Kap.14 "Die Geiselnahme"✔️
*10 WOCHEN SPÄTER*
*FEARLESS, NÄHE CORUSCANT*
*BESPRECHUNGSRAUM*
,,Warum regelt ihr das nicht selbst, Obrim? Für zivile Geiselnahmen ist der CSK zuständig, was wollt ihr von mir?", fragte die Lady das Holobild Jaller Obrim's, dem Kommandeur der Coruscant-Sicherheitskräfte.
,,Wenn ein wichtiger Senator und dessen Assistent sich darunter befinden, fällt das nicht mehr in meinen Zuständigkeitsbereich, Mylady. Das übersteigt unsere Kompetenzen.", antwortete der Kommandeur, woraufhin Serena die Arme vor der Brust verschränkte.
,,Dann ist es eben eine Sache für die Squatcommandos und nicht für uns. Wir sind die Infanterie."
,,Ich weiß, Mylady. Aber die Commandos befinden sich alle im Einsatz, irgendwo verstreut in der Galaxis. Es würden Tage vergehen, bis ein Squatcommando auf Coruscant eintreffen würde. Ich bin ziemlich in der Bredouille und die Zeit drängt."
,,Und da kommt ihr ausgerechnet auf mich und meine Männer?", fragte Serena, die Obrim einen skeptischen Blick zukommen ließ.
,,Naja, die 501ste hat einen gewissen Ruf und da..."
,,Und da dachtet ihr euch, wir könnten den Job mal eben übernehmen, weil wir ja sonst nichts besseres zu tun haben. Wir kommen gerade von einem schweren Einsatz zurück und meine Männer müssen sich erholen. Tut mir leid, Obrim.", unterbrach die Lady den Kommandeur, der hilfesuchend die Hände hob.
,,Um ehrlich zu sein, ja. Ich bitte euch, Mylady. Ich bin ziemlich angezwickt und weiß nicht an wem ich mich sonst wenden sollte."
Genervt schnaubte die Lady, die überlegte, ob sie Obrim helfen sollte.
,,Na schön, von welchem Senator sprechen wir und wieviele Geiseln sind involviert?"
,,Senator Organa und sein Assistent, hinzu kommen 18 zivile Geiseln. Die Kidnapper sind schwer bewaffnet. Bomben, Blaster, alles was ordentlich kracht.", antwortete Obrim, woraufhin die Lady leise zu fluchen begann.
,,Verdammt! Ausgerechnet Organa."
Senator Organa war der einzige Politiker den Serena leiden konnte.
Schließlich hatte er ihr versprochen, sich für die Klone im Senat einzusetzen.
Ihr Blick wanderte zu Rex, der neben ihr stand und alles schweigend verfolgte.
,,Captain, was ist eure Meinung dazu? Können wir das..."
Ein plötzlich aufkommender Krampf im Unterleib ließ die Lady aprubt verstummen.
,,Nicht schon wieder.", murmelte Serena, die sich kurz auf dem Holotisch abstützen musste.
Ihr Atem ging schwer, während sie versuchte die krampfartigen Schmerzen auszublenden.
Rex, der nicht wusste was seiner Liebsten fehlte, runzelte besorgt die Stirn.
,,Ist alles in Ordnung, Mylady?", fragte er so diskret wie möglich.
,,Alles bestens.", antwortete Serena, die sich langsam wieder aufrichtete. Auf Obrim's besorgte Frage nach ihrem Befinden, winkte sie ab, ehe sie sich wieder an Rex wandte.
,,Nun Captain, was meint ihr? Können wir uns diese Aufgabe zutrauen?"
Rex, der sich nach wie vor um seine Liebste sorgte, nickte zögerlich.
,Äh, ja. Natürlich können wir das, Mylady. Ein kleiner Trupp dürfte ausreichend sein."
,,Na schön, da habt ihr's. Ihr bekommt eure Hilfe, Obrim.", meinte die Ritterslady die sich an das Holobild des Kommandeurs wandte, der erleichtert aufatmete.
