Kapitel 5 - Ein Gespräch unter vier Augen

Eugen

Ich musste mich sputen um mit dem Major Schritt zu halten. Er führte mich zu einem kleinen Konferenzraum, vor der Tür blieb er stehen. Ölk betrachtet mich mit einem abwertend Blick, bevor er mich durch die Tür schubste. Drinnen wartete auch schon meine Vater, der mir den Rücken zu gewandt über einem Holotisch gebeugt da stand und uns nicht zu bemerken schien. Ölk räusperte sich, woraufhin der General einen kurzen Blick über die Schulter warf. Ohne sich umzudrehen wies er seinen Lakai an zu gehen, welcher diesem Befehl schnell nachkam. Er warf mir einen letzten Blick zu gezeichnet von Abscheu und Neid, bevor die Tür zu ging, so war ich allein mit meinem Vater in diesem dunklen Raum. Eine bedrohliche Stille senkte sich über den Raum hinab, ich wagte es nicht mich zu bewegen, denn ich hatte das Gefühl im Käfig eines Raubtiers zu sein. Es verging eine gefühlte Ewigkeit, in der ich angespannt auf das Schwarz der Jacke des Generals starrte.

Wie sehr ich diesen Mann vor mir doch verabscheute, zeigt er mir all das negative was auch in mir schlummert. Mein ganzes Leben schon wusste ich, ich wollte niemals so enden wie er. Herzlos, von Hass erfüllt und... einsam. Seitdem Tod meiner Mutter hat er noch nie jemand an sich rangelassen, obwohl er das vorher sicher auch nicht tat. Meine Mutter war ein so hilfsbereiter und liebevoller Mensch gewesen, immernoch war es mir ein Rätsel wie sie es mit ihm ausgehalten hatte. Mein Blick glitt zu den Panoramafenstern, die den halbkreisförmigen Raum umgaben, dadurch sah man die rot leuchtenden Lava, welche den Planeten mit totbringenden Flüssen überzog.

"Kadett!", holte mich eine barsche Stimme wieder zurück. Ich strafte meine Haltung und wandte meinen Blick erwartungsvoll zu meinem Vorgesetzten. Er musterte mich genauestens, während er weiter sprach: "Kennen Sie eine Kadettin Namens Raja?" Ohne zu überlegen verneinte ich die Frage, denn es bedeutet nichts Gutes, wenn man sein Interesse erweckte. Seine Augen verengten sich, als wüsste er das ich log. Er wollte mich verunsichern, so dass ich einknickte, doch ich starrte ihm mit eisernem Willen entgegen. "Sind sie sicher? Denn sie ist in ihrer Einheit, ein Mädchen mit... Wiedererkennungsfaktor würde ich meinen", fuhr er langsam fort und begann mich schleichend zu umrunden. Ein einziges Mal in Leben war ich erleichtert, dass er nie auch nur Ansatz weiese interesse an meinen Leben zeigte. Mein Blick nachvorne gerichtet erwiderte ich mit fester Stimme: "Nun, Sie wissen sicher, dass man hier nicht viel miteinander redet. Vielleicht bin ich ihr schon begegnet aber der Name kommt mir nicht bekannt vor, Sir." "Seltsam...", entgegnete er und trat wieder vor mich, "Major Ölk hat mir etwas anderes erzählt..." Ich biss die Zähne, denn ich hätte damit rechnen können das Ölk keine Gelegenheit sausen lässt sich bei ihm einzuschleimen. "Es tut mir leid aber ich weiß wirklich nicht...", begann ich so ruhig wie möglich, doch er unter brach. Der General hatte auf dem Holotisch ein Abbild von Raja aktiviert und ging um den Tisch herum. "Denken sie nochmal nach und überlege Sie sicht gut wem ihre Loyalität gilt", meinte er, dann blieb er genau gegenüber von mir stehen, so blickte ich durch die flackernde Gestalt meiner Freundin, während ich spürte wie die Hitze meinen Hals hinauf kroch.

Mein Geduld war fast erloschen, ich war kurz davor, ihn einfach über den Tisch hinweg an zu schreien. Er konnte doch nicht einfach hier auftauchen und von mir erwarten ich wäre eines seiner Schosshündchen. Niemals, schwor ich mir würde ich meine Freunde an ihn verraten noch sonst wen. Ich räckte mein Kinn in die Höhe, während ich ihn herausfordern anblickte. Er erwiderte meinen Blick, stützte seine sich auf den Tisch ab und meinte: "Es ist edel zu seinen Freunden zu stehen... aber genauso Dumm." Wut schaubend wollte ich aus dem Raum stürme, doch da rief er: "Deine Freunde sind vielleicht nicht wer sie vorgeben zu sein!" Ich warf ihm einen hasserfüllten Blick zu und wollte etwas sagen, jedoch verunsichert mich sein überlegener Ausdruck. Schnell stürmte ich aus den Raum, denn ich wollte ihm nicht erlauben, noch mehr Zweifel in meine Gedanken zu säen.

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