Kapitel 34 - Nicht helfen!
Aken
Sahra war gerade in den Gang zu der Zelle gegangen und ich lauerte gespannt hinter einer Ecke des Ganges. Die Wachen durften nicht mitbekommen das ich hier. Ich brauchte das Überraschungsmoment auf meiner Seite um die beiden Wachen zu überrumpeln. Mein Plan bestand darin sobald Sahra die Zelle betreten hatte, die Wachen mit meinem Blaster zu betäuben.
Eigentlich ganz einfache.
Ich holte kurz Luft, dann stürmte ich gezielt auf die Wachen zu. Sie blickten mich verwirrt an und noch ehe sie etwas tun konnten fielen sie bewusstlos zu Boden. Kopfschüttelnd betrachtete ich die Männer, ein bisschen mehr Widerstand hätte ich schon erwartet.
Da sie nicht einfach vor der Tür liegen bleiben konnte zog ich halbwegs behutsam zur Seite. Ratlos schaute ich mich im Gang um und fand passender Weise einen Abstellraum. Ein Lächeln umspielte meine Lippe, im Handumdrehen hatte ich beide hinein gesteckt und war dabei die Tür zu zudrücken. Doch ehe ich sie geschlossen hatte hörte ich einen gedämpften Schrei. Sofort lief ich zur Quelle des Lärmes. Hinter mir hörte ich nur ein lautes Poltern.
Es dauerte etwas bis ich herausgefunden hatte wie man die Tür zur Zelle öffnete. Ich zog die Tür auf und erschrocken fiel Sahra nach vorne. Leider konnte ich sie nicht mehr auffangen, doch das war ihr egal sie wollte nur unbedingt die Tür schließen.
Besorgt kniete ich mich neben sie, während sie verzweifelt um Luft rang. Ihre Augen waren vor schreck geweitet und ihr Atem ging schwer. Auf ihrer Stirn stand kalter Schweiß, außerdem war alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen. Sofort suchte ich nach Verletzungen aber äußerlich schien sie unversehrt zu sein.
"Sahra... Was ist passiert?", fragte ich sie besorgt, worauf sich ihr Blick erstmals von der Tür abwand. Sie schluckte schwer bevor sie langsam zu sprechen begann.
"Raja... Sie... Sie... Die Macht...", stotterte sie verwirrt, "Du darfst da nicht rein!"
Überascht wich ich zurück als sie meinen Arm packte und verzweifelt daran rüttelte. Ihre Stimme wurde immer schriller, während sie schrie ich dürfe dort nicht hinein. Ich zog sie in eine Umarmung und sprach beruhigend auf sie ein. Es kostete mich viel Kraft sie fest zu halten, da sie immer wieder versuchte um sich zu schlagen. Erst nach ein paar Minuten ging es wieder halbwegs gut, so dass sie stumm weinend in meinen Armen lag.
"Bitte, geh nicht darein", schniffte sie leise den Kopf an meine Brust gedrückt, "Bitte..."
"Dann sag mir zuerst was passiert... Was hat sie dir angetan?", fragte ich mit sanfter Stimme und hielt sie weiter fest. Sie warf mir einen Blick aus glasigen Augen zu, bevor sie zögerlich antwortete: "Sie hat... Es ist nicht ihre Schuld... aber... ohne die Macht wird sie sterben. Ich hab... ich konnte ihre Verzweiflung spüren... so... so etwas habe ich noch nie gespürt. Der Raum soll sie einfach nur von der Macht abschotten... Aber ihre Verbindung zur Macht ist so stark... Sie kann nicht überleben ohne die Verbindung... Es fühlt sie an als würde man ihr jeden Funken Energie entziehen..."
Ich schluckte und starrte die Tür an. Mir war klar geworden sie würde sterben, wenn ich sie nicht sofort dort raus holte. Sahra hielt mich fest, als ich sie von mir wegschieben wollte. All ihren Protest zum Trotz schon ich mich an ihr vorbei und stürmte in die Zelle.
Mir stockte der Atem als ich das Mädchen reglos am Boden liegen sah. Ich durch querte die Zelle mit wenigen Schritten. Besorgt kniete ich mich hin, um sie Vorsicht auf den Arm zu nehmen dabei zuckten ihre Augen kurz zu mir. Ihre Haut war eiskalt, als ich sie berührte hatte ich das Gefühl eine gefrorene Eisenstage zu umklammern. Es kostete mich viel Willenskraft sie nicht fallen zu lassen, während ich mich mühsam zur Tür schleppte. Mein Atem wurde immer flacher, obwohl der Raum kaum zweit Meter Breit war fühlte es sich an als würde ich einen Berg besteigen. Meine Arme fühlten sich unendlich schwer an, erleichtert erreichte ich gerade noch die Tür bevor ich zusammen brach.
Erschöpft lehnte ich mich an die Wand, während Sahra die Tür schloss. Langsam glitt ich zu Boden, Raja legte ich vorsichtig neben mich, so dass ihr Kopf auf meinem Schoß lag. Sanft strich ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, als sie plötzlich meine Hand packte. Sie sah mich traurig an, bevor sie leise wimmerte: "Es tut mir leid."
Ich wusste nicht was sie meinte. Verwirrt blickte ich zu ihr hinab und wollte sie fragen was sie meinte. Da fiel mir auf das sich Blick verhärtet, ihr Griff um meinen Arm wurde fester und ich wollte mich von ihr loszureißen.
"Es tut mir leid... aber die Antworten verlangen einen Preis", meinte sie nun mit fester Stimme. Plötzlich packte sie meinen Kopf von beiden Seiten und ich bekam gerade noch mit wie Sahra meinen Namen schrie.
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