Kapitel 40 - Kleinigkeiten
Hux
Zähne knirschend lief ich durch die endlosen Gänge. Seit gefühlten Stunden suchte ich nun schon das gesamte Schiff ab.
Der Trohnsaal, die Brücke, den Trainingsraum...
Wieso konnte dieser verdammte...
"General", grüßte mich ein Offizier im vorbei gehen. Ich nickte im kurz zu und lief weiter.
Keine Fehler. Ich durfte mir keine Fehler erlauben. Schon gar nicht jetzt. Meine Gedanken mussten rein sein, komplett leer, sonst würde er mich in der Luft Zerreißen.
Seufzend blieb ich stehen und versuchte mich mental vor zu bereiten.
Der Oberste Anführer, Ren, hatte mir persönlich, ausgerecht mir, auf getragen ihm den Bericht über die Geschehnisse im Outer Rim zu bringen. So als hätte ich nichts besseres zu tun...
Ich blickte nach vorne zu den Wachen vor Rens Quartier. Sie standen angespannt vor der verschlossen Tür. Ihr Anblick erfüllte mich fasst schon mit Dankbarkeit und ein kleines bisschen Schadenfreude,es gab halt doch immer jemanden der noch schlechter dran war.
Die Schulter gestraft, meine Gedanken klar fokussiert ging ich auf die beiden Männer zu. Sie grüßte mich emotionslos und sagten: "Der Oberste Anführer wünscht nicht gestört zu werden."
"Er hat mir persönlich aufgetragen ihm diese Daten zu bringen", begann ich mit unterschwelligen Ärger, "Ich verlangen also sofortigen Einlass!"
Noch während ich die Worte aussprach konnte ich mir bereits denken was den Wachen durch den Kopf schoß, 'Wer die Tür öffnete war so gut wie Tod'. Trotzdem machten beide einen Schritt zur Seite, so dass ich eintreten konnte.
Ich zögerte einen Moment, beschloss lieber zu erst die Türklingel zu betätigen und auf Einlass zu warten. Es dauerte nicht so lang wie ich gehofft hatte, da öffnete sich die Tür mit einem leisen zischen.
Sofort schwappte eine eisige Kältewelle über mich hinweg, als ich den finsteren Raum betrat. Überrascht registriert ich, dass Ren nicht alleine war...
Jedoch wagte ich es nicht mich im Raum um zu Blicken, da er mich ohne Frage durch seine schrecklich Maske hindurch fest fixiert hatte. Wortlos ging ich an ihm vorbei zu seinem Schreibtisch, um den Bericht dort ab zu legen.
Seine Ritter schienen mich nicht zu erkennen oder ihnen war meine
Anwesenheit war ihnen egal. Jedenfalls sprachen sie ohne zu zögern weiter.
"Diese Mädchen ist gefährlich. Wir sollten sie finden und dann...", sagte eine der düsteren Gestalten.
"Genug!", erwiderte Ren mit schneidender Stimme, "Ich habe euch einen Befehl gegeben!"
"Aber Meister...", mischte sich nun ein Anderer ein, "Vielleicht hat Recht... Sie könnte mit ihrer Freundin..."
"Ich sagte...", nun war die Stimme des Anführers nur noch ein unheilvolles Grollen, "Genug! Bringt sie zu mir...lebend!"
Die Unterhaltung schien beendet, deshalb schlich unauffällig zur Tür. Gemeinsam mit den Rittern verließ ich das Quartier, bevor sie sich murrend zum Hangar auf machten.
Mir war klar von wem sie geredet hatte, dieses Mädchen, es war diese hochnäsig Göre. Rens Schülerin. Sie war nun schon seit fast zwei Wochen verschwunden...
Vielleicht... War sie bereits Tod... oder... Sie war übergelaufen...
Ein Verrat, der Wahr oder nicht, Rens Autorität in Frage stellte und seine Position ins wanken bringen konnte...
