"Schöner Tag"
Luke nimmt mein Gesicht in seine Hände und küsst mich innig, ohne auf meine Frage einzugehen. Ich erwidere den Kuss sofort und vergesse für den Moment alles um mich herum.
Als wir uns wieder voneinander lösen, müssen wir beide schwer atmen, da die Luft knapp wurde. Ich lege mich mit meinem Kopf wieder auf Lukes Brust und er legt seinen Arm um mich.
"Haben deine Eltern das wirklich erlaubt?" fragt Luke ungläubig. "Sie wissen es noch nicht" gestehe ich. Ich habe meine Eltern noch nicht in meine Pläne eingeweiht, da sie es mir auf der Stelle verbieten würden. "Glaubst du, sie werden dir das erlauben?" fragt Luke. "Nie im Leben, also sage ich ihnen auch erst Bescheid, kurz bevor ich in den Flieger steige" erzähle ich ihm von meinem Plan. Meine Eltern werden es in letzter Sekunde erfahren, da ich auf jeden Fall verhindern muss, dass sie es irgendwie schaffen, mir zu verbieten nach Sydney zu fliegen.
"Wie willst du dir dann ein Flugticket besorgen?" möchte Luke von mir wissen. Langsam verwandelt sich unser Gespräch in eine Fragerunde, aber ich kann Luke verstehen. Ich stehe auf und gehe zu meinem Kleiderschrank. Ich öffne diesen und hole unter einem Stapel T-Shirts einen Briefumschlag heraus. Ich gehe zurück zu Luke und halte ihm den Briefumschlag hin.
Luke nimmt den Briefumschlag und öffnet diesen. "Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?" fragt er geschockt. Ich zucke mit meinen Schultern. "Ich gehe nicht grundlos zum Arbeiten" entgegene ich und nehme den Briefumschlag mit dem Flugticket wieder und lege ihn zurück auf seinen Platz. "Du spinnst doch" meint Luke. "Außerdem hätte ich dir das Ticket auch kaufen können" fügt er hinzu, als ich mich wieder an ihn kuschle. "So weit kommts noch" meine ich ernst.
Auch wenn Luke immer berühmter wird und damit immer mehr Geld verdient, werde ich ihn nicht ausnutzen. Er ist mein Freund, natürlich freue ich mich, wenn er mir Kleinigkeiten kauft um mir eine Freude zu machen. Aber sicherlich werde ich nicht zulassen, dass er mir ein so teures Flugticket bezahlt. Ich gehe extra zum Arbeiten um mir solche Dinge leisten zu können, ich muss so etwas nicht von meinem Freund verlangen, nur weil er mehr Geld hat als ich.
"Das nächste Ticket bezahle ich" sagt Luke fest entschlossen. Ich muss lachen, es war sowas von klar, dass jetzt eine Diskussion über Geld kommen würde. Da ich jedoch keine Lust habe zu diskutieren, belasse ich es bei einem simplen "Wenn du meinst". Dies bedeutet noch lange nicht, dass ich Luke das nächste Ticket zahlen lassen würde.
"Wollen wir schlafen gehen?" frage ich Luke nach einer Weile. Es ist mittlerweile bereits nach Mitternacht und ich will Morgen früh aufstehen um etwas mit Luke zu unternehmen, bevor er wieder geht. "Gute Idee" stimmt Luke mir zu. Wir stellen das leere Geschirr auf meinen Schreibtisch und gehen ins Badezimmer um unsere Zähne zu putzen.
Da wir bereits vorhin in unsere Schlafklamotten gewechselt haben, müssen wir uns nicht mehr umziehen und können direkt ins Bett gehen. Luke zieht die Bettdecke über uns und schaltet das Licht aus. Ich kuschle mich eng an meinen Freund und gebe ihm noch einen Kuss. "Gute Nacht und schlaf gut" sage ich leise und lege meinen Kopf auf Lukes Brust. "Gute Nacht, Süße. Träum was Schönes" erwidert dieser und ich weiß, dass er grinst, auch wenn ich ihn im Moment nicht sehen kann. "Ich träum von dir, keine Sorge" entgegne ich ebenso grinsend.
"Ich liebe dich" sagt Luke lachend und gibt mir noch einen Kuss auf den Kopf. "Ich liebe dich auch" erwidere ich und muss gähnen. Es dauert nicht lange, bis ich gleichmäßig ein- und ausatme und in einen tiefen Schlaf falle.
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Am nächsten Morgen werde ich von Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht scheinen, geweckt. Als ich meine Augen öffne, bin ich sofort hellwach. Ich kann es zuerst gar nicht glauben, dass die Sonne hier in London wirklich scheint.
Im sonst so bewölkten, verregneten und kalten London scheint die Sonne. Heute wird ein schöner Tag werden, wenn sogar das Wetter mitspielt. "Morgen" sagt Luke mit seiner unglaublichen heißen, verschlafenen Stimme. "Guten Morgen" erwidere ich glücklich und lächle ihn an. Luke jedoch vergräbt seinen Kopf im Kissen. "Schlafmütze" flüstere ich lachend in sein Ohr.
Dies stellt sich als großer Fehler heraus, als Luke sich keine Sekunde später umdreht, seine Arme um meine Hüften legt und mich auf sich zieht. Gerade als ich denke, er will einfach nur kuscheln, beginnt er mich zu kitzeln. Ich bin verdammt kitzelig.
"Hör.. sofort.. auf.. LUKE!" bringe ich mit sehr langen Lachpausen hervor. Wirklich sehr mühsam, Luke einfach nicht aufhört mich zu kitzeln. "Luke!" quitsche ich lautstark zum mindestens zehnten Mal. Doch weder mein Geschrei, noch das Um-mich-Getrete halten Luke davon ab, mich weiterzukitzeln. Er lacht einfach nur.