,,Ich wusste ich kann auf euch zählen, Van Helsing. Wie lange benötigt ihr um hier zu sein?"
,,Etwa dreieinhalb Standardstunden, inklusive Vorbereitungen. Wo sollen wir hinkommen?", fragte Serena den Kommandeur, der sich mit ihr vor dem Hauptgebäude der CSK-Coruscant verabredete.
,,Ich erwarte euch mit sämtlichen Informationen."
,,Verstanden. Ende.", verabschiedete sich Serena von Jaller Obrim's Holobild, bevor ein erneuter Krampf ihren Unterleib durchzog und eine plötzlich auftretende Übelkeit ihr zu schaffen machte.
Abermals lehnte sie sich gegen den Holotisch, während sie versuchte die heftigen Schmerzen auszublenden.
,,Hey was ist denn los mit Dir?"
Besorgt wollte der Kloncaptain seine Liebste in die Arme schließen.
Doch diese riss die Augen auf, ehe ihre Backen sich verdächtig blähten.
Mit vor dem Mund gepresster Hand, stürzte sie aus dem Besprechungsraum und ließ einen verdatterten Rex zurück.
Serena würgte, während sie so schnell sie konnte den Schiffsgang entlang, in den nächstgelegenen Sanitärraum, das Männerklo, stürmte.
Die Trooper, die sich gerade darin befanden, staunten Bauklötze, als ihre würgende Generälin plötzlich auftauchte.
,,Raus hier, sofort!", keuchte Serena, ehe sie sich, röhrend wie ein Hirsch, in das nächstbeste Waschbecken übergab.
Fluchtartig verließen die Trooper das Männerklo und warteten am Korridor, während sie rätselten was mit Lady Van Helsing nicht stimmte.
Flotten Schrittes, marschierte Rex den Schiffsgang entlang und hielt Ausschau nach seiner Liebsten, um die er sich sorgte.
Dabei fiel ihm eine Gruppe junger Trooper auf, die schnatternd vor dem Männerklo standen und nebenbei an der Tür lauschten.
,,Die haben doch bestimmt wieder irgendeinen Blödsinn im Kopf.", murmelte der Kloncaptain, der misstrauisch die Stirn runzelte, während er auf die Trooper zumarschierte.
,,Was habt ihr Fierfeks jetzt schon wieder angestellt? Habt ihr nichts besseres zu tun, als vor der Toilette herum zu stehen?", wetterte Rex, woraufhin Glänzer Ince ihm sofort antwortete.
,,Sir! Wir haben nichts angestellt, Ehrenwort. Wir müssen mal und warten nur bis wir wieder reinkönnen."
,,Wie, ihr wartet wieder bis ihr reinkönnt? Was ist da drin los?"
Misstrauisch taxierte Rex den jungen Trooper, der verlegen den Kopf zwischen die Schultern steckte.
,,Sir! Mylady ist da drin, sie hat uns rausgeworfen und kotzt da drin alles voll."
Mit einer Mischung aus Besorgnis und Verwunderung riss Rex die Augen auf, bevor er die jungen Trooper masregelte.
,,Und da habt ihr nichts besseres zu tun als zu lauschen? Verschwindet bloß oder ich mach euch Beine."
,,Jawohl, Sir!"
Augenblicklich gehorchten die Trooper ihrem disziplinieren Captain, der zuweilen ziemlich ungemütlich werden konnte.
Nachdem dieser sich vergewissert hatte, dass niemand mehr zu sehen war, betrat Rex das Männerklo, um nach Serena zu sehen.
,,Zum Teufel was ist nur los? Das kann ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen.", murmelte Serena, nachdem sie den Inhalt ihres Magens übers Waschbecken hinab gespült hatte.
Gründlich spülte sie sich den Mund mit Wasser, ehe sie mitgenommen in den Spiegel starrte.