Ohne weiter darüber nachzudenken machte ich auf der Stelke kehrt und lief der Rittern hinterher.
Eugene
"Haben Sie der Bericht fertig?", fragte der Offier ohne von seinem Schreibtisch auf zu Blicken. Wortlos reichte ich ihm mein Datenpad, woraufhin er mich mit einem Winken entließ.
Wütend ballte ich meine Hand zur Faust, biss mir auf die Lippen und verließ leise den Raum. Ich versuchte alles, gab stehts mein bestes, aber je mehr ich tat umso mehr bekam ich das Gefühl es war alles umsonst.
Die höherrangigen Offizier verwendeten mich einfach nur als ihren Fußabtretter.
Ich betrat mein Quartier und ließ mich seufzend auf mein Bett fallen. Müde fuhr ich mir über das Gesicht, raufte mir verzweifelt die Haare.
Sie hatten mir eine Beförderung versprochen. Ich hatte alles riskiert, während mein Vorgesetzter nich mal einen Finger krumm gemacht hatte... Wieso konnte er nun ungestraft alle Lobeeren ernten?
Ein Stich durch zuckte meine Schulter, vorsichtig zog ich mein Shirt aus und betrachtete den Verband. Ich stand auf, ging zum Spiegel, betrachtete die Verletzungen in meinem Gesicht...
Du bist zu weich... Du bist schwach wie deine Mutter...
Seit Wochen spuckte die Worte meines Vaters durch meinen Kopf.
Er hatte Recht... Schon seit ich klein war... Jeder hatte immer nur auf mir rumgetrampelt... mich ausgenutzt... mich verletzt...
Wütend schlug ich gegen die blanke Scheibe, hörte das Glas splittern. Langsam spürte ich das warme Blut meine Hand hinab rinnen. Zitternd bewegte ich meine Finger, dabei traf ich eine Entscheidung...
Nie wieder würde mein Blut, meine Kleidung beschmutzen...
Langsam richtete ich den Blick auf die glitzernden Scherben und fühlte einen kaltenschauder, als mir das Gesicht meines Vaters aus ihnen entgegen blickte. Nur war es nicht er...
...sondern ich.
Ein klingeln meines Comms riss mich aus meinen Gedanken. Verwirrt nahm ich den Anruf an. Wie ein Deja-Vu, erschien plötzlich das Hologramm meines Vaters.
"Vater?!", fragte ich überrascht, doch in seiner überheblichen Weisen über ging meinen Kommentar.
"Ich hab von deiner letzten Mission gehört", er musterte mich kurz, "Wie ich sehe verliefen die Verhandlungen erfolgreich."
"Besser als es anfangs schien", erwiderte ich kalt.
Worauf wollte der Alte hinaus, meine Gesundheit interessierte ihn wohl kaum. Zum Glück fuhr mein Vater ohne zögern fort.
"Ich habe ein paar neue Freunde", begann er, wobei seine Stimme etwas verschwörerisches annahm, "Genauso wie du... und wenn du bereit bist... könnten wir uns Gegenseitig bestimmt helfen..."
"Worauf willst du hinaus?", entgegnete ich skeptisch.
Ein verschwörerisches Lächeln umspielte die Lippen meines Gegenübers, bevor er sagte: "Die Frage ist... Was bist du bereit zu tun?"
Ich holte tief Luft und betrachtete ihn schweigend.
Er hatte etwas vor, etwas sehr gefährliches, so viel war mir klar.
Mein Blick glitt zurück zu den Scherben, das Blut leuchtete mir wie eine Warnung entgegen.
Erneut schaute ich zu meinem Vater, in seinen kalten Augen brannte ein bösartiges Feuer. Ein Feuer, das bereit war alles zu verschlingen.
Erneut holte ich Luft und richtete mich für die Antwort voll auf.
"Alles", verhallten meine Worte ihn einem wahnsinnigen Lachen.
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