Letzte Vorbereitungen
„Ihr!", schrie Frollo, nachdem er die verantwortliche Wache endlich ausfindig gemacht hatte. „Wie konnte der gefangene Zigeuner von hier entfliehen?! Sprecht rasch!"
Die Augen des Mannes wurden groß, als er in das von Zorn gezeichnete Gesicht des Richters blickte. Ihm war bewusst, dass jedes falsch gewählte Wort seinen Kopf kosten könnte, weshalb er sich sichtlich darum bemühte, die Wut seines Gegenübers nicht noch weiter anzufachen.
„Der Hauptmann, werter Herr Richter. Er bat um den Schlüssel, um damit in die Rüstkammer zu gelangen. Er wollte Euch in angemessener Erscheinung gegenübertreten."
„Der Hauptmann?", wiederholte Frollo, als er plötzlich an die Szene auf dem Marktplatz zurückdenken musste.
War es nicht der in Lumpen gekleidete Mann gewesen, den Frollo für den Hauptmann Phoebus gehalten hatte? Er erinnerte sich daran, wie der Entlarvte in einen der Stände hineingestolpert war, woraufhin sich der Zigeuner zu Wort gemeldet hatte. Aufgeregt schnappte der Richter nach Luft. Mit einem Mal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Der Zigeuner, wie auch der Hauptmann, steckten gemeinsam unter einer Decke ... Was zur Hölle hatte das bloß zu bedeuten? Begehrten Frollo und Phoebus ein und denselben Mann? Wo befand sich Phoebus in diesem Moment? War er tatsächlich an der Seite des kunterbunten Narren? Einem Mann, der einzig und allein für Frollo vorherbestimmt war?
„Das reicht jetzt! Hinaus mit Euch!", brüllte Frollo. „Sollte dem Hauptmann noch einmal geholfen werden, lasse ich Köpfe rollen!", fügte er keifend hinzu.
Schwer atmend fasste sich der Richter an die Brust. Zu gern würde er ausreiten, um den Zigeuner zu suchen, doch bedauerlicherweise stand ihm die Teilnahme an einem Maskenball bevor. Er verspürte nicht die geringste Lust darauf, musste sich dort jedoch sehen lassen, um seinen Ruf zu wahren und alte Bekanntschaften zu pflegen ... Weitere Zeit, die Phoebus nutzen könnte, um sich am Eigentum von Frollo zu vergreifen ...
„Gnade Euch Gott, wenn Eure schmierigen Hände auf dem Körper des Zigeuners gelegen haben sollten ...", knurrte Frollo mit geballten Fäusten. „Dann werde ich persönlich über Euch richten ..."
~~
„Ihr habt einen von ihnen getötet?!", rief Phoebus entsetzt. „Was habt Ihr Euch bloß dabei gedacht?!"
Nach Clopins Rückkehr war der Soldat in dessen Zelt gestürmt, um sich der Unversehrtheit des Mannes sicher zu gehen. Trotz anfänglicher Erleichterung hatte Phoebus den blutigen Dolch bemerkt.
„Hört auf so herumzuschreien", erwiderte Clopin. „Es ist mitten in der Nacht."
„Ist mir gleich", schnaufte der Blonde bestürzt. „Ist Euch bewusst welche Konsequenzen das mit sich ziehen könnte?"
Mit verdrehten Augen verschränkte Clopin die Arme vor der Brust. Sein Gegenüber war hysterischer, als ein altes verkümmertes Weib. Was scherte es Phoebus überhaupt, was aus dem Narren wurde? Sie kannten sich erst seit wenigen Tagen. Der Soldat war nicht mal einer von ihnen ... ebenso wenig wie Clopin der Stadtwache zugehörig war.
„Glaubt Ihr, dass dies mein erster Mord war?", wollte der Zigeunerkönig jetzt wissen. „So naiv könnt nicht mal Ihr sein, Phoebikus."
„Hört auf damit", mahnte Phoebus. „Dies war gewiss nicht euer erster Mord, dessen bin ich mir wohl bewusst." Kopfschüttelnd fasste er sich an die Stirn. „Dennoch ist und bleibt Dampierre ein überaus gefährlicher Mann. Sollte er herausfinden, dass Ihr hinter alldem steckt ..."
Ein schauriger Gedanke, den Phoebus nicht zu Ende führen wollte. Clopin dagegen sehnte sich bloß nach seinem wohlverdienten Bett.
„Ihr benehmt Euch wie ein besorgtes Eheweib", sagte Clopin im Zuge eines herzhaften Gähnens. „Kehrt zurück in Euer Zelt und lasst mich in Ruhe schlafen ..."
