Kapitel 34 - Laskina

Laskina blieb stehen, unfähig sich zu bewegen, während Ethonis sich abwandte und in Richtung Haus davon ging. Erst nach einigen Metern blieb er stehen, wandte sich zu ihr um und machte eine Handbewegung, die ihr bedeutete, dass sie ihm folgen sollte. 

„Komm, Generis wird sich freuen, dich zu sehen", sagte Ethonis und endlich schaffte sie es, sich aus ihrer Erstarrung zu lösen. Sie eilte Ethonis hinterher, bis sie schließlich zu ihm aufgeschlossen hatte. Hin und wieder warf sie ihm Blicke zu, doch er starrte stur auf den Boden, als würde er über etwas nachdenken. 

„Geht es dir gut?", fragte sie, bevor sie wirklich darüber nachgedacht hatte, aber es riss Ethonis aus seiner Grübelei. Er sah zu ihr und lächelte sofort. 

„Aber ja, meine Liebste. Ich kann es nur kaum erwarten, deine Entscheidung zu hören", sagte er. Laskina spürte, wie sich etwas auf ihre Brust legte und ihr die Luft zum Atmen nahm. Egal, wie ihre Entscheidung ausfallen würde, eines war sicher: Einer würde verletzt werden, entweder Atimis oder Ethonis. Beides wollte sie nicht, aber doch war es unvermeidlich. 

Bevor sie noch irgendetwas erwidern konnte, waren sie am Haus angelangt und Ethonis hielt ihr die Tür auf. Sofort ging sie hinein, gefolgt von Ethonis, der jedoch ohne ein weiteres Wort nach oben verschwand. 

„Laskina", riss Generis Stimme sie aus ihren Gedanken und sofort legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie sah in Richtung des Zimmers des Gorillas und zu ihrer Überraschung stand die Tür auf. Anscheinend hatte er im Bett gelegen, denn in seinem Fell hing noch ein wenig Stroh, als er zu ihr nach draußen trat. 

Laskina zwang sich, ihr Gefühlschaos für diesen Moment zu vergessen und sich auf Generis zu konzentrieren, der freudestrahlend auf sie zu kam. 

„Hast du Lust, in den Garten zu gehen? Das Wetter ist herrlich", schlug sie vor und sofort nickte Generis. 

„Ja, das ist eine gute Idee", sagte er, eilte an ihr vorbei auf direktem Wege nach draußen. Laskina lachte leise, denn es war schon verrückt, wie sehr Generis darauf brannte, durch den Garten zu rennen. 

Sie folgte ihm und als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, spürte sie auf einmal, wie Generis sie packte auf auf seinen Rücken bugsierte. Panisch und zugleich kichernd klammerte sie sich an seinen Schultern fest, als er in einem Mordstempo durch den Garten rannte. 

Es war ein schönes Gefühl, doch war sie auch ein wenig erleichtert, als er sie schließlich in der Nähe des Teiches wieder herunter ließ. Generis war ganz außer Atem, aber er wirkte glücklich. Sie setzten sich ins Gras und Laskina sah in den strahlend blauen Himmel. 

Die Sonne hatte in den letzten Tagen deutlich mehr Kraft bekommen und die angenehme Wärme prickelte auf ihrer Haut. Noch vor wenigen Tagen war es unendlich kalt gewesen, aber wie üblich kam der Sommer schnell und plötzlich. 

„Was genau ist heute Morgen geschehen? Mit deinem Verbundenen?", wollte Generis schließlich wissen und erst da bemerkte Laskina, dass er ja gar nicht wusste, was vorgefallen war. Sie seufzte, drehte sich dann aber auf die Seite, um ihn ansehen zu können. Er lag auf dem Rücken, hatte ihr aber das Gesicht zugewandt. 

In kurzen Sätzen berichtete sie, dass Atimis von den Elstern gefoltert wurde und nun zu Hause lag und schlief. Er hörte zu, ohne sie ein einziges Mal zu unterbrechen, doch als sie geendet hatte, zog er die Stirn in Falten. 

