Kapitel 44 - B*tch!

Sahra

Schweigend saß ich in der Kantine den Blick fest auf mein Mittagessen gerichtet. Doch ich hatte keine Appetit, der war mir Heute gründlich vergangen.

Nervös linste ich zu meinem Gecenüber, welches ebenfalls lustlos in seinem Essen herumstocherte. Ich schluckte schwer und wollte etwas zu ihr sagen. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis sie auf zu munteren, aber sie kam mir zuvor.

"Mach dir keine Mühe... mir gehts gut...", meinte sie ohne mich anzublicken.

"Wieso sollte ich dich aufmuntern wollen?", erwiderte ich beiläufig und möglichst genervt, "Es dreht sich nicht immer alles nur um dich."

Ich wende den Blick genervt ab, aber von ihr kommt nur ein belustigtes Schauben. Gerade als ich zu einer Antwort ansetzen wollte, kamen zum Glück die Anderen. Hastig winkte ich ihnen zu, damit sie ja nicht mehr so zun konnten als hätten sie uns nicht gesehen. Allein würde ich das hier nicht durchstehen können, so viel war klar.

Aken, dieser verliebte Trottel, kam ohne zu zögern auf uns. Er nahm gleich neben Raja Platz, was sogar sie mit einem Kopfschütteln erwiderte. Die anderen drei folgten seinem Beispiel nur widerwillig, aber selbst ein Blinder hätte Raels eifersüchtige Blicke registriert.

Naja, jeder außer Ake...

Jedenfalls setzte sich das Mädchen auf seine andere Seite, wobei sie ihr Tablett provokant auf den Tisch klatschte.

Seufzend ließen sich mein Bruder und Quill neben mir auf die Bank fallen. Ihnen war das Schauspiel auf der gegenüberliegenden Tischseite genauso unangenehm wie mir, doch niemand wagte es etwas zu sagen... niemand außer Raja.

"Seit ihr echt soo lebensmüde oder wollt ihr eine Wette gewinnen?", fragte sie belustigt, was uns allen den letzten Nerv raubte.

"Hä, was meinst du?", entgegnete Ake daraufhin komplett ahnungslos und blickte uns abwechselnd an.

Was war bloß mit dem Jungen los?

"Hat dein Vater eigentlich schon festgelegt wer mit auf die Mission kommt?", wechselte ich schnell das Thema.

Kauend schüttelte er den Kopf, da mischte sich auch mein Bruder ein.

"Hä, welche Mission? Hab ich schon wieder eine Besprechung verpasst?", fragte er verwirrt, wofür von mir einen Klaps auf den Hinterkopf erntete.

Er rieb sich verärgert den Kopf, während Aken ihm schilderte was besprochen worden war. Nachdem der andere geendet hatte, erwiderte er belustigt: "Das klingt nach dem reinsten Himmelfahrtskommando... Wann geht's los?"

"Für dich gar nicht!", antwortete ich ihm fest entschlossen, "Du bist viel zu jung dafür und Mom und Dad..."

"Ach, bitte Mom und Dad ist das vollkommen egal", meinte er und verdrehte dabei genervt die Augen, "Außerdem willst du doch selbst auch unbedingt mit!"

Hilfesuchend schaute ich zu den Anderen, die jedoch bloß verlegen den Blick abwanden, außer Raja. Sie verfolgte unseren Streit natürlich mit einem trockenen Lächeln auf den Lippen.

Rael

Mir doch egal, was Owens Eltern zu der Mission sagen... Solang Aken und diese... diese hinterlistige Schlange, die offenbar jedem hier den Kopf verdreht hat, dabei sind bin ich auch dabei!

Seufzend musterte ich Ake von der Seite, wie er versuchte zwischen den Geschwistern den Streit zu schlichten.

Ich war fasziniert wie das Licht der Neonröhren markante auf sein Gesicht warf und seine Augen zum leuchten brachten. Diese freundlichen liebevollen Augen, die jedesmal so hell strahlten wie Sterne wenn er von etwas begeistert war, zum Beispiel beim Fliegen.

