Prolog
In einer Welt, geprägt von Unterdrückung, Gewalt und Leid scheint das Leben wenig lebenswert. Zumindest, wenn man zu denjenigen gehört, die unterdrückt werden, Gewalt und Leid erfahren. Doch sind es nicht genau diejenigen, die eine ungeahnte Energie und Willenskraft entwickeln, um eben jenen Missständen zu entkommen? Wohingegen diejenigen, die scheinbar alles besitzen, keine Intention haben, irgendetwas zu ändern und sich weiterhin in ihrem Wohl suhlen wollen?
Eine Veränderung dieser Welt ist nur möglich, wenn sich die Unterdrückten zusammenschließen und erheben. Manche nennen es Revolution, manche sozialer Ungehorsam. Eines allerdings es ist gewiss: Veränderung.
Von einer solchen Veränderung träumen Laskina und Atimis, zwei Menschen. Sie gehören der Kategorie der Niederen Menschen an, einer der vier Kategorien, in die die Bevölkerung der Welt eingeteilt ist. Ihr Platz in dieser Welt ist in den Straßen der überbevölkerten Slums und ihr Leben ist geprägt von harter, schlecht bezahlter Arbeit und Armut. Niedere Menschen dürfen gesetzlich an der Regierung nicht teilhaben, was bei vielen für Unmut sorgt.
Die Regierung wird von Hohen Menschen gestellt, die ebenso alle öffentlichen Ämter bekleiden und in den Laboren arbeiten. Diese Labore spielen eine wichtige Rolle, denn nicht nur wird hier die Nahrung gewonnen, sondern hier werden auch die Lebewesen gezüchtet. Eine natürliche Fortpflanzung gibt es nicht und wird durch die Hohen Menschen durch einen operativen Eingriff bei Neugeborenen unterbunden.
So wurde auch Laskina in einem Labor geboren und ist in dem daran angebundenen Heim aufgewachsen. Bis sie zwölf Jahre alt war, hätte sie adoptiert werden können, doch niemand wollte sie. Obwohl sie als ein Hoher Mensch geboren wurde, ist sie durch das Verstreichen der Frist zur Adoption zu einer Niederen geworden. Ebenso wie Atimis, der jedoch bereits als Niederer geboren und adoptiert wurde. Nun verbringen die beiden gemeinsam ihr Leben, doch dazu später mehr.
Die Welt ist untergliedert in vier Kategorien. Neben den Hohen und den Niederen Menschen gibt es noch die Tiere. Diese stellen eine besondere Kategorie dar, denn sie kann unterteilt werden in zwei Unterkategorien: Die Menschenähnlichen und die Menschenunähnlichen oder Animalischen. Die menschenähnlichen Tiere haben durch Experimente übereifriger Labormitarbeiter menschliche Intelligenz erhalten und sich durch das Leben bei den Menschen deren Verhaltensweisen angeeignet. Ihre Instinkte sind nicht vollständig verschwunden, können aber beinahe gänzlich unterdrückt werden. So haben sie gelernt, die menschliche Sprache zu verwenden und sich zumindest bis zu einem gewissen Grad in das gesellschaftliche Leben einzufügen. Bis zu einem gewissen Grad nur deshalb, weil die Hohen Menschen sie nicht als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft sehen, sondern sie wie Gefangene halten und sie zu ihrer Belustigung Tricks aufführen lassen. Durch ihre weiträumige Verteilung fiel es den menschenähnlichen Tieren bisher schwer, sich zu organisieren und sie scheinen ihr Schicksal bisweilen resignierend hingenommen zu haben. So auch Generis, ein Gorilla, der von einem Hohen Menschenpaar adoptiert wurde.
Die vierte Kategorie umfasst die Androiden, die ebenfalls durch menschliche Experimente entstanden sind. Zunächst waren sie als Roboter deutlich von den Menschen zu unterscheiden, doch nach und nach fand eine Angleichung statt, sodass sie nur bei genauerer Beobachtung von Menschen zu unterscheiden sind. Was sie jedoch deutlich von den Menschen unterscheidet ist ihre selbstgewählte Abschottung. Androide adoptieren ausschließlich andere Androide, die sie dann in ihre abgeschotteten Dörfer mitnehmen. Von der Regierung wird dies geduldet, da bisher keinerlei Gefahr von den Androiden ausging. Eine der wenigen Ausnahmen stellt Rilsa dar, die nicht bei den übrigen Androiden, sondern als Ausgestoßene heimatlos in der Wildnis lebt. Gemeinsam mit anderen Ausgestoßenen lebt sie ungesehen von der Regierung und versucht mit allen Mitteln, das Leben der Unterdrückten zu verbessern.
In dieser Welt leben Laskina, Atimis, Generis und Rilsa gemeinsam mit vielen anderen Lebewesen. Ohne es zu wissen werden diese vier gemeinsam mit ihren neu gewonnenen Verbündeten der Anfang von etwas Neuem sein. Auch wenn der Weg dorthin steinig sein wird, ist er doch erzählenswert und soll in dieser Geschichte festgehalten werden.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top