6.4 - Quantenphysik / Herleitung
"Angenommen, das hier wäre ein Atom", fange ich an zu erzählen, "und du entziehst diesem Atom bloß ein einzelnes Elektron (und ebenso ein Proton im Atomkern) oder fügst jene hinzu, dann, zum Beispiel, würdest du aus dem Wasserstoffatom ein Heliumatom machen, mit völlig neuen Eigenschaften. Nimmst du unterschiedliche Atome und fügst sie zusammen, erhältst du ein Verbund von Atomen, das nennt man dann Molekül. Nimm ein Molekül, verschiebe ein Atom und du erhältst ein völlig neues Molekül mit völlig neuen Eigenschaften.
Nun denke ich mir, dass die ganz bestimmte Anordnung der Atome das Molekül Plastik hervorgebracht hat. Hätten sich die Atome anders verhalten und sich anders angeordnet, wäre daraus etwas anderes entstanden; ein ganzes Handy vielleicht?
Dieses Handy hier, es besteht aus einer unvorstellbaren Zahl an Atomen, die auf eine ganz bestimmte Art und Weise angeordnet sind. Und das finde ich so erstaunlich, so unheimlich zugleich, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, welch ominöse Kraft dahinter stecken muss, dass die Anordnung der Dinge nicht nur unterschiedliche Eigenschaften hervorzubringen in der Lage ist, nein, sondern auch noch so etwas Subtiles wie die abstrakte Wahrnehmung erschafft. Hören und Sehen zum Beispiel!
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Was ist Materie überhaupt?
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Welches Geräusch macht ein Kanonenschuss auf der Erde in einem Universum, in welchem die Evolution das Hörvermögen noch nicht hervorgebracht hat?
Es wäre zweifellos ein stummes Universum. Es könnte weiß Gott brachial zugehen auf dieser Erde, einzig das Geräusch hätte es in diesem Universum bisher noch nicht geben können. Erst durch jene mit Gehör gesegnete Wesen ertönt das Universum in ganzer Pracht. Ist es nicht erstaunlich, dass so etwas Subtiles, wie das Bewusstsein, zur Erschaffung und Gestaltung des Universums beiträgt?"
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"Warte mal. Willst du etwa damit sagen, dass, wenn die Evolution das Sehvermögen nicht hervorgebracht hätte, es demnach keine Farben, keine Formen und keine Bilder gäbe? Nichts davon?"
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"Ja, und was das alles bedeuten würde! Und da ist noch mehr. Viel mehr! Albert Einstein's Aussage "Der Mond ist auch da, wenn keiner hinschaut" war sein Protest gegenüber der Quantenphysik, die im Grunde behauptet, dass es den Mond nicht gäbe, sofern es nichts und niemanden gäbe, um den Mond direkt zu beweisen. Sein Protest richtete sich an prominente Wissenschaftler wie Niels Bohr, Max Born, Paul Dirac, Werner Heisenberg, Pascual Jordan und Wolfgang Pauli, die diese Auslegung der Quantenphysik befürworten. Einige dieser Namen kennst du vielleicht sogar schon. Denke zum Beispiel an die Heisenberg'sche Unschärferelation.
Und dann gibt es da noch dieses Experiment aus der Quantenphysik: Das berühmte "Doppelspaltexperiment".
Die Quantenphysik beweist, Quanten, also kleinste Teilchen, hier in diesem Fall Elektronen, hören auf, sich weiter wie Teilchen zu verhalten, wenn sie ungemessen, sprich: "un-beobachtet" werden.
Ich weiß, das klingt alles sehr abgefahren und bizarr, hm?
Noch nie zuvor hätte man den überdurchschnittlich gebildeten Dude für voll genommen, behauptete er noch kühn durch so etwas Abstraktem wie eine Beobachtung konkreten Einfluss auf die Realität ausüben zu können... immerhin können wir einen Fels anstarren, doch wird dieser Fels immer ein Felsen bleiben.
Dennoch, das, was die Quantenphysik da aufgezeigt hat, wird deine bisherige Weltanschauung, der wir seit über 10.000 Jahren anhängen, komplett über Bord werfen.