Seit Tagen hatte sie immer wieder diese auftretenden Bauchkrämpfe. Hinzu kamen häufige Übelkeitsattacken, die meistens schon morgens begannen.
Missmutig runzelte sie die Stirn, während sie sich fragte, was wohl die Ursache für ihre Beschwerden war.
Das was man vermuten könnte, schloß die Lady kategorisch aus, einfach weil es nicht sein konnte.
Vielleicht hatte sie sich beim letzten Einsatz ja was eingefangen? Immerhin begannen dort ihre Beschwerden.
Seufzend wollte sie sich aufrichten, als Rex plötzlich hinter ihr auftauchte.
,,Was ist los mit dir? Muss ich mir Sorgen machen?", fragte der blonde Klon, der seinen Arm um sie legte und ihr behutsam eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
,,Nein, es ist alles in Ordnung. Mir ist nur kurz Übel geworden. Los komm, wir müssen Vorbereitungen für den Einsatz treffen.", beschwichtigte Serena, die nicht länger auf ihr Unwohlsein eingehen wollte, weil sie wusste, dass ihr Liebster sich wieder übermäßig Sorgen machen würde.
,,Moment, nicht so schnell!"
Mit durchdringendem Blick betrachtete Rex seine Liebste, der sich nicht so schnell mit ihrer Antwort abspeisen ließ.
,,Sag mir endlich was los ist! Und komm mir nicht damit, dass alles in Ordnung sei. Das ist schon das dritte Mal in dieser Woche, dass dir "nur" übel ist. Und was war das im Besprechungsraum, hm?"
,,Na schön, ich hatte eine Art Krampf im Bauch. Der war aber gleich wieder weg. Vielleicht hab ich mir während des Einsatzes irgendwas eingefangen. Zufrieden?", antwortete die Lady, genervt von der Überfürsorge ihres Liebsten, der die Stirn runzelte und nicht locker lassen wollte.
,,Es wäre besser wenn du dich mal durchchecken lassen würdest. Und mit mal, meine ich gleich."
,,Geht nicht, wir haben noch etliche Vorbereitungen zu treffen, bevor es los geht.", meinte Serena, die sich aus der Umarmung ihres Liebsten schälte.
,,Die Vorbereitungen kann ich auch alleine treffen. Lass dich bitte kurz untersuchen.", bat der Kloncaptain nachdrücklich, woraufhin die Lady ziemlich gereizt reagierte.
,,Ich will mich aber jetzt nicht durchchecken lassen! Ich sagte doch es ist nicht so schlimm!"
,,Du dragonischer Dickschädel! Warum musst du immer nur so stur sein, hä? Warum hörst du nicht auf mich.", blaffte Rex, ziemlich ungehalten über das störrische Verhalten seiner Freundin.
Es war jedesmal das gleiche. Jedesmal, wenn er ihr zu etwas riet oder etwas sagte, was ihr nicht in den Kram passte, schaltete sie auf stur.
Manchmal war sie so schwierig, dass selbst ein Ruhepol wie er die Nerven verlor.
,,Weil ich hier das Sagen habe, deshalb. Und ich entscheide selber wann ich zum Arzt gehe!", fauchte Serena, woraufhin Rex die Arme vor der Brust verschränkte, ehe er die Stimme erhob.
,,Das darf doch nicht wahr sein. Kommst du mir jetzt mit der Vorgesetzten-Nummer oder was? Na dann bitte ich tausendmal um Verzeihung, dass ich mich erdreiste mir Sorgen um euch zu machen, Mylady!"
,,Komm mir jetzt bloß nicht so und vielleicht kannst du noch etwas lauter reden. Fang doch gleich zu schreien an, dass alle mitbekommen, dass wir uns hier am Männerklo zoffen. Fällt ja überhaupt nicht auf!", zornig zeigte die Lady mit dem Finger auf ihn, bevor sie ihm den Rücken kehrte.
