04|Das Aufeinandertreffen
"Na wen haben wir denn da? ", fragte eine sanfte aber zugleich scharfe Stimme. Mel und Jan stellten sich unbewusst vor mich, um mir bei der kommenden Konfrontation zur Seite zu stehen.
Aus dem Busch heraus traten drei Personen von denen zwei den Duft eines Werwolfes mit sich trugen, den sie noch nicht mal versucht hatten zu retuschieren. Das Mädchen mit den schwarzen Bob hatte anscheinend die Frage eben gestellt und ihre zwei Begleiter standen dicht neben ihr.
Jans Augen weiteten sich überrascht als er den dunkelblonden Typen neben dem Mädchen erkannte. Es war der Sohn des Besitzers, dessen Name mir nicht mehr einfiel. Aber was er mit den Wölfen zu tun hatte, wusste ich auch nicht. Normalerweise ließen die Wölfe von den Menschen ab, es sei denn einer von ihnen war ihr Seelengefährte.
"Matt, was treibst du denn hier?", fragte Jan erfreut und machte einige Schritte auf ihn zu, doch hielt Jan inne als er das bedrohliche Knurren des Mädchens vernahm. Langsam erkannte ich ihre Gesichtszüge und wusste, dass dies Janett war und der dunkelhaarige Muskelprotz neben ihr war ihr Bruder. Wir waren früher in der selben Klasse, aber wie alle anderen hatte auch sie mich gemieden.
"Halt Abstand zu uns!", zischte Janett und zeigte ihre Zähne bedrohlich. Jan lief zwei Schritte rückwärts und hob die Hände beruhigend.
"Janett was soll das? Das ist Jan ein Freund von mir.", sagte Matt verwirrt blinzelnd zu Janett und zog sie am Arm beruhigend zu sich zurück.
"Halt Abstand zu dem und seiner Bande, der ist gefährlich.", sagte Janett und schmiegte sich an Matt. Jan atmete erleichtert durch. Anscheinend dachte er Janett würde vor seinem Freund ausplaudern, dass er ein Vampir sei. Anscheinend wusste dieser nichts darüber.
"Was soll schon an Jan gefährlich sein? Solange er kein Wolf wie du bist ist doch alles in Ordnung.", sagte Matt etwas verständnislos. Wir waren überrascht zu hören, dass Matt von den Werwölfen wusste. Und noch mehr war ich geschockt davon, dass er so offen bei uns über deren Existenz sprach. Dachte er etwa wir waren auch welche? Hieß das er wusste nichts von der Existenz anderer Wesen? Das konnte gut möglich sein, da das normale Verfahren bei Menschen bereithielt das erst über Werwölfe aufgeklärt wird und danach über die anderen Wesen, wenn man das Gefühl hatte der Partner war bereit dafür.
Der Blick den Janett und Matt sich zuwarfen bestätigte meine Vermutung, dass diese Gefährten waren und meine Manieren schalteten sich schneller ein als mein Verstand.
"Er ist dein Gefährte. Glückwunsch.", sagte ich ehrlich und nickte meinen Kopf leicht als Zeichen des Respektes, wie man es mir früher beibrachte. Matt lächelte und wollte etwas erwidern, als Janettes Bruder das erste Mal dazwischen funkte.
"Von dir Drecksblut wollen wir erst gar nichts hören! Was hast du hier überhaupt zu suchen? Solltest du nicht in deinem Versteck hocken und dort dein trostloses Dasein fristen? Und wer hat euch überhaupt erlaubt das Gelände zu betreten?", blaffte mich der muskelbepackte Typ an. Mel vor mir versteifte sich und stellte sich in Angriffshaltung hin.
"Wag es noch einmal sie zu beleidigen und ich schwöre dir, du wirst in Flammen aufgehen, egal ob euer kleiner Menschenfreund dabei ist oder nicht!", fauchte Mel und ich spürte das Knurren der beiden Wölfe und die Überforderung von Matt. Er wusste nur über die Werwölfe bescheid und eine Konfrontation mit einer Hexe könnte zum Schock führen. Mel hatte also die Drohung extra so gedreht, dass die Wölfe zum Schutz des Menschen handeln mussten. Ich schluckte und verfluchte mein eigenes Mundwerk.
