"Du faszinierst mich" - "Du hast irgendwas an dir, dass mich anzieht"

Und während ich ihn unauffällig von oben bis unten mustere, weiß ich wer es ist.

"Luke?" ist alles, was ich sage. Als er nicht reagiert, weiß ich, dass es nicht daran liegt, dass ich mich vertan habe. Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass Luke neben mir sitzt. Es muss daran liegen, dass er Musik hört.

Ich lehne mich einfach rüber und stupse ihn am Arm. Und sofort zeigt er eine Reaktion. Er nimmt seine Kopfhörer aus den Ohren und dreht sich um. "Nicht jetzt bitte" sagt er währenddessen. Ich sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Erst in dem Moment bemerkt er, wer neben ihm sitzt.

"Melanie" sagt er und klingt überrascht. "Mel" platzt es aus mir heraus. "Was?" fragt Luke verwundert. "Sag bitte nur Mel" antworte ich. "Ehm, ok. Mel" meint Luke und muss lächeln. Ich weiß genau, warum ich will, dass er mich Mel nennt. Es klingt so schön aus seinem Mund. Seine Stimme fasziniert mich sowieso.

"Was machst du hier?" frage ich ihn daraufhin. "Nix". Er hat seinen Blick von mir abgewendet und starrt nun den Boden an. "Sicher?" will ich wissen. Als er mir jedoch keine Antwort gibt, füge ich hinzu "Ich hab euch heute reden hören, als ich in der Umkleide war".

Luke hebt seinen Kopf und sieht mich an. Ohne etwas zu sagen. "Und ich hab ehrlich gesagt immer noch keine Ahnung, was Em hat" sage ich ehrlich. "Ich weiß nicht wo ich anfangen soll" gesteht Luke und sieht nicht gerade glücklich aus.

"Ich weiß auch nicht wo du anfangen sollst, aber ich kann dir sagen, wo du anknüpfen kannst" schlage ich ihm vor. Er sieht mich verwirrt an.

"Naja ganz einfach: Du bist in einer Band. Zusammen mit Ashton und noch zwei anderen, deren Namen ich nicht mehr weiß, aber das hat ja jetzt auch keine Bedeutung. Um genauer zu sein, bist du der Leadsinger von 5SOS. Ich hab bis vorhin noch nie ein Wort von euch gehört und das obwohl ihr nicht gerade unberühmt seid. Ich würde lieber sagen weltberühmt, nachdem ihr mit ehm, wie heißen die nochmal..." stocke ich, als mir der Name plötzlich nicht einfällt.

"One Direction?" sagt Luke ohne wirklich eine Reaktion zu zeigen. "Genau mit denen auf Tour wart. Ihr habt auch schon eigene Lieder und nicht gerade wenig Fans. Und ja, ich glaube hier könntest du weitermachen" beende ich meine kleine Rede und kann nicht anders als Luke anzugrinsen, der mich einfach nur perplex anstarrt.

"Ist was?" frage ich ihn und hoffe ihn damit aus seiner Starre lösen zu können. Erfolgreich. "Woher weißt du das alles jetzt auf einmal?" will er von mir wissen. "Aus dem Internet. Mein Freund und Helfer in der Not" entgegne ich.

"Aha" ist alles, was Luke dazu einfällt. Er scheint nicht gerade glücklich darüber zu sein. "Kann es sein, dass ich dir besser gefallen habe, als ich nicht wusste, wer du bist?" rutscht mir heraus, was ich in dem Moment denke. Luke sieht mich an. Oh mein Gott, ich habe gerade nicht wirklich gesagt "besser gefallen"? Das ist jetzt peinlich.

"Also ich meinte das nicht so. Ich meinte einfach, dass ich.. ehm" versuche ich mich rauszureden. Doch als ich sehe, wie Luke mich auf einmal angrinst, weiß ich nicht mehr, was ich sagen soll. "Vergiss es einfach" sage ich und bin nun diejenige, die den Boden anstarrt. "Nein, ich würde gerne hören, was du meinst" meint Luke daraufhin. Ich sehe ihn an.

"Ich sollte langsam wieder nach Hause. Mir wird langsam kalt" gebe ich zu. "Deine Eltern?" fragt Luke. "Sind nicht da. Ich hab die nächsten vier Wochen sturmfrei" antworte ich. "Nicht schlecht" meint Luke. Ich nicke zustimmend. Wir machen uns daraufhin gemeinsam auf den Weg zu mir nach Hause.

