Zu Diensten
Den Nachmittag verbrachte Clopin auf der Straße, um die Kinder mit seinem Puppenspiel zu begeistern. Dabei vernahm er ihr helles Lachen, was auch bei ihm für ein Schmunzeln sorgte. Eifrig ließ er die Puppen umhersausen, wobei er ihnen unterschiedliche Stimmen lieh. Da er in seinem Wagen auf dem Boden hockte, konnte er die erstaunten Gesichter der kleinen Zuschauer leider nicht sehen. Dafür aber drang ihr Raunen hin und wieder an sein Ohr. Nachdem das Stück zu Ende war, jubelten die Kinder und klatschten voller Begeisterung in ihre Hände. Clopin erhob sich, um den Applaus mit einer Verbeugung zu würdigen, doch der Anblick von Phoebus ließ den Narren in letzter Sekunde erstarren. Ohne Clopins Wissen hatte sich der Hauptmann dazu geschlichen, um dem Puppenspiel beiwohnen zu können.
„Habt Dank meine werten kleinen Gäste", jauchzte Clopin. „Ich hoffe euch bald wiederzusehen."
Geduldig wartete der Zigeuner darauf, dass die Kinder verschwanden. Danach verließ er seinen Wagen, um Phoebus zur Rede zu stellen.
„Was soll das werden? Weshalb seid Ihr hier? Verfolgt Ihr mich etwa?"
„So viele Fragen", entgegnete der Hauptmann amüsiert. „Ich wollte bloß mal bei einem Eurer Auftritte mit dabei sein. Man sagte mir nämlich, dass Ihr ein überaus talentierter Mann wäret und wie ich sehe, haben die Leute in dieser Hinsicht nicht gelogen."
Die ständige Nähe zum Hauptmann war wie ein Gift, dem Clopin nicht länger ausgesetzt sein wollte. Er fühlte sich zunehmend eingeengt und hatte obendrein das Gefühl, dass die Lage zu eskalieren drohte. Dem blonden Prachtexemplar von Mann zu widerstehen, war nämlich gar nicht so einfach. Schließlich war Clopin nicht aus Stein. Sein Körper reagierte auf die rohe Männlichkeit, die Phoebus mit seinen herrischen Aktionen vermittelte. Schon immer hatte der Narr eine Schwäche für selbstbewusstes Auftreten gehabt, weshalb Phoebus nur schwer von sich zu weisen war. Nichts desto trotz wehrte sich Clopin gegen alles, was über die rein körperliche Lust hinaus entstehen könnte. Aus diesem Grund mied er auch zu häufigen oder gar langanhaltenden Blickkontakt. Etwas, das dem Soldaten nicht entgangen war.
„Euer Stück war wirklich sehr unterhaltsam", äußerte Phoebus nach einem Augenblick des Schweigens.
„Ach ja? Dann sagt das mal diesem Mann dort drüben", entgegnete Clopin, wobei er in besagte Richtung deutete.
Mit einer Mischung aus Neugier und Verwirrung folgte Phoebus dem Fingerzeig, um den Beschuldigten in der Menge ausmachen zu können. Er fand jedoch niemanden, auf den die Andeutung des Zigeuners zutreffen könnte. Somit drehte er sich wieder herum, nur um feststellen zu müssen, das Clopin in der Zwischenzeit abgehauen war.
„Dieser Fuchs ...", grummelte Phoebus, der rasch ein paar Schritte lief.
Dummerweise hatte er den Narren nun endgültig aus den Augen verloren. Ein Glück für Clopin, der die Stadt wie seine Westentasche kannte. Geschickt war er dem Blickfeld des Hauptmannes entkommen. Daher begab er sich nun zum Justizpalast, wo er das beiliegende Gebäude anvisierte. Über eine abgelegene Gasse gelangte Clopin an das offene Fenster. Es lag niedrig genug, um ohne Hilfsmittel hinein zu gelangen. Wenige Sekunden später befand sich Clopin in der Behausung des Richters Claude Frollo.
Bei den Geräuschen, die der Zigeuner verursacht hatte, dauerte es nicht lang, bis Frollo im Türrahmen erschien. Der Anblick des Narren erhellte die Miene des Richters prompt.
„Ihr seid gekommen", wisperte er.
Grinsend warf Clopin die Arme auseinander. „Natürlich, Monsieur. So war es schließlich vereinbart, nicht wahr?"
Nickend lief Frollo auf den Gaukler zu, um ihn zu küssen. Es war ein unbeholfener Kuss, bei dem Clopin die Führung übernehmen musste. Mit sanfter Gewalt wies er den Mann in seine Schranken, um aus dem wilden Geschmatze ein sinnliches Spiel zu formen. Währenddessen glitten die Hände des Richters über Clopins wohlgeformten Körper. Beim Rücken beginnend, wanderten sie nach unten, bis ihnen ein praller Po zwischen die Finger kam. Immer wieder langte Frollo beherzt zu, sodass der Schurke in den Kuss hinein keuchte.
„Ihr seid in der Tat sehr begierig darauf, mich zu besitzen", hauchte Clopin. „Doch Eure Lustknaben sind um einiges jünger, als ich."
„Dafür mangelt es ihnen an Verstand", erklärte Frollo. „Ihr dagegen besitzt eine Raffinesse, die mir bisweilen noch nicht untergekommen ist." Ungeduldig nestelte er an Clopins Stoffgürtel herum. „Ihr seid der einzige Mann, den ich wirklich begehre."