"Leute holt mal tief Luft und regt euch ab! Es ist doch nichts passiert und ich hab Jan und seinen Freunden einen Schlüssel gegeben. Sie dürfen hier rein und ich weiß auch davon. Das sind die Leute zu denen ich mich heute eigentlich gesellen wollte und Jan ist der gute Freund von dem ich erzählt hatte. ", sagte Matt schon etwas flehend in die Richtung seiner Begleiter, die seine gut gemeinten Worte leider falsch interpretierten.
"Was?! Hat er dir irgendwas angetan? Ich schwöre dir Sauger wenn du ihn auch nur ein Haar gekrümmt hast... ", fuhr nun Janett auf und wollte schon auf Jan zu, als dieser unmerklich mit dem Kopf schüttelte. Matt hielt Janett erschrocken am Arm fest um zu verhindern, dass sie auf Jan los stürmte. Geschockt stand ich stumm da. Das ging aber alles nach hinten los. Warum drehten die Wölfe immer nur uns unsere Worte so, dass sie sie missverstanden?
"Hör auf mit dem Geknurre und hör auf deinen Gefährten! Er hat nur mit euch Werwölfen je zu tun gehabt. Wir sind nur einfach gute Freunde.", erklärte Jan in der Hoffnung, Janett würde die Anspielung raffen, dass Matt nichts von Vampiren wusste und das Jan nie von ihm getrunken hatte. Janetts Haltung entspannte sich ein wenig, aber ihr Blick blieb feindselig.
"Erklärt mir mal jemand was eigentlich in euch alle gefahren ist?",fuhr Matt dazwischen der verwirrt von uns zu Janett blickte, die nur tief seufzte.
"Später.", flüsterte Janett zu Matt, höchstwahrscheinlich in der Hoffnung, die ganzen Andeutungen später ordentlich zu erklären. Ich merkte wie die Stimmung immer angespannter wurde. Da niemand was sagte ergriff ich wieder das Wort und hoffte inständig meine Freunde würden es auch hierbei belassen. Ich hatte nicht Lust auf noch mehr Stress.
"Keine Sorge wir hatten eh vor zu gehen. Lasst uns einfach durch und wir versprechen wir kommen nicht nochmal her.", sagte ich mit erhobenen Händen und blickte meine Freunde vielsagend an, die nur nickten. Doch ehe wir unsere Sachen schnappen konnten, blaffte Janetts Bruder wieder los.
"Haben wir dir nicht schon klar gemacht, dass wir nichts von dir hören wollen und du uns nichts zu sagen hast! Wir bestimmen hier wo und wie ihr hier verschwindet."
Mit einer Gänsehaut hielt ich inne und atmetete tief durch. Bloß nichts anmerken lassen, sonst nutzen sie das aus. Mel spannte sich wieder an und ich konnte die Hitze die sie durch ihre Magie ausströmte spüren. Jan kam auch langsam wieder zu uns rüber gelaufen, den Wolf nicht aus den Augen lassen.
"Niklas, was soll das? Lass sie doch einfach gehen. Sie haben es sogar schon angeboten.", sagte nun Matt ehrlich wütend über das Verhalten seines Freundes. Für einen Außenstehenden musste dieses Verhalten neu und unter aller Sau wirken, aber für uns war es ein gewohnter Anblick. Janett die zwischen den beiden stand versteifte sich und versuchte Matt davon abzuhalten auf ihren Bruder los zu gehen. An der Brust schob sie ihn zurück und flüsterte beruhigende Worte, doch ihren Bruder konnte sie nicht zähmen.
"Du weißt nicht was dieses Mädchen uns Wölfen angetan hat. Sie ist eine Mörderin und hat es nicht verdient das man mit ihr wie mit jedem anderen umgeht! Am besten sollte sie nicht existieren. Sie bringt nur Unheil überall wo sie hin geht und ist für nichts zu gebrauchen! ", schrie nun Niklas sauer auf Matt und mich und richtete, während des Sprechens seine Finger auf mich. Mir wurde immer unwohler und heißer bei den mir bekannten Vorwürfen. Alle hielten geschockt den Atem an und ich sah wie Mel's Hände anfingen vor Wut zu zittern. Jan schüttelte kaum merklich den Kopf in Mel's Richtung damit sie nichts unüberlegtes tat.
