Regen

Eine kleine rote Kätzin sprang auf einen Gartenzaun, der weiß wie Schnee war.

"Regen, pass bitte auf! Du fällst noch runter!", eine weiße Kätzin tat ihrer Besorgnis um das Kätzchen kund. Neben ihr wuselten zwei ebenfalls weiße Junge herum.

"Ich passe schon auf, Mama.", miaute die Rote zurück und blickte auf das frisch gemähte Feld hinaus. Da traten auf einmal zwei fremde Katzen aus dem Wald in die abgeschnittenen Halme. Zwei Kater, einer schwarz wie die Nacht mit hellem Schweif und einer mittelgrau, der etwas humpelnd dahinging.

Neugierig kniff Regen die Augen zusammen und beobachtete die Fremden. Im Augenwinkel sah sie zwei dunkle Gestalten, denen sie zunächst keine Beachtung schenkte, bis sie den fremden Katzen gefährlich nahe kamen.

"Mama, die Tierfänger sind schon wieder da!", schrie eines der weißen Kätzchen, das durch den Zaun gelinst hatte.

Tatsächlich trug einer der Zweibeiner eine Stange mit einer Schlinge an der Spitze, der andere trug zwei Kisten unter dem Arm. Blitzschnell, so eine Geschwindigkeit hätte Regen den behäbigen Zweibeinern gar nicht zugetraut, packte der Zweibeiner mit den Schachteln den grauen Kater und stopfte ihn in einen der Kartons. Der Zweite versuchte dem schwarzen Kater die Schlinge über den Hals zu legen, aber dieser wehrte sich fauchend und kratzend. Als wäre nichts gewesen, hauten die Tierfänger ab, zusammen mit der Kiste in der der graue Kater gefangen war, aber nicht ohne dem Schwarzen noch einen kräftigen Tritt zu verpassen, der ihn ins Gebüsch schleuderte.

"Hey!", verärgert sprang Regen in die stacheligen Halme und rannte zu dem Kater.

"Bist du verletzt?", maunzte sie besorgt. Der schwarze Kater erhob sich eilig um den Zweibeinern hinterherzulaufen, aber seine Beine liesen unter ihm nach.

"Wo bringen sie ihn hin? Bitte nehmt ihn mir nicht weg!", jaulte er verzweifelt.

"Mama sagt, die Tierfänger bringen Tiere ins Tierheim die das da nicht haben.", Regen spielte sich mit der Marke ihres Halsbandes.

"Weißt du wo das ist? Ich muss zu ihm und ihm helfen!"

"Ich weiß es nicht, aber Mama vielleicht, sie kommt von dort."

In dem Moment sprangen alle drei weißen Katzen über den Zaun.

"Das ist meine Mama Sugar und das meine Geschwister Vanille und Schnee. Mama, kannst du mir sagen wo das Tierheim ist?"

"Tut mir leid mein Schatz, ich kann mich nicht genau erinnern. Wer ist das?, ein himmelblauer Blick ruhte auf dem schwarzen Kater.

"Öhm ja, wie heißt du eigentlich?"

"Mein Name ist Rabenherz, ich komme vom LichtClan."

Genau jetzt stürzte sich Vanille auf Regens Schweif und sie fingen an zu spielen.


Sugar näherte sich dem Kater.

"Kennst du eine silberweiße Kätzin?"

"Hm...silberweiß...Federschweif! Meinst du Federschweif?"

"Möglich. Vor ein paar Monden sah ich sie in dieser Hütte verschwinden und plötzlich hat das Dach angefangen zu brennen."

Sie zeigte mit dem Schweif auf einen Haufen Asche und angekokelte Bretter.

"Ich bin hingelaufen um zu helfen, aber die weiße Katze war verschwunden. Sattdessen habe ich Regen gefunden, frisch geboren, sie hatte noch nicht einmal die Augen offen."

Rabenherz blickte bedrückt und sah zu dem roten Jungen. Es war eindeutig zu erkennen, dass sie nicht zu diesen flauschigen, schneeweißen Kätzchen gehörte.

"Meine Zweibeiner werden die Jungen bald an andere Zweibeiner weggeben."

"Soll ich sie mitnehmen?", fragte der Kater vorsichtig, um die Königin nicht zu verärgern.

"Ja. Sie gehört nicht hierher.", sie beobachtete Regen, die Schläge ohne Krallen austeilte und viel zu wild spielte.

"Würde sie denn mitgehen wollen?

"Bestimmt. Sie ist sehr neugierig. Regen, mein Schatz, komm doch bitte mal her!", schon kam Regen vor ihre Pfoten gerollt.

"Mein Liebling, ich habe ein neues Zuhause für dich gefunden."

"Wirklich?! Wo? Kann ich gleich hin?"

Sugar blickte Rabenherz wissend an, sie wusste eben wie ihr Ziehjunges tickte.

"Rabenherz wird dich hinbringen, meine Kleine. Du gehörst dann zum LichtClan."

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