14|holpriger Start
Ich sah nur noch Lunas fragenden Blick, als mich Nico als ihre Schwester betitelt hatte. Daraufhin handelte mein Körper schneller als mein Verstand.
"Natürlich spielen wir mit dir! Fangen hattest du dir doch gewünscht oder?", sagte ich schnell um die Gedanken von Luna zu unterbrechen. Ich hatte mich hingestellt und schob die Kleine nun abgehetzt vom Picknick weg.
Ablenkung. Sie sollte nicht die Chance haben über das eben Gesagte nachzudenken und sollte es nun am besten vergessen. Ich blickte kurz über die Schulter und sah wie Luca sich erheben wollte, doch wurde er von Mia zurück gehalten. Sie sprach leise auf ihn ein und ich sah wie er mich mit stummen Blicken bedachte. Es hatte etwas von dem Blick eines Elternteils der einen daran erinnern sollte ja keine scheiße zu bauen. Ich konnte ja nichts dafür, dass die Blackwoods Luna nie aufgeklärt hatten. Mich obendrein auch.
Als wir ein bisschen Abstand zu den anderen hatten, ließ die Panik und Nervosität immer noch nicht von mir ab. Doch die Kleine schien das von eben gut verdrängt zu haben, denn sie drehte sich hüpfend zu mir um und wartete anscheinend auf irgendetwas.
"Äh, was willst du denn nun genau spielen Luna?", fragte ich zaghaft und versuchte mich an einem Lächeln. Ihr schien mein komisches Verhalten nicht aufzufallen, denn sie schien ernsthaft über meine Frage nachzudenken, hob nachdenklich ihre Hand zum Kinn und zog die Stirn angestrengt zusammen.
"Ich möchte Nackenschnappen spielen!", rief sie mit Euphorie und ich sah sie bloß verwirrt an. Nackenschnappen? Was war das bloß für ein Spiel? Luna schien mein Blick aufzufallen, denn sie hielt inne und sah mich mit großen Augen an.
"Du kennst doch Nackenschnappen?"
Auf ihre Frage hin schüttelte ich zögernd den Kopf. Sie runzelte die Stirn, winkte aber mit der Hand ab.
"Ach nicht so schlimm. Ich erklär es dir.", sagte sie und zog mich an der Hand etwas von den anderen weg. Ich sah auf unsere Hände hinab und musste anfangen zu lächeln. Meine Schwester hielt freiwillig meine Hand und wollte sich mit mir auseinandersetzten. Es wollte immer noch nicht ganz in meinen Kopf, aber innerlich machte mein Herz einige Sprünge bei der fröhlichen Art von Luna, die mich an meine damalige erinnerte. Sie war zum Glück abgeschirmt von all den bösen Gerüchten und lebte ein wohlbehütetes Leben. Ein schlechtes Gewissen überzog mich, weil ich mit meinen Auftreten in ihr Leben etwas von dieser heilen Welt zerstört hatte.
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Luna sich umdrehte und stehen blieb. Sie war gerade dabei ihre Jacke und Schuhe auszuziehen, als das schlechte Gefühl von eben zurück kehrte. Sie sah kurz zu mir hoch und hielt in ihrer Bewegung inne, als sie sah das ich nichts tat außer sie verwirrt zu beobachten.
"Warum ziehst du dich nicht aus? ", fragte sie unschuldig und legte den Kopf schief.
"Warum sollte ich?", fragte ich zögernd und langsam machte es Klick in meinen Kopf.
"Na, ich dachte du würdest deine Klamotten bestimmt noch heile haben wollen, wenn du dich zurück verwandelst. Nackenschnappen wollte ich dir nämlich gleich während des Spielens erklären.", sagte sie leicht nervös.
Sie dachte ernsthaft ich war ein Wolf. Und mein Verhalten musste sie verwirren und verunsichern. Und wenn dies ein Spiel für Wölfe war, war es doch kein Wunder das ich es nicht kannte.
Die Panik stieg, als die Kleine sich etwas aufrichtete und nun wirklich verunsichert schien.
"Du kannst dich auch im Wald verwandeln wenn es dir unangenehm ist. Ich habe auch einen Freund der sich nicht vor den anderen verwandeln kann. Das ist nichts was einem peinlich sein sollte. Wir können gerne zusammen da hin gehen, wenn du dich dann besser fühlst.", bot mir Luna an und würde ich nicht kurz vor einer Panikattacke stehen, würde ich ihr Verhalten bewundern, doch stattdessen schüttelte ich bloß den Kopf und unterdrückte die steigende Angst.