"Dieses Flittchen gehört in die Hölle! Also lass mich so mit ihr umgehen wie ich es für angemessen halte! ", schrie er erneut und diese Worte reichten aus um den Knoten bei Mel zu lösen den wir unbedingt halten wollten.
"Hör auf über sie zu urteilen, du Wichser! Du hast doch keine Ahnung! Du bist doch nur ein weiterer Sklave von Silvana der ihren Lügen Glauben schenkt!", schrie sie Niklas an und sofort knurrten die Wölfe als Mel ihr weibliches Oberhaupt der Lügen bezichtete. Silvana war die Frau des Alphas und die Luna des Rudels. Und das man sie der Sklaverei und des Lügens bezichtet lässt Wölfe nie kalt.
"Beleidige mich und meine Luna noch einmal, elendige Hexe und du bist Hundefutter!", bellte Niklas und sein Körper richtete sich weiter aus und sein Gesicht verzog sich zu einer Fratze. Er war kurz davor sich zu wandeln und wir alle konnten nicht anders, als geschockt inne zu halten.
Matt sah immer überforderter über den Schlagabtausch aus, aber seine Gefährten hielt ihn weiterhin zurück damit er nicht eingriff. Jan und ich waren viel zu angespannt um noch irgendwie dazwischen zu funken und hofften einfach nur das Mel zur Besinnung kommen würde. Doch leider konnten wir Mels kommende Worte nicht mehr aufhalten.
"Na komm schon. Schoẞhunde bellen nur und beißen nicht.", zürnte Mel den Wolf an. Und ab da brach die Hölle los.
Janett versuchte ihren Bruder aufzuhalten, als dieser sich in unmenschlicher Geschwindigkeit in einen dunkelbraunen Wolf verwandelte und auf Melina los preschte. Jan hatte noch genug Reaktionszeit um Mel zur Seite zu schubsen, ehe der Wolf sie mit seinen Gebiss hatte treffen können. Ich wich geschockt nach hinten und schrie nach Mel, welche sich auf den Boden abrollte und leise Formeln murmelte.
Der Wolf knurrte wütend auf, da er nichts getroffen hatte und sah sich suchend nach Mel um. Matt schrie Niklas an, er solle das lassen und Janett versuchte ihn außer Reichweite zu bringen. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas leuchten und betrachtete sprachlos Melina deren Hände plötzlich in Flammen standen.
"Scheiße!", fluchte Jan laut und besah sich Matt der geschockt aufhörte zu schreien und sich von Janett weg schieben ließ.
Das was als nächstes passierte geschah in wenigen Sekunden. Mel und der Wolf stürzten aufeinander zu und Jan rannte mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit auf den dunklen Wolf zu. Jan warf sich gerade auf den Wolf drauf, als Mel wieder dem Gebiss des Wolfes auswich und mit ihren brennenden Händen das Gras unter dem Wolf zum brennen brachte.
Der Wolf überschlug sich mit Jan auf dem Rücken mehrfach und das Fell kokelte an mehreren Stellen an. Überwältigt davon das selbst Jan jetzt seine Identität vor Matt preis gab, sah ich abwechselnd zu Matt und Janett.
"Niklas!", schrie Janett geschockt und rannte auf das Knäuel zu. Mel saß keuchend auf den Boden und versuchte mit Hilfe ihrer Magie die Flammen von Jan fern zu halten und auf den Wolf zu fokussieren. Doch langsam wachte ich aus meiner Starre auf und rammte Janett, ehe sie auf die unvorbereitete Mel stieß.
Dumpf landete ich mit Janett auf den Boden und stöhnte.
"Lu!", schrie Mel, doch sie konnte nicht weiter reagieren, da sie wieder mit Niklas zu tun hatte.
Janett stieß sich knurrend vom Boden ab und betrachtete mich hasserfüllt, ehe sie wieder auf die drei los preschte. Ich schrie ihr hinterher und stand panisch auf. Stolpernd bekam ich ihren Arm zu fassen und zog sie wieder mit mir zu Boden. Sie knurrte frustriert auf und aus dem Augenwinkel sah ich wie Jan Mel hinter sich gebracht hatte und dem knurrenden Wolf mit Reiszähnen gegenüber stand. Erleichtert atmetete ich durch.