„Und... nun ja, zwischen dir und Ethonis?", fragte er weiter, was Laskina nach Luft schnappen ließ. Sofort schoss ihr die Röte ins Gesicht und sie wandte den Blick ab. 

„Entschuldige, das ist deine Angelegenheit und es steht mir nicht zu, so etwas zu sagen", ruderte er eilig zurück, doch Laskina schüttelte den Kopf. 

„Nein, es ist schon in Ordnung. Er... er hat mich gefragt, ob ich meine Verbundgemeinschaft mit Atimis lösen will und dafür eine mit ihm eingehen möchte", sagte sie dann und spürte, dass eine Last von ihr fiel, über die sie sich bisher noch nicht bewusst gewesen war. 

Generis schnaubte, beinahe verächtlich. 

„Dir ist klar, dass die Liebschaften zwischen Hohen und Niederen Menschen nie von langer Dauer sind, oder nicht?", wollte er wissen und klang auf einmal ganz und gar nicht mehr gut gelaunt, eher wütend. Laskina schluckte schwer, denn genau diesen Gedanken hatte sie vor allzu langer Zeit auch gehabt. 

„Ethonis ist anders. Er hat schon so viele Dinge für mich und auch für Atimis getan, dass ich nicht glaube, dass er mich nach kurzer Zeit fallen lässt", rechtfertigte sie sich, doch Generis schüttelte den Kopf. 

„Ich bitte dich, denk darüber nach. Er wird schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr darauf haben und...", fuhr er fort, wandte aber den Blick ab, bevor er weitersprach und sah in die Ferne. 

„Und du solltest Emevra nicht als Feindin haben. Sie ist grausam", sagte er leise, was Laskinas Herz schwerer werden ließ. Dass Emevra grausam war, das hatte sie bereits am eigenen Leib gespürt, aber würde sie es auch noch sein, wenn Ethonis die Verbundgemeinschaft mit ihr auflöste? 

„Ethonis wird sie rausschmeißen", sagte sie, bemerkte aber selbst, wie unsicher sie dabei klang. Generis sah sie lange und intensiv an. 

„Du musst mit ihm darüber sprechen. Wenn er dir das nicht verspricht und noch einige andere Dinge, würde ich das Risiko nicht eingehen. Denn so glanzvoll, wie du dir das Leben unter den Hohen Menschen vorstellst, ist es nicht", fuhr Generis fort, dann erhob er sich und hielt ihr die Hand hin. Ein wenig verwirrt nahm sie sie und ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. Einen Moment lang hielt er ihre Hand weiterhin fest und sah ihr tief in die Augen. 

„Es ist deine Entscheidung, aber Hohe Menschen sind grausam. Ethonis mag von freundlichem Gemüt sein, aber er ist und bleibt ein Hoher Mensch", warnte Generis, ließ sie los und wandte sich ab. Laskina fühlte sich merkwürdig träge. Sie könnte Ethonis Angebot einfach ablehnen, zurück zu Atimis gehen und wie bisher mit ihm zusammen leben. 

Allerdings schien Atimis in letzter Zeit einen Hang dazu zu haben, sich mit den Elstern anzulegen, was ihr ganz und gar nicht gefiel. Jedes Mal, wenn er in Gefahr war, litt auch sie Qualen. 

Kopfschüttelnd folgte sie Generis und entschloss sich, diese Entscheidung nicht jetzt zu fällen. 

„Generis", rief sie ihm nach, woraufhin er ihr einen Blick über die Schulter zuwarf. Er schien verärgert zu sein und sie beeilte sich, zu ihm aufzuschließen. 

„Egal, wie ich mich entscheide, das ändert doch nichts daran, dass wir Freunde sind, habe ich recht?", fragte sie und auch wenn Generis sich unendlich lang Zeit mit seiner Antwort ließ, nickte er. 

Erleichtert atmete sie auf, dann folgte sie Generis ins Haus. Er ging zurück in sein Zimmer, setzte sich in sein Bett und fing an, das Stroh auseinander zu rupfen. Laskina blieb unschlüssig in der Tür stehen, denn sie wusste nicht, ob sie hineinkommen durfte. Bevor sie ihn jedoch danach fragen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf die Gartentür gelenkt, die in diesem Moment geöffnet wurde. 

