|| Alt || Kapitel 13
Verwirrt schaut Jimin mich. ,,Wieso fragst du?"
,,Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern" verlegen kratze ich mir den Nacken und schaue ihn fragend an. ,,Also?"
,,Naja ... Wir ... Wir hatten uns gestritten, weil du mich und Jungkook gesehen hast"
,,Warst du nicht nochmal bei mir zuhause? Bei mir?" hoffnungsvoll versuche ich in seinen Augen nach einer Antwort zu suchen, doch sein Kopfschüttel löst auch die letzte Hoffnung.
,,Wann denn? Du bist in der Schule umgefallen und warst von dem Moment an im Koma"
Leicht nickend entferne ich mich von ihm und stelle mich an das Fenster. Ohne ihn anzusehen verschränke ich die Arme vor der Brust und schaue nach draußen. ,,Ich will das du gehst"
,,Aber, warum das denn??"
,,Geh einfach! Ich will alleine sein"
Jimin zögert, doch dann steht er auf und verlässt leise das Zimmer.
In meinen Augen sammeln sich die Tränen und schluchzend spüre ich ein quälendes Stechen und ziehen in meiner Brust.
Warum tut Liebe nur so weh? Warum muss man so sehr leiden?
Am liebsten würde ich meine Gefühle ausschalten und nie wieder etwas fühlen. Ein Herz aus Stein und keinerlei Gefühl. Kalt und herzlos durch die Welt gehen und mich von den Menschen absetzen.
Wofür brauchen wie schon andere Menschen? Sie urteilen ohne dich zu kennen, verletzen deine Gefühle ohne darauf zu achten wie es dir geht, haben Spaß daran andere leiden zu sehen. Sie sind widerlich. Widerlich in ihrem Herzen und widerlich in ihren Ansichten. Dir Welt besteht aus Idialen und wenn du diesen nicht entsprichst grenzen sie dich aus. Humanität ist nur noch ein leeres Wort. Ein Wort ohne Bedeutung, ohne Hintergrund. Es ist einfach da. Jeder kennt es, doch niemand achtet die wahre Bedeutung. Niemanden interessieren die Menschen, die außerhalb dieses Idials versuchen mitzuhalten. Menschen mit anderen Vorlieben oder andere Sexualität. Niemand interessiert sich für die, die Hungern und auf der Straße erfrieren. Für die, die von einer Stimme geleitet werden und die an den Schmerzen der Liebe zerbrechen. Niemandem interessieren die, die an ihren eigenen Tränen ertrinken und mit einer Maske durch die Gegend laufen. Eine Maske mit einem Lächeln und niemand will hinter diese Fassade blicken, denn niemand interessiert sich für den gebrochenen und weinenden Menschen hinter all den Masken und Kostümen. Niemand interessiert sich für die wahren Künstler des Lebens, denn das einzig interessante sind die Figuren die sie verkörpern. Figuren wie die eines Schachbrettes, eines Spiels.
Wie alle anderen bin auch ich eine Figur dieses Spiels. Eine jämmerlichen Figur, die sich im Schatten der anderen versteckt. Weinend und zusammengekauert wie der Dreck auf dem Boden.
Jeder Schlag meines Herzens schmerzt noch mehr wie der vorherige und schluchzend sinke ich auf die Knie. Die Tränen rinnen wie Wasserfällen aus meinen roten Augen und verzweifelt kralle ich meine Finger an die Stelle des Shirts, an welcher mein Herz sitzt.
Ich will das es aufhört zu schlagen. Ich will mich aufrichten, zum Schrank gehen und das neue Messer hervor holen. Ich will dem ganzen ein Ende setzen, hier und jetzt. Noch länger ertrage ich diese Schmerzen nicht mehr. Keinen Tag länger will ich in dem Wissen leben, das Jimin mich niemals lieben wird. Keinen Tag länger will ich ihn in meiner Nähe wissen und doch immer wieder merken wie weit er doch eigentlich entfernt ist.
Doch mein Körper gehorcht mir nicht. Wimmernd liege ich auf dem Teppich und eine Träne folgt der Nächten. Mein Schluchzen und weinen erfüllt das ganze Haus, doch das ist mir egal. Es tut gut allen Emotionen freien Lauf zu lassen. Es tut gut alles was mich bedrückt aus mir zu verbannen. Es fühlt sich an, als würde eine Barrikade fallen. Als würde der Widerstand in mir endlich aufgeben und würde mich endlich befreien.
Ja, wein ruhig. Schrei. Schrei solange du noch kannst! Wenn ich dich erst dort habe, wo ich dich haben willst, wirst du nie wieder schreien! Dann schmorst du in der Hölle und wirst von all den anderen verspottet und verjagt! Deiner Würde beraubt und der letzte Funken Hoffnung erlischt!
,,Yoongi!!" gewaltsam dreht mich jemand zu sich um und schreiend drücke ich mich fest an die starke Brust. Der Geruch und diese Wärme verraten mir, das es Jimin ist. Ich dachte er wäre gegangen, doch jetzt bin ich froh, das er noch einmal zu mir gekommen ist.
,,Shhh, es ist alles gut"
,,Jimin ... Mach das es aufhört" flehend kralle ich meine Finger in sein Shirt und spüre wie seine Hand vorsichtig über meinen Kopf gleitet.
,,Was soll aufhören?" fragt er ruhig und schluchzend presse ich mich fester an ihn.
,,Die Stimme, Jimin. Die mir all die schrecklichen Dinge flüstert. Die ... Die mich töten will!" am Ende flüstere ich nur noch und wie auf Kommando hört Jimin auf. Das Schlagen seines Herzens beschleunigt sich und mit besorgten Blicken mustert er mich.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top