Nachdem der Gürtel zu Boden gefallen war, trat der Zigeuner einen Schritt zurück, um die Robe des Richters auszuziehen. Anschließend ging er vor dem Mann auf die Knie, um dessen Unterwäsche sachte nach unten zu schieben. Schwer schluckend registrierte Frollo die plötzliche Enthüllung, weshalb ihm ein seltsamer Schauer über den Rücken lief. Die Aufregung und Vorfreude, die er empfand, sammelte sich in seiner Körpermitte und sorgte dafür, dass sich die Männlichkeit allmählich zu regen begann. Sein Blick haftete derweil auf dem Zigeuner, der sich beiläufig über die Lippen geleckt hatte und nun kurz davorstand, sich ausschließlich der wachsenden Erregung zu widmen.
„Ihr seid wunderschön", hörte sich Frollo selbst sagen, woraufhin Clopin ins Stocken geriet.
„Pardon?" Stirnrunzelnd blickte der maskierte Mann nach oben. „Allmählich zweifle ich an Eurer Sehkraft, werter Herr Richter." Dabei grinste er Frollo geradewegs an. „Mir fehlen zwei Zähne, ebenso wie die einstige Fülle meines Haars. Meine Nase ist lang und spitz und mein Bauch setzt kleine Speckpolster an. Was an mir könnte man schön finden?"
„Ihr seid wunderschön", wiederholte der Richter wie in Trance. „Wer sich auf reine Äußerlichkeiten beschränkt, verdient ohnehin niemanden wie Euch." Dabei schob Frollo den Hut des Zigeuners etwas nach oben. „Eure Gestiken, Euer Wortgeschick, der Klang Eurer Stimme, Eure Ausstrahlung ... gewiss könnte ich noch dutzende weitere Dinge nennen, die Euch zu dem sagenhaften Geschöpf machen, das sich in diesem Moment vor mir befindet."
Clopin glaubte eine leichte Hitze auf seinen Wangen zu vernehmen. Solch romantischen Worte hätte er dem grimmigen Richter gar nicht zugetraut. Ein bisschen unpassend war da der Moment, in dem der Zigeuner das halbsteife Glied vor Augen hatte. Räuspernd senkte er den Kopf, um Frollo nicht länger ansehen zu müssen.
„Sprecht jetzt nicht mehr", bat Clopin. „Genießt stillschweigend meine Anwesenheit, bis es vollbracht ist."
Daraufhin ließ Clopin die Erregung in seinen Mund gleiten, um gekonnt daran zu saugen. Sofort ertönte das herzhafte Stöhnen des Richters, dem um ein Haar die Kraft aus den Beinen entwichen wäre. Hilfesuchend warf er den Kopf in den Nacken, um die intensive Lust auf sich niederregnen zu lassen. Geschickt bewegte Clopin seinen Kopf und da er selbst ein Mann war, wusste er genau was er zu tun hatte. Darüber hinaus dachte er an den Morgen zurück, an dem Phoebus ihn auf dieselbe Art beglückt hatte.
Mit Hilfe seiner Zunge umspielte er die sensible Spitze und erzeugte zugleich ein Vakuum, sodass Frollo vor Lust nur so zitterte. Durch lustdurchtränkte Augen blickte der Richter auf den schönen Wohltäter herab, dessen teuflischer Mund für ein Feuerwerk im Unterleib sorgte. Letztendlich war Frollo der heißen feuchten Höhle derart erlegen, dass er mehrmals ohne Rücksicht hineinstieß. Ohne sich davon beirren zu lassen, setzte Clopin sein Handeln fort, bis der Richter vor ihm schließlich verkrampfte. Kurz darauf ergoss sich Frollo mit Hilfe eines heiseren Schreis. Zügig schluckte Clopin alles hinunter, ehe er das erschlaffte Glied aus seinem Mund gleiten ließ.
Er stellte sich auf, schlang seine Arme um Frollos Nacken und zog diesen in einen Kuss, sodass er sich selbst schmecken konnte. In diesem Moment wurde dem Richter klar, dass er Clopin unter keinen Umständen mehr hergeben wollte und dass kein anderer Mann Hand an den Narren legen durfte.
„Euer Name ..." hauchte Frollo befriedigt, nachdem sie den Kuss aufgelöst hatten. „Er ist mir noch nie zu Ohren gekommen."
„Trouillefou", wisperte der Zigeuner. „Clopin Trouillefou."
Dankend schloss Frollo den zierlichen Mann in seine Arme. „Ich möchte Euch nicht Eurer Freiheit berauben", sagte er. „Doch müsst Ihr mich in Kürze wieder aufsuchen. Andernfalls müsste ich ganz Paris nach Euch absuchen."
„Seid unbesorgt", versicherte Clopin. „Ich halte mich an mein Versprechen, wenn Ihr Euch im Gegenzug an das Eurige haltet."
„Der Diebstahl ist mir egal", gestand Frollo. „Meinetwegen könnt ihr den König bestehlen, solange Ihr nicht von meiner Seite weicht."
Allmählich machte sich Clopin ernsthafte Sorgen. Ähnlich wie bei Phoebus, schien auch Frollo hin und weg von ihm zu sein. Etwas, worauf sich der Gaukler keinen Reim bilden konnte. Er war weiß Gott nichts Besonderes und doch schienen die beiden Männer auf seltsame Weise fasziniert von ihm zu sein.
Da stellte sich die Frage, wo dieses Dilemma letztlich hinführen würde ... Die Antwort darauf sollte schon bald erfolgen.
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