"Als würde ich ihm um den Hals fallen und heiraten wollen"

Luke schaut zuerst zu seiner Mutter, danach zu mir. Automatisch muss ich lächeln. Ohne es wirklich zu wollen.

Nach dem Essen machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Ashton ist derjenige, der fährt. "Du kannst dich ruhig nach vorne setzen, kleiner Bruder" grinste Emily Luke an. Dieser schüttelte einfach nur den Kopf und setzte sich wortlos zu seinem Kumpel nach vorne.

"Willst du irgendwie verhindern, dass dein Bruder und ich miteinander reden?" frage ich Emily, als Ash losfährt. "Wie kommst du denn auf sowas?" fragt Em unschuldig. Ich grinse sie an. "Ich kann es einfach nur nicht leiden, wenn meine Freundin was mit meinem Bruder zutun hat" sagt sie. "Aber ich muss es leiden können die ganze Zeit mitansehen zu müssen, wie mein bester Kumpel meine Schwester am liebsten vor mir flachlegen würde" meldet sich Luke von vorne zu Wort und dreht sich zu uns nach hinten um.

Ashton lacht einfach nur. Emily schaut ihn mit einem ernsten "Lucas Robert Hemmings!" an, als würde sie ihm am liebsten den Hals umdrehen. Ich muss mir ein Lachen verkneifen. Luke sieht dies und grinst mich kurz an, bevor er sich wieder seiner Schwester zuwendet. "Ist doch wahr" meint er. "Nein? Du und ich leben in zwei verschiedenen Welten!" sagt Em und beruhigt sich langsam wieder. Ich liebe dieses Mädchen. Sie ist genauso verrückt wie ich und sagt, was sie denkt.

Luke dreht sich wortlos wieder nach vorne. Irgendetwas fasziniert mich an ihm. Ich muss nur noch herausfinden, was es ist.

"Bei euch ist die Rollenverteilung schon etwas anders, oder?" frage ich Emily lachend. "Oh ja" meldet sich nun Ashton zu Wort. Ich kann mir sein Grinsen vorstellen. "Ash!" sagt Emily lachend. "Ashton Fletcher Irwin! Sie ist immer noch meine Schwester!" mischt sich auch Luke ein. "Sorry" entschuldigt sich Ashton lachend.

"Ich meinte eigentlich dich und deinen Bruder" wende ich mich wieder an Em. "Aber jetzt weiß ich auch schon wie es in euer Freizeit aussieht" füge ich lachend hinzu. "Haha" sagt Emily, bevor sie weiterredet. "Ich hab schon meine Gründe, warum ich dich von meinem Bruder fern halten will". Mit dieser Aussage verwirrt sie mich vollkommen.

"Du tust ja so, als würde ich ihm gleich um den Hals fallen und heiraten wollen" meine ich lachend. "Wer weiß" sagt Ashton und lacht. "Ashton kannst du bitte auf meiner Seite sein?" fragt Emily ihn. "Bin ich doch immer, Süße" erwidert er und parkt sein Auto, da wir endlich angekommen sind.

Ashton öffnet Emily die Türe und hilft ihr aus dem Auto. Luke macht dasselbe bei mir. Er öffnet die Türe und hält mir seine Hand hin. Lächelnd nehme ich seine Hand und steige aus dem Auto aus. Doch noch bevor Emily etwas davon mitbekommt, lösen wir uns wieder voneinander und tun so als wäre nichts gewesen.

Doch bei mir ist etwas gewesen. Es hat gekribbelt. Es hat mich wie ein kleiner Stromschlag durchfahren, als ich seine Hand berührt hab. Ebenso war es schon beim Mittagessen ein komisches Gefühl, wenn unsere Füße sich berührt haben. Ein gutes komisch, kein schlechtes. Meinerseits zumindest.

