Kapitel 33 - Abgeschottet

Raja

Ich spürte einen kalten Wasserschwal auf mich nieder prasseln und schreckte sofort hoch. Verwirrt fuhr ich herum, vor mir standen zwei lachende Männer. Sie ragten weit über mir auf da ich am Boden eines weißen fensterlosen Raumes saß. Die Wände strahlten ein seltsames grellen Licht aus, welches mir in den Augen brannte.

"Hier kommst du so schnell nicht raus kleine", sagte ein Mann und trat nach mir. Ich packte seinen Fuß, wirbelte ihn herum so dass er zu Boden fiel, bevor ich meinte: "Sag das nochmal. Ich hab dich nicht verstanden."

Eingetlich wollte ich mich aufrichten aber aus irgendeinem Grund spürte ich meine Beine nicht. Während ich abquälte hoch zu kommen verließen die Männer die Zell. Dabei bekam ich mit wie sie etwas von Machtblockern sagten.

Die Tür schloss sich und verschmolz nahtlos mit der Wand. Orientierungslos schloss ich die Augen. Vielleicht könnte mir Meditation den Schlüssel aus diesem Schlamassel liefern. Nachdem ich es endlich geschafft hatte meine Kopfschmerzen auszublenden erinnerte ich mich wieder an Correlia.

Innerlich verfluchte ich mich selbst dafür Aken gerettet zu haben. Ständig verlor ich die Kontrolle über mich das musste endlich aufhören. Ich verteidigte Sklaven und Rebellen, während ich mich gegen meine eigenen Leute stellte.

Wieso konnte ich nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden?

War da überhaupt ein Unterschied oder konnte ich ihn einfach nur nicht sehen. Ich fühlte mich so zerrissen.

Seit die Macht in meinem Inneren erwacht war wollten ale das ich sie kontrollierte. Der einzige Grund für den sich mich respektierten war ihr Glaube ich könnte etwas kontrollieren was sie noch nicht mal wahrnahmen. Sie hatten Angst vor allem das sie nicht verstanden und steuern konnten.

Aber ich konnte das genauso wenig...
Ich kontrollierte rein gar nichts... und die Macht war auch nicht plötzlich in mir erwacht... Mein ganzes Leben war sie da gewesen... Zuerst hatte sie mich getröstet, war meine einzige Familie...
Aber mittlerweile bereitete sie mir einfach nur noch Angst...

Ich hatte keine Angst davor die Kontrolle zu verlieren... Kontrolle war doch nichts anderes als eine Illusion... Ich hatte Angst vor dem Wissen das vor mir verborgen lag... noch viel mehr vor dem was ich bereits wusste aber nicht als Wissen erkannte...

Panisch riss ich die Augen auf und holte zitternd Luft. Die Stille schien mich zu erdrücken. Sie war so unfassbar dicht, so etwas hatte ich noch nie gespürt. Ich konnte nichts spüren aus dem Druck auf meiner Brust. Zum erstenmal in meinem Leben fühlte ich mich vollends alleine. Normalerweise konnte ich das Leben in meiner Nähe wahrnehmen oder zumindest den pulsierenden Lichtstrang der alles verband. Nicht einmal die angenehm warme Präsenz, die mich immer umgab war zu spüren...

Tränen rannen über meine Wange während reglos und verzweifelt auf dem Boden lag. Die Macht war einfach weg. Mir war nie bewusst gewesen wie stark sie meinen Körper, meinen Geist durchströmt hatte. Ohne sie hatte ich das Gefühl mein Herz wäre einfach stehen geblieben...

Sahra

Nervös schluckte ich, bevor um die Ecke zum Zellentrackt bog. Mein Vater hatte mir die Aufgabe erteilt der Gefangenen etwas zu essen zu bringen. Vermutlich hatten alle anderen zu viel Angst oder er vertraute ihnen nicht. Immerhin wussten wir ja, dass Raja Gedanken manipulieren konnte. Selbst in der Abschottungszelle konnte niemand wissen wie gefährlich sie tatsächlich war.

Ich atmete tief ein, dabei ging ich in Gedanken nochmal alles durch was mein Vater mir beigebracht hatte. Seine erste Lektion war gewesen wie man seine Gedanken abschottete, dass war auch das was Leia ihm als erstes beigebracht hatte. Natürlich beherrschte er selbst nur die Grundlagen in der Kontrolle der Macht aber er hatte versucht sein ganzes Wissen mit mir und meinem Bruder zu teilen.

Als ich das Gefühl hatte bereit zu sein nickte ich den Wachen zu, damit sie die Tür öffneten. Kaum war ich drinnen wurde sie hinter mir wieder geschlossen. Ich hatte von der Macht getrennt zu sein würde Schmerzen, doch es fühlte sie mehr so als wäre ich in Watte gepackt. Meine Sinne waren irgendwie abgestumpft aber sonst spürte ich außer der drückenden Stille gar nichts.

Langsam glit mein Blick durch den Raum bis ich meine ehemalige Freundin erkannte. Ihr Anblick ließ mich zusammen zucken. Sie lag komplett bewegungslos auf dem Boden. Ich kniete mich besorgt neben sie, da ich ihre Atmung kontrollierte. Ihre Brust hob und senkte sich so wenig, dass nur ein zucken ihrer Wimpern veriet das sie noch lebte. Als ich das bemerkte rutschte ich erleichtert etwas von ihr weg.

"Was willst du hier?", fragte Raja plötzlich tonlos.

"Hier, Essen und etwas zum Anziehen", erwiderte ich überrascht und schob die Sachen zu ihr. Ich konnte nicht an mir halten und fragte besorgt: "Was ist mit dir? Waren das die Wachen?"

Auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, dass irgendjemand von uns sie so zu richten konnte. Allein schon weil sie eine der besten Kömperinnen war die ich kannte. Trotzdem hatte ich Angst, waren die anderen wirklich so wütend auf die Erste Ordnung, waren das die neuen Verhörmethoden.

"Nein", krächtzte sie leise ohne ihren Blick auch nur einmal von der Decke zu nehmen. Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen. Fast schon ängstlich schluchtzete sie: "Hilf mir!"

Verwirrt taumelte ich nach hinten. Noch nie hatte ich sie so verletzlich gesehen. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinab und ich spürte wie ihre Verzweiflung auf mich übergeschwappte. Ich hatte das Gefühl, man zöge mir alle Energie aus dem Körper. Meine Glieder wurden steifen, der Atem blieb mir in der Kehle stecken.

Ich rannte zur Tür und hämmerte heftig dagegen. Panisch begann ich zu schreien. Die Tür ging auf, ich fiel zu Boden und trat sie mit meinem Fuß zu. Erst als sie verschlossen war kam ich erleichtert wieder zu Atem. Eines war mir klar geworden, Aken durfte dort auf gar keinen Fall hinein. Raja würde darin sterben und wen er zu ihn ginge würde sie ihn vorher umbringen.

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