Wie sollte ich ihr das erklären? Durften es die anderen überhaupt so deutlich sehen, dass ich keiner von ihnen war? Würden sie mich dann auch wie alle anderen behandeln? Dachten sie etwa alle ich wäre ein Wolf wie Luna? Roch ich etwa nach all den Jahren immer noch nach ihnen?
Schluckend sah ich zu Luna die mich anscheinend etwas fragte, was ich nicht hören konnte. Hilfesuchend blickte ich mich um. Die anderen sahen verwirrt zu uns und ich bemerkte wie Luca und Mia sich das Ganze stumm ansahen. Warum halfen sie mir bloß nicht? Warum konnte mir keiner sagen, was ich ihr gegenüber sagen durfte? Darf ich ehrlich sein? Soll ich ihr sagen das ich kein Wolf bin und ihre Halbschwester noch dazu? Oder verstieß das gegen Silvanas Willen?
Ich begegnete Nicos Blick. Er sah ernst und durchdringend zu mir auf und erkannte anscheinend das etwas nicht mit mir stimmte. Ohne auf die anderen zu achten stand er auf und eilte zu mir und Luna.
Beinahe wäre ein Schluchzer der Erleichterung über meine Lippen gekommen, aber wie sollte ich denn bitte einem kleinen Mädchen erklären, warum ich anfange, ohne ersichtlichen Grund, zu heulen?
"Äh, Luna mir ist etwas ganz dringendes eingefallen.", fing ich mit brüchiger Stimme an und sah zittrig zu ihr hinab. Sie sah verwirrt und leicht verletzt zu mir auf, als sie merkte worauf das hinaus lief.
"Es tut mir so leid. Du kannst mir ein anderes Mal das Spiel erklären. Vielleicht solltest du eine Runde mit Nico spielen.", ratterte ich runter und bevor sie reagieren konnte, eilte ich mit Tränen in den Augen zu Nico und versuchte tief ein und aus zu atmen. Was war ich bloß für ein schlechter Mensch, dass ich es nicht mal schaffte ehrlich gegenüber meiner kleinen Schwester zu sein?
Nico kam besorgt mir entgegen gejoggt und setzte schon zum Sprechen an, als ich ihn mit einer Geste unterbrach.
"Mir geht es plötzlich nicht mehr gut. Ich ziehe mich zurück. Spiele bitte ein bisschen mit Luna.", sagte ich schluckend und wich seinem Blick aus. Er umfasste meine Schulter und schob sich in mein Blickfeld.
"Sollte ich dich nicht besser begleiten? Du siehst überhaupt nicht gut aus. Du zitterst sogar.", sagte er besorgt, doch ich wischte seine Hand bloß bei Seite und versuchte mich an einem schwachen Lächeln.
"Nein lass gut sein danke. Ich schaff es schon alleine zurück. Sag deiner Mum bitte das es mir leid tut, dass ich nun doch so früh gehen muss."
Er kam nicht mehr dazu was zu erwidern, da ich schon los lief um der Situation zu entfliehen. Mein Körper war auf Autopilot und wollte nur noch weg. In der Schule war es nie so schlimm, mit meiner Panik gewesen. Wieso musste es nun jetzt wieder so schlimm sein?
Mit zittrigen Atem öffnete ich die Balkontür und nachdem sie verschlossen war erlaubte ich mir aufzuatmen. Ich presste mir meine Hand auf den Mund und unterdrückte ein Schluchzen. Immerhin waren hier noch Wölfe die alles hören konnten.
Ich stieß mich von der Wand ab und versuchte mich an Nicos Wegbeschreibung zu erinnern, um so schnell wie möglich in mein Zimmer zurück zu finden.
...
Diese Frau nervte. Genau wie mir mein Bruder berichtet hatte, drängte sich Silvana in den Besprechungen nach vorne und unterbrach die anderen Teilnehmer des Gespräches ohne schlechtes Gewissen. Bewusst hielt ich mich gerade zurück, da mein Geduldsfaden angesichts der starken Kopfschmerzen sehr dünn war.
Allein schon beim Betreten des Oberhauptpaares in den Konferenzraum führte Silvana die tragende Rolle. Die ausdrucksstarke und große Erscheinung von Lupras wurde von der Blondine je verdeckt, als diese als erstes in den Raum marschierte als sei dies ihr Schloss und nicht das meines Vaters.
