4.2 - Eine neue Weltanschauung
Kaum einer erinnert sich an ein früheres Leben, zumindest normalerweise nicht, richtig? Es mag ja durchaus sein, dass es Leute gibt, die behaupten, zu solch einer Leistung fähig zu sein, dann erzählen sie von ihren Geschichten und halten einen Teil der Welt in Atem, doch stehe ich dem skeptisch gegenüber. Vielleicht, eines Tages, wenn die Indizien sich verdichten und ich selbst eine entsprechende Erfahrung gemacht habe, ja, dann vielleicht könnte ich solchen Geschichten Glauben schenken...
Möglicherweise existiert im Universum bereits die eine oder andere Zivilisation, hochentwickelt, und mithilfe ihres technologischen Fortschritts praktizieren sie eine Form der Wiedergeburt, die uns bisher verschlossen blieb. Welche Auswirkungen würde solch eine Errungenschaft auf die Kultur haben?
Unser Problem derzeit: Bisher kann kein Mensch "Erinnerungen auf ein Speichermedium bannen", um daraufhin von Dannen zu gehen, um, im Falle einer Wiedergeburt, auf das Speichermedium zurückgreifen zu können und an den Erfahrungen seines vorherigen Lebens anzuknüpfen. Bisher.
Nun, da gibt es einen Denkansatz, der für diese Art von Problem eine Lösung bereitstellen könnte. Eine Art Herleitung, die das Konzept der Wiedergeburt ermöglichen könnte. Ich betone. Könnte. Relativ natürlich. Jedoch unter Verwendung eines "Kunstgriffes" sozusagen. Das Hauptproblem besteht hierin, dass wir als Menschen eine völlig falsche Vorstellung darüber haben, wer oder was wir eigentlich sind. Diese falsche Vorstellung aufzulösen, stellt eine Notwendigkeit dar, um das Konzept der Wiedergeburt zu ermöglichen und hier knüpft wieder das Konzept des "sich selbst erlebenden Universums" an.
Denken Menschen bisher, sie seien alles, nur das sich selbst erlebende Universum nicht, kommt plötzlich so ein Typ daher und behauptet allen Ernstes eine Verkörperung dieses sich selbst erlebenden Universums zu sein - das heißt, wenn da ein Mensch stirbt, wird an anderer Stelle ein Mensch geboren, neu wie ein weißes Blatt, unbeschrieben, mit der gleichen angeborenen Frage "Wer bin ich, wo komme ich her und wohin gehe ich?" - vermutlich unwissend darüber, dass gerade dieser Mensch dieselbe Verkörperung dieses sich selbst erlebenden Universums darstellt.
Stattdessen identifizieren wir uns mit Dingen, die wir in Wahrheit nicht sind.
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In a nutshell: Mit jeder neuen Geburt eines Menschen erleben wir das Universum jedes Mal aufs Neue (als Menschen) und wir vergessen jedes Mal aufs Neue, dass wir ja eigentlich das Universum selbst sind, das sich stets auf Neue erlebt. Das Universum würde sich somit jedesmal aufs Neue erleben, sofern Lebewesen auf die Welt kommen, die das Universum zu erleben imstande sind.
Wiedergeburt würde prinzipiell zu einem Akt der Möglichkeit werden, wenn wir uns als das sich selbst erlebende Universum verstehen würden, welches sich mit jedem neuen Menschen aufs Neue erlebt.
~ Vorausgesetzt man schaffe es irgendwie, dieses Wissen für die Nachwelt festzuhalten, und genau das tue ich hier, um dann, im Falle einer Wiedergeburt, erneut auf das Festgehaltene zuzugreifen. Dazu muss dieses Wissen, was es festzuhalten gilt, derart geschickt in eine Form arrangiert werden, dass man, im Falle einer Wiedergeburt, dieses Wissen auf alle Fälle wiederfindet (...und das Konzept als solches auch gesund und sicher annimmt [sry, ihr Dumpfbacken...], was vermutlich zunächst einen gewaltigen "Paradigmen-Schock", oder so was ähnliches, nach sich ziehen würde, welcher zu verdauen gilt, stelle ich mir vor).
Dass du hierin liest, soll dich daran erinnern, wer du bist - woher du kommst - wohin du gehst.
Freu mich sehr, dass du es bis hierhin geschafft hast :)
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