"Die schöne Art und Weise"

"Willkommen bei mir Zuhause" sagt er mit einem Grinsen im Gesicht. Ich glaube ich träume.

"Das ist jetzt ein Witz, oder?" frage ich James, als ich mich wieder eingekriegt habe. "Was meinst du?" fragt er mich und läuft los. Ich laufe einfach neben ihm her. "Du wohnst in diesem Ding?" will ich wissen und zeige auf die Villa. James beginnt zu lachen. "Sonst hätte ich nicht gesagt "Willkommen bei mir Zuhause" oder?" entgegnet er und zieht grinsend eine Augenbraue hoch.

"Haha" sage ich und kann nicht unterdrücken zu grinsen. "Also ich behaupte jetzt einfach mal, dass deine Familie ein bisschen viel Geld hat. Wieso holst du dir dann nicht einfach einen Nachhilfelehrer?" spreche ich meine Gedanken aus und sehe ihn fragend an. James schließt zuerst die Haustüre auf und deutet mir hineinzugehen, bevor er antwortet. "Das ist doch langweilig. Ich versuch es erst mal auf die schönere Art und Weise" meint er und lächelt mich an.

"Ich bin also die schönere Art und Weise?" frage ich grinsend. James zieht Schuhe und Jacke aus und legt sie auf den dafür vorgesehenen Platz. Ich mache ihm nach. "Lisa ich bin da!" ruft James plötzlich. Ich schaue ihn fragend an, doch bevor er etwas sagen kann, kommt eine ältere Dame auf uns zu. "Hallo James" sagt sie lächelnd. Sie hat eine wirklich süße Stimme. Sie scheint wirklich nett zu sein. "Hallo Lisa" erwidert James ebenso freundlich. "Und wer ist deine hübsche Begleitung?" fragt sie James und sieht mich lächelnd an. "Ich bin Melanie" antworte ich ihr, bevor James etwas sagen kann. Ich strecke freundlich wie ich bin, meine Hand aus. Lisa nimmt meine Hand und schüttelt sie herzlich. "Hallo Melanie" fügt sie hinzu und lächelt. "Hallo" erwidere ich ebenso freundlich.

"Wir gehen dann mal nach oben, Englisch lernen" meint James daraufhin. "Alles klar. Meldet euch, wenn ihr etwas braucht" sagt Lisa und kurz darauf ist sie genauso schnell, wie sie gekommen ist, auch wieder verschwunden. "Komm" sagt James daraufhin und geht die Treppen hinauf. Ich folge ihm wortlos und lasse meine Blicke durch das sehr moderne Haus schweifen. Alles ist so groß, weiß und sauber. Trotzdem wirkt es nicht ungemütlich.

"Wo sind wir stehen geblieben? Ach ja! Ja, du bist meine schönere Art und Weise" sagt James, während er ein Zimmer im zweiten Stock betritt. Als ich vor ihm hineingehe, staune ich nicht schlecht. Sein Zimmer ist ungefähr doppelt so groß wie meins, und meins ist nicht gerade klein. "Wow" ist alles was ich sage. Automatisch lasse ich mich auf dem großen Bett fallen und schaue mich um.

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"Wieso zur Hölle seid ihr so reich? Und wieso hab ich noch nie etwas davon in der Schule gehört?" frage ich James, der sich neben mich gesetzt hat. "Weil ich Leute hassen, die damit rumprotzen. Nur weil meine Eltern sehr gut verdienende, bekannte Anwälte sind und wir ne Menge Geld haben, heißt das noch lange nicht, dass ich das allen auf die Nase binden muss" erklärt James mir und lächelt leicht. Mir gefällt seine Einstellung. Ich erwidere sein Lächeln.

"Also deine schönere Art und Weise würde dann vorschlagen, dass wir anfangen zu lernen?" meine ich und sehe James fragend an. Zuerst seufzt er, doch als ich lachend den Kopf schüttle, gibt er nach und steht auf. Er holt einen Stuhl und stellt ihn neben den bereits am Schreibtisch stehenden Stuhl.

"Also, wo genau hast du Probleme?" frage ich, während ich dabei bin das Englischbuch auf der passenden Seite aufzuschlagen. "Fangen wir lieber da an, wo ich keine Probleme hab" meint James und grinst. "Oh" sage ich einfach nur und lache leicht. "Na dann haben wir viel vor. Fangen wir am Anfang an" beschließe ich und lege das Buch vor James.

