sich ihrem Oberbefehlshaber und dem Captain nur allzu gerne anschlossen. Schließlich waren sie Soldaten und einmal Soldat, immer Soldat.
Ausserdem hatten viele dieser Männer auf Dragonia gekämpft und konnten sich somit einen kleinen Eindruck von der dragonischen Berufsarmee und ihrer guten Lebensweise verschaffen.
Nach einer Woche war es dann soweit nach Dragonia aufzubrechen.
Serena mietete zu diesem Zweck ein großes Transportshuttle und informierte den König, sowie ihren Stellvertreter Ser Kougan via Holonachricht, über ihre Rückkehr und die Männer, welche sie mitbringen würde.
Es waren über 600 Klonsoldaten die sich der Lady angeschlossen hatten.
600 fähige Männer, welche die dragonische Armee gut gebrauchen konnte.
Sie befanden sich zwar in Friedenszeiten und vermutlich würde es für lange Zeit auch keine
versuchten Raubangriffe von irgendwoher geben.
Denn niemand würde es in nächster Zeit wagen Dragonia anzugreifen. Weil jeder um die dragonische Heldin wusste, der es zweimal gelungen war ihre Heimat gegen eine Übermacht zu verteidigen.
Aber...man konnte ja nie wissen und gute Männer konnte man schließlich immer gebrauchen.
Ausserdem war die Drachenarmee seit jeher fester Bestandteil des uralten Königreiches und musste alleine deshalb schon fortbestehen.
Mit nichts weiter, als einem intergalaktischen Barscheck und seinem Schwert in der Hand, standen Rex und seine Brüder vor der großen Kaserne von Coruscant, um einen letzten Blick darauf zu werfen.
,,Viele Erinnerungen hängen hier dran, was Sir?", meinte Jesse, während er Rex die Hand auf die Schulter legte.
,,Allerdings Jesse, viel zu viele.", meinte Rex und klopfte seinem Bruder auf die Brust.
,,Na kommt Männer, packen wir's an."
,,Auf zu neuen Ufern.", grinste Hardcase, der als erster das Shuttle bestieg.
,,Auf zu neuen Ufern.", wiederholte der Kloncaptain, als Serena lächelnd neben ihm auftauchte.
,,Auf in eine glückliche Zukunft.", raunte er seiner Liebsten ins Ohr und drückte sie fest an sich, während sie ebenfalls das Shuttle bestiegen.
Als das Schiff Dragonia erreichte, wurden sie schon erwartet und mit allen Ehren empfangen.
Der König ließ es sich nicht nehmen, seinen lange entbehrten Oberbefehlshaber persönlich zu begrüßen und war erfreut, dass Dragonias Heldin nach all der langen Zeit wieder zurückgekehrt war.
Nach einem ordentlichen Begrüßungstrunk wurde es Zeit die Trooper einzuquartieren und ihnen alles zu zeigen.
Im Gegensatz zu den spärlichen Gemeinschaftsquartieren auf Coruscant, würde hier jeder Trooper ein eigenes Quartier für sich alleine bekommen.
Es stand jedem frei, entweder in der Kaserne zu leben, oder sich ausserhalb ein Häuschen anzuschaffen.
Die dragonischen Soldaten, die Familie hatten, machten es so.
Sie erschienen jeden Morgen zum Dienst und kehrten am Abend heim zu ihren Familien.
Nur in Kriegszeiten gab es eine Ausnahme, da war es Pflicht für jeden Soldaten rund um die Uhr anwesend zu sein.
Ausserdem erhielt hier jeder Soldat einen angemessenen, monatlichen Sold, welcher sich nach Rang und Dienstgrad staffelte.
Fives, der als erster sein Quartier bezog, pfiff durch die Zähne, als er die Tür zu seiner schmucken Stube öffnete, welche einen vollmöblierten Wohnraum mit kleiner Küche, separatem Schlafzimmer und kleinem Bad enthielt.
,,Zum Rancor, hier leb ich ja wie ein Fürst!"
Jesse, Hardcase und Kix steckten neugierig ihre Köpfe durch die Tür, um zu sehen, was sie erwarten durften.
,,Donnerlittchen, hier lässt es sich aushalten.", grinste Jesse als er, Hardcase und Kix das Quartier stürmten und sich auf die Kautsch wuchteten, wo sie eine ausgelassene Rangelei begannen.
,,Ihr Fierfeks, spinnt wohl! Verzieht euch gefälligst in eure eigenen Buden!", rief Fives, der sich ein Sofakissen schnappte und damit auf seine Brüder einschlug.
Hardcase und Jesse packten den ARC-TROOPER und zogen diesen ebenfalls auf die Kautsch, um ihn in die Rangelei miteinzubeziehen.
Die vier Trooper lachten herzhaft, während sie miteinander rangelten und sich gegenseitig die Kissen um die Ohren schlugen.