Doch ich konnte nicht mehr lange hinsehen als ich spürte wie mir jemand an den Haaren zog. Ich schrie vor Schmerz und kratzte an Janetts Händen, die mich daraufhin mit unmenschlicher Kraft von sich stieß. Doch ich landete nicht auf den harten Boden wie ewartet.
Ich kam am Rande der Klippe auf und durch den Schock und Schmerz merkte ich nicht wie ich mich zur Seite rollte und fiel...
...
"Lu!", schrie ich mir die Seele aus dem Leib. Alle verharrten an Ort und Stelle und sahen wie Luana über die Steinkante rollte und Richtung Wasser fiel. Mein Kopf war wie leergefegt, als ich sah wie Jan sich schneller aus der Starre befreite, an der Werwölfin vorbei lief, diese zur Seite stieß und fluchend ins Wasser sprang.
Matt hinter uns fluchte lautstark und rannte an den Rand der Klippe.
"Seid ihr gestört oder was? Wenn sie stirbt und das mein Vater raus bekommt, dann ist es aus mit uns!", schrie er in die Richtung der Wölfe. Wie in Trance rannte ich auch an die Klippe und sah mich suchend nach Jan und Lu um. Das konnte doch nicht wahr sein! Nur weil Lu mich beschützen wollte, ist sie jetzt da unten. Sie hatte sich doch immer vehement geweigert zu springen. Was ist wenn sie durch den Schock und Aufprall vergaß zu atmen und nicht mehr hoch kam?
Die Flammen in meinen Händen versiegten und ließen mich in der kompletten Dunkelheit nach meinen Freunden suchen, während ich auf meine Knie fiel. Ihnen darf einfach nichts passieren! Ich würde mir das nie verzeihen. Im Hintergrund hörte ich das Geschrei der Wölfe.
"Chill mal. Wäre nicht so schlimm wenn sie stirbt. Is ja ein Unfall gewesen und dich trifft keine Schuld.", sagte der dunkle Wolf, der hoffentlich einige ordentliche Brandflecken hatte. Doch ich versuchte seine Antwort zu ignorieren und kniff die Augen zusammen um weiter nach den beiden zu suchen.
"Sag mal spinnst du? Wie willst du das der Polizei erklären? Vielleicht hat euer beschissenes Rudel nichts dagegen wenn sie stirbt, aber die Menschen werden sicher was gegen Totschlag haben. Und wie gedenkst du da deine Schwester raus zu ziehen?", schrie Matt weiter rum und steigerte sich weiter in seine kommende Panikattacke.
"Matt das regeln wir schon. Mach dir keine Sorgen du wirst damit nicht in Verbindung gebracht werden. Und Luana wird niemand vermissen. Sie hat keine Familie und die Polizei wird den Fall dann auch schnell liegen lassen.", versuchte seine Gefährtin ihn zu beruhigen, während ich weiterhin versuchte das Gesagte zu ignorieren. Komm schon Jan. Du bist ein Vampir und solltest sie doch mit deinen Kräften schnell finden können. Was dauerte das solange?
"Jetzt redest du auch noch so? Ihr versteht es einfach nicht! Blendet euch der Hass sosehr das ihr Tod euch kalt lassen würde?", fragte er geschockt von seinen Wölfe. Man ich konnte nichts erkennen!
"Mach dir nicht ins Höschen. Das Mädchen lebt noch. Sie sind gerade aus dem Wasser gekommen. ", sagte der Wolf beiläufig, als würde ihn das Überleben von Luana wirklich gegen den Strich gehen.
Und wie der Wolf vorausgesagt hatte sah ich wie jemand im Wasser zum Ufer schwom. Ich wusste das Jan nicht ohne Lu zurück kehren würde und mir kamen die Tränen vor Erleichterung. Der Göttin sei Dank.
"Komm lass uns abzischen. Hab kein Bock auf das Theater was noch kommt.", sagte der Wolf genervt von der Situation und wollte schon gehen, doch Matt drehte sich nochmal zu mir um, als ich über die Schulter zu den Dreien linste.