"Also, wie hast du es gemeint?" kommt Luke auf das Gespräch zurück. "Ich wollte damit einfach sagen, du schienst glücklicher gewesen zu sein, als du wusstest, dass ich nicht weiß, wer du bist" sage ich und überlege ob das Ganze gerade überhaupt einen Sinn macht. Doch als Luke lächelt, nehme ich an, dass es dies tut.

"Es war mal schön jemanden zu kennen, der dich nicht als denjenigen sieht, der du in Wirklichkeit nicht bist. Oder halt nicht nur diese eine, berühmte Seite von dir kennt" sagt Luke und läuft neben mir. "Aber ich will doch dich kennen lernen" sage ich, nachdem ich all meinen Mut zusammengebracht habe. "Aber es ist alles so nah beieinander" entgegnet Luke und klingt traurig.

"Ich muss zugeben: Ich hab mich in den letzten paar Stunden wirklich viel mit dir und deiner Band beschäftigt. Ich habe versucht alles über sie herauszufinden, aber ich muss dennoch zugeben, dass es nicht nicht viel daran geändert hat, was ich vorher von dir gehalten habe und was ich jetzt von dir halte" sage ich ehrlich. "Was hälst du denn von mir?" will Luke wissen. War ja klar, dass jetzt diese Frage kommt. Entweder lüge ich jetzt oder ich bin ehrlich zu ihm.

"Du faszinierst mich. Ich mag deine Art. Und zu allem Überfluss siehst du auch noch echt gut aus" nuschle ich leise, in der Hoffnung, dass er es nicht gehört hat. Doch leider hat er es gehört. Das Grinsen auf Lukes Lippen verrät alles.

"Das war jetzt peinlich" sage ich und würde am liebsten wegrennen. "Ich fands süß" erwiderte Luke. Ich bleibe stehen. "Naja, wenn du jetzt schon weißt, was ich von dir halte, dann hab ich doch verdient zu erfahren, was du über mich denkst" sage ich und grinse ihn an.

"Du bist total nett, hast eine einzigartige Art und Weise, siehst wunderschön aus und hast irgendwas an dir, dass mich anzieht" sagt Luke ohne zu überlegen. Er lächelt mich an. "Oh" ist alles was mein Mund in diesem Moment sagen kann.

"Ich hab noch was, was ich über dich denke" kommt es plötzlich aus mir heraus. Luke sieht mich neugierig an. "Naja ich hatte bis jetzt immer ein Vorurteil gegenüber Leuten, die im Rampenlicht stehen. Dass sie total arrogant und nur an Geld interessiert sind und meinen, sie wären die Besten" beginne ich. Lukes Miene verändert sich von einem Lächeln in ein ausdrucksloses Gesicht, so als würde ich gleich irgendwas Schlechtes über ihn sagen wollen.

"Aber du hast mir bewiesen, dass das gar nicht stimmt. Du scheinst mir das völlige Gegenteil von all dem zu sein" füge ich hinzu. Augenblicklich ändert sich Lukes Miene wieder. Er lächelt mich nicht nur an, er strahlt mich gewissermaßen an.

"Und du bist kein normales Mädchen" meint er. Ich sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an. "Allen Mädchen denen ich bisher begegnet bin, die von Anfang an wussten oder erfahren haben, dass ich berühmt bin, haben es nicht ernst gemeint. Sie wollten entweder was mit mir zu tun haben, weil sie wussten, dass ich nicht gerade arm bin oder weil ich überall in der Welt herumkomme. Oder auch einfach nur um angeben zu können, wer ihr Freund ist. Ach oder am aller Besten, um an einen der Jungs von 1D oder an meine Bandkollegen ranzukommen" erzählt mir Luke. Das klingt echt hart.

"Also ich habe selbst genug Geld, ich brauche keinen männlichen Geldbeutel. Wenn ich die Welt sehen will, dann geh ich auf Reisen. Wenn ich mit meinem Freund angebe, dann nicht weil er berühmt ist, sondern weil ich so verdammt glücklich bin ihn an meiner Seite zu haben. Und zuletzt würde ich niemanden je so verarschen können, nur an jemand anderen heranzukommen. Ist ja mal voll hinterfotzig." entgegne ich ehrlich und lächele Luke an. Dieser erwidert mein Lächeln.

Wow ist so ziemlich das, was ich in diesem Moment von ihm denke.

Ohne es zu merken, sind wir mittlerweile an meinem Zuhause angekommen. Wir sind automatisch wieder losgelaufen, nachdem wir stehen geblieben sind.

"Wir sind da. Willst du mit rein?" frage ich ihn. "Wenn du möchtest" erwidert er. Nichts lieber als das, denke ich mir und ziehe ihn an seiner Hand hinein.

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