,,Das ist nur weil du immer so stur bist!", blaffte der Kloncaptain, der sich ebenfalls von ihr weg drehte.
Nach fünf Minuten sturem Schweigens, senkte Rex resignierend den Kopf.
Er atmete einmal kräftig durch, ehe er sich umdrehte und Serena in die Arme schloß.
,,Ich will mich doch gar nicht streiten. Ich liebe und mach mir doch nur Sorgen um dich."
Wie jedesmal, milderte sein warmherziger Blick aus seinen goldenen Augen ihren Groll.
Seufzend nickte sie und legte ihren Kopf an seine Brust.
,,Ich will mich auch nicht streiten, Rex. Ich bin nur sehr gereizt heute. Es tut mir Leid. Ich verspreche Dir ich lass mich durchchecken. Gleich nach dem Einsatz, okay?"
Kapitulierend rollte der Kloncaptain mit den Augen.
,,Na schön. Aber versprich es mir."
,,Ich verspreche es. Ehrenwort.", antwortete Serena und gab ihm einen dicken Kuss.
Eine Weile später, befanden sich Serena, Rex, Jesse, Hardcase, Fives und Glänzer Ince an Board eines Transportshuttles, welches sie nach Coruscant brachte.
Kix, der seinen Dienst aktuell auf der Krankenstation verrichtete, war diesmal nicht dabei.
Der gutherzige Klonsanitäter wurde dringend auf der Medistation benötigt, um die zahlreichen, teils schwerverwundeten Trooper des letzten Einsatzes mitzuversorgen.
,,Na gut Gentlemen, kontrollieren wir nochmal die Ausrüstung.", orderte die Lady, während sie sich neben Rex auf den Boden setzte.
Sorgfältig breiteten die Trooper die Ausrüstung auf dem Schiffsboden aus.
Akribisch ließen die Lady und der Captain ihre Blicke über Blastergewehre, Sprengstoffpäckchen, Blendgranaten, Thermaldetonatoren, Ministripcams, Infrarotsichtaufsätze und gesonderte Komlinks wandern, ehe sie zufrieden nickten.
,,Also wenn wir schon Commandoaufträge ausführen sollen, dann möchte ich aber auch deren Rüstung haben.", motzte Hardcase, der dabei an die schwarzen Spezialrüstungen der Commandosoldaten dachte.
,,Das vergiss mal ganz schnell mein Lieber. Von was träumst du eigentlich Nachts?", blaffte der Kloncaptain, während sie die Ausrüstung in die dafür vorgesehenen Tornister packten.
,,Na davon bestimmt nicht, Sir."
,,Ja, wohl eher von der heissen Twi'lek-Bedienung aus dem 79's, was Hardcase.", grinste Fives, der Ince auf den Rücken klopfte.
,,Die solltest du mal sehen, Grünschnabel. Die hat Brüste so groß wie Kürbisse. Die hat sie Hardcase mitten ins Gesicht gedrückt."
Der junge Trooper prustete lauthals, woraufhin Hardcase rote Ohren bekam.
,,Du bist ja nur neidisch Fives, weil sie es nicht bei dir gemacht hat.", blaffte Hardcase, der seinem Klonbruder den Mittelfinger zeigte.
,,Ich denke, dass wir momentan andere Sorgen haben, als eine Kneipen-Bedienung."
Der Kloncaptain ließ den beiden einen tadelnden Blick zukommen, ehe Jesse sich an diesen wandte.
,,Wo werden die Geiseln eigentlich gefangen gehalten und wie gehen wir vor, Sir?"
,,Das wird uns alles mitgeteilt sobald wir Coruscant erreichen. Danach planen wir wie wir vorgehen. Wichtig ist, dass wir für alle Eventualitäten ausgerüstet sind.", andere der Kloncaptain.
,,Läuft vermutlich sowieso auf ne Gebäudestürmung hinaus. Rein, alles plattmachen und wieder raus.", grinste Fives, der sich schon auf den Spezialauftrag freute.