Herein kam Emevra, die Nase hoch in die Luft gereckt und ihr Haar saß wie immer perfekt. Laskina schluckte und spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, denn es war noch gar nicht lange her, dass sie ihren Verbundenen geküsst hatte. 

Emevra schlenderte beinahe lasziv zu ihr herüber und betrachtete sie abschätzig. Emevra war knapp einen Kopf größer als sie, was nicht nur an den hochhackigen Schuhen lag, die sie stets trug. Sie verschränkte die Arme und sah sie eine ganze Weile einfach nur missbilligend an, bis sie schnaubte und so plötzlich nach ihrem Handgelenk griff, dass sie nicht reagieren konnte.

Hinter sich hörte sie das Rascheln von Stroh und sie nahm an, dass Generis aus dem Bett aufgestanden und einen Schritt auf sie zugemacht hatte. Laskina zog ihren Arm zurück, aber Emevras dürre Finger umklammerten sie viel zu fest. 

„Was zum Teufel hat diese Verfärbung zu bedeuten?", fragte sie, doch Laskina zuckte nur die Schultern. 

„Antworte mir!", befahl sie, doch Laskina wagte es nicht, ihr die Wahrheit zu sagen. 

„Lass sie in Ruhe", sagte Generis, der auf einmal ziemlich nah hinter ihr stehen musste, denn seine Stimme drang klar und deutlich an ihr Ohr. Für einen Moment lang wandte Emevra ihm den Blick zu, schüttelte langsam den Kopf und sah wieder zu ihr. 

„Na los, antworte", forderte sie erneut. Laskina atmete tief ein und aus, dann hob sie trotzig den Blick und sah der Hohen Menschenfrau ins Gesicht. 

„Ich weiß es nicht", sagte sie mit überraschend fester Stimme, doch Emevra lachte verächtlich. 

„Du bist eine Lügnerin", sagte sie, dann verzog Emevra das Gesicht und spuckte sie an. Gerade noch konnte Laskina einen Schritt zurückweichen, sodass sie nicht im Gesicht, sondern nur auf ihrem Hemd getroffen wurde. 

Plötzlich sah sie, wie Generis an ihr vorbei schoss und Emevra an der Kehle packte und sie gegen das Glas zwischen seinem Zimmer und dem Wohnbereich drückte. Erschrocken schrie Emevra auf und sofort verzog sich ihr äußerlich hübsches Gesicht zu eine angstverzerrten Fratze. 

„Wag es nicht, so anzurühren", drohte er ihr und entblößte seine spitzen, beängstigend langen Zähne. Laskina reagierte instinktiv. 

„Generis, lass sie los, sie hat den Stich", rief sie und zog an Generis massigem Arm. Erst nach wenigen Sekunden reagierte er auf sie und ließ Emevra los. Wie ein nasser Sack fiel sie auf den Boden, fasste sich an den Hals und keuchte. 

„Was ist hier los?", durchbrach Ethonis laute Stimme das Geschehen und erschrocken richtete Laskina den Blick auf ihn. Er war offensichtlich von oben herunter gekommen, als er den Tumult gehört hatte. Mit in die Hüften gestemmten Händen kam er auf sie zu und betrachtete jeden von ihnen mit einem durchdringenden Blick. 

„Emevra hat Laskina bedrängt und sie bespuckt, da habe ich sie verteidigt", ergriff Generis als erster das Wort und eilig nickte Laskina. 

„Das stimmt", pflichtete sie ihm bei und erwartete beinahe, dass Emevra widersprach, aber sie tat es nicht. Wie ein Häufchen Elend saß sie zitternd auf den Boden und wimmerte. Ethonis kam näher auf sie zu und betrachtete Laskina. 

Sie fühlte sich schlecht, dass sie schon wieder mit Emevra in einen Streit geraten war und schuldbewusst senkte sie den Blick. 

