12|Das Amalon Duo

Als ich das Geschehene reflektierte, fiel mir der Grund auf, weshalb Silvana die Kontrolle komplett verlor. In dem Moment wo sie sich fauchend verwandelt hatte, hatte sie die Worte gesprochen: "Sie ist nicht meine Tochter!"

In diesem Moment sind die Worte in ein Fauchen übergegangen und der Schock über die einzelnen Handlungen haben dafür gesorgt, dass ich die Worte nicht wahr genommen hatte. Aber nachdem ich keuchend in mein Zimmer ankam, meldete sich meine brennende Übelkeit, als das überschüssige Adrenalien meinen Körper verließ und so hockte ich nun seit einigen Minuten brechend über der Toilette und gab das bisschen Essen, welches ich zu mir genommen hatte, in die Toilette. Mittlerweile würgte ich nur noch brennende Säure, die den Weg zu meinen Hals hinauf fand.

Erschöpft sank ich neben der Toilette nieder und nahm den beißenden Gestank auf. Verdammte scheiße! Ich presste mir meine Fäuste fest gegen die Augen, um die Tränen zurück zu halten. Hätte ich doch bloß die Klappe gehalten! Ich sollte doch bloß still sein und die brave Tochter spielen. Warum war ich nicht mal dazu fähig? War ich etwa so dumm und so blind? Konnte ich denn überhaupt nicht die Situation richtig einschätzen? Ich hätte doch wissen müssen das Silvana von allen die Reizbarste war und sie bei mir keine Aufmerksamkeit wissen wollte. Warum genau hab ich dann freiwillig mich zur Zielscheibe gemacht und geradezu danach gebettelt von ihr erniedrigt zu werden?

Ich beschloss den restlichen Tag in mein Zimmer zu bleiben, um mich zu beruhigen, damit ich nicht in eine Panikattacke gerate, die mich geradezu umschließen möchte. Doch ich atmete tief durch und redete mir ein, dass es irgendwann ein Ende haben würde. All die Erniedrigung, all der Hass werden irgendwann nur noch ein Schatten meiner Vergangenheit sein. Und ich hoffte, dass dies so schnell wie möglich sein würde.

...

Seufzend strich ich mir die Haare nach hinten und betrachtete das Durcheinander. Der Beta meines Vaters stand wild mit den Armen wedelnd im Raum und telefonierte aufgebracht mit einer Meerwesenkommune, die uns eigentlich die Fähre garantiert hatte, aber nun streikte. Meine Cousine Bella saß mit wütendem Ausdruck auf der Couch und redete auf Englisch mit einem höher gestelltem Dämonenfürst, der seine Aufgaben nicht allzu ernt nahm und seine Untertanen locker bei Leine ließ. Einige andere Wölfe rannten regelmäßig hier rein, schnappten sich Dokumente, druckten etwas, reichten mir Notizen oder brauchten eine dringende Antwort auf eine Frage von ihrem Gesprächspartner am Telefon.

Ich starrte derweil wieder auf meinen Computer und beantwortete die nächste E-mail und überlegte währenddessen, wie ich genug Blut organisieren konnte. Genügend Spenden würden wir sicherlich nicht bekommen und ich könnte nicht überall aus Deutschland Blut abzapfen, bloß damit der Rest der Welt sich damit satt fresssen konnte.

Ich knurrte frustriert. Was ein scheiß. Waren denn etwa all diese uralte Wölfe in der Politik nicht einmal in der Lage ihre Aufgaben schneller zu erledigen? Es ist alles so kurzfristig von der Gemeinschaft beschlossen worden und nur zwei Wochen für ein ganzes Fest zu planen, war eine utopische Vorstellung. Allein die Ständeverteilung war nicht einmal gesichert, weil alle Wesen sich ja kurzfristig anmleden mussten. Natürlich kann ich dann auch nicht einfach quer durcheinander die Stände aufstellen lassen, sondern muss gewährleisten, dass jede Rasse neben einer anderen verträglichen haust. Und ob das die anderen auch bedenken würden, konnte ich nicht mit Garantie sagen. Mein Vater hätte sie bestimmt quer durcheinander legen lassen mit der Aussage das alle doch erwachsen wären. Aber auch wenn welche von ihnen Jahrhunderte alt waren, hieß das nicht automatisch das sie sich auch dementsprechend so benehmen.

