Kapitel 22 - Wege

Raja

Kaum das ich den Mund geöffnet hatte bereute ich meine Worte, doch nun gab es kein Zurück mehr. Hux und der dunkle Ritter lauschten meinen Worten mit zu nehmen Erregung, ihre geballte Wut ließ die Luft förmlich knistern. Ich hatte keine Lust Opfer ihres Zorns zu werden, deshalb fügte ich hoffnungsvoll hinzu, dass der Gefangen das Schiff vielleicht noch nicht verlassen hatte.

"Sie haben also nicht nur den Gefangen verloren, sonder ihn auch ohne meine Erlaubnis aus der Zelle gelassen?", knurrte Hux wie ein Wolf der seine Beute zerfleischen wollte. Ängstlich schluckte ich den Blick zu Boden gerichtet und dennoch wollte ich das nicht auf mir sitzen lassen. "Sir", sagte ich mit fester Stimme, "Ich werde... Ich kann den Gefangen wieder Einsperren aber nur wenn sie mich jetzt gehen lassen!"

Herausfordernd hob ich den Blick, damit ich in seine kalten Augen starren konnte, was ihn nur noch wütender machte.
"Was erlauben Sie...", begann er zischend. "Genug!", erklang die tiefe blecherne Stimme, "General informieren sie die Tower, kein Schiff wird den Hangar verlassen ohne meinen ausdrücklichen Befehl! Verstanden?!" Grummelnd machte sich Hux an seinem ComLink zu schaffen, während sich die schwarze Gestalt zu mir um wandte. Er blickte mich einen Moment lang an bevor er kurz meinte: "Finden sie ihn!" Ohne zu zögern nickte ich entschlossen und verließ den Raum.

Ich dachte nicht nach, sondern folgte einfach meinem Gefühl. Sofort konnte ich das Pulsieren des Lebens um mich herum spüren, mit jedem Schritt den ich von dem Raum entfernt wurde mir wärmer. Nicht nur weil ich die unnatürlichen Kälte des Schattenkriegers hinter mir zurückließ, sondern auch weil das Licht dem ich nachjagte eine wunderbare Wärme ausstrahlte.

Eine Wärme die bald erlischen würde.

Es war meine Aufgabe ihn zu fangen aber... Was kam danach?

Sahra

Nervös rieb ich mir die Hände, während wir darauf warteten das Ake fertig wurde. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie sein Verschwinden bemerkten.
Wenig Zeit.
Bestimmt hatte Raja längst mit Hux geredet. Ich hoffte das sie Hux nichts von unserer Begegnung erzählte, aber die Chance war verschwindend gering.

Wieso hatte ich mich boß auf diesen irrwitzigen Plan eingelassen, er würde alles zerstören was ich erreicht hatte. Aber vielleicht könnte ich dann endlich wieder Heim, zu meinen Eltern? Wie werden sie wohl reagieren, wenn sie von diesem leichtsinnigen Versuch erfahren?

Endlich öffnete Aken die Tür, dabei fiel sein leichtes humpeln auf. Sofort ergriff ich das Wort und wies die Anderen an mir zu folgen.
"Wir können doch nicht einfach so verschwinden?", meinte Aken plötzlich, woraufhin ich ihn ungläubig anschaute.
Aufgebracht erwirdete ich darauf: "Doch! Doch das könnt ich und das werdet ihr auch!"
"Aber... Dieses Mädchen... Wir müssen... Wir brauchen sie!"
"Welches Mädchen?", mischte sich nun Rael ein, wobei ihr Ton etwas zu scharf war.
"Sahra, bitte du musst es doch auch gespürt haben", sprach der Mann weiter ohne auf sie einzugehen, "Du kannst mir nicht erzählen es wäre dir nicht aufgefallen. Selbst ich habe ihre Macht gespürt."
"Wo... wovon sprichst du? Du meinst... doch nicht...", ich gerate ins Stocken als mir klar wird von wem er spricht. Sprachlos starre ich ihn mehrere Sekunden lang an, während meine Gedanken wild durcheinander rasen. Kopfschüttelnd versuche ich mich wieder auf unsere Flucht zu konzentrieren.
"Lass uns später darüber reden. Wir müssen... Ihr müsst hier schleunigst verschwinden, also kommt!", weise ich die Anderen zu recht und laufe voraus.

Schon nach wenigen Metern wird klar das Aken in noch schlechterer Verfassung ist als ich gedacht hätte. Sein humpeln verstärkt sich zu nehmen und bei jedem Schritt stößt er zischend die Luft aus. Owen war dazu übergegangen ihn zu stützen, während ich voran lief um zu prüfen ob die Luft rein war. Das Glück schien auf unserer Seite zu stehen, doch kaum das ich um die letzte Ecke bog wendete sich das Blatt.

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