Oh ja,...sie lachten und wie sie lachten.
Sie lachten, weil sie frei waren.
Sie lachten, weil in diesem Moment all der Schmerz, der Frust und die Hilflosigkeit, welche sie tagtäglich ertragen mussten, von ihnen abfiel.
Sie lachten, weil sie ihre zweite Chance erhalten hatten.
,,Willkommen Zuhause, Ser Rex.", schmunzelte Serena, während sie die Tür zu ihrer Unterkunft öffnete.
Der Kloncaptain lächelte etwas unsicher, als er durch die Tür trat und sich andächtig umsah.
Es war ein seltsames Gefühl, welches sich in ihm breitmachte.
Er war endlich angekommen in dem Zuhause, welches er sich so sehr gewünscht hatte und jetzt verspürte er so etwas wie unglauben.
Als ob das alles nicht wahr,...nicht real wäre.
Als ob er nur ein Gast wäre, der dann wieder gehen musste.
,,Wo darf ich mein Schwert ablegen?", fragte er etwas zögerlich.
,,Wohin du möchtest, du musst nicht fragen. Du bist jetzt Zuhause.", antwortete Serena und schenkte ihm ein zartes Lächeln.
,,Ich weiß. Es ist nur..."
Er verstummte, als er den Kopf senkte und sich verlegen den Nacken rieb.
Serena, die die Unsicherheit ihres Liebsten spürte, nahm sein Schwert und legte es auf dem großen Sideboard ab.
,,Komm zu mir, es ist alles gut.", hauchte sie und
schloss ihre Arme um seine Taille, als sie sich an seine Brust schmiegte.
Liebevoll erwiderte der Kloncaptain die Umarmung, während er sein Gesicht in ihrem Haar vergrub.
,,Ich kann es nur immer noch nicht ganz glauben. Ich bin hier, ich bin wirklich hier."
Serena hob den Kopf.
Ihre hellgrünen Augen strahlten wie zwei makellos geschliffene Jadesteine.
,,Du bist hier Rex. Du bist Zuhause. Zuhause bei mir und nichts und niemand kann uns mehr trennen."
,,Zuhause. Ich bin endlich Zuhause. Ich bin endlich angekommen.", flüsterte er und ertrank, ertrank in diesem überwältigendem Meer aus strahlendem, hellem grün.
Dieses wunderschöne grün, welches ihn jedesmal alles um sich vergessen ließ und das er so sehr liebte.
Ja,...er...war...Zuhause.
*6 MONATE SPÄTER*
Rex und seine Trooper hatten sich gut eingelebt und fühlten sich vom ersten Tage an wohl unter den dragonischen Rittern, die sie von Anfang an herzlich aufgenommen und wie ihresgleichen behandelt hatten.
Sie gewöhnten sich auch schnell an die neuen, edlen Rüstungen, welche sie 14 Tage nach ihrer Ankunft erhielten.
Die Männer mussten feststellen, dass die speziell für sie angefertigten Drachenrüstungen wesentlich bequemer waren, als ihre alten Republiksrüstungen und...dass sie einfach phantastisch darin aussahen.
Der Grundton der schuppigen Ganzkörperrüstungen war in schwarz gehalten, doch je nach Lichteinfall, schillerten die einzelnen Schuppen in den schönsten, verschiedensten Blautönen.
Rex ließ sich zusätzlich noch einen kobaltblauen Schild für die linke Schulter anfertigen, welcher seinem alten Schulterpauldron ähndelte.
Und noch etwas änderte Rex ein paar Wochen nachdem er hier war. Er hörte auf sich seine Stoppelhaare zu blondieren.
Anstelle trug er seinen Kopf komplett kahlgeschoren, was seine markanten Gesichtszüge noch zusätzlich betonte.
Er wusste selber nicht genau warum er von heute auf morgen damit aufhörte, aber irgendwie empfand er es einfach nicht mehr für notwendig.
Da sie in Friedenszeiten waren, beschränkte sich ihr Tagesablauf auf exerzieren, Berichte verfassen, Wartungsarbeiten, den Zivilisten bei Unfällen oder kleineren Katastrophen zu helfen und natürlich dem stundenlangem, täglichen Schwert und Reittraining. Denn jeder dragonische Ritter, musste in der Lage dazu sein, sowohl mit Schusswaffen als auch mit dem Schwert umgehen zu können.
Egal ob am Boden oder zu Pferd.
Was das Schwerttraining anbelangte, ließ es sich Serena nicht nehmen Rex und seine Männer persönlich auszubilden.
Was ihr allerdings von Tag zu Tag schwerer fiel und sie deshalb meistens nur durch die Reihen der zu trainierenden Männer stolzierte und ihnen Anweisungen gab oder sie korrigierte, wenn sie etwas falsch machten.