Ich werde versuchen, Stück für Stück zu erklären, was es mit dieser Quantenphysik auf sich hat. Und dann wird bestimmt Sinn machen, wenn es da etwa heißt:
„Nach einem alten Satz trennt uns der erste Schluck aus dem Becher der Erkenntnis von Gott, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott"
Dieser Satz stammt von einem Werner Heisenberg. Der war Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Quanten-Physiker des vergangenen Jahrhunderts gewesen.
Zwar nennt sich dieser Versuchsaufbau ganz schlicht und unspektakulär "das Doppelspaltexperiment", doch die bahnbrechenden Erkenntnisse aus der Quantenphysik werden Hirne sprengen. Das Doppelspaltexperiment gilt als das schönste und berühmteste Beispiel aus der Quantenphysik. Alle, die man Quantenphysiker nennt, kennen das Doppelspaltexperiment in- und auswendig.
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Daher empfehle ich, dir dieses Video anzuschauen. Geht auch nur 3 Minuten, ist aber auf englisch. Falls du es aufgrund der Sprachbarriere nicht verstehen solltest, gar kein Problem! Einfach 'nen Kommentar da lassen, und ich gehe das mit dir gemeinsam durch!
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https://youtu.be/ZQAvVgnreWk
Jep, also wie gesagt, diese Quanten-Objekte scheinen aufzuhören, sich weiter wie Teilchen zu verhalten, sobald man sie unbeobachtet lässt.
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Die Forscher hatten quasi einen Blick erhaschen können, wie die Welt aussieht, wenn man nicht hinschaut.
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Da stellt sich natürlich die Frage, welche Rolle hierbei die Beobachtung bzw. der Experimentator einnimmt bei dem Ganzen hier.
Dazu ließ man am Versuchsaufbau die Messgeräte eingeschaltet, jedoch löschte man augenblicklich sämtliche Messdaten. Man hatte eigentlich somit nichts am Aufbau per se verändert, lediglich die "Beobachtung" aus der Gleichung gestrichen. Das Ausradieren sämtlicher Messdaten hatte zur Folge, dass diese Teilchen in einen unbeobachteten Zustand versetzt wurden und wieder einmal hörten diese Quanten auf, sich wie Teilchen zu verhalten.
Man hat somit bewiesen, dass nicht der "mechanische Vorgang der Messung" das Verhalten dieser Teilchen beeinflusst, sondern irgendwie ->die Auswertung der Daten mit Sinn und Bedeutung<- ausschlaggebend ist für den Eingriff in die Materie.
Sinn und Bedeutung sind mit einem Bewusstsein verhaftet. Eine Maschine kann das nicht in Ermangelung eines Bewusstseins. Dem Anschein nach findet hier seine wissenschaftliche Praxis, was die alten Kulturen und Esoteriken seit Jahrtausenden lehrten - Geist über Materie... Darauf gehe ich später ein bisschen näher ein."
https://youtu.be/xo176uIPmbY
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Also die Tatsache, dass Quantenobjekte, kleinste Bausteine der Welt (Photonen, Elektronen, usw...) aufhören, sich weiterhin wie Teilchen zu verhalten, weil sie nicht mehr gemessen (sprich: nicht mehr "beobachtet") werden, erinnert erstaunlicherweise an die Funktionsweise von ...
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"...Grafikkarten?"
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"Exakt. Einen Gegenstand brauchst du nicht animieren, wenn sich der zu animierende Gegenstand außerhalb des Sichtfeldes vom Spieler befindet. Erst wenn der zu animierende Gegenstand in das Sichtfeld des Spielers rückt, muss dieser animiert werden."
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"...Wir erzeugen also durch Beobachtung die messbare Realität?"
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"Jetzt kommen wir der Sache schon ein ganzes Stück näher! "Erzeugt" ist hier das richtige Stichwort. Es ist das Bewusstsein, das Teilchen in die messbare Realität erzeugt. Keine Maschine. Die Erkenntnisse aus der Quantenmechanik besagen, dass die kleinsten Bausteine der Welt immer erst dann in Erscheinung treten, wenn mit ihr interagiert wird / wenn sie also "beobachtet" werden können."
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"In Wahrheit verhält sich also Materie und das gesamte materielle Universum hinter unserem Rücken anders als wir es erwartet haben, abstrakter, noch "unbegreifbarer", sobald wir schlicht ...wegschauen?"
