Ja, Überschriften sind nicht mein Ding
Nach einigen weiteren Gesprächen schloss ich Omegle wieder und legte mich auf mein Bett. Ich war einfach nur genervt von Menschen und bereute es, überhaupt wieder auf Omegle gewesen zu sein. Nachdem ich dann also eine ganze Weile auf meinem Bett gelegen hatte und mich in Gedanken über Gott und die Welt ausgelassen hatte, ging ich ins Bad und putzte meine Zähne. Es sah schon irgendwie echt amüsant aus, wie mir die Zahnpasta aus dem Mund lief. Ich spülte also meinen Mund aus und legte due Zahnbürste zurück, bevor ich das Bad wieder verließ. Ich zog meinen Schlafanzug an und legte mich dann wieder in mein Bett. Anstatt aber schlafen zu gehen, schrieb ich noch mit meinen Freunden. Es war komisch, dass ich sie jetzt nur noch selten sehen würde. Der Abschied fiel uns alles wirklich schwer, aber wir haben uns versprochen, dass wir uns so bald wie möglich besuchen würden. Bald darauf ging ich schlafen, da ich ziemlich erschöpft war und es sowieso schon spät war.
Am nächsten Tag schickte meine Mutter mich zu meiner neuen Schule, um mich dort anzumelden. Ich ging also auf das Schulgelände und bahnte mir den Weg durch die vielen Menschen auf den Eingang zu. Kurz vor dem Eingang der Schule stieß ich mit einem Jungen zusammen. "Tschuldigung", sagten wir gleichzeitig. Ohne weiter auf ihn einzugehen ging ich an ihm vorbei und betrat die Schule. Dort hatte ich nun erstmal Probleme, das Sekretariat zu finden, jedoch sah ich kurz darauf ein Schild, welches mir den Weg zumindest vorerst beschrieb. Ich folgte der Ausschilderung und stand wenig später vor dem Sekretariat. Zögerlich klopfte ich an und betrat dann vorsichtig den Raum. Die Sekretärin lächelte mich warm an und fragte mich, was ich denn brauchte. Ich erklärte ihr, dass ich neu in der Stadt war und meine Anmeldung für die Schule abgeben wollte. Sie stand auf, kam zu mir und verlangte nach den Unterlagen. Ich gab sie ihr und wir klärten dann auch den Rest. Ab nächster Woche würde ich dann also diese Schule besuchen.
Wieder zu Hause angekommen legte ich mich auf mein Bett und nahm mir mein Buch. Ich las gerne, jedoch fehlte mir oft die Zeit dazu. Die vorerst schulfreien Tage kamen mir also gerade recht. Ich liebte es in einer Fantasiewelt zu versinken und mir die beschriebenen Orte bildlich vorzustellen. Es hatte etwas besonderes an sich. Besonders faszinierte mich jedoch, wie die Autoren eine solch magische Welt erschaffen und quasi aus dem Nichts einen Zufluchtsort für so viele Menschen kreieren konnten.
Erst als meine Mutter mich in die Küche bat, legte ich das Buch weg. Ich ging dann zu meiner Mutter und half ihr dabei, dass Essen vorzubereiten. Ich liebte es, mit ihr zu kochen, auch wenn unsere Streitigkeiten in der Küche vielleicht etwas komplett anderes aussagten. Aber mal ganz ehrlich, wir alle wissen es doch, wie es läuft, mit anderen zu kochen. "Ist Papa heute Mittag Zuhause?", fragte ich, da er früher selten zu Hause war. Meine Mutter schüttelte den Kopf. "Ich pack ihm etwas weg, dann kann er sich das warm machen, wenn er nach Hause kommt", sagte sie. Ich nickte verstehend und fing dann an den Tisch zu decken, als das Essen fast fertig war.
Während dem Essen war es bei uns immer ziemlich ruhig, da weder ich noch meine Mutter die Sorte Mensch waren, die sich während einer Mahlzeit unterhielten. Erst wenn unsere Teller leer waren, fingen wir an zu reden. "Wie war es in der Schule?", fragte sie mich. "Die Schule ist so viel Größer als die alte. Ich hab erstmal ewig mach dem Sekretariat suchen müssen", erzählte ich. "Aber die Sekretärin schien ganz nett. Ab Montag muss ich dann kommen", fügte ich noch hinzu. Meine Mutter nickte und räumte dann den Tisch ab. Ich stand ebenfalls auf und half ihr dabei. Nachdem dies getan war, ging ich wieder zurück in mein Zimmer und las weiter. Binnen weniger Sekunden war ich schon wieder komplett von dem Buch gefesselt. Zu meinem Bedauern war ich schon ziemlich am Ende des Buches und eine Fortsetzung gab es noch nicht.
Ich seufzte, als das Buch zuende war und nahm mir dann mein Handy. Ich schrieb eine Weile mit Svea, einer Freundin von meiner alten Schule, bis wir uns dazu entschlossen, zu telefonieren. Wir redeten über die alten Zeiten, als wir noch viel miteinander unternommen hatten und was wir tun würden, wenn wir uns wieder sehen würden. So vergingen einige Stunden, bis meine Mutter in mein Zimmer kam.
"Josefine kommt übers Wochende vorbei", sagte sie lächelnd. "Klaus und Christin wollen sich unser neues Haus ansehen", fügte sie noch hinzu. Josefine, oder Fine, wie ich sie nannte, war meine beste Freundin. Sie war vor einem Jahr zwar erst nach Groß Lüsewitz gezogen, aber wir haben uns sofort gut verstanden. So kam es dann auch, dass wir jeden Morgen zusammen nach Sanitz gefahren sind, da unsere Schule dort war. Der Abschied von ihr fiel mir besonders schwer, da sie fast wie eine Schwester für mich war, aber umso mehr freute ich mich nun, sie bald wieder zu sehen.
Ich nickte nur, um meiner Mutter zu zeigen, dass ich sie verstanden hatte. Lächelnd verließ sie mein Zimmer wieder und ich erzählte Svea sofort von den tollen Neuigkeiten. "Du musst mir dann genau erzählen, was ihr gemacht habt", verlangte sie und ich konnte an ihrer Stimmfarbe erkennen, dass sie ein breites Lächeln auf den Lippen hatte.
Da Fines Familie morgen Abend ankommen würde, beschloss ich, mich in der Umgebung etwas umzusehen, damit ich mich hier gut genug auskannte, um Fine eine kleine Tour geben zu können. Ich zog also meine Schuhe und Jacke an, sagte meiner Mutter bescheid und verließ das Haus.
17.01.2021
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