Knapp hatte sie mich mit den Worten begrüßt das ich recht groß geworden sei und mit der Frage getadelt, ob das was ich hier tue nicht eine Nummer zu groß wäre. Ab da war sie unten durch bei mir. Ohne mich annährend als Erwachsenen anzuerkennen hat sie meine Kompetenzen in Frage gestellt und behält sich immer noch den fünfzehnjährigen Teenager von damals vor Augen.
Als Antwort meinerseits hatte ich mich bloß damit vergnügt ihr zu sagen das ich mehr Kompetenzen besäße als sie zunächst sehen würde. Das hat sie bloß schweigend entgegen genommen. Ich sah ihr an das sie mich nicht hier haben wollte und der Meinung war das die Oberhäupter das Fest planen sollten.
Während ihres Vortrages über die wenigen Dinge die sie und ihre Familie bereits erledigt hatten fielen mir mehrere Kleinigkeiten auf, die ich entweder direkt hier oder im Nachhinein berichtigen musste. Meine Cousine Bella und der Beta sind auf meine Bitte hin im Raum geblieben und notieren eifrig für mich mit. Was anscheinend Silvana mit meinen Vater teilte war der Wille alles allein zu regeln und keine Hilfe anzunehmen. Dieses Verhalten war durch die Ehre meines Vaters verschuldet, aber bei Silvana war es wahrscheinlich etwas persönliches. Ich würde meinen Arsch darauf verwetten, dass sie sich beleidigt fühlen würde wenn Lupras ihr Arbeit abnehmen möchte oder ihr verbietet sich in seine Angelegenheiten zu mischen. Sie würde sicherlich denken das es ihr niemand zutraute oder sie alle extra klein hielten. Das Problem mit ihr würde aber immer bestehen bleiben, wenn Lupras das weiter zu ließ und es störte mich ungemein dieses Ungleichgewicht in der Beziehung zu sehen.
"Die Liste mit den bereits angemeldeten Ständen haben wir außerdem hier vorliegen. Bisher wollen 125 Wölfe der Ostregion einen Stand aufmachen. Die Zahlen steigen weiterhin.", fuhr Silvana fort, doch an dieser Stelle musste ich dringend unterbrechen. Wie vermutet bezog sich Silvana bloß auf die Wölfe und nicht die gesamte Gemeinschaft, weshalb ihr einige Fehler unterliefen dich ich nicht zulassen konnte.
"Tut mir leid dich unterbrechen zu müssen Silvana, aber ich muss hier nochmal was klar stellen. Die Wölfe in ganz Europa haben insgesamt nur knapp an die dreihundert Plätze zur Verfügung. Und die Ostregion ist nicht die einzige die es hier gibt. Ich habe auch Anmeldungen von den anderen Rudeln und habe jedem Oberhaupt nur eine bestimmte Anzahl zur Verfügung gestellt, die sie unter deren Rudelführung verteilen können. So auch euch. Mehr als 75 Plätze sind nicht für euch drinnen. Ich dachte ihr hättet das berechnet. Und im übrigen hättet ihr vorher die Stände und Anmeldungen aussortieren sollen. Wir können uns keine Dopplungen von Ständen leisten. Immerhin habt ihr den Hexen einen großen Verkaufsstand überlassen, weshalb wir nicht mehr die Kapazitäten haben. Außerdem sollten die wenigen Wölfe die nicht aus Europa kommen auch die Chance haben hier einen Stand zu eröffnen. Somit würde ich euch empfehlen bis zur nächsten Besprechung die bisherigen Stände zu sortieren. So das auch alle Rudel bei euch ausgeglichen behandelt wurden und nicht all zu viele Dopplungen vor kommen. Außerdem hoffe ich, dass ihr schon einen Standplan ausgearbeitet habt den ich dann zu den anderen hinzufügen kann. Wir haben nämlich nur noch drei Tage bis der Plan spätestens fertig sein muss und ab da können wir keine Veränderungen mehr annehmen. Immerhin müssen auch alle die Chance haben rechtzeitig ihren Stand aufzubauen."