Den größten europäischen Hexenzirkel der Gemeinschaft hatte ich bereits kontaktiert, da diese mit der reinsten Magie Schutzzauber weben mussten und sie mir bei den Portalen und Fähren eine große Hilfe wären. Aber bisher hat ihre oberste Anführerin keine Zeit für mich, weshalb auch immer.

Als ich aus dem Augenwinkel mit bekam wie sich jemand durch das Gedrängel nach vorne durch schmuggelte und schließlich sich auf den Sesse vor meinen Tisch niederließ, sah ich von meinen Bildschirm zu meinen Bruder hin. Seine braunen Haare waren wie immer verwuschelt auf den Kopf verteilt und seine Augen blicktzen teilnahmslos im Raum umher.

"Interessant was bei euch so abgeht.", kommentierte er das Geschehen im Raum, ehe er sich zu mir wandte. Ich lehnte mich erschöpft in meinen Stuhl zurück und verschränkte meine Arme hinter meinen Kopf, während ich fragend zu meinen jüngeren Bruder sah.

"Wieso bist du hier Nico?", fragte ich frei heraus. Er zuckte bloß die Schultern und sah sich weiter im Raum um. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es kurz nach vier war.

"Müsstest du nicht noch beim Essen sein? Oder bist du gar nicht erst hingegangen?", fragte ich ihn ohne Vorwurf in der Stimme. Er machte eh was er wollte, da brachte es mir nichts ihm nur durch meine Moralpredigten von mir weg zu drängen. Es reichte längst, wenn meine Eltern diesen Job übernahmen. Bei mir sollten meine Geschwister sich wohl fühlen und auskotzen können.

Ich sah wie Nico tief einatmete und nun etwas genervt und geschafft drein blickte. Sein Blick fokussierte zwar etwas hinter mir, doch dann sah er zu mir herüber, während ich mir über den Kopf strich. Langsam schlichen sich leichte Kopfschmerzen in meinen Vertsand ein, was mich ehrlich gesagt wunderte. Normalerweise hatte ich sowas nie. Aber vielleicht lag das am Stress.

Als ich sah, dass mein Bruder nicht bereit war mit der Sprache rauszurücken, entließ ich alle außer dem Beta und unserer Cousine dem Raum, damit Nico die Privatsphäre fand um sich zu öffnen.

"Ich war beim Essen, keine Sorge. Nur diese Wölfe gehen mir total gegen den Strich. Mit denen stimmt irgendwas so überhaupt nicht."

"Und wie kommst du darauf?",fragte ich ihn, doch er funkelte mich bloß an. Ich sah ihn weiterhin stumm entgegen und wartete das er fortfuhr.

"Warum, fragst du? Wärst du da gewesen, müsste ich dir das gar nicht erklären!", fauchte er genervt und ich hörte den leichten Vorwurf heraus. Er ging nicht gern allein zu solchen Veranstaltungen, weil er sofort das Gefühl hatte dekradiert zu werden, obwohl er meistens Recht mit seiner Meinung behielt. Ich war meistens der Einzige der für ihn einstand oder die Wogen glättete. Und wenn ich es richtig interpretierte, dann war irgendwas passiert woran er höchstwahreinlich eine Mitschuld trug und möchte deshalb nicht mit der Sprache raus rücken.

"Ich habe dir keinen Vorwurf gemacht und du weißt geanuso gut wie ich, dass ich zu diesem Treffen nicht erscheinen konnte. Ich interessiere mich nur dafür, warum die Blackwoods dir nicht Geheuer sind. Erzähl doch am besten was geschehen ist und dann kann ich mir ein Urteil bilden. Früher oder später werde ich eh erfahren was passiert ist."

"Die Frage ist doch wohl eher was nicht passiet ist.", nuschelte Nico und strich sich müde übers Gesicht. Verwirrt zog ich die Stirn kraus und lehnte mich nach vorne um seinen Worten zu lauschen.