,,Das wird sich zeigen.", bemerkte der Kloncaptain, der einen letzten Blick in die Runde warf, ehe das Shuttle zur Landung ansetzte.
*CORUSCANT*
*CSK HAUPTGEBÄUDE*
Als die Lady und ihre Männer aus dem Shuttle stiegen, wurden sie bereits von Jaller Obrim erwartet.
Der Kommandeur der CSK war ein großer kräftiger Mann mittleren Alters mit schwarzgrauen Haaren.
,,Lady Van Helsing, gut euch zu sehen. Aber ich dachte immer, dass ihr größer wärt.", scherzte der Kommandeur, während er Serena die Hand entgegen streckte.
,,Ich bin eben aufs Beste reduziert.", schmunzelte die Lady, die selbstbewusst dessen Hand schüttelte, ehe sie auf den Kloncaptain verwies.
,,Obrim, das hier ist Captain Rex, mein erster Offizier. Er wird mit mir
gemeinsam den Einsatz leiten."
,,Sehr erfreut, Captain."
Obrim streckte Rex die Hand entgegen, die dieser schüttelte.
,,Ebenfalls, Sir."
,,Also was habt ihr für uns?", fragte die Lady.
,,Wie gesagt insgesamt 20 Geiseln. Der Senator, sein Assistent, 18 Zivilisten. Die Geiselnehmer sind zu sechst und befinden sich im
Raumhafen von Coruscant. Dort haben sie sich in der Durchgangsgasse vom Zoll verschanzt. Sie sind bewaffnet mit Blastergewehren und haben laut eigener Aussage die Geiseln mit Sprengstoff bepackt. Sie drohen alles hochgehen zu lassen, wenn ihre
Forderungen nicht erfüllt werden.", antwortete Obrim.
,,Welche Forderungen haben sie gestellt?", wollte Serena wissen.
,,Der Anführer der Bande ist ein gewisser Nuurin-Ar vom Planeten Haruun Kal. Er fordert die Republik auf sich von Haruun Kal zurück zu ziehen, weil bei ihnen der Bürgerkrieg ausgebrochen ist, seit sich die Republik in deren Angelegenheiten eingemischt hat."
,,Also Terrorakt mit politischem Hintergrund. Hat der Senat schon Stellung bezogen?", fragte die Lady, woraufhin Obrim zögerlich nickte.
,,Äh ja, der Senat lässt sich nicht erpressen. Wir sollen die Angelegenheit schnell regeln.", antwortete Obrim, der der Lady einen vielsagenden Blick zukommen ließ.
,,Dachte ich mir.", bemerkte Serena augenrollend.
,,Wir brauchen noch Pläne und Grundrisse vom Gebäude."
,,Erhaltet ihr am Weg dorthin.", antwortete Obrim.
,,Ich würde vorschlagen wir begeben
uns unverzüglich zum Tatort."
Der Kloncaptain klatschte daraufhin in die Hände.
,,Na dann Männer, auf geht's! Bis zum Abendessen will ich's erledigt haben."
,,Ihr wartet doch ohnehin nur auf den Nachtisch, Sir.", scherzte Fives, der dezent zu Serena schielte.
,,Tja, immerhin krieg ich welchen.", konterte der Kloncaptain, bevor die Truppe in einen großen Gleiter des CSK stieg, der sie zum Tatort bringen sollte.
Während der Fahrt holte Obrim seinen Datenblock aus seiner Tasche, wo er übers Holonetz die Gebäudepläne und sämtliche Informationen an die helminternen Head-up-Displays der Trooper übertrug.
Serena händigte er ein Datapad aus.
Akribisch studierten sie die Pläne und prägten sich jedes Detail des Gebäudes ein.
Besagtes Gebäude war eher Rechteckig mit zwei schweren eisernen Doppeltüren an Vorder-und Rückseite.
An der hinteren Tür hatten sich die Geiselnehmer verschanzt und alles verriegelt und verrammelt.