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Anfangs ist es komisch alles zu erklären, doch je mehr ich es mache, desto leichter wird es. James hört mir genau zu und lächelt die meiste Zeit über. Wenn er etwas nicht verstanden hat, grinst er mich mit hochgezogener Augenbraue an und ich erkläre es ihm erneut.

Wir haben bereits mehr als die Hälfte des Stoffes, den wir für die Klassenarbeit können müssen, hinter uns gebracht als mein Handy klingelt. Ich holte es aus meiner Hosentasche und schaue, wer mich anruft. Als ich "Emily" auf dem Display lese, schaue ich kurz zu James, sage "Entschuldige mich kurz" und stehe auf. Ich nehme den Anruf an und laufe zum Fenster um draußen auf einen großen, beleuchteten Pool zu blicken. Sowohl der Pool von innen ist beleuchtet, als auch die Liegen, der Tisch und die Stühle, die außen rum stehen. Mittlerweile ist es schon dunkel geworden.

"Meeeeel!" quietscht Emily und ich muss grinsen. Manchmal ist sie viel zu hyperaktiv und verhält sich wie ein kleines Kind und nicht wie eine neunzehnjährige. "Was hast du für Probleme?" frage ich sie lachend. Ich schaue kurz zu James, doch als ich merke, dass sein Blick auf mir liegt, lächle ich ihn kurz an und schaue wieder aus dem Fenster. "Wie war dein Date?" fragt sie und ich kann mir das Grinsen auf ihren Lippen zu gut vorstellen.

"Es ist kein Date!" sage ich und bereue es sofort wieder, da mir bewusst wird, dass James das gerade gehört hat. Ich drehe mich absichtlich nicht um, da ich seine Reaktion nicht sehen will. "Sagen sie alle" meinte Emily amüsiert. "Und außerdem bin ich noch gar nicht Zuhause" füge ich hinzu und hoffe, dass sie damit endlich aufhört. "Was? Du bist immer noch bei James?" fragt sie etwas erstaunt. "Ja, wieso?" entgegne ich fragend. "Es ist 23:00 Uhr" meint Emily daraufhin. Ich nehme geschockt mein Handy vom Ohr und schaue auf die Uhrzeit.

Scheiße! Es ist wirklich schon 23:00 Uhr. Ich habe ganze fünf Stunden mit James verbracht und dabei völlig die Zeit vergessen. "Ich sollte dann mal auflegen. Wir reden morgen, Süße" sage ich hastig. Ich höre Emily daraufhin lachen. "Bis morgen" sagt sie und legt auf, bevor ich etwas erwidern kann. Ich stecke mein Handy wieder in meine Hosentasche. Allerdings nicht ohne noch einmal auf die Uhr zu schauen. Es ist wirklich schon kurz nach 23:00 Uhr.

"Ein Date also?" meint James grinsend, als ich mich ihm wieder zuwende. Ich merke wie ich rot werde und würde mich am liebsten wieder  umdrehen. "Meine Freundin hat nen Knall" sage ich und versuche so normal wie möglich zu klingen. Zu meinem Glück lacht James einfach nur. "Auch gerade gemerkt wie spät es schon ist?" will James daraufhin von mir wissen. Ich nicke zustimmend.

Ich packe meine Englischsachen zusammen und James tut mir gleich. "Dank dir versteh ich jetzt wenigstens die Hälfte von dem Ganzen hier" meint James und grinst mich an. Ich lächle und erwidere "Am Samstag können wir die andere Hälfte lernen, wenn du willst". "Wenn du Lust dazu hättest, wäre ich dir sehr dankbar" meint James und lächelt. Irgendwie hat er ein süßes Lächeln. Nicht so süß wie das von Luke, aber dennoch kann es verzaubern.

Luke. Ich habe die ganze Zeit kein einizges Mal an ihn gedacht. Das habe ich die ganzen letzten Tage nicht geschafft. Irgendwie ist er immer in meinen Gedanken herumgeschwirrt. Egal was ich gemacht habe. Als ich mit James zusammen war, hab ich ihn vergessen. Ok, vergessen klingt zu hart, er war einfach mal nicht der einzige Gedanke in meinem Kopf. Einmal angefangen an ihn zu denken, kann ich so schnell auch nicht wieder damit aufhören.

Mir bleibt plötzlich aber nichts anderes übrig, da ich von James aus meinen Gedanken gerissen werde. "Willst du bei mir schlafen?" fragt er mich. Leicht geschockt über diese Frage schaue ich James genau an.

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