Trotz ihrer weit vorangeschrittenen Schwangerschaft, hatte die hübsche Lady nichts von ihrer Anmut und ihrer Zartheit verloren.
Im Gegenteil!
Die Schwangerschaft schien das alles noch zu unterstreichen, sie strahlte regelrecht von innen heraus und bis auf ihren runden Bauch war sie genauso zierlich wie eh und je.
Rex genoss jeden einzelnen Tag mit seiner Liebsten und war unendlich dankbar, dass es ihm vergönnt war, ihre Schwangerschaft von Anfang an miterleben zu können.
Es war so schön mitanzusehen wie sein Kind in ihr heranwuchs, was für ihn einfach nur ein Wunder war.
Dementsprechend kümmerte er sich
nach Dienstschluß geradezu rührend um seine Liebste.
Er half ihr beim Anziehen. Kümmerte sich ums Essen, wenn sie mal nicht in der Truppenkantine aßen und half tatkräftig im Haushalt mit.
Manchmal spannte er auch Jesse, Hardcase und Fives mit ein, die sich immer freuten, wenn sie ihrem Cap und ihrer Lady behilflich sein konnten und anschließend noch immer auf einen Plausch und ein gemeinsames Bier blieben.
Nur Kix ließ er meistens aussen vor, dieser steckte nämlich schon mitten im Medizinstudium und musste sich aufs Lernen konzentrieren.
Doch nicht nur so kümmerte sich Rex um seine Liebste.
Er verwöhnte sie täglich bei Kerzenschein und Kaminfeuer mit ausgiebigen Streicheleinheiten und Massagen.
An schönen Abenden machten die beiden oft noch kleinere Spaziergänge und wenn es Serena zu mühsam wurde, lud Rex sie sich einfach auf seine Arme, um sie zu tragen.
Allerdings machte er sich oft Sorgen,
dass sie sich übernehmen könnte.
Zusätzlich zur Ausbildung, welche sie ihm und den Männern zukommen ließ, verrichtete sie nach wie vor ihren Dienst als Oberbefehlshaber und es wurde allmählich Zeit für Serena etwas kürzer zu treten und das Oberkommando auf bestimmte Zeit abzugeben.
Es war ein lauer, schöner Sommerabend, als Rex und Serena beschlossen noch einen kleinen Spaziergang zu machen.
Hand in Hand bummelten die beiden einen kleinen Weg entlang, während die untergehende Sonne den Himmel in ein wunderschönes Abendrot tauchte.
,,Meinst du nicht, dass es allmählich Zeit ist das Kommando abzugeben und dich zu schonen? Es kann jeden Tag soweit sein und da wäre es doch besser, wenn du vorher alles geregelt hättest.", meinte Rex und schnitt damit ein heikles, aber unumgängliches Thema an.
Serena warf ihrem Liebsten einen Seitenblick zu, während sie langsam weitermarschierten.
Sie wusste selber, dass es Zeit war das Oberkommando abzugeben und sie wusste auch schon an wem sie es übergeben würde.
Und dennoch zögerte sie es hinaus.
Obwohl sie sich aufs Mutter werden freute, hing sie doch sehr an ihrem Posten als oberster Kommandant. Nicht nur, dass sie ihn schon etliche Jahre innehatte.
Nein, sie war auch sehr stolz darauf, es als Frau in einer Männerdomäne bis ganz nach oben gebracht zu haben.
Dementsprechend sträubte sie sich auch das Kommando abzugeben.
,,Ich hab mich diesbezüglich schon mit Ser Kougan und Ser Ivar abgesprochen. Ich werde das Kommando in den nächsten Tagen übergeben.", seufzte sie sichtlich zerknirscht.
Belustigt schüttelte Rex den Kopf, als er stehen blieb und die Arme um seine Liebste legte.
,,Du wartest echt bis zum letzten Drücker, hm? Wer übernimmt das Kommando dann eigentlich? Ser Kougan, denk ich mal."
,,Nein, ich hab jemand anderen in Betracht dafür gezogen.", antwortete Serena, was Rex neugierig werden ließ.
,,Na du machst es aber spannend. Nun sag schon, mit welch neuem Vorgesetzten ich mich in Zukunft rumschlagen muss."
,,Sei nicht so neugierig, das wirst du noch früh..."
Ein plötzlich auftretender Krampf im Unterleib brachte Serena abrupt zum verstummen.
Von Schmerzen gekrümmt hielt sie sich ihren Bauch, während ihr warmes Wasser zwischen den Beinen hinablief.
"Rex, ich ich glaub meine Fruchtblase ist gerade geplatzt."
Erschrocken riss der Klon die Augen auf.
Blanke Panik machte sich in ihm breit, als er stotternd und völlig überfordert vor seiner Liebsten stand.
,,Scheiße! Was soll ich tun? Serena, hilf mir doch und sag mir was ich machen soll!"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top