Enttäuscht sah Phoebus dabei zu, wie Clopin bis auf die Hose aus seinen Klamotten schlüpfte. Die gleichgültige Art des Zigeuners tat weh und versetzte dem Hauptmann einen unangenehmen Stich. Trotz allem konnte und wollte er nicht von diesem Mann ablassen. Obwohl der Kuss in der Gasse als reine Ablenkung gedient hatte, bedeutete er für Phoebus weitaus mehr. Noch immer glaubte er das Glücksgefühl in sich zu spüren, als er das erste Mal von Clopin gekostet hatte. Die Art auf die sich ihre Zungen so leidenschaftlich umspielt hatten ...
„Ihr seid ja immer noch hier", bemerkte Clopin erschöpft.
„J-Ja", bestätigte Phoebus. „Weil ich vorhabe an Eurer Seite zu nächtigen."
Etwas, wogegen Clopin im ersten Moment protestieren wollte. Gefühle ins Spiel zu bringen war nie eine gute Idee. Aus dem Grund bevorzugte er seine eignen Männer, von denen er hin und wieder zwar bestiegen wurde, die darüber hinaus jedoch genug Abstand wahrten, um keine tieferen Emotionen aufkeimen zu lassen. Der Erschöpfung wegen beließ es Clopin jedoch dabei, weshalb er sich ohne Einwand auf seinem Schlafplatz niederließ und auch nicht meckerte, nachdem Phoebus sich hinzugelegt hatte. Das letzte was Clopin vor dem Einschlafen verspürte, war der Arm des Hauptmannes, der sich liebevoll um seinen Bauch geschlungen hatte, ebenso wie die Lippen, die einen sanften Kuss im Nacken des Zigeuners hinterließen. Diese Entwicklung war nicht gut ... gar nicht gut ...
~~
Wie sich am nächsten Morgen herausstellen sollte, war Phoebus nicht von Clopins Seite gewichen. Noch immer ruhten die kräftigen Arme auf dem schlanken Körper des Zigeuners. Ein Umstand, den Clopin nicht gutheißen konnte, weshalb er sich kurzerhand zu befreien versuchte. Mit einem Seufzen öffnete Phoebus die Augen.
„Lasst uns noch ein wenig schlafen ...", grummelte er.
„Schlaft meinetwegen so viel Ihr wollt, aber lasst mich aufstehen", entgegnete Clopin.
„Nicht eher ich Euch eine Freude bereitet habe", widersprach Phoebus, als dieser plötzlich nach unten rutschte.
Irritiert folgte Clopin den Machenschaften, ohne sich einen Reim daraus bilden zu können. Im Handumdrehen lag Phoebus zwischen den Beinen des Zigeuners, wo er anschließend keine Sekunde zögerte, um dessen Hose nach unten zu ziehen.
„Kennt Euer Hunger denn gar keine Grenzen?", fragte Clopin, dem beim Anblick der Szene prompt das Blut in den Unterleib schoss.
„Ich werde niemals genug von Euch bekommen", raunte Phoebus, als er die wachsende Männlichkeit in seinen Mund gleiten ließ.
Stöhnend warf Clopin den Kopf zurück auf das Kissen. Wie ein hilfloses Tier wand er sich unter der heißen Zunge seines Gespielen. Hin und wieder bäumte er sich auf, wobei die Lust Welle für Welle durch seinen gesamten Körper strömte. Schon bald konnte Clopin keinen klaren Gedanken mehr fassen. Seine Wangen brannten, der Atem hing schwer in der Luft und die Augen glänzten vor Freude und Erregung. Er spürte, wie sich die kräftigen Hände des Hauptmannes an seine Hüften klammerten, um dadurch weitere Kontrolle zu erlangen.
„H-Hört auf", japste Clopin, nachdem es ihm endlich gelungen war, das blonde Haar seines Wohltäters zwischen die Finger zu kriegen.
Mehrmals zog er daran, was den Soldaten jedoch nicht davon abhielt, weiterzumachen. Vielmehr schien es Phoebus in seinem Handeln zu bestärken. Er erhöhte die Geschwindigkeit, wie auch den Druck, sodass Clopin nun unentwegt stöhnte, bis er mit einem lüsternen Schrei schließlich verkrampfte und sich im unverschämten Mund seines Liebhabers ergoss.
Mit Freuden vernahm Phoebus die heftigen Zuckungen, die Clopins Höhepunkt zur Folge hatten. Er liebte es, wenn der Narr die Beherrschung verlor und sämtliche Hüllen fallen ließ. In diesem Moment gab es keine Maske, hinter die sich der Zigeuner flüchten konnte. Ein Erlebnis, das Phoebus immer wieder aufs Neue überwältigte. Mit einem Schmunzeln blickte er zu seinem Freund, der noch immer nach Luft rang.
„Jetzt gestatte ich Euch aufzustehen."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top