"Zu Anfang erschien mir dieses Familientreffen wie üblich. Vater redete über belangloses, Mutter führt allerhöchstens Smalltalk und Sara versucht unauffällig auf ihr Handy zu schauen. Es waren alle recht schnell da, bis auf du und die ältere Tochter der Blackwoods. Ihr Name war glaub Luana. Naja, jedenfalls haben wir erst da angefangen zu essen als sie da war und so wie Vater eben ist hat er versucht alle Mitglieder zwanghaft mit in sein Gespräch miteinzubeziehen. Als Mutter und dieses Mädchen dann sich unterhalten haben, hat die Luna der Blackwoods die beiden urplötzlich unterbrochen. Aus dem Nichts hat sie angefangen mit ihren zwei anderen Kinder zu prahlen. Glaub mir das konnte sich keiner antun. Selbst Lupras hat sich für seine Frau geschämt, als diese irgendwelche dreisten Aussagen getätigt hat."

Ich merkte wie an dieser Stelle mein Bruder verägert die Stirn kraus zog und die Luna ihm defintitiv unsymphatisch war.

"Was hat sie denn behauptet?"

"Sie tat so als würde ihr Sohn direkt die Stellung des Alphas übernehmen, obwohl er die ganze Zeit desinteressiert gewirkt hatte. Dagegen war selbst ich aktiver an den Gesprächen beteiligt. Aber naja, sie hat damit angegeben ihn für den Repräsentanten Posten zu besetzten. Das fand ich zwar lächerlich, aber dagegen hatte ich nochmal nicht mal viel einzuwenden. Aber als sie angefangen hat über ihre tolle Tochter Luna zu prahlen, die aufgrund ihres Namens zu großen bestimmt ist und die Wandlung angeblich als frühstes absolviert hatte, platzte mir erhlich der Kragen."

Ich zog die Augenbrauen hoch. Was ein merkwürdiges Verhalten. Statt ihre Kinder sprechen zu lassen, bevormundet die Frau ihre Familie und ist sogar noch so schamlos das Gespräch zu stören. Entweder hatte sie ein ganz gewaltiges Aufmerksamkeitsdefizit oder igendwas musste sie verägert haben.

"Und weiter?",fragte ich interessiert und sah wie mein Bruder kurz mit sich haderte, ehe er sich zusammen riss.

"Ich habe ihr meine Meinung mitgeteilt, ihren Sohn nieder geredet, sie indirekt beleidigt und ihr vorgeworfen sie würde unsere Religion nicht würdigen."

Ich fing an zu grinsen. Mein Bruder wirkte gerade ziemlich missmutig und sah nach unten, weshalb er mein Grinsen nicht sah. Wahrscheinlich schämte er sich jetzt im Nachhinein deswegen, aber wir beide wussten, dass er das nur tat, weil es eins schlechtes Licht auf unsere Familie warf, aber nicht weil er es nicht wieder tun würde.

"Und wie hat sie reagiert?"

Nico blickte kurz verwirrt auf, aber er lächelte kurz darauf leicht, als er merkte, dass ich ihn dafür nicht ausschimpfen würde. Wahrscheinlich hatte er erwartet, da mein Vater mich nun im politischen Geschehen mit involvieren möchte, dass ich die negativen Taten meines Bruders nicht mehr tolerieren würde. Aber dies entsprach eigentlich völlig dem Gegenteil. Manchmal genoss ich es richtig, wenn mein Bruder kein Blatt vor dem Mund nahm und all jenen die Wahrheit ins Gesicht sprach, die ich oder andere nicht aussprechen durften.

Nico sah kurz nachdenklich aus, ehe er langsam fortfuhr.

"Das übliche halt. Sie war sauer, Mutter und Vater haben sich für mich entschuldigt und die Luna hat das als Trotz abgestempelt. Sich selbst hat sie natürlich nicht als Schuldtragende betrachtet, da sie die Götter ehren und vergöttern würde.", sagte mein Bruder genervt von der Frau. Ich wusste das die Luna des Rudel, Silvana Blackwood, eine ehemalige Salvatore war. Sie entspringt einer sehr dominaten Wolfsfamilie die schon Jahrhunderte zuvor in Italien ein kleines Imperium aufgebaut hatten.