"Wollen wir?" fragt Emily, die Hand in Hand mit Ashton läuft. "Los gehts" sage ich lächelnd und versuche nicht mehr an das Gefühl von gerade zu denken. Ich laufe neben Emily und Luke neben Ashton. "Versprichst du mir, dass wenn irgendwas - für dich merkwürdiges - passiert, du mich erst ausfragen wirst, wenn wir wieder Zuhause sind?" fragt mich Emily plötzlich bevor wir den Parkplatz, auf dem weit und breit niemand zu sehen ist, verlassen. "Was?" frage ich Em verwirrt und sehe sie mit hochgezogener Augenbraue an. "Wenn es so sein sollte, wirst du noch sehen, was ich meine, aber versprichst du es mir?" wiederholt sie ihre Frage.

"Ehm ja. Was auch immer du damit meinst" sage ich verwirrt und sehe zu Luke, der irgendwie traurig auf den Boden schaut. Ashton schaut einfach nur in der Gegend rum und Emily starrt mich regelrecht an. "Ja" sage ich nochmal und lache leicht, damit sie mir glaubt. "Supi" sagt sie glücklich und legt ihren Kopf an Ashs Schulter.

Während dem ganzen Shoppen geht mir nicht aus dem Kopf, was Emily vorhin gemeint hat. Was soll für mich merkwürdiges passieren können? Wir sind doch einfach nur vier normale Jugendliche, die in der Stadt shoppen gehen. "Da gehen wir rein!" sagt Emily plötzlich voller Begeisterung und zeigt auf ein Klamottenladen. "Oh nein" kommt es von Luke und Ashton gleichzeitig. Ich muss lachen. Emily und ich geben uns High Five, bevor wir uns in das Paradies begeben.

"Umkleiiiide" rufen Em und ich gleichzeitig und stürmen mit einem Stapel Klamotten auf dem Arm zu den Umkleiden. Die Jungs haben es sich auf den Sesseln vor den Umkleidekabinen bequem gemacht und sind in ein Gespräch vertieft. Ich habe einige Sachen gefunden, die mir gefallen.

"Tada" sagen Emily und ich gleichzeitig, da wir gleichzeitig aus der Kabine kommen. Wir müssen beide lachen. Wir stehen uns gegenüber und betrachten den jeweils anderen.

Ich habe ein komplett anderes Outfit an als Emily. Emily hat ein lilanes Top mit schwarzer Spitze oben, schwarze enge Jeans und lilane Pumps an. Dazu einen schwarzen schicken Hut. Ich wiederum habe ein Ramones T-Shirt in dunkelrot an, einen schwarzen Sweater darüber und eine schwarze enge Hose mit Rissen darin. Dazu noch passend dunkelrote Vans und eine dunkelrote Beanie.

"Und?" fragt Emily an Ashton und Luke gerichtet. Das bringt die beiden dazu ihre Köpfe zu heben und ihre Handys, in die die beiden vertieft waren, wegzulegen. Sie schauen uns beide genau an. Wobei, Ashton schaut Emily an und Luke, ja Lukes Blick liegt auf mir.

"Du siehst wie immer wunderschön aus, Em" sagt Ashton, steht auf und geht zu Emily. Luke sitzt einfach nur da und sieht mich an. Sein Gesichtsausdruck ändert sich abrupt, als er zu Ashton und Emily sieht. Die beiden sind in einem wilden Rummachen vertieft. Mitten in einem Laden. "Sucht euch wenigstens eine Umkleidekabine" sage ich lachend und für einen Moment lösen sie sich. Und dann, kaum zu glauben, verschwinden sie wirklich in einer Umkleidekabine.

Luke sieht wütend aus. "Lass sie doch. Sie sind halt verliebt" sage ich zu ihm und lasse mich neben ihn auf einen der Sessel fallen. "Ja aber ich muss das nicht immer sehen" meint er nur. "Du würdest bei deiner Freundin doch dasselbe machen, oder?" frage ich ihn. Er sieht mir in die Augen. "Ich hab aber keine Freundin" sagt er schlicht und einfach.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top