Nachdem Flug-Training meldete ich mich jedesmal als erste um seinem X-Wing ein Checkup zu verpassen. Es war jedesmal das Highlight meines Tages, wenn er verschwitzt aus dem Flieger sprang und lässig aus den Ärmeln seines Overalls schlüpfte. Darunter trug er nämlich nur ein weißes ärmelloses Shirt, durch welches sich all sein scharfen Muskeln...

"Sag doch auch Mal was, Rael!", erschrocken verluckte ich mich an meinem Essen, da ich vergessen hatte zu kauen. Verwirrt starrte ich zuerst Aken und dann Sahra an, die mich angesprochen hatte.

Seufzend wiederholte sie gedehnt ihre Frage: "Findest du nicht auch es wäre viel zu Auffällig, wenn wir Owen mit uns rumschleppen? Ich meine er ist noch ein Kind."

"Ähm", ich nippte kurz an meinem Glas, wobei ich zu ihrem Bruder blickte. Er sah mich bittend an, aber es schwang noch etwas anderes darin mit, das ich nicht genau beschreiben konnte.

Räuspernd setzte ich zu einer Antwort an: "Also, eigentlich ist er doch nur ein paar Monate jünger als ich... und außerdem seid du und... Raja... auch gerade mal erstmal 17..."

"Also eigentlich werde ich am Tag des Anführers 18...", mischte sich Raja beiläufig ein, "Also nur noch drei Woch..."

Plötzlich sprang sie von ihrem Platz auf und drehte sich um. Ohne irgendetwas zu sagen starrte sie einfach geradeaus.

"Oookayiii", sagte ich und machte eine Geste, um den Anderen zu zeigen das sie woll nicht ganz Dicht war, "Auffälliger das geht ja wohl kaum... Mal abgesehen davon... ihre Haare alleine..."

"Hey, deine sind auch nicht besser!", erwiderte Raja aufgebracht, plötzlich direkt hinter mir. Sie wirkte wie vorher auch die ganze Zeit leicht gelangweilt, doch nicht mehr ganz so abwesend.

Ihre Haltung war bedrohlich angespannt und mit etwas Argwohn beobachtet sie wie sie Aken kurz eine Hand auf die Schulter legte. Er blickte sofort zu ihr auf, mit diesem Strahlen in den Augen, doch irgndwas in ihrem Blick ließ ihn sofort wieder ernst werden.

Langsam nahm er sein Tablett mit Essen und stand auf, dabei meinte er: "Ich finde Rael hat Recht, also... zumindest was das mit dem Unauffällig sein betrifft..."

Er tauschte schnell einen Blick mit Raja, welche daraufhin kaum merklich die Lippen zusammen als wäre sie ärgerlich.

"Sahra, Rael... warum kümmert ihr euch nicht darum?", meinte er freundlich, doch es klang eher wie ein Befehl, "Besorgt Raja doch schon mal eine Tarnung... Unsere erste Station wird nämlich ein ziemlich belebter Ort. Jungs, ihr kommt bitte kurz mit mir!"

Ake schenkte uns noch ein kurzes, aber gequältes Lächeln, bevor sich gefolgt von den Anderen entfernte.

Jetzt waren wir nur noch zu dritt. Sahra, ich und...

"Wo willst du hin?", rief Sahra aufgebracht, als sich Raja davon schleichen wollte. Diese seufzte resigniert und erwiderte: "Ich hab wirklich keine Lust mir von euch beiden ein Umstyling verpassen zu lassen, also könnten wir..."

"Ganz sicher nicht!", sagte die Andere mit eiserner Stimmer, "So leicht kommst du uns nicht davon. Rael!"

Schnell sprang ich auf, ein teuflisches Grinsen auf den Lippen. "Stimmt!", damit nahmen wir beide links und rechts von der Assassine Stellung, und zogen sie mit uns mit.

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