,,Wenn's am Tatort auch so zugeht, na dann gute Nacht.", bemerkte Serena, während sie einen kurzen Blick aus dem Gleiterfenster warf.
Der Flugverkehr in Coruscant war eine Katastrophe.
Aufgrund der vielen Gleiter waren die Flugstraßen von Galactic City immer überfüllt und es kam zu regelmäßigen Staus.
,,Ehrlich gesagt geht's da noch schlimmer zu. Schaulustige, Holopresse, alles vertreten.", meinte Obrim, woraufhin die Lady mit den Augen rollte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen sie endlich am Tatort an, der weitreichend abgesperrt wurde.
Hinter der Absperrung aber, war der Teufel los.
Zahlreiche Schaulustige und viele Reporter der Coruscant-Holopresse waren vor Ort.
Am Vordereingang waren Offiziere der CSK postiert, die per Komlink mit den Geiselnehmern in Verbindung standen.
,,Fierfek, hier ist ja mehr los als am Schlachtfeld.", scherzte Glänzer Ince, als er aus dem Gleiter stieg.
,,Als ob du Grünschnabel schon soviele Schlachtfelder gesehen hättest.", blaffte Jesse.
,,Ruhe jetzt!", wetterte der Kloncaptain, der seinen Helm absetzte.
Unbemerkt führte Obrim die Truppe an die Rückseite des Gebäudes.
,,Hoffentlich bemerkt euch die Presse nicht, sonst ist die ganze Action hinfällig."
,,Das hoffe ich auch.", murmelte Serena, die einen Blick um die Ecke riskierte.
,,Jesse, Fives, checkt das Gebäude mit Infrarot. Ince, du begibst dich unauffällig aufs gegenüberliegendene Dach und beobachtest die Menge. Falls sich jemand nähert, gibst du mir sofort bescheid.", orderte der Kloncaptain.
,,Sir, wir haben 26 Personen an der Innenseite der hinteren Tür registriert. Zehn sitzen linksseitig an der anliegenden Mauer. Zehn auf der gegenüberliegenden Seite und sechs Personen sind in Bewegung.", meldete Jesse, woraufhin der Kloncaptain nickte.
,,Wie sieht's aus?", fragte Serena, die von ihrem Eckposten zurück gekehrt war.
,,26 Personen bestätigt, allerdings ist unklar wer wer ist.", antwortete Rex.
,,Okay. Planen wir die Vorgehensweise.", orderte die Lady, woraufhin sich alle zur Lagebesprechung versammelten.
,,Ich würde vorschlagen, dass wir gezielt die Hintertür sprengen, damit rechnen sie bestimmt nicht. Im Anschluss werfen wir Blendgranaten rein und stürmen den Laden. Allerdings wären Livebilder der Personen von Vorteil, nicht, dass wir im Eifer des Gefechts die falschen erwischen.", schlug der Kloncaptain vor.
,,Klingt vernünftig, aber dürfte schwierig werden an solche Bilder ranzukommen.", antwortete Serena, die sich nachdenklich auf die Unterlippe biss.
,,Seid ihr verrückt, ihr könnt doch das Gebäude nicht stürmen! Das ist viel zu riskant für die Geiseln. Immerhin befindet sich Senator Organa darunter.", unterbrach Obrim, woraufhin Fives sich an die Stirn tippte.
,,Hallo, geht's noch? Wir sind Soldaten und kein Hopsasaverein. Sollen wir da reintanzen oder was?"
,,Ruhe!", unterbrach Serena mit forschem Ton.
,,Die Vorgehensweise müsst ihr schon uns überlassen, Obrim. Wenn euch unsere Methoden nicht gefallen, dann packen wir eben wieder zusammen und verschwinden."
,,Dann tragt ihr auch die Verantwortung wenn dabei etwas schief geht. Ich zieh mir den Schuh gewiss nicht an.", blaffte der CSK-Kommandeur aufgebracht.
