Kapitel 18 - Wiedersehen
Rael
Die braunhaarige Frau führte uns einen verlassenen Korridor hinab, bis sie plötzlich stehen blieb. Nervös hielt ich an und schaute hilfesuchend zu Owen, doch er schien genauso ratlos wie ich. Kampfbereit zogen wir unsere Waffen, als sich die Brünette zu uns umdrehte meinte sie verwirrt: "Beruhigt euch Leute! Ich gehör doch zu euch!" So bedrohlich wie möglich erwiderte ich: "Wieso sollten wir dir glauben? Owen? Wa... Was..." Mein Freund ließ, noch während ich sprach, die Waffen sinken und nahm seinen Helm ab. "Sahra?", fragte er die Frau freudig, bevor er sie innig umarmte. Verdattert betrachtete ich die Szene, erst nach ein paar Sekunde wagte ich die beiden zu unterbrechen.
"Ähm, freut mich zwar, dass ihr euch offensichtlich so gut kennt aber sollten wir nich langsam... Keine Ahnung... verschwinden?", wieß ich die beiden auf unser Zeitproblem hin. Die junge Frau löste sich aus der Umarmung und fragte an Owen gewandt: "Was macht ihr überhaupt hier? Und wieso hat mir der Widerstand nicht gesagt, dass ihr kommt? Nicht einmal Dad?" Der Junge kratzte sich verlegen am Hinterkopf, bevor er entgegnete: "Das ist keine wirklich offizielle Mission..." Sahra blickte ihn streng an, da mischte ich mich ein: "Wir sind hier um unseren Freund zu retten. Kannst du uns helfen?" Nun wand sie sich zu mir, Besorgnis zeichnete sich in ihrem Gesicht ab und fragte: "Ake ist der Gefangen oder?" Ich nickte hoffnungsvoll, doch ihr Gesichtsausdruck verdüsterte sich noch mehr. "Was ist? Sie haben ihn doch nicht etwa... Er ist doch ni...", stotterte ich mit heiserer Stimme, bevor ich weiter reden konnte unterbrach mich Sahra mit einem heftigen Kopfschütteln. "Nein, tot ist er nicht. Noch nicht...", meinte sie energisch, "Aber ich weiß nicht wie lange das noch so bleibt und in welchem Zustand er gerade ist." "Dann müssen wir schnell handeln!", sagte Owen überzeugt, die Frau schaute ihn daraufhin unsicher an.
Sahra
Was sollte ich jetzt nur tun? Ich konnte meine Bruder und seine Freunde doch nicht im Stich lassen, vorallem nicht wenn es um Ake ging... Aber was wenn meine Tarnung aufflog, dann wäre alles was ich erreicht hatte verloren. Außerdem hatte ich keine Ahnung wo sie ihn hingebracht hatten, da ich keinen Zugang zu den Zellen hatte. Die einzige Möglichkeit wäre einem höherrangigen Offizier sein Codearmband zu entwenden oder...
"...Raja. Wir... also ihr braucht das Armband", sagte ich begeistert zu den Anderen. "Wer und welches Armband?", fragte Owen mich verwirrt, woraufhin ich anfing meinen Plan zu erklären. Es würde ihnen bestimmt leichter Fallen sich als Absolventen auszugeben und so in den Zellentrack zu schleichen unter dem Vorwand den Gefangen zu verlegen. Alles schien also ganz einfach, nur gab es ein Problem an meinem Plan der auch der blauhaarigen Frau nicht entging. Nachdem ich geendet hatte meinte sie: "Okay, ich geb mich also, als eine Freundin von dir aus. Warum geht sie nicht gleich selber, ich mein ihr beide wärt doch viel unauffälliger?" "Das geht nicht, meine Freunde hier dürfen nicht erfahren das ich zu euch gehöre. Deshalb müsst ihr das Armband auch... stehlen", erwiderte ich mit einem gequälten Lächeln, "Aber ihr müsst sehr vorsichtig sein." "Keine Sorge wir werden sie nicht töten", wollte Owen mich beruhigen, woraufhin ich ein ersticktes Lachen ausstieß, "Ich mache mir bestimmt keine Sorgen um sie, sonder um euch sofern ihr keine Jedi seid." Die Freundin meines Bruders sah ziemlich besorgt aus, doch ich machte ihnen klar das es ihre einzige Chance war, da nur sehr wenige Offiziere Zugang dort hatte und die meist immer unter beobachtung standen.
Beide tauschten einige besorgte Blicke, bevor sie zustimmend nickten, dass sie den Plan verstanden hatten. Daraufhin ging zu eine Konsole, von wo aus ich Rajas Standort ermitteln wollte, als sich feste Schritte näherten. Zum Glück reagierten die beiden Rebellen blitzschnell und setzten ihre Helme auf, so dass wir keine unnötige Aufmerksamkeit erregen müssten. Die Laute kamen immer näher, ihnen voraus ging eine eisige Kälte, als würde man direkt ins Weltall gezogen. Nervös hielt ich den Atem an, mit den Augen suchte ich nach meinen Verbündeten, welche ebenso erstarrt waren. "Kleines Mädchen!? Pff, dem werd ichs zeigen!", hörte ich eine bekannte Stimme fluchen. Plötzlich bog Raja um die Ecke, sie war in Gedanken versunken und wirkte ziemlich wütend. Sie lief einfach an uns vorbei, als sie sich überrascht wieder umdrehte. "Raja, geht's... geht's dir schon besser?", versuchte ich es mit etwas smalltalk, doch sie schaute gar nicht mich an sondern meinen Bruder. Unsicher umklammerte er seine Waffe, aber Raja wandte sich einfach zu mir um ohne die beiden weiter zu beachten.
Verwirrt blinzelte sie ein paar mal, wie wenn sie gerade an einem fremden Ort aufgewacht wäre. "Sahra? Ähm, ja klar mi... mir geht's schon besser...", antwortete sie stockend und schaute sich um, "Ich glaube, irgendwie hab ich mich... verlaufen." Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch, worauf sie erwiderte: "Ach, mach dir keinen Kopf, sag mir lieber wo es zur Krankenstation geht." "Wieso willst du dorthin, ich dachte es geht dir 'gut'?", hackte ich weiter nach, denn langsam machte ich mir wirklich Sorgen um Raja. Sobald Ake in Sicherheit war würde ich mit Eugene, vielleicht könnte er sie überreden sich untersuchen zu lassen. "Nein, es geht nicht um mich, sondern um den Gefangen", ließ mich ihre Antwort plötzlich aufhorchen. "Den Gefangen?", stieß Owens Begleiterin hinter Raja erstaunt aus. Die Weißhaarige Blickte sich daraufhin erstaunt um, doch ich konnte die Situation geschickt retten, in dem ich meinte die beiden sollten ihn in die Zelle zurück bringen. "Tatsächlich? Ich hab dem General noch gar nicht erzählt, dass der Gefangene bewusstlos ist, aber gut? Vielleicht ist er ja schon wieder wach", meinte sie schulterzuckend und wollte an mir vorbei gehen, da deutete ich in die andere Richtung. Verlegen kratzte sie sich am Kopf, bevor wir vier gemeinsam zur Krankenstation gingen.
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