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...Nun, "wegschauen" als reine Versinnbildlichung gemeint und eine auch nicht ganz korrekte Formulierung. Statt "wegschauen" müsste es richtig eher heißen "sobald keine Interaktion mehr stattfindet"
...ist halt ein Unterschied.
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Was passiert mit der Kaffeetasse, wenn es nichts und niemanden mehr gibt, um sie als solche in Erscheinung zu bringen? Wird sie dann immer noch existieren, oder setzt sich Materie bloß dann immer erst zu einem Bild zusammen, wenn mit ihr* interagiert wird?
Wenn mit der absoluten Abwesenheit des Hörvermögens das Geräusch restlos aus dem Universum getilgt werden würde, sowie mit dem Sehvermögen das visuelle Abbild dessen, hören dann die materiellen Dinge eigentlich auf, sich weiterhin wie Materie zu verhalten, wenn es nichts und niemanden mehr gibt, um sie als solche in Erscheinung zu bringen? Die Vorstellung von der Erde existiert weiter, stelle ich mir vor, so auch die Erde per se. Allerdings in einer Form, die sich mir einer Beschreibung entzieht. So zumindest verlangt es die Quantenmechanik.
So wie der von Geburt an Blinde, der noch nie einen Kreis gesehen haben konnte, und dennoch diesen von anderen Formen (bspw. dem Quadrat) zu unterscheiden weiß. Ein Kreis, der hat ja nun mal keine Farbe, ist also in seiner wahren Natur eigentlich unsichtbar, form- und gestaltlos. Jedoch beschreiben wir den Kreis mithilfe der uns zur Verfügung stehenden Mittel, wie etwa der weißen Schulkreide. Dass der Kreis aber von weißer Farbe ist, ist genau so Quatsch, wie der Versuch sich einen schwarzen Kreis vor einem schwarzen Hintergrund vorzustellen. Und trotz allem kann der von Geburt an blinde Mensch mühelos die Kreisform beschreiben, und das, obwohl er noch nie einen gesehen hat. Für einen solchen Menschen existiert die Kreisform irgendwo in einer Form weiter, die wir nie sehen werden.
Sie sind da, diese kleinen Teilchen, in Wahrheit jedoch ergibt sich eine Welt, die du so noch nie gesehen hast, und womöglich auch nie sehen wirst. Die weiterführende Überlegung dieser Weltsicht gipfelt in der mir momentan bekannten Hypothese des "Holografischen Universums", manche sagen "Virtuelle Realität", anderswo hört man von der "Simulierten Realität".
https://youtu.be/2ZQv1wWnOm0
Sylvester James Gates, Physiker:
"Was ich wirklich mache, ist, dass ich an einem Thema namens Supersymmetrie arbeite. In diesem mathematischen Kontext solcher Gleichungen haben wir entdeckt, dass es mathematische Strukturen gibt, die nicht von *Fehlerkorrekturcodes* zu unterscheiden sind, wie sie bei der *digitalen Informationsübertragung* auftreten. Aus diesem Grund sind viele Menschen zu dem Schluss gekommen, dass das Universum, in dem wir leben, dem Science-Fiction-Film 'The Matrix' ähneln muss, in dem wir alle eine Art Simulation eines laufenden Programms sind. Wenn Sie das akzeptieren, müssen Sie die Existenz von ~Geistern~ akzeptieren, denn wenn es sich um Simulationen handelt, gibt es eine Art Substruktur (auf die wir keinen Zugriff haben), die uns als App ausführt. Wenn wir sterben, bedeutet dies, dass diese bestimmte App nicht mehr ausgeführt wird. Aber wenn dieser zugrunde liegende Aufbau noch vorhanden ist und der Code nicht beschädigt ist ... wer auch immer diesen Aufbau ausführt, kann eine App reaktivieren, sagen wir Jim Gates in 500 Jahren."
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Kann man sich die messbare Realität mehr wie ein "Computerspiel" vorstellen? Der Vergleich wäre seit den Erkenntnissen aus der Quantenphysik überhaupt nicht weit hergeholt! Unsere Welt könnte, vereinfacht ausgedrückt, einer Simulation gleichen?
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(der *Kaffeetasse)
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