In dem Moment kam einer von Obrim's Offizieren um die Ecke gelaufen.
,,Sir, Mylady die Geiselnehmer haben eine Forderung gestellt. Sie wollen Essen, Trinken und ein paar Eimer. Ausserdem werden die langsam nervös da drin."
,,Oh, die müssen wohl langsam aufs Töpfchen.", scherzte Hardcase.
,,Sollen sich nen Korken reinstecken, vielleicht platzen sie ja, dann wäre der Fall hier erledigt.", meinte Jesse, woraufhin die beiden losprusteten.
,,Okay, gebt ihnen was sie verlangen. Nich, dass die durchdrehen und alles hochgehen lassen.", antwortete Obrim dem Offizier.
Serena, die eine Idee hatte, klopfte Obrim gegen die Brust.
,,Wartet! Die Situation können wir uns zu Nutze machen."
Ihr Blick wanderte zu Rex.
,,Angenommen wir bekommen eine Minicam da rein, dann könnt ihr euch die Täter und die Position der Geiseln genau anschauen und einprägen."
,,Wäre mehr als hilfreich, wir könnten gezielt und präzise vorgehen. Aber wie bekommen wir eine Minicam da rein?", fragte Rex skeptisch.
,,Wir schicken jemand mit den geforderten Sachen rein. Dieser jemand befestigt unauffällig eine Minicam im Raum und schon haben wir unsere Aufnahmen.", erklärte die ihren Plan.
Der Kloncaptain wiegte den Kopf.
,,Hm, an sich ne gute Idee. Aber wir müssen das Risiko kalkulieren, dass derjenige vermutlich auch als Geisel genommen, -oder getötet wird, wenn die Sache auffliegt."
,,Das Risiko müssen wir eingehen.", antwortete Serena und drehte sich zu Obrim und dem Offizier.
,,Beschafft die geforderten Sachen, jemand von uns wird dann den Dienstboten mimen."
,,Ich setze keinen meiner Leute solch
einem Risiko aus, Van Helsing. Das ist purer Selbstmord.", entgegnete der CSK-Kommandeur.
,,Das müsst ihr auch nicht, Obrim.", antwortete Serena mit kühler Stimme.
,,Ich übernehm das
und jetzt besorgt die geforderten Sachen. Wir treffen uns dann am Vordereingang."
Obrim nickte dem Offizier zu, der sich darauf hin in Bewegung setzte, um die geforderten Sachen zu besorgen.
,,Könnte ich euch wohl kurz unter vier Augen sprechen, Mylady?"
So unauffällig wie möglich, packte der Kloncaptain die Lady am Arm und zog sie ausser Hörweite der Gruppe.
,,Du gehst da auf keinen Fall alleine rein! Das ist viel zu riskant!", knurrte Rex, woraufhin Serena die Hände in die Hüften stemmte.
,,Fängst du jetzt schon wieder an? Wir haben nun mal einen riskanten Job. Ich gehe da rein und damit basta"
,,Das tust du nicht!", widersprach Rex, der theatralisch die Arme vor der Brust verschränkte.
,,Tu ich doch und jetzt hör auf mich zu bevormunden! Ich gebe hier die Befehle und nicht du.", fauchte die Lady im Flüsterton.
,,Ich bevormunde dich nicht! Ich will nur nicht, dass du da alleine reingehst! Verstehst du das nicht, Serena."
Aufgebracht warf der Kloncaptain die Arme in die Luft.
Jesse, Hardcase und Fives, die die beiden beobachteten, schüttelten die Köpfe.
,,Oh Mann, jetzt geht das wieder los."
Genervt rollte Jesse mit den Augen, woraufhin Fives zustimmend nickte.
,,Unmöglich die beiden. Jedesmal dieselbe Scheiße."
,,Ja und wir alle wissen wie es jedesmal endet. Sie macht was sie will und er ist mieß drauf. Mann, Mann, Mann.", murmelte Hardcase, der sich die Hand gegen den Helm klatschte.