Als meine Zimmertüre plötzlich aufgeht, lässt Luke jedoch sofort von mir ab. Im Türrahmen stehen meine Mutter und mein Vater. "Guten Morgen" sagt Luke freundlich zu meinen Eltern. "Guten Morgen, ihr beiden. Wie es aussieht, seid ihr so früh am morgen schon ziemlich fit" entgegnet mein Vater lächelnd. "Schön dich wieder zu sehen" fügt meine Mutter lächelnd hinzu. "Was macht ihr schon wieder hier?" frage ich die beiden, als mir einfällt, dass sie gar nicht Zuhause sein sollten. "Wir haben alles geklärt und sind heute Nacht bereits zurückgekommen" erklärt meine Mutter. "Aha" ist alles, was ich dazu sage.
"Wir wollten eigentlich nur nachschauen ob alles in Ordnung ist, weil du so laut geschrien hast, Melanie" erklärt mein Vater. "Solange ich bei eurer Tochter bin, ist alles in Ordnung" entgegnet Luke und ich muss lächeln. "Das will ich doch hoffen" meint mein Vater und grinst Luke und mich an. Luke erwidert das Grinsen, ich nicht. Nur weil mein Freund jetzt hier ist, werde ich sicherlich nicht netter zu meinen Eltern sein.
"Sollen wir euch auch etwas zum Frühstücken machen?" fragt meine Mutter. Ich schüttel sofort den Kopf. "Wir gehen in die Stadt" sage ich knapp. Ich will nicht mit Luke und meinen Eltern an einem Tisch sitzen müssen. "Ok. Dann viel Spaß euch beiden. Habt einen schönen Tag" entgegnet meine Mutter und ich kann die Enttäuschung in ihrer Stimme hören.
Natürlich ist sie verletzt, dass unsere Beziehung nicht mehr die ist, die sie einmal war. Aber um ehrlich zu sein, ist sie selbst Schuld daran. Außerdem bin auch ich verletzt und es scheint keinen wirklich zu interessieren.
"Wir gehen also in die Stadt?" fragt Luke und grinst mich an, als meine Eltern wieder weg sind und die Türe hinter sich geschlossen haben. "Ja!" entgegne ich lachend und in der nächsten Sekunde werfe ich ein Kissen direkt in Lukes Gesicht. Rache ist schließlich süß, oder nicht?
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Eine gute Stunde später verlassen Luke und ich das Haus um in die Stadt zu gehen. Es ist ein wunderschöner Sonntagmorgen im Juli in London. Es ist angenehm warm da die Sonne scheint. Auf den Straßen allerdings ist so gut wie nichts los. Dies liegt sicherlich an der Tatsache, dass es gerade mal 08:30 Uhr ist. Vor allem am Wochenende schlafen die Leute normalerweise aus.
Es hat auch seine Vorteile, da wir auf dem Weg in die Innenstadt von keinem einzigen Mädchen aufgehalten werden, dass ein Foto mit Luke oder ein Autogramm von ihm möchte. Natürlich macht mir dies nichts aus, aber dennoch genieße ich die Zeit, die alleine mit Luke habe, in vollen Zügen.
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"Was wollen wir heute noch machen?" frage ich Luke, als wir beide mit einem Frappuccino in der Hand Starbucks verlassen. "Was möchtest du denn machen?" stellt Luke eine Gegenfrage. "Ich bin die ganze Zeit hier in London. Ich will wissen, was du unternehmen möchtest" entgegne ich lächle meinen Freund an. Ihm geht es immer nur darum, was ich machen will. So süß ich das auch finde, sollten wir auch mal etwas machen, was er will.
"Heute entscheidest du" füge ich schnell hinzu, bevor Luke die Möglichkeit hat, etwas dagegen zu sagen. Als Antwort erhalte ich ein Lachen. "Es soll dir doch auch gefallen und Spaß machen" meint Luke. "Mir gefällt alles, was dir gefällt. Und Spaß habe ich schon allein weil du hier, bei mir, bist" erwidere ich und bleibe direkt vor Luke stehen. Ich hebe meinen Kopf, da Luke schließlich einen guten Kopf größer ist, und lächle ihn an. "Gut, wenn das so ist, gehen wir in einen Strip-Club" meint Luke schulterzuckend und grinst mich an.
"Depp!" lache ich und haue ihm gegen die Schulter. "Ich liebe dich auch" erwidert Luke grinsend und gibt mir einen kurzen Kuss. Als wir uns lösen, nimmt Luke meine Hand in seine und erzählt mir von seinem Plan. "Ich weiß jetzt, was ich machen will. Es ist aber eine Überraschung" sagt er. "Du kennst dich hier doch gar nicht aus" entgegne ich lachend. Die Tatsache, dass Luke zuvor noch nie in London unterwegs war und jetzt einen bestimmten Ort - wo auch immer dieser sein mag - finden möchte, ist äußerst amüsant.
"Schon mal was von dieser technischen Entwicklung gehört, die sich Navigationssystem nennt und auf jedem Handy ist?" will Luke von mir wissen und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Haha, wie witzig" sage ich und spiele beleidigt. Doch als Luke mich näher zu sich zieht und seinen Arm um mich legt, kann ich meine Spiel nicht aufrecht halten. „Du bist so unglaublich süß" sind Lukes Worte, die mich zum Schmelzen bringen. Und natürlich der Kuss auf meinen Kopf, nicht zu vergessen.
"Also" sagt Luke nach einer Weile, nimmt sein Handy in die Hand und tippt irgendetwas darin ein. Wahrscheinlich den Ort, an den er mit mir gehen möchte. Schon jetzt ist meine Neugier unerträglich. Wo will Luke mit mir hin?
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