"Es tut mir leid. Sag Jan er soll mir schreiben wie es ihr geht.", sagte Matt mit traurigen Gesichtsausdruck. Er wollte das Ganze wirklich nicht. Ich atmete zitternd durch und nickte. Er musste erstmal selbst seinen Schock verdauen und sich nun mit der Existenz von Hexen und Vampiren anfreunden. Erleichtert über meine Reaktion nickte er zurück und wollte schon gehen, als ich die drei unterbrach.
"Wartet! ", sagte ich und die drei drehten sich zu mir um. In den Augen der Wölfe spiegelte sich die Feindseligkeit und ich wusste, ich war nun auf der roten Liste des Blackwood Rudels. Der Wolf fletschte die Zähne, als ich mich mit grimmigen Blick erhob.
"Wenn ihr etwas bei dem Rudeltreffen zustößt und ich nur einen Kratzer an ihr entdecke, wird es nicht bei diesen kleinen Verbrennungen bleiben. Ich werde euch finden und dafür sorgen das alles zehnfach zu euch zurück kommt. Denn sie gehört zu meiner Familie. ", sagte ich und hoffte die Drohung war angekommen. Die Wölfe wollten sich schon wieder mir widmen, als Matt die Stimme erhob.
"Wir merken uns das. Los jetzt lasst uns endlich gehen.", sagte er den letzten Satz an die Wölfe grimmig gewandt, die ihm mit eingezogen Köpfen folgten. Wäre es nach den Wölfen gegangen, wären sie bestimmt nicht vor einer erneuten Konfrontation zurück geschreckt. Doch zum Glück war Matt dabei und nun auch ein Teil der magischen Gemeinschaft. Er schien einen rechten großen Einfluss auf die Wölfe zu haben, ansonsten wären sie ihm nicht wie treu doofe Hunde hinter gerannt.
Seufzend lief ich zu unseren Sachen und schnappte mir den Rucksack mit den Utensilien und die Tüte mit den Decken. Die beiden würden bestimmt nun frieren. Die Gefriertruhe und den Rucksack mit den Getränken ließ ich liegen.
Ich suchte die Taschenlampe aus dem Rucksack und machte mich sofort auf den Weg runter zum Ufer. Fluchend rutschte ich mehrfach aus, während ich den Weg vor mir beleuchtete. Manchmal wäre so eine Nachsicht schon echt praktisch.
Als ich unten ankam leuchtete ich das Ufer an und suchte nach den beiden. Ich hörte plätschern im Wasser und sah wie Jan gerade mit Lu in den Armen aus dem Wasser trat.
"Oh Gott!",fluchte ich entsetzt und lief schnell auf die beiden zu. Ich sah wie Jan sich hin kniete und Lu auf den Rücken legte.
"Alles gut bei euch?", fragte ich Jan, der besorgt Lu musterte. Schlitternd kam ich bei ihm an und sah wie Lu noch die Augen geschlossen hielt.
"Wir müssen das Wasser sofort aus ihr raus bekommen.", sagte Jan gehetzt und fing an auf ihrem Brustkorb zu drücken. Entsetzt hielt ich still und sah Jan dabei zu wie er auf Luanas Brustkorb drückte.
Ich dachte schon Jan müsste anfangen eine Mund zu Mund Beatmung durchzuführen, als Lu sich aufbäumte und Wasser ausspuckte. Erleichtert schnappte ich mir Decken aus der Tüte und umwickelte sie damit. Jan reichte ich ein Handtuch, was er dankend entgegen nahm.
"Es tut mir so leid! Ich hätte mich nicht aufregen sollen.", sagte ich entschuldigend und strich über Lus Rücken, während diese versuchte ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen.
"Ist schon gut, wir reden später drüber. Lasst uns einfach nur noch schnell verschwinden.", antwortete Jan der mit tropfenden Sachen neben mir kniete.
"Aber was ist mit den Sachen? ", fragte ich und sah noch oben zu der Steinwand, doch Jan schüttelte nur den Kopf.
"Die lassen wir hier liegen. Ich schreib einfach Matt an und hol die die nächsten Tage einfach irgendwann ab. Wichtig ist es jetzt Luana ins Warme zu bringen. Hast du die Schlüssel dabei?", fragte Jan und ich nickte sofort. Lu hatte ihren Kopf an Jans Schulter gelehnt und sah so aus als wäre sie nicht wirklich anwesend.
" Ok, dann lass uns schnell los. ", sagte ich und schnappte mir die Sachen
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