"Stimmt das was er sagt Amalon? Ich vertraue deinem Urteil mehr.", fragte Silvana sofort meinen Vater, als müsste meine Aussage überprüft werden. Ich wusste das mein Vater wahrscheinlich selber keinen Plan von den Ständen hatte und am Anfang den Blackwoods bloß den Auftrag gegeben hatte die Stände bei sich zu regeln, ohne strikte Anweisungen zu vergeben.
Genervt erhob ich mich von meinen Stuhl und lehnte mich auf den Tisch. Mein Vater hatte schon bestätigend genickt, aber ich hatte das Gefühl ich musste Silvana erstmal klar meine Meinung sagen, da sie mit mir die nächste Woche hauptsächlich zusammen arbeiten musste und nicht mit meinen Vater. Und wenn wir das nicht jetzt regeln würden, dann würde die kommende Woche mehr als nur anstrengend werden.
"Silvana lass mich dich nochmal daran erinnern, dass es dir nicht helfen wird ständig die Bestätigung von Amalon zu suchen. Ich plane offiziell dieses Fest und wenn es dir nicht gefällt dann tut es mir ehrlich Leid, aber daran können wir nichts ändern. Mein Team und ich haben euch allen eine Mail mit den Details zukommen lassen und es fällt nicht in deinen Aufgabenbereich alles zu hinterfragen, sondern uns zu helfen und das zu erledigen was dir aufgetragen wurde. Wenn du nicht mit meinen Methoden einverstanden bist, kannst du gerne das ganze Fest alleine planen, aber das würde ich dir nicht empfehlen. Also bitte ich dich jetzt inständig darum dir diese verdammte Mail durchzulesen, alles gerecht zu bearbeiten und dann erst wieder zu mir oder meinen Vater zu kommen. Denn ich habe um ehrlich zu sein keine Zeit mir deinen Monolog weiter anzuhören, wenn die Anweisungen eh nicht beachtet worden und ich parallel dazu noch genug zu tun habe. Also wenn ihr mich nun entschuldigen würdet, verlasst bitte diesen Raum damit ich mich mit essenzielleren Inhalten beschäftigen kann.", sagte ich genervt und zeigte auf die Tür.
Lupras hob anerkennend die Augenbrauen und sah zu meinen Vater der nur entschuldigend die Schultern anhob. Ich wusste das Lupras abgehärtet war und wahrscheinlich mein Verhalten nicht fehl interpretieren würde. Er wusste sicherlich unter welchen Stress ich stand und welch große Verantwortung mir zu Tage gelegt worden ist. Doch in Silvanas Augen sah ich bloß einen Kampf. Sie selbst überlegte was sie nun tun sollte. Ich habe ihr auch indirekt keine Wahl gelassen. Entweder sie erkennt mich an und macht alles wie ich es verlange oder sie steht schlussendlich alleine da.
"Gut. Wir setzten uns gleich dran. Aber lass dir gesagt sein, dass die Wölfe nicht begeistert sein werden.", ergab sie sich knurrend, doch ich sah bloß böse zurück. Unterstellt sie mir nun das ihre Wölfe wegen mir unzufrieden seien? Sie hatte doch verdammt nochmal Fehler gemacht.
"Es dreht sich nicht bloß alles um deine Wölfe. Auch andere Wölfe müssen auf Stände verzichten und es ist nicht meine Schuld, dass ihr zu viele Versprechungen gemacht habt. Ich habe rechtzeitig jedem die Infos zukommen lassen. Es ist eure Aufgabe nun eure Fehler auszubaden. Such also nicht bei mir die Schuld.", sagte ich wütend und konnte ein Knurren nicht unterdrücken. Was erlaubt diese Frau sich eigentlich?
Silvanas Nase blähte sich gefährlich auf als sie tief durchatmete und von mir direkt kritisiert wurde. Lupras legte jedoch seine Hand auf ihre Schulter und stellte sich neben sie in den Vordergrund.
"Wir werden dich nicht weiter belasten Benjamin. Entschuldige uns unsere Fehler und unser erhitztes Gemüt. Wir werden uns umgehend um die Probleme kümmern. Den Standplan werden wir wahrscheinlich erst übermorgen abgeben können, aber wir versuchen so schnell wie möglich zu arbeiten.", sagte er mit ruhiger Stimme. Er wirkte gerade wie ein Fels in der Brandung der uns wieder auf den Boden der Tatsachen abholte und die Situation entschärfte.