Gerüchte sagen, dass die beiden einen schwierigen Start in der Beziehung hatten, aber dennoch wird auf ihre Verbindung und Liebe plädiert. Ob das der Wahrheit entsprach, konnte ich nicht sagen, aber es wirkte für mich schon früher sehr gekünstelt.

"Und was hast du dann getan?", fragte ich, weil ich mir nicht vorstellen konnte das dies alles war, doch mein Bruder wirkte jetzt sogar noch viel mehr in Gedanken versunken, als vorher.

"Ich habe um ehrlich zu sein dann nichts mehr getan.", nuschelte er in sich gekehrt. Er wirkte gerade sehr in Gedanken versunken, als würde er selber gerade darüber nachdenken, was denn wirklich geschehen ist.

"Und warum scheint es mir, als wärst du nicht fertig mit deiner Erzählung?"

Er sah zu mir auf und seuftzte tief.

"Nico was ist daraufhin passiert?", hakte ich nach. Doch er wirkte immer noch nicht gänzlich anwesend.

"Wenn ich das bloß wüsste. Ich selber kann mir nicht ganz erklären wie es so schnell ausarten konnte, aber die Luna ist total ausgerastet nachdem diese Luana sie verteidigt hatte.", sagte er an mich gewandt und als ich die Augenbrauen hob, zuckte er entschuldigend mit den Schultern.

"Frag mich nicht wieso. Es hat mich selber gewundert, da das Mädchen eigentlich die Stellung der Luna gestärkt hat und ihre Sicht auf die göttliche Wahrnehmung beschrieben hat. Jeder konnte ihre Antwort nachvollziehen und ich war eigentlich ziemlich überrascht über ihre Aussage. Sie war die meiste Zeit ziemlich still und nervös und hat nur geantwortet, wenn es nötig war. Es schien mir auch nicht, dass sie sich sonderlich wohl gefühlt hat, aber kein Wunder. Immerhin hat ihre Mutter sie beleidigt, wenn die Luna überhaupt die eigentliche Mutter ist. "

"Was meinst du damit, dass sie vielleicht nicht ihre Mutter ist?", fragte ich und erhob mich vom Stuhl, um das Fenster hinter mir zu öffnen. Ich brauchte frische Luft. Vielleicht würde mein Kopf dann wieder normal arbeiten können und die Schmerzen die sich seit dem Eintreten meines Bruder verschärft hatten verschwinden. Irgendwas störte meine Sinne, aber ob dies an meinen Kopf oder etwas anderem lag wusste ich selbst nicht.

"Naja, die Luna hat sie als Bastard und als dummen Menschen betitelt.", sagte Nico und ich drehte mich überrascht zu ihm um.

"Was? Und das vor allen Anwesenden?"

Nico nickte bloß und ich setzte mich ihm wieder etwas geplättet gegenüber. Kein Wunder das mein Bruder so durch den Wind war. So ein Familienstreit mit solchen Beleidigungen sah man nicht tagtäglich.

"Das würde dann auch ihr Verhalten zu Anfang erklären. Wenn diese Luana wirklich nicht ihr Kind, sondern nur das von Lupras ist, dann würde das ihre negative Stimmung erklären. Immerhin war Luana seit Jahren nicht mehr bei uns und ich kann mir vorstellen, dass die Forderung von Vater ihr gewaltig gegen den Strich ging. ", spekulierte ich und Nico lehnte sich mir entgegen

"Meinst du also, sie wollten sie gar nicht dabei haben?", fragte er nach und ich nickte abwesend in Gedanken. Wahrscheinlich gab es einige Parallenen auch zu der Abwesenheit Luanas und den Gerüchten gegenüber der Beziehung des Oberhaupt Paares.