,,Ich weiß was ich tu. Wie wär's wenn du mir mal ein bisschen vertrauen würdest! Ich vertrau dir schließlich auch, sonst würde ich da nicht reingehen.", entgegnete Serena, die Rex einen finsteren Blick zukommen ließ, weshalb dieser mit den Augen rollte.
,,Du weißt genau, dass ich dir blind vertraue, aber da drin kann dir keiner helfen wenn du auffliegst."
,,Ich geh da rein und platziere die Kamera. Sobald ihr hier draußen ein Bild habt geht ihr vor wie besprochen. Hintertür sprengen, Blendgranaten rein und die Geiselnehmer ausschalten. Diskussion ist hiermit beendet! Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt, Captain. Oder muss ich dich erneut daran erinnern, wer hier das Kommando hat?!"
,,Du verfluchter Dickschädel, mach doch was du willst!", schnaubte der Kloncaptain, ehe er seinen Helm aufsetzte und wütend zu seinen Männern stampfte.
,,Jedesmal die gleiche Scheiße."
Die Tatsache, dass sich seine draufgängerische Angebete häufig unnötiger Risiken aussetzte, trieb den Kloncaptain oftmals zur Verzweiflung.
Nein! Es brachte ihn jedesmal zur Weißglut.
,,Was steht ihr hier rum wie bestellt und nicht abgeholt? Hardcase, Jesse, platziert die Päckchen an der Tür und stellt die Zünder scharf! Na los, hopp hopp. Du Fives, bereitest die Blendgranaten vor und das alles noch vor Weihnachten, wenns nicht zuviel verlangt ist. Sobald wir wissen wie die Terroristen aussehen, lassen wir den Laden hochgehen."
,,Jawohl, Sir.", murmelten die drei augenrollend, ehe sie sich ans Werk machten.
Es war für sie nichts neues, dass ihr Captain sie, nach einem Streit mit der Lady, anpflaumte.
Nachdem Rex via Helmkomlink, Ince vom Dach beorderte, weil er diesen hier unten benötigte, stemmte er die Hände in die Hüften und beobachtete alles mit Argusaugen.
In der Zwischenzeit begutachteten Hardcase und Jesse die Eisentür und bestückten diese mit den Sprengstoffpäckchen, um sie auf Kommando aus den Angeln zu sprengen.
,,Für Gehörschäden und abgetrennte Gliedmaßen wird keine Haftung übernommen, bitte wenden sie sich an den Hersteller.", scherzte Hardcase, nachdem er die letzte Sprengladung angebracht hatte und zufrieden das Ergebnis überprüfte.
Indessen legte die Lady ihre Rüstungsplatten, sowie ihre Waffen ab, um so unauffällig wie möglich auszusehen.
Danach schnappte sie sich eine Minicam in der Größe einer Wanze aus klebte diese griffbereit an ihren Gürtel.
Noch immer angesäuert wegen Rex, stampfte sie um das Gebäude zur Vordertür, wo Obrim und seine Männer sie schon erwarteten.
Serena nahm die Eimer mit Getränken und Lebensmitteln entgegen, ehe sie Jaller zunickte.
,,Bin soweit! Kontaktiert die Geiselnehmer, dass ich jetzt reinkomme und ihnen die Sachen bringe."
,,Viel Glück, Van Helsing.", nickte Obrim, der anschließend die Geiselnehmer kontaktierte.
Serena zwängte sich durch die Eingangstür und marschierte den langen Gang entlang, der eine leichte Linksbiegung machte.
Es dauerte nicht lange, bis sie eine weitere Tür erreichte, hinter der sich die Geiselnehmer verschanzt hielten.
Sie atmete einmal kräftig durch, bevor sie an die Tür hämmerte.
Ein lautes Gepolter war zu hören, bis die Tür schwungvoll aufgerissen wurde und Serena in den Lauf eines Blasters blickte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top