„Geh nach oben und wasch dich", befahl Ethonis und eilig gehorchte sie. Sie huschte die Treppen nach oben und hörte, wie Generis und Ethonis leise miteinander sprachen, ohne dass sie die Worte verstehen konnte. 

Sie zitterte und als sie die letzte Stufe betreten hatte, blieb sie zögerlich stehen. Sie war erst einmal hier oben gewesen und sie kannte sich nicht aus. Vor ihr lag ein riesiger Flur, von dem jede Menge Türen abgingen, die jedoch alle geschlossen waren. 

Es kam ihr falsch vor, in jedes Zimmer hineinzusehen, also beschloss sie, hier auf Ethonis zu warten. Gerade als sie sich umwandte, wurde die Gartentür mit einem lauten Scheppern ins Schloss geworfen und sie hörte, wie jemand die Treppe nach oben lief. 

Es war Ethonis und als er oben ankam, lief er beinahe in sie hinein. Erschrocken hielt er inne und lächelte sie an. 

„Alles in Ordnung?", fragte er und schnell nickte sie. 

„Ich... ich weiß nicht, wo das Bad ist", sagte sie und sofort nickte Ethonis. 

„Natürlich nicht, ich habe ganz vergessen, dass du dich nicht auskennst. Komm mit", forderte er, ging an ihr vorbei und marschierte den Flur entlang. 

„Was ist mit Generis? Ihn trifft keine Schuld", wollte sie wissen, was Ethonis innehalten ließ. Langsam drehte er sich zu ihre herum. 

„Das ist mir bewusst. Er ist unten. Wenn Emevra weg ist, wollte er wieder in den Garten gehen", sagte er und erleichtert atmete Laskina auf. Sie wollte nicht, dass Generis wegen ihr eingesperrt wurde. 

„Aber nun komm schon, du musst ein frisches Hemd anziehen", sagte er und gehorsam folgte Laskina ihn durch den langen Flur. Er blieb schließlich von der Tür links neben dem Zimmer stehen, in dem sie bereits gewesen war. Er öffnete die Tür und machte eine einladende Handbewegung. 

„Bitte", forderte er sie auf und sie ging hinein. Sie fand ein Badezimmer, das größer war als ihre Hütte zu Hause im Slum. Staunend sah sie sich um und betrachtete die riesige Badewanne, die Waschbecken und die Toilette. All so etwas besaßen sie im Slum nicht und sie fühlte sich beinahe ehrfürchtig, ein richtiges Badezimmer in echt sehen zu dürfen. 

So gut lebten noch nicht einmal die Elstern, die in ihrem Slum für Zucht und Ordnung sorgen sollten. Ethonis stieß einen belustigten Ton aus, dann verschwand er. Allerdings ließ er die Tür offenstehen, was Laskina jedoch nicht störte. 

Es war niemand mehr hier, der ungebeten hereinplatzen würde. Sie trat an eines der drei riesigen Waschbecken und erschreckte, als sie in ihr eigenes Spiegelbild sah. Zu Hause hatten sie nur milchige, zerkratzte Spiegel und sich so klar und deutlich zu sehen, war doch ein wenig unheimlich. 

Ihr Haar hing wie üblich in einem losen Zopf, doch bei all der Aufregung hatten sich bereits einige Strähnen gelöst. Ihr blasses Gesicht war übersät von Sommersprossen und sie erinnerte sich an Atimis Versprechen, einmal jede davon zu küssen. Sie kicherte leise, denn inzwischen hatte er es sicherlich geschafft. 

Eilig riss die den Blick von ihrem Spiegelbild und drehte den Wasserhahn am Waschbecken auf. Sofort sprudelte angenehm warmes Wasser daraus hervor und einen Moment lang schloss sie die Augen und ließ es sich über die Hände laufen. Dieses Gefühl war unglaublich zufriedenstellend, doch nach einigen Momenten riss sie sich los. Sie sollte nicht Ethonis Wasser verplempern. 