"Davon bin ich fest überzeugt. Immerhin würde es keinen Sinn machen warum Silvana ansonsten so abfällig gegenüber dem Mädchen ist.
Wahrscheinlich war sie eifersüchtig, dass sich Luana und Mutter so gut unterhalten haben. Deshalb auch diese Aktion mit der Prahlerei. ", beantwortete ich die Frage, doch Nico hob nur skeptisch die Augenbraue.

"Das ergibt Sinn. Aber so ausfallend zu werden nur, weil sie nicht ihr rechtmäßiges Kind ist? Ich dachte sie würden sie bestimmt in die Familie integrieren."

Ich konnte seinen Punkt nachvollziehen und eigentlich würden viele Wölfinnen und Wölfe die vorherigen Kinder vom anderen Partner akzeptieren und lieben lernen, aber Silvana hatte das anscheinend nicht geschafft.

"Vielleicht aber auch nicht. Wir kennen die Situation vor Ort nicht. Und wer weiß ob Lupras ihr einst fremd gegangen ist, während sie in einer Beziehung waren oder ob er das Kind vor der Beziehung mit gebracht hatte. Je nachdem kann das in Silvana große Eifersucht und Hass gegenüber dem Mädchen hervor gebracht haben. Aber sie hat einen älteren Sohn auf die Welt gebracht, was heißen sollte, dass Lupras das Mädchen, während ihrer Beziehung gezeugt hatte. Also heißt das im Umkehrschluss, dass er Silvana fremd gegangen ist. Das würde vielleicht auch die ehemaligen Gerüchte über die Familie erklären. ", spekulierte ich weiter.

"Was für Gerüchte?", fragte er neugierig nach, doch ich winkte mit der Hand dies als unnütz ab, da die Gerüchte wirklich alt waren und keine sichere Quelle darstellten.

"Nichts relevantes. Aber sag mir, ist noch irgendwas vorgefallen?", fragte ich und beobachtete wie Nico, kurz unangenehm ergriffen, sich zurücklehnte.

"Naja, Mutter hat sich angegriffen gefühlt. Immerhin hat Silvana das Mädchen als dummen Menschen bezeichnet, was überhaupt keinen Sinn macht. Aber egal, Mutter hat daraufhin der Frau gedroht und ihr klar gemacht, dass wenn sie dies wiederholen sollte, alle raus geworfen werden. "

Ich nickte stumm. Unsere Mutter war ein Mensch und nahm rassistische Beleidigungen gegenüber ihrer Art negativ auf. Das war auch der Grund, warum sie sich meistens aus den Aplha Angelegenheit raus hielt und eher eine mütterliche und passive Stellung im Rudel annahm. Es passierte wirklich selten, dass diese das Wort ergriff und mit Drohungen um sich wirft. Das bedeutete, dass Silvana nicht nur in den Augen von Nico übertrieben hat, der sich manchmal recht schnell aus dem Konzept bringen lässt, sondern auch in den Augen meiner besonnenen Mutter übertrieben hat.

Besorgt musterte ich meinen Bruder. Das war wirklich nicht gut. Solche Streitereien konnte ich zu diesen Zeiten nicht gebrauchen und das Silvana selbst einen Werwolf ihrer eigenen Familie als Menschen bezeichnet, hat bestimmt die Anwesenden geschockt. Es war nicht einmal möglich, dass das Mädchen kein Werwolf war, da die Werweolfsgene sehr ausgeprägt waren und selbst wenn Lupras Silvana mit einem Menschen betrogen hätte, hätte der Mensch einen Wolf geboren. So verhielt es sich auch mit den meisten anderen magischen Wesen. Und wenn es eine andere sehr dominate Art es ins Bett zu Lupras geschafft hatte, dann sollte das Mädchen ein Hybrid sein. Aber das hätte mein Bruder sicherlich bemerkt. Und wäre das Mädchen adoptiert, so würde es keinen Grund für Silvanas Eifersucht geben.

"Lass mich raten Silvana hat das überhaupt nicht gut aufgenommen? ", hakte ich nach, doch statt von meinen Bruder die Antwort zu erhalten, wurde er gerade just in den Moment unterbrochen, als er zu reden anfangen wollte.