Ich nickte ihm zu, sodass das Paar sich von meinen Vater mit der üblichen Oberhauptfloskel verabschiedete. Ich verweigerte diese Floskel, da ich in diesen Moment ihren eigentlich höher gestellte Hierarchie nicht anerkennen wollte. Wenn Silvana mich nicht anerkannte, musste ich ihren blöden Titel auch nicht anerkennen.
Als die Tür sich hinter den beiden schloss, lies ich mich seufzend auf den Stuhl fallen. Ich hörte wie Bella und Gerald, der Beta, sich uns näherten und wie Gerald anerkennend pfiff.
"Denen hast du mal die Meinung gesagt Junior.", sagte er lachend und lehnte sich an den Tisch neben uns. Er war mir eine große Hilfe die letzten Tage gewesen und war seit jeher wie ein Onkel für mich, der mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand.
"War auch dringend nötig.", bestätigte Bella die neben mir auf den Stuhl Platz nahm, mein Vater hörte ich bloß seufzen, ehe er mir aufmunternd die Schultern klopfte.
"Gut gemacht mein Sohn. Aber verscherze es dir nicht so gewaltig mit den Blackwoods. Sie sind die letzten Tage auch sehr angespannt gewesen. Du solltest es also nicht so übertreiben wie dein Bruder. Nicolai ist nämlich längst bei denen unten durch. Bei dir kann ich mir das nicht mehr leisten.", sagte er mahnend und meine Wut von eben fühlte sich erneut angesprochen. Wieso verteidigte er bloß die Blackwoods, statt sich für Nico einzusetzen? Ich setzte mich auf und wandte mich zu meinen Vater.
"Was sind schon Verbündete wert die deine eigenen Söhne nicht anerkennen? Nicolai hat bloß seine Meinung verteidigt und du kannst mir nicht verbieten für meine Stellung einzustehen. Hätte ich das nämlich jetzt nicht getan, hätten die Blackwoods sich weiter so verhalten, wie es ihnen beliebt und darauf kann ich im Moment wirklich verzichten.", versuchte ich gefasst von mir zu geben, doch mein Vater schien wie die anderen verwirrt über meinen Gefühlsausbruch. Normalerweise war ich wirklich ruhiger und nicht so schnell aus der Fassung zu bringen. Aber mein ganzer Körper schien unter Spannung zu stehen und nicht zur Ruhe zu kommen.
"Oho, seit wann so kratzbürstig Kleiner. Entspann dich ein bisschen. Mach ruhig ein wenig Pause, du siehst ziemlich durch aus.", sagte Gerald um die unangenehme Situation zu umgehen und meinem Vater zu Liebe nickte ich bloß.
"Okay. Wir machen eine halbe Stunde Pause. Danach will ich alle hier sehen damit ich den weiteren Ablauf mit euch planen kann.", sagte ich und die Drei neben mir nickten ohne Widerworte und ließen mich im Konferenzraum alleine. Ich spürte zwar kurz den besorgten Blick meines Vaters auf mir, aber ich konnte seine Anwesenheit gerade nicht ertragen. Ich konnte es verstehen das er seinen politischen Rang aufrecht erhalten und Konflikte durch buckeln umgehen möchte, aber gerade jetzt wenn seine Familie persönlich angegriffen wird, hätte ich mir mehr Rückhalt von ihm gewünscht.
Seufzend stand ich auf und lief auf die Balkontür zu. Schnell öffnete ich sie und trat auf den Balkon. Meine Hemdärmel krempelte ich auf und die obersten Knöpfe meines Hemdes löste ich um das warme Wetter besser auf der Haut spüren zu können. Ich merkte wie meine wölfische Seite quasi darum bettelte sich mehr ins Freie zu stürzen und eine richtige Pause im Wald einzulegen, doch ich versuchte mir einzureden das dafür keine Zeit blieb.
Und so begnügte ich mich damit die halbe Stunde meinen Kopf etwas Ruhe zu gönnen und auf die Natur vor mir zu starren. Meine Kopfschmerzen ließen auch bedingt ab, als ich einen süßlichen und unbekannten Duft wahr nahm. Etwas weiter im Hintergrund der Wiese sah ich meine Mutter und meine Geschwister mit weiteren Personen sitzen. Doch ich konnte sie nicht weiter beobachten und über den Geruch philosophieren, denn Bella und Gerald erschienen mit weiteren Wölfen im Schlepptau, sodass ich zurück in den Konferenzraum ging und die Balkontüren hinter mir schloss.
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