Noch einmal warf sie einen Blick über die Schulter, doch Ethonis war nicht zu sehen. Anschließend zog sie sich ihr Hemd über den Kopf und hielt die Stelle, die Emevra getroffen hatte, unter das fließende Wasser und rieb den Stoff aneinander. Neben dem Wasserhahn fand sie ein Stück Seife, von der sie etwas auf die beschmutzte Stelle rieb. 

Plötzlich ließ sie eine Bewegung in ihrem Augenwinkel aufschrecken und als sie in den Spiegel sah, bemerkte sie Ethonis, der lässig in den Türrahmen gelehnt dastand und sie beobachtete. Sofort errötete sie, denn es war ungehörig, dass er sie beobachtete. 

Sie wusch ihr Hemd fertig, drehte das Wasser ab und wrang es aus, erst dann hielt sie es sich vor die Brust und wandte sich Ethonis zu. Langsam kam er auf sie zu und sie erkannte Begehren in seinem Blick. Laskina erzitterte, denn sonst hatte bisher nur Atimis sie mit diesem Blick angesehen. 

„Ich habe etwas für dich", sagte er und zog seine Hand hinter seinem Rücken hervor. Zum Vorschein kam ein roter Stoff, den er entfaltete und ihr hinhielt. 

Laskina stockte der Atem, denn es war eine wunderschön gearbeitete Bluse aus Samt. Zögerlich streckte sie die Finger danach aus und als sie den weichen Stoff berührte, hätte sie am liebsten das Gesicht darin vergraben. 

„Sie gehört dir. Ich habe sie gestern für dich gekauft, bisher hatte ich nur noch keine Gelegenheit, sie dir zu geben", sagte er, was Laskina einen erstickten Laut ausstoßen ließ. 

„Die war doch sicherlich teuer", brachte sie hervor, denn Kleidung war eines der teuersten Güter. Ethonis lächelte nur süffisant, dann nahm er ihr das einfache, beige Hemd aus der Hand und hielt ihr stattdessen die Bluse an. 

„Zieh sie an, sie wird wunderschön an dir aussehen", forderte er und eilig gehorchte sie. Seinen unverhohlenen Blick bemerkte sie durchaus, aber sie ließ sich nichts anmerken. 

Der weiche Stoff floss wie Wasser um ihren Körper und es fühlte sich weich wie eine Feder an. 

„Das fühlt sich wunderbar an", sagte sie und schmiegte die Wange an einen Ärmel. 

„Es freut mich, dass sie dir gefällt", sagte Ethonis leise und auf einmal stand er ziemlich nah an ihr. Laskinas Herzschlag beschleunigte sich wieder einmal und sie spürte das drängende Verlangen, ihn in den Arm zu nehmen. 

„Ich danke dir", sagte sie, woraufhin Ethonis nickte. Langsam streckte er eine Hand aus und legte sie ihr an die Wange. Sanft fuhr er mit dem Daumen über ihre Haut und es fühlte sich genau so weich an, wie der Stoff. 

Atimis Hände hingegen war schwielig und rau von der harten Arbeit, ganz anders als seine. 

„Laskina, bitte entscheide dich für mich. Ich liebe dich", hauchte er und suchte ihren Blick. Laskina erstarrte, denn diese Worte brachten sie um den Verstand. Wie oft hatte sie sich diese Szene ausgedacht? Nicht direkt mit Ethonis, sondern mit einem beliebigen Hohen Menschen, der sie liebte und ihr ein besseres Leben verschaffte. In ihrem Traum waren sie und Atimis weiterhin Freunde und sie versorgte ihn mit ausreichend Nahrung, mindestens das war sie ihm schuldig. 

Ethonis Lippen näherten sich den ihren, doch bevor sie sich küssten, hielt er inne. Offensichtlich erwartete er eine Antwort auf seine Bitte. Laskinas Atem ging unregelmäßig und schnell, doch dann hauchte sie ein kaum hörbares „Ja". Ethonis seufzte erleichtert, dann küsste er sie. Recht schnell löste sie sich von ihm, denn bevor sie sich in ihr neues Leben stürzte, musste sie ihr altes beenden. 

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