"Um ehrlich zu sein war diese Frau kurz davor unsere Mutter zu zerfleischen, aber Vater musste ja wie eh und je dafür sorgen, dass wir alle verschwinden bevor der Spaß wirklich los ging. Ach und übrigens will er dich sprechen Ben. Ich schätze mal es wird sich entweder um den Vorfall drehen, was er wahrscheinlich längst alleine koordiniert hat oder er will mit dir über Alpha Zeugs reden.", antwortete meine kleine Schwester Sara, die mit verschränkten Armen und einem Grinsen das Mutters so ähnlich sah, zu uns hinüber blickte.

"Sara, du sollst doch nicht immer ohne zu klopfen eintreten.", sagte ich mit neckenden Unterton, während sie gelangweilt in das Büro trat.

" Jaja, ich weiß. Ich sollte dir das nur ausrichten. Aber wie es scheint bist du schon über die Sachlage informiert. ", sagte sie mit einem Blick zu Nico, der nur die Augen rollte. Sara zog ihn viel zu oft auf das dieser oft bei mir Rat suchte und nannte uns beide schon verschwörerisch das Amalon Duo. Ob da vielleicht ihre Eifersucht raus sprach oder sie es allein der Unterhaltung wegen tat, wusste ich nicht.

Ich fand die Nachricht beunruhigend, dass es am Ende schließlich bei dem Streit so eskaliert war, aber meine Kopfschmerzen die mit meiner Schwester sich nochmal verstärkt hatten und die Bitte meines Vaters überzeugten mich, dass Gespräch hier zu beenden.

"Okay ihr beiden, dann verschwindet mal langsam wieder. Wie du schon bereits angedeutet hast, hab ich noch Aplha Zeugs zu erledigen.", sagte ich grinsend zu meiner Schwester, die genau wie Nico die Augen rollte und sich mit einem letzten Wink wieder davon machte.

Gerade als Nico auch zur Tür lief, fiel mir noch etwas ein.

" Nico.", sagte ich, weshalb er sich neugierig zu mir wandte.

"Wenn es stimmt, dass diese Luana der Grund für Silvanas Wut ist, dann sorg dafür das Luana ihr aus dem Weg bleibt. Wir können uns keine Leiche in den nächsten Tagen erlauben.", sagte ich ernst zu ihm gewandt. Nico nickte bloß mit stummer Miene zurück und machte sich davon, während er mich mit einer Menge Sorgen zurück ließ.

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Einen schönen zweiten Advent an alle Leser von " Der Bastard der Blackwoods".

Ich dachte es wäre langsam mal Zeit für einen Autorenkommentar xD
Ich wollte nämlich nach eurer Meinung fragen. Immerhin habt ihr jetzt einen Einblick in alle wichtigen Personen bekommen und die Geschichte ist nun an den Part angekommen, wo die Geschehnisse erst richtig in Fahrt kommen.

Also habt ihr schon einen kleinen Favoriten oder eine Idee in welche Richtung sich die Story entwickeln könnte?

Jemanden den ihr abgesehen von Silvana noch nicht leiden könnt?

Oder habt ihr einen Wunsch wer Luanas Mum sein könnte/sollte?

Ich sehe ja nur die Sterne die ihr mir gebt und wollte auch denjenigen die voten, ein herzliches Dankeschön sagen. Ihr erwärmt mir immer mein Herz und motiviert mich weiter zuschreiben. Aber manchmal wünsche ich mir auch Kommentare, damit ich einschätzen könnte, wo die Charaktere und die Story bei euch stehen. Als traut euch Leute xD

Auch wollte ich noch einmal auf den Prolog hinweisen. Ich habe lange damit gehadert ihn in die Geschichte einzubauen, da er Spoiler enthalten könnte, aber ich empfand es als richtig ihn mit einzubeziehen. Und weil die Amalon Brüder dieses Kapitel die Beziehung der Blackwoods aus einem anderen Licht betrachtet hatten, empfand ich es an dieser Stelle als hilfreich darauf aufmerksam zu machen.

Ich hoffe dieses kleine Nikolaus Geschenk im Form von dem